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E-Book

Agiles Verkaufen

Ihr Leitfaden für langfristige Wettbewerbsfähigkeit

AutorHalina Maier
VerlagWiley-VCH
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl260 Seiten
ISBN9783527817771
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis17,99 EUR
Halina Maier beschreibt in ihrem Buch ausführlich, wie Verkäufer in ihrem Bereich künftig agieren müssen, um sich der heutigen Dynamik anzupassen. Agile Methoden schaffen den Rahmen, um die individuellen Anforderungen von Kunden schnell und effizient umzusetzen.
Agilität steht dabei nicht für ein Kochrezept, das innerhalb weniger Minuten ein opulentes Menü verspricht; es steht für eine Entscheidung, sämtliche Prozesse zu überdenken und neu zu bewerten. Einen agilen Vertrieb zu entwickeln bedeutet eine Menge Arbeit für einen Verkaufsleiter und Agilität im Vertrieb umzusetzen ist für viele Verkaufsmitarbeiter mitunter eine große Hürde. Doch der Gewinn ist hoch: Langfristige Wettbewerbsfähigkeit, Marktanteilsgewinn und Erreichen der Umsatzvorgaben winken als Schatz am Ende der Reise.
Die Autorin gibt klare Anleitungen für Verkäufer und Verkaufsleiter, wie der Verkauf agiler gestaltet werden kann, wodurch schließlich höhere Abschlussquoten erzielt und Marktanteile erhöht werden. Sie zeigt aber auch auf, dass sich hinter dem Wort 'Agilität' nicht nur ein Trend verbirgt, sondern die absolute Notwendigkeit für Unternehmen, um den immer stärker volatilen und härteren Marktbedingungen erfolgreich zu begegnen.

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Leseprobe

2.
Agile Unternehmen: Ein neuer Trend?


Sehr oft höre ich im Rahmen von Beratungsgesprächen, die ich in Unternehmen durchführe, von den vielen Herausforderungen, vor denen die Wirtschaft, aber auch Vertriebsorganisationen und Verkäufer stehen. Das stimmt. Außerdem stimmt es, dass Unternehmen schon immer Probleme lösen mussten. Nur eben jeweils unterschiedliche. Die letzten Jahrzehnte haben Unternehmen, ja, die ganze Wirtschaft, vor umfangreiche Herausforderungen gestellt. Im Jahr 2000 gab es den Crash der Technologiebörsen. Dieser führte zu einer Krise, da die Inflation unerwartet anstieg.

Am 11.September 2001 erschütterten die Terroranschläge auf das World Trade Center in New York die Menschen weltweit. Die wirtschaftliche Folge war der Einbruch der Aktien- und Finanzmärkte. Ferner litt die Tourismusindustrie unter zunehmenden Problemen, da die Menschen nach den Anschlägen zunächst einmal eine Heidenangst vor Flugreisen verspürten.

Im Jahr 2007 kam die nächste Krise, als »Subprime-Krise« bekannt, die von den Kreditausfällen des US-Hypothekenmarktes angekündigt wurde. Das Subprime-Geschäft lockte die Kunden mit besonders günstigen Einstiegszinsen, die jedoch während der Vertragslaufzeit kräftig anstiegen. Das Geschäft funktionierte nur so lange, wie der Boom am Immobilienmarkt anhielt. Dort stiegen schon seit Jahren die Preise für Wohnungen und Häuser rasant, und das lockte auch Geringverdiener an. Ein Eigenheim, das möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt mit großem Gewinn wieder verkauft werden konnte, wirkte wie eine lohnende Investition. Das Problem jedoch war, dass die Wohnungen und Häuser in 2007 nicht mehr teurer wurden, wodurch innerhalb kürzester Zeit der Immobilienmarkt zusammenbrach und wie eine Schlammlawine alles um sich herum mitriss.1

Agilität fand in der Wirtschaft immer schon statt


Der Autor und Geschäftsführer am Center for Financial Studies an der Goethe Universität Frankfurt am Main, Dr. Volker Brühl, gab kurz darauf sein Buch Wirtschaft des 21. Jahrhunderts heraus. Er widmete sich darin Themen wie die digitale Revolution, kürzere Produktzyklen, schnellere und häufigere Marktveränderungen, aber auch der Frage, wie die Verschmelzung von physischen und virtuellen Systemen bisherige Geschäftsmodelle und Technologien revolutionieren.2

In diesem Jahrzehnt führte man außerdem die Abwrackprämie ein, da die Finanzmärkte unsicher waren und das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2009 zusammenbrach.

