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Ab 40 - gesund und munter durch hormonelle Turbulenzen

Naturheilkunde, medizinisches Wissen und Selbsthilfe für Frauen, die mitten im Leben stehen

AutorHeide Fischer
Verlagnymphenburger Verlag
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl240 Seiten
ISBN9783485061377
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Älter werden - natürlich! Sich gut fühlen - na klar! Es ist doch nur eine Zahl, die angibt, dass eine Zeit des Umbruchs beginnt, in der der Körper verschiedene Phasen hormoneller Veränderungen durchläuft. Ein ganz natürlicher Vorgang. Dennoch sehen viele Frauen dieser Lebensphase mit gemischten Gefühlen entgegen. Zugegeben, hormonelle 'Schräglagen' können anstrengend sein. Aber Heide Fischer, Fachfrau für ganzheitliche Frauengesundheit, erklärt, wie man mit Naturheilkunde das Selbstheilungspotenzial des Körpers aktiviert. Sie erklärt Vor- und Nachteile (natürlicher) Hormone, sichere Empfängnisverhütung und beschreibt effektive Maßnahmen der Selbstfürsorge wie heilsame Tees und Tinkturen, Entspannungs- und Imaginationsübungen. Wer diese Jahre bewusst gestaltet, wird feststellen: Ab der Mitte des Lebens geht es noch mal richtig los!

Die Ärztin Heide Fischer ist Mitbegründerin der Frauengesundheitsbewegung. Von 1990 bis 1998 arbeitete sie beim Frauen- und Mädchen-Gesundheitszentrum in Freiburg. Seit 1998 ist sie niedergelassene Ärztin mit den Arbeitsschwerpunkten naturkundliche Behandlung und körperorientierte Visualisierungsarbeit bei gynäkologischen Erkrankungen. Sie ist Referentin, Dozentin, Seminar- und Ausbildungsleiterin, Schwerpunkte auch hier ganzheitliche Frauengesundheit.

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Leseprobe

KAPITEL 1:

Die weiblichen Hormone – Ganzheitlich betrachtet

Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass Knaben und Mädchen vor der Pubertät trotz eines gewissen kleinen Unterschieds eine recht ähnliche Körpersilhouette aufweisen? Schmales Becken, gerade Taille, flacher Brustkorb. Dies ändert sich beim weiblichen Geschlecht durch übergeordnete Impulse aus dem Gehirn im Alter zwischen 9 und 16 Jahren. Pubertät und Wechseljahre weisen im emotionalen Erleben eine gewisse Ähnlichkeit auf. Beide Phasen gehen mit körperlichen und seelischen Turbulenzen einher. Ein Grund dafür ist das in Wellen und Schwankungen ansteigende Östrogen bei den Mädchen, im Wechsel vollzieht sich dasselbe nur in umgekehrter Richtung. Daher halte ich es für klug, sich einmal grundsätzlich mit dem Charakter der weiblichen Hormone auseinanderzusetzen: Hat der Körper eines Mädchens eine bestimmte Größe sowie ein angemessenes Gewicht erreicht, signalisieren Hypothalamus () und Hypophyse (), dass es an der Zeit ist, die Geschlechtsreife einzuleiten. Die Eierstöcke beginnen, vermehrt Östrogen auszuschütten, und bewirken damit Veränderungen im Körperinneren, im Aussehen und im seelischen Erleben.

Hilfe, die Hormone schießen – Veränderungen im Körperinneren

Gebärmutter und Eierstöcke erfahren in der Pubertät ein Größenwachstum und eine Zunahme ihrer Aktivität. Der Östrogenspiegel im Blut steigt messbar an. Da schon im Mutterleib im Eierstock ca. 400000 Eibläschen angelegt wurden, kommt es ab einem bestimmten Hormonlevel im Alter zwischen 9 und 18, meist zunächst unregelmäßig, zu einem Eisprung. Zeitgleich wird auch die Gebärmutterschleimhaut zum Wachstum angeregt. Springt ein Ei, bildet die Eihülle im Eierstock den sogenannten Gelbkörper, der das Gelbkörperhormon Progesteron () produziert. Es wird zur Transformation (Umwandlung) der Schleimhaut benötigt, die auf eine möglich Ei-Einnistung vorbereitet wird (Progesteron = pro gestationem = für die Einnistung). Tritt dies nicht ein oder reichen die Östrogenspiegel noch nicht für einen Eisprung aus, kann auch ohne diesen irgendwann eine Blutung einsetzen. Das Gehirn signalisiert den Eierstöcken: »Hormonproduktion kurz mal runterfahren«, die Schleimhaut löst sich, und der Körper entledigt sich auf diese Weise des nicht mehr benötigten Gewebes. Diese erste Menstruation im Leben eines Mädchens bezeichnet man als »Menarche«. Irgendwann reichen die Östrogenspiegel für einen Eisprung aus, das Mädchen kann nun theoretisch schwanger werden. Die große Bandbreite für den Eintritt in die »Geschlechtsreife« ergibt sich aus genetischen und familiären Einflüssen, kann aber ebenso durch die Ernährung und vermutlich noch andere, bislang unbekannte Faktoren in seinem Ablauf beeinflusst werden.

