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E-Book

60 Jahre Champions League

Die größten Triumphe. Die spektakulärsten Siege. Die legendärsten Spieler

AutorUlrich Kühne-Hellmessen
Verlagriva Verlag
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl160 Seiten
ISBN9783959713689
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis2,99 EUR
Die Champions League feiert Geburtstag: Im Mai 2016 wird der 60. Sieger gekürt. Mit dem FC Bayern München, dem Hamburger SV und Borussia Dortmund konnten sich bisher drei deutsche Klubs mit insgesamt sieben Titeln in die Liste der Champions einreihen. Dieses Buch ist weit mehr als eine Chronik. Es beschreibt die legendärsten Spieler - von Alfredo di Stefano bis Messi, von Eusebio bis Mazzola, von Ronaldo bis Gerd Müller. Es lässt die spektakulärsten Episoden Revue passieren, beispielsweise den Büchsenwurf von Gladbach oder die Geschichte des Kölner Nationalspielers Wolfgang Weber, der mit gebrochenem Wadenbein bis zum Spielende durchhielt. Unvergessen bleiben außerdem der Torbruch von Madrid, das erste deutsch-deutsche Duell zwischen Bayern und Dresden, das Münchner Drama gegen Manchester United und das legendäre Finale, das Liverpool nach einem 0:3-Rückstand gegen Milan gewann. Zahlreiche vierfarbige Fotos machen dieses Buch zu einem hochwertigen Erlebnis für jeden Fußball-Fan.

Ulrich Kühne-Hellmessen berichtete in leitenden Funktionen für den Kicker, Sport-Bild und BILD von zwölf Fußball-Turnieren, darunter sechs Europameisterschaften. Er brachte mehr als 60 Sportbücher auf den Markt.

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Leseprobe

TRIUMPHE, TRAGÖDIEN REKORDE

DIE CHAMPIONS LEAGUE HAT VIELE GESCHICHTEN GESCHRIEBEN. SPANNENDE, LUSTIGE, TRAURIGE.

DAS GRÖSSTE SPEKTAKEL. Das Endspiel 2005 ist unvergessen. Mit 3:0 führte Milan zur Halbzeit, dann kam die große Aufholjagd des FC Liverpool. Hier hämmert Alonso den Ball zum 3:3 in die Maschen und Luis García jubelt dazu. Die „Reds“ gewannen den Henkelpott im Elfmeterschießen.

THE BEAUTIFUL GAME

ROTER GLANZ. Kapitän Steven Gerrard reckt den Europapokal in die Nacht von Istanbul. Liverpool entschied das wohl spektakulärste Finale gegen den AC Mailand für sich: 0:3, 3:3, 6:5 im Elfmeterschießen.

Es gibt dramatische Endspiele. Dann, wenn der Sieger im Elfmeterschießen gekürt werden muss. Es gibt schöne Endspiele wie das 4:0 von Milan über Barcelona. Und es gibt Endspiele, die man nicht vergisst.

Die Engländer nennen das Finale 2005 „The beautiful game“. Sicher auch deshalb, weil letztlich Liverpool als Sieger vom Platz ging. Carlo Ancelotti, der damalige Milan-Trainer, wird es anders sehen und anders fühlen, was an jenem 25. Mai 2005 im Atatürk-Stadion von Istanbul passierte. Aber es ist bis heute legendär: 3:0, 3:3, 5:6.

BITTERSTER MOMENT. Milan-Trainer Carlo Ancelotti in Istanbul nach der Niederlage gegen Liverpool.

Milan mit Kapitän Maldini, mit Nesta, Stam und Cafu in der Abwehr, mit Pirlo, Seedorf, Gattuso und Kaká im Mittelfeld und den Angreifern Crespo und Shevchenko legte los wie die Feuerwehr. Bereits in der ersten Minute nahm Palolo Maldini eine Freistoßflanke volley und setzte den Ball als Aufsetzer ins Liverpooler Netz. So ein frühes Tor beflügelt. Die Karten waren plötzlich anders gemischt, obwohl Milan als Favorit in dieses Endspiel gegangen war. Milan zog sein Kombinationsspiel auf, zeigte Ballsicherheit und auch den nötigen Zug zum Tor. Ein Spiel voller Attraktivität und Höhepunkte mit den Italienern als Initiatoren entwickelte eine Dynamik, wie es in keinem Finale zuvor der Fall war.