Der Online-Riese Amazon wird gerne als klassisches Beispiel für das erfolgreiche Meistern des digitalen Wandels erwähnt, doch diese Behauptung ist nicht korrekt. Vielmehr gilt Amazon als ein wichtiger Akteur des digitalen Wandels und darin liegt ein gewaltiger Unterschied. Der Gründer, Jeff Bezos, erkannte vollkommen richtig, dass der klassische Retailhandel, also der Einzelhandel, im Ladengeschäft an einem Wendepunkt stand. Er schuf eine Plattform, auf der Konsumenten auch heute noch in der Lage sind, nahezu alle Produkte des täglichen Lebens einzukaufen. Das Revolutionäre daran: Sämtliche Produkte bei Amazon werden nicht von einem einzigen Händler angeboten, sondern von zahlreichen Unternehmen. Amazon stellt einen riesigen Markt dar, auf dem Kunden – und dabei handelt es sich gleichermaßen um Endverbraucher als auch um gewerbliche Einkäufer – in möglichst unkomplizierter Weise Produkte verschiedener Anbieter zu kompetitiven Preisen beziehen können. Dem Kunden wird dabei der Einkauf so komfortabel wie möglich gemacht und er kann außerdem bequem von zu Hause aus die Qualität des gewählten Artikels über das Bewertungssystem anderer Käufer vergleichen. Amazon bündelt somit Wissen um Preisgefälle, Produktmeinung sowie Qualitätskriterien, und diese Informationen stehen jedem Internetnutzer zur Verfügung, wenn auch in diffuser Form.

Ich schlage vor, wir bewegen uns an dieser Stelle mal ein Jahrzehnt zurück und betrachten die wichtigen Ereignisse der neunziger Jahre.

Im Jahr 1995 wurde das Welthandelsabkommen (WTO) eingeführt. Dadurch wurden die Güter- und Kapitalmärkte globalisiert, und das führte wiederum zu einer Revolution in den Bereichen der Kommunikation und Information. Durch die Aufhebung der Teilung von Ost und West veränderte sich die europäische Ordnung. Mit der Gründung der Europäischen Union im Jahre 1993 wurde der Binnenmarkt geöffnet – wodurch sich wiederum die Konkurrenzsituation in Deutschland und Europa erheblich wandelte.

Das Unternehmen Apple konzentrierte sich unter der Führung des Unternehmensgründers Steve Jobs im Jahr 1997 nur noch auf vier Produkte: jeweils ein mobiles und ein stationäres Gerät für Heimanwender als auch für die professionelle Anwendung in Unternehmen. Durch eine Partnerschaft mit dem Erzrivalen Microsoft sicherte sich Apple weitere Vorteile am hart umkämpften Computermarkt: Das Office-Paket, das sich in der Geschäftswelt, aber auch bei privaten Anwendern etabliert hatte, wurde nun auch Mac-Usern zugänglich. Durch diese Partnerschaft wurde Kapital gesichert und somit konnte Apple schließlich in den 2000er Jahren zu einer der bedeutendsten Marken aufsteigen. Steve Jobs erkannte völlig richtig, dass in einer globalisierten Welt die Zusammenarbeit mit der Konkurrenz viel wichtiger und zielführender wird, als diese zu bekämpfen.