Ohne Eisprung keine Progesteronausschüttung, aber … nicht jeder Menstruation ist ein Eisprung vorausgegangen.

Seelische Veränderungen

Auf der seelischen Ebene erfahren Mädchen durch das Einschießen der weiblichen Hormone eine starke innere Veränderung. Hormonelles Auf und Ab zeigt sich nach außen mit Erröten, Schweißausbrüchen, Kreislauflabilität. Oft erleben sich Mädchen als unsicher, die Stimmung kann wechseln von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt. Die Forschung tut sich allein schon wegen der stündlichen, täglichen, wöchentlichen Schwankungen schwer, eindeutige Zuordnungen zwischen Östrogenspiegeln und emotionalem Erleben herzustellen.[1]

Je nach Vorbereitung wird die erste Menstruation begrüßt oder der Übergang ins Frausein als Fluch erlebt. Als Mütter, Tanten, Pädagoginnen fällt uns die Aufgabe zu, den Mädchen ein positives Bild der auf sie zukommenden Lebensphase zu vermitteln, die Menstruation als Potenzial zu betrachten, unabhängig vom eigenen Erleben. Nur ein mit seiner Weiblichkeit ausgesöhntes Mädchen mit echten nachahmenswerten Vorbildern hat die Chance, die Menstruation beschwerdefrei zu erleben.

Wie in den Wechseljahren kann die Schilddrüse über die Hypophyse () in dieses Auf und Ab einbezogen werden. Emotional verändert sich die infantile Sexualität hin zu einer partnerschaftlichen, was verfängliche Fragen wie die nach der eigenen Attraktivität und auch Verhütungsfragen nach sich zieht. Wen findet umgekehrt das Mädchen anziehend? Männer, Frauen? Kräftig, zierlich, blond, braun? Attraktivität wird, wie wir heute wissen, neben gewissen zeitgebundenen Moden vor allem durch Pheromone (Duftstoffe) geregelt. Auf unbewusster Ebene findet Anziehung statt zwischen Menschen, die sich genetisch und seelisch ergänzen. Es sei denn, dies wird durch künstliche Hormonzufuhr (hormonelle Verhütung) gestört.[2] Dann folgt das große Erwachen erst bei Kinderwunsch und Absetzen der Verhütung. Plötzlich kann sie ihn (oder er sie) buchstäblich nicht mehr riechen.

Die zu starke Orientierung an einem potenziell partnerschaftlichen Gegenüber ist die größte emotionale Herausforderung, die die neuen hohen Östrogenspiegel mit sich bringen können. Aus wilden Mädchen, die eben noch auf Bäume geklettert sind, können sittsame Wesen werden, die sich in dieser Phase mehr mit ihrem Äußeren beschäftigen (»Erhöhung des Marktwertes«) als damit, was ihnen wirklich Spaß macht oder was sie erfüllt. Das gilt sowohl hinsichtlich ihrer Lebensgestaltung als auch in der Begegnung mit möglichen PartnerInnen. Das »Zähmungshormon« Östrogen[3] hat zugeschlagen.

Östrogen – ein »Fürsorglichkeits- und Wachstumshormon«

Eine ganzheitliche Betrachtung hormoneller Vorgänge bezieht sich nicht ausschließlich auf mess- und beobachtbare Vorgänge im weiblichen Körper. Trauen wir uns einmal, die Wirkung von Hormonen im buchstäblichen wie im übertragenen Sinne zu beschreiben.