Immer wieder die gleichen Stationen: Pirlo auf Kaká, dann das Zuspiel auf die Angreifer Shevchenko, Ukraine und Crespo, Argentinien. So fiel auch das 2:0. Ein feines Zuspiel von Kaká auf den rechts in den Strafraum sprintenden Shevchenko führte zum verdienten 2:0. Shevchenko behielt den Überblick. Statt aus spitzem Winkel selbst abzuschließen, spielte er den Ball auf den langen Pfosten zum besser postierten Crespo, der unbedrängt einschießen konnte (39.). Ein Bilderbuchtor – und noch nicht das Ende. Noch vor der Pause legte Milan nach. Wieder war es Kaká, der aus der eigenen Hälfte einen Zauberpass in den Lauf von Crespo spielte. Mit dem Außenrist lupfte der Argentinier den Ball elegant über Dudek ins lange Eck.

Pause, 3:0 für Milan.

Nie zuvor ging eine Mannschaft mit so beruhigendem Vorsprung in die Kabine. Nie zuvor war so ein Halbzeitergebnis noch umgebogen worden. Aber Rafael Benítez, der Spanier in Diensten der „Reds“, wollte nicht kapitulieren. „Wenn wir ein frühes Tor schießen, ist vielleicht noch etwas drin“, so Benítez bei Halbzeit. Und er stellte um. Er brachte Dietmar Hamann für Abwehrspieler Finnan. Ein Wechsel, der die taktische Grundordnung veränderte. Statt Viererkette wurde nun mit einer Dreierkette verteidigt. Hamann sicherte den Rückraum des Mittelfeldes ab und zerstörte damit die Spielwiese der Italiener. Dafür rückte Steven Gerrard weiter nach vorne und sorgte für Belebung des Liverpooler Angriffsspiels. Gerrard war es auch, der die Wende einleitete. In der 54. Minute köpfte er eine Linksflanke von Riise unhaltbar in die Maschen, es stand nur noch 1:3. Nun witterten die Reds ihre Chance, machten weiter Druck, während Milan nicht mehr so zielsicher und dominant auftrat, sondern im Gefühl des sicheren Sieges in der Konzentration und Laufbereitschaft nachließ.

MILAN AM BODEN. V. l. Serginho, Stam, Cafu, Kaká, Nesta, Rui Costa und Shevchenko nach dem verlorenen Elfmeter-Krimi 2005.

Liverpool setzte nach und hatte – dank Mithilfe von Schlussmann Dida – auch gleich Erfolg. Nur zwei Minuten später zog Šmicer aus mehr als 20 Metern ab. Der flache Diagonalschuss landete im langen Eck. 2:3 in der 56. Minute – noch 34 Minuten Zeit zum Ausgleich.

Milan war geschockt und die Reds nutzten die Lähmung der Italiener zu Powerfußball. Liverpool machte Druck, suchte immer wieder mit wuchtigen Angriffen das Tor. Als Gerrard steil in den Strafraum geschickt wurde, kam Gattuso zu spät – Elfmeter. Xabi Alonsos trat an, scheiterte zunächst an Dida. Doch Alonso erwischte den Abpraller und hämmerte ihn mit links zum Ausgleich ins Netz (60.). Liverpool hatte das Spiel gedreht, drei Tore in 15 Minuten erzielt. Alles war wieder offen, alles stand wieder auf null. „Es waren sechs Minuten des Wahnsinns“, kommentierte Ancelotti später, der sich zuvor stets auf seine stabile Abwehr verlassen konnte. Drei Tore gegen Italiener in so kurzer Zeit sind allein schon ein Wunder.

Der Vorteil lag nun bei den Reds. Milan war demoralisiert. Aber die Aufholjagd hatte Kraft gekostet, besonders Liverpools Spieler von Krämpfen geplagt. Die Partie war nun wieder offen, ging in die Verlängerung. Ancelotti brachte in der 85. Minuten Serginho und den kopfballstarken Jon Dahl Tomasson. Aber Benítez reagierte, machte Gerrard zum rechten Verteidiger, um den brasilianischen Flankengott zu bekämpfen und die Vorlagen für Tomasson zu unterbinden. Gerrard wuchs über sich hinaus, blockte jede Flanke des Brasilianers. Trotzdem hatte Milan noch die große Chance zum Sieg. Zwei Minuten vor dem Abpfiff hatte Shevchenko die Möglichkeit zur Entscheidung. Aber da war Dudek, der polnische Schlussmann. Erst wehrte er den Kopfball aus kurzer Distanz ab, dann auch den Nachschuss. Mit einem sensationellen Reflex und einer Hand rettete er die Reds ins Elfmeterschießen. Es war die 118. Minute. Und Dudek hatte alle Vorteile auf seiner Seite.

Dudek gegen Dida, zehn Schützen gegen zwei Torhüter.

Zuerst trat Mailands Serginho an und wunderte sich, dass Dudek wie ein Irrwisch über die Linie wieselte, dabei die Arme über den Kopf schleuderte und wie ein Hampelmann wirkte. Serginho schien irritiert, schoss drüber. Didi Hamann brachte Milan mit einem verzögerten Schuss in Führung.

Wieder rückte Dudek in den Mittelpunkt. Er übergab, wie jedem der fünf Milan-Schützen, den Ball persönlich an Pirlo, hampelte erneut auf der Linie und irritierte auch Milans Spielführer. Dudek hält.

Cissé macht das 2:0, Jon Dahl Tomasson trifft zum 2:1. Dann ist Dida dran. Der Brasilianer hält gegen Riise. Kaká gleicht aus, aber Liverpool liegt immer noch vorne. Als Šmicer zum 3:2 trifft, liegt aller Druck auf dem ukrainischen Starstürmer Shevchenko. Zu lasch zielt er in die Mitte, Dudek hält. „Ich werde nie begreifen, wie er diesen Ball hat halten können“, stammelte Shevchenko, Europas amtierender Fußballer des Jahres, in die Mikrofone und meinte damit nicht seinen zuletzt verschossenen Elfmeter, sondern die Szene in der 118. Minute, die der Pole Jerzy Dudek entschärfte, erst den Kopfball, dann den Nachschuss.

„The beautiful game“ ist over, Liverpool hat den Pott nach langen 21 Jahren des Wartens. In einer unfassbaren Aufholjagd sichern sich die Reds ihren fünften Europapokal-Triumph und werden nach ihrer Rückkehr wie Helden gefeiert. Der Spiegel kommentierte es so: „Die Dramaturgie dieses elektrisierenden Sieges erhebt das Geschehen zur Legende.“ Die Engländer machten es sich einfacher: The beautiful game hat Champions League-Geschichte geschrieben.

PACKENDES DUELL. Milans Clarence Seedorf gegen Liverpools Kapitän Steven Gerrard.

DAS DRAMA VOM BETZENBERG

Kaiserslautern und der Europacup – der erste Auftritt war ein kurzer, heftiger, schöner und auch so schmerzvoller.

1991 waren die Pfälzer erstmals seit der Ära Fritz Walter wieder Deutscher Meister geworden. Kalli Feldkamp hatte eine Region wach geküsst. 40 000 FCK-Fans waren zum letzten Auswärtsspiel nach Köln gereist und sahen einen imponierenden Sturmlauf zum Titel – 6:2!

Nun also durften die „Roten Teufel“ in der Königsklasse starten. Gleich in der zweiten Runde kam der große FC Barcelona mit Trainer Johan Cryuff. 2:0 hatte Barça im Nou Camp gesiegt, am 6. November 1991 mussten sie zum Rückspiel am „Betze“. Es wurde ein Spiel zwischen Himmel und Hölle.

70 Minuten lang Vollgas-Fußball. Mit einer Wucht und einer Power, getragen von fantastischen Fans, sah sich Kalli Feldkamp „wie auf einer Opernbühne“. Zweimal hatte Demir Hotić einen Eckball per Kopf verwandelt, das Hinspielergebnis war schnell egalisiert. Als dann Bjarne Goldbæk einen Konter zum 3:0 abschloss (77.), glich das Stadion einem Hexenkessel.

Aber Barça steckte nicht auf, warf alles nach vorne. Die TV-Uhr zeigte 89:52 Minuten, als es passierte: Ein Freistoß von...

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