Eine kurze Reise durch die Zeit der Agilität


Sind Sie bereit, mit mir noch ein weiteres Jahrzehnt zurückzugehen? Dann befinden wir uns jetzt mitten in den achtziger Jahren. In diesem Jahrzehnt gab es verstärkt grenzüberschreitende Firmenbeteiligung in Europa. Außerdem fand in dieser Zeit eine verstärkte Integration der westlichen Wirtschaft über Direktinvestitionen statt.3

Hierbei wurden Japan, Großbritannien und die USA zu den größten Investoren der westlichen Welt.

Im Jahr 1983 entdeckte man in den USA das HI-Virus als Auslöser für Aids und begann mit einer weltweiten Aufklärung. 1986 dann passierte die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl. Im gleichen Jahr explodierte außerdem die Raumfähre Challenger.

In den Achtzigern entstand auch das Louvre-Abkommen, bei dem Frankreich, Deutschland, Japan, die USA und Kanada Spekulationen auf Wechselkursschwankungen unterbinden wollten. Dadurch sollten die Wechselkurse innerhalb bestimmter Zielzonen stabilisiert werden und die Abwertung des US-Dollars, die schon einige Zeit anhielt, sollte dadurch gestoppt werden.

Des Weiteren erlebte die New Yorker Börse am 19. Oktober 1987 ihren »Schwarzen Montag«. An diesem Tag stürzte der Dow-Jones-Index innerhalb weniger Stunden um mehr als 20 Prozent ab. Dabei handelte es sich um den ersten Börsenkrach seit dem Zweiten Weltkrieg, der sich rasend schnell auf andere Börsenkurse rund um den Globus in fataler Weise auswirkte. So fielen etwa die Börsenkurse in Australien und Hongkong um über 40 Prozent ab. Grund für den Schwarzen Montag waren Streitigkeiten rund um das Louvre-Abkommen, denn trotz dieser Vereinbarung fiel der Kurs des Dollars weiter ab. Dies sorgte für neue Unsicherheiten auf den Währungsmärkten.4

An dieser Stelle schließe ich den Kreis zu Toyota, denn nicht nur dieses Unternehmen, sondern grundsätzlich die japanische Autoindustrie trat in jenen Jahren ihren endgültigen Siegeszug auf dem Weltmarkt an. Durch die »Lean-Produktionsweise«, also der Versuch, die Überproduktion zu vermeiden so gut es geht, fand die Produktion in einer Art »Demand-Produktion« statt. Dadurch wurde es möglich, punktgenau auf die Nachfrage an den Märkten zu reagieren und gleichzeitig kostensparend zu produzieren.

Damit bin ich jedoch noch nicht am Ende meiner Zeitreise angelangt, denn um Agilität, oder besser ausgedrückt: agiles Verkaufen, zu verstehen, sollten wir noch einen weiteren Zeitsprung durchführen. Lassen Sie sich bitte von mir in die siebziger Jahre entführen.

Dieses Jahrzehnt war von hoher Arbeitslosigkeit gekennzeichnet, von einem Wachstum des Bruttosozialprodukts, von Inflation, von weniger Kauflust und von höheren Löhnen. Das größte Problem der siebziger Jahre bestand in den technischen Entwicklungen, die dazu führten, dass weniger Arbeiter benötigt wurden, wodurch viele Arbeitnehmer natürlich ihren Job verloren. Das ließ den Unmut gegenüber neuen Technologien steigen. Außerdem protestierten die Arbeitnehmer gegen die 40-Stunden-Woche und für eine 35-Stunden-Woche.5

Gleichzeitig wurde in diesem Jahrzehnt der Bau von Kernkraftwerken vorangetrieben und es kam zum sogenannten »Wirtschaftswunder«.

In den meisten deutschen Haushalten wurden Tiefkühltruhen angeschafft. Als Dr. Oetker 1970 die Tiefkühlpizza entwickelte und auf dem Markt einführte, begünstigte das zweifellos die Verkaufszahlen von Tiefkühltruhen. Gleichzeitig begünstigte das Vorhandensein der Tiefkühlgeräte in deutschen Haushalten natürlich auch die Entwicklung von Tiefkühlprodukten. Eine Win-win-Situation für alle. Arbeitsplätze in der Industrie, positive Unternehmensentwicklungen in...

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