Fürsorglichkeit: Östrogen ist das Hormon im weiblichen Körper, das uns überhaupt in die Lage versetzt, über Jahre die eigenen Interessen hintanzustellen, zugunsten der »Aufzucht« von Kindern und dem Schaffen eines harmonischen Umfeldes hierfür. Frauen sehen sich zeitlebens nicht in der Lage, einfach hinter einer Zeitung zu verschwinden und vom um sie herum tobenden Geschehen nichts mitzubekommen. Östrogen sorgte in alten Zeiten dafür, dass wir als Sammlerinnen nicht nur nach essbaren Beeren und Wurzeln Ausschau hielten, sondern gleichzeitig die Kleinen im Auge behielten, den Größeren unser Wissen weitergaben, auf die Bedürfnisse der ganz Kleinen – die wir stets auf dem Rücken oder in einem Korb bei uns trugen – Rücksicht nahmen und dabei gleichzeitig noch auf alle möglichen Gefahren achteten. Diese Multitasking-Fähigkeiten haben Frauen ins postindustrielle Zeitalter hinübergerettet und können daher nach wie vor mehrere Bälle gleichzeitig in der Luft halten. Wenn es jedoch keine ausgesprochenen Rituale des Innehaltens und Um-sich-selbst-Kümmerns gibt – wie es damals die Menstruationshütten () gewesen sein mögen –, ist diese Fähigkeit mit der Gefahr verbunden, sich in den gestellten Aufgaben zu verlieren. Und das geht auf Kosten der eigenen Gesundheit und Lebenszufriedenheit. Dieser Zustand kann sich im Alter zwischen 40 und 50 potenzieren: Die Anforderungen sind durch (erneute) Berufstätigkeit gewachsen, die Kinder sind noch im Haus, und vielleicht gibt es schon alte Eltern, die Fürsorge brauchen – während die eigenen Kräfte begrenzt bleiben oder sogar spürbar weniger werden. Wie gut, dass die Wechseljahre mit ihren absinkenden Östrogenspiegeln dieser Verausgabung ein Ende setzen.

Wachstum: Wie bereits bemerkt, fördert Östrogen die Reifung eines Mädchens zur Frau. Im Menstruationszyklus ist es für das Höhenwachstum der Gebärmutterschleimhaut und für die Eireifung zuständig. Ist zu wenig vorhanden, bleibt die Schleimhaut schmal, die Menstruation ist eher schwach, der Eisprung bleibt aus oder verspätet sich, womit der Zyklus sich verlängert oder ganz ausbleiben kann wie beim PCO-Syndrom (). Schwanger werden ist dann erschwert bis unmöglich. Gering östrogenisierte Frauen sind eher schlank, es sei denn (wie bei PCO), die männlichen Hormone sind erhöht. Wird zu viel Östrogen ausgeschüttet, überwiegen die Wachstumsprozesse, was man Östrogendominanz nennt. Die Schleimhaut wird hoch aufgebaut, die Menstruation ist verstärkt und/oder verlängert. Das Progesteron kommt in der zweiten Zyklushälfte nicht dagegen an, Frauen entwickeln prämenstruelle Beschwerden (PMS) mit Wassereinlagerungen, Brustschmerzen, schlechter Laune & Co. Die Östrogenausschüttung und damit die biologische Fruchtbarkeit nimmt physiologischerweise ab dem 30. Lebensjahr ab. Es finden bereits seltener Eisprünge statt. Zwischen 40 und 50 nimmt das Progesteron noch etwas schneller ab als das Östrogen (siehe Schaubild 3 im Abschnitt Östrogendominanz ab 40 ...), die Gefahr einer Östrogendominanz mit verkürzten Zyklen und verstärkter Blutung potenziert sich. Diese Konstellation wird durch Umwelteinflüsse weiter verschlimmert. Über 200 östrogenwirksame Umweltgifte aus Industrie und Landwirtschaft sowie die Ausscheidungen der Hormonkonsumentinnen im Grundwasser verschlimmern die Östrogeneffekte auf den weiblichen Körper. Die Schere des Gleichgewichts zwischen Östrogen und Progesteron geht immer weiter auf, und wenn dann die mit dem Alter abnehmende Fähigkeit des Organismus, Reparaturen an veränderten Zellen vorzunehmen, hinzukommt, steigt die Krebsanfälligkeit....

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