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E-Book

Aktienfonds für jedes Anlageziel - simplified

Erfolgreich die richtigen Anlageprodukte auswählen

AutorHerbert Autengruber
VerlagFinanzBuch Verlag
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl160 Seiten
ISBN9783862485321
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR
Dieses Buch wendet sich an Anleger, die Anlagealternativen mit attraktivem Ertrag suchen. Herbert Autengruber führt eine hochinformative und für den Leser leicht verständliche Beweisaufnahme, warum Aktienanlagen und speziell Aktienfonds die höchsten Ertragchancen bieten. Von allen Aktienfonds, Mischfonds, Total Returnfonds und Hedgefonds werden nur diejenigen herausgegriffen, mit denen vorsichtige und optimistische Anleger ihre kurz- und langfristigen Anlageziele optimal erreichen können.

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Leseprobe

1 Aktien ohne Streuung sind Glücksspiel


Unternehmenspleiten sind unvorhersehbar



Beispiel Crown, Cork & Seal. 2002 fiel der Aktienkurs von Crown, Cork & Seal um 95 Prozent. Ist dieses Unternehmen eine Internetbude? Nein, es ist der weltgrößte Verpackungskonzern. Er produziert jede fünfte Ge-tränkedose der Welt, etwa für Coca-Cola, in den USA und Europa jede dritte Dose für Lebensmittel. Was war geschehen?


Im Jahr 1963 machte der Konzern einen kleinen Fehler mit unabsehbaren Folgen. Er kaufte eine kleine Verpackungsfirma für neun Millionen US-Dollar, die Kronkorken herstellt und auch eine Isoliersparte besitzt, die Asbest verarbeitet. Wenige Monate später verkaufte Crown, Cork & Seal die Isoliersparte weiter. Jahrzehnte später wurde bekannt, dass Asbest die Ursache von Krebserkrankungen sein kann. Anwälte machten den finanzkräftigen Ex-Eigentümer ausfindig und deckten ihn 40 Jahre später mit Schadenersatzklagen ein. Schnell überschritten die Gerichts-kosten 100 Millionen Dollar jährlich. Bis jetzt entging Crown, Cork & Seal haarscharf der Pleite.


Andere Unternehmen hatten weniger Glück: In den vergangenen fünf Jahren sind in den USA mehr als 30 börsennotierte Unternehmen wegen Schadenersatzklagen im Zusammenhang mit Asbest pleitegegangen.


Beispiel WorldCom. Das Unternehmen WorldCom war bis 2002 der zweitgrößte amerikanische Telekommunikationskonzern. Dann wurde bekannt, dass die Bilanz gefälscht war. Der Vorstand hatte Aktien des eigenen Unternehmens auf Kredit gekauft und die Bilanz gefälscht, um den Aktienkurs zu stützen. Mitten in der miserablen Börsenstimmung von 2002 brach das dem Unternehmen das Genick. Dabei schrieb WorldCom keineswegs Verluste, es konnte die Zinsen seiner Kredite leicht bedienen. Für kurze Zeit war unklar, welche Zahlen stimmten. Routinemäßig wurde die Verlängerung eines Bankkredites durch zwei der größten amerikanischen Banken bekannt gegeben. Die Kredithöhe machte nur einen Bruchteil des normalen Quartalsgewinns dieser Banken aus. Trotzdem brachen die Aktienkurse der betroffenen Banken an einem Tag um 20 Prozent ein. Die Banken gaben der kopflosen Panik nach und zogen die Kreditverlängerung zurück. WorldCom, ein Unternehmen mit 30 Milliarden Dollar Umsatz, ging pleite.


Beispiel Mirant. Es kann passieren, dass eine Bank ihrem Kunden den Kredit entzieht, ihn in die Pleite schickt und daran selbst verdient. Vor einigen Jahren wurde in den USA der Energiemarkt teilweise liberalisiert. Neue Unternehmen entstanden, die in neuen Kraftwerken Energie erzeugten und diese am freien Strommarkt verkauften. 2002 fielen die Energiepreise stark, viele der neuen Konzerne mit Milliarden-Dollar-Umsätzen kamen in finanzielle Schwierigkeiten. Letztendlich überlebte nur einer nicht. Ähnlich wie bei WorldCom reichten die Barmittel für die Zinszahlungen, trotzdem ging das Unternehmen pleite. Vorher hatte sich die größte kreditgebende Bank »abgesichert«, also auf sinkende Aktien spekuliert, und dann bekannt gegeben, dass sie den Kredit nicht verlängert. Mirant musste Vergleich anmelden. Als die Aktien beinahe wertlos wurden, war der Gewinn für die Bank so hoch wie der vorher vergebene Kredit. Sobald der Ausgleich abgewickelt ist, wird diese Bank ihre ursprüngliche Kreditsumme beinahe vollständig zurückerhalten. So erhält die Bank in Summe in etwa den doppelten Betrag zurück, während die Aktionäre alles verlieren.


Schockiert? Oder schon abgebrühter Aktionär? Haben Sie immer noch Lust, in Aktien zu investieren? Nicht den Mut verlieren! Die aufgezählten Beispiele sind, wie gesagt, Ausnahmen.


Reichtum: vorhersehbar oder Zufall?


»Um im Leben erfolgreich zu sein, braucht es zwei Dinge: Unwissenheit und Selbstvertrauen.«

MARK TWAIN


»Erfolg setzt sich nach meiner Überzeugung zu 95 Prozent aus Glück und zu fünf Prozent aus Können zusammen. Schauen Sie mich an: Ich weiß genau, dass sich unter meinen Angestellten unzählige qualifizierte Kräfte befinden, die meine Firma genauso gut leiten könnten wie ich. Aber sie hatten nicht die entscheidenden Chancen. Das ist der einzige Unterschied zwischen ihnen und mir.«

JULIUS ROSENWALD

Ehemaliger Vorstandsvorsitzender der amerikanischen Kaufhauskette Sears1


Ob es sich um den Vorstand eines Unternehmens oder um einen Fondsmanager handelt: Wo genau bei außergewöhnlichen Erfolgen die Planbarkeit der Zukunft und die Geschicklichkeit des Managements enden und wo der Zufall beginnt, kann niemand sagen.


In manchen Bereichen fällt diese Unterscheidung leichter. Denken Sie an einen Tischler: Man sieht sofort, ob er sein Handwerk beherrscht; zum Gelingen seines nächsten Möbelstücks wird er kein Glück brauchen. Anders bei einem Fußballtrainer, der bei seinem bisherigen Verein erfolgreich war: Wird ihn der Erfolg beim Wechsel zum neuen Klub begleiten? Noch komplizierter ist das Wirtschaftsleben mit Millionen Teilnehmern, Zehntausenden Unternehmen und weltweiter Verflechtung. Sicher gibt es Vorstände, die ihr Handwerk besonders gut verstehen. Aber ob die Gewinner von gestern jene von morgen sein werden, bleibt ungewiss. Ist es Genialität, die außergewöhnliche Leistungen hervorbringt? Vor allem: Ist so etwas vorhersehbar und häufig wiederholbar? Dazu einige wirtschaftliche Erfolgsgeschichten.


Aristoteles Onassis, legendärer Reeder und Milliardär, hamsterte alte Schiffe, die niemand mehr wollte, als plötzlich der Zweite Weltkrieg ausbrach. Er vercharterte seine ganze Flotte an die Alliierten und verdiente ein Vermögen.


Oder Pfizer, der teuerste Pharmakonzern der Welt, dessen aktuell wichtigstes Produkt das Potenzmittel Viagra ist. Es war als Herzmittel ein Flop, die Versuche wurden abgebrochen. Die potenzsteigernde Wirkung wurde erst bemerkt, als einige Patienten die Versuchspillen nicht herausrücken wollten.


Oder Bill Gates, der Gründer von Microsoft und aktuell der reichste Mann der Welt. 1980 hatte es IBM eilig und wollte nicht selbst entwickeln, beauftragte die damals noch sehr kleine und unscheinbare Softwarefirma Microsoft, das Betriebssystem für den ersten Personal Computer von IBM zu liefern. Gates kaufte hastig für 50.000 Dollar von einem Programmierer in Seattle die Rechte an einem System namens QDOS und benannte die Software einfach in MS-DOS um (»QDOS« stand übrigens für »Quick and Dirty Operating System«). Dies war der Grundstein für eine legendäre Erfolgsstory.


Es ist natürlich kein Zufall, dass sich unter den 100 reichsten Menschen der Welt fast ausschließlich Unternehmer, Politiker beziehungsweise Machthaber oder deren Erben befinden. Sie kamen in der richtigen Wiege zur Welt oder hatten im Berufsleben ein besonders glückliches Händchen. Wer alles auf eine Karte setzt, hat die besten Chancen, ganz nach oben zu kommen – und trägt gleichzeitig die größten Risken, im Armenhaus zu enden.


Vielleicht gibt es eine Ausnahme, den zweitreichsten Mann der Welt, Warren Buffett, der durch Anlage in mehrere Unternehmen reich wurde. Seine Anlagefirma Berkshire Hathaway ist ein »Mittelding« zwischen einem Fonds und einem Unternehmen und investiert in weniger Aktien als ein typischer Fonds. Was sagt Buffett zu den Firmen, in die er investiert? Er liebt ein einfaches, klares Geschäftsