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AfrikaBilder

Studien zu Rassismus in Deutschland

AutorAnnelie Buntenbach, Christoph Butterwegge, Gerd Poppe, May Ayim, Ralf Koch, Rut, Ursula Wachendorfer
VerlagUNRAST Verlag
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl464 Seiten
ISBN9783954050017
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Rechtsextremismus ist nur die Spitze des rassistischen Eisberges, der ohne Rückhalt in der Gesellschaft schmelzen würde. Die bundesdeutsche Gesellschaft ist im rassistischen Diskurs verstrickt. Rassistische Denkmuster und Verhaltensweisen sind ebenso verinnerlicht wie patriarchalische Geschlechterrollen. Dies manifestiert sich besonders deutlich in den dominanten Afrikabildern der bundesdeutschen Gesellschaft, in denen koloniale Perspektiven auf Afrika und Afrikaner/innen bis heute nahezu ungebrochen fortwirken. Politik, Medien, visuelle Kultur, Bildungswesen und Sprache tragen dafür maßgeblich Verantwortung. Der Sammelband bereichert die aktuelle Diskussion über Rechtsextremismus um dieses Thema: Theoretische Erörterungen historischer Hintergründe und aktueller Erscheinungsbilder von Rassismus werden durch Analysen von Afrikabildern in Medien, Filmen, Wissenschaft, Belletristik, Museen und Schulen ergänzt. Politische Akteure und Wissenschaftler/innen geben Einblick in Afrika betreffende Politikansätze. Der Band vereint grundlegende Beiträge für die politische Bildungsarbeit und wendet sich an Schulen, Medien und Wissenschaft.

Susan Arndt, Dr. phil., geb. 1967 in Magdeburg, studierte Anglistik, Germanistik und Afrikawissenschaften in Berlin und London; promovierte 1997 mit einer Arbeit über Literaturen in Nigeria; lehrte und forschte am St. Antony's College in Oxford, der Humboldt-Universität zu Berlin, dem Zentrum für Literaturforschung sowie der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Zur Zeit vertritt sie die Juniorprofessur für afrikanische Literaturen an der Humboldt-Universität zu Berlin. Forschungsschwerpunkte: Intertextualität; Oraturen und Literaturen in Westafrika; Gender, Frauenliteratur und Feminismus in Afrika; Migration und Diaspora (mit dem Schwerpunkt auf literarische Prozesse und speziell die Black British Literature), englische/britische Literatur des 16.-19. Jahrhunderts; AfrikaBilder, koloniale Diskurse und Rassismus in der bundesdeutschen Gesellschaft, Kritische Weißseinsforschung. Zur Zeit arbeitet sie an einer Habilitationsschrift zum Thema "Mythen von Weißsein und die englische Literatur. Der "Racial Turn" in der Literaturwissenschaft".

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Leseprobe
(gekürzte Leseprobe)
May Ayim
Die afro-deutsche Minderheit Schwarze Deutsche werden auch in der Bundesrepublik der 90er Jahre gewöhnlich als "Ausländer und Ausländerinnen" betrachtet. Ihr Aufenthalt in Deutschland wird als vorübergehend begriffen und ihre gesellschaftliche Verwurzelung häufig und ausschließlich mit der Besatzungszeit nach dem Zweiten Weltkrieg in Verbindung gebracht. "Afro-deutsch" ist eine Selbstdefinition, die von deutschen Frauen afrikanischer und afro-amerikanischer Herkunft, in Auseinandersetzung mit Fragen ihrer Identität, Anfang der 80er Jahre formuliert wurde und seitdem Verbreitung findet.
"Mit dem Begriff :afro-deutsch9 kann und soll es nicht um Abgrenzung nach Herkunft und Hautfarbe gehen, wissen wir doch allzu gut, was es heißt, unter Ausgrenzung zu leiden. Vielmehr wollen wir :afro-deutsch9 den herkömmlichen Behelfsbezeichnungen wie :Mischling9, :Mulatte9 oder :Farbige9 entgegensetzen, als einen Versuch, uns selbst zu bestimmen, statt bestimmt zu werden."
Die Geschichte Schwarzer Menschen in Deutschland umfasst viele Generationen. Über die Jahrhunderte kamen immer wieder Schwarze nach Deutschland; so hatte beispielsweise Caesar Afrikaner in seinen Truppen. Für die neuere Geschichte lässt sich die Bevölkerungsgruppe der Afro-Deutschen in mehrere Gruppen gliedern, deren zeitgeschichtlicher Entstehungszusammenhang in der ersten Generation mit der Kolonialgeschichte Deutschlands verknüpft ist.
Da bei Volkszählungen nur selten nach Hautfarbe differenziert wurde (ein Tatbestand, der keinesfalls zu bedauern ist), lässt sich nicht ermitteln, wie viele Afro-Deutsche in der Bundesrepublik gegenwärtig leben, bzw. wie sich der Zahlenumfang dieser Bevölkerungsgruppe im Verlauf der letzten Jahrhunderte verändert hat. Zu bedenken ist, dass das Maß an Toleranz und Ausgrenzung, das einer bestimmten Bevölkerungsgruppe entgegengebracht wird, nicht an Zahlenproportionen von gesellschaftlicher Majorität und Minorität abgelesen werden kann. Südafrika, wo Jahrhunderte lang eine kleine Minderheit von 20% Weißen über das Leben einer gesellschaftlichen Mehrheit von 80% Schwarzen geherrscht hat, ist ein offensichtliches Beispiel dafür, dass Rassismus nicht so sehr eine Frage von "Minderheit" und "Mehrheit", sondern vielmehr eine Frage von Privilegien und Macht ist.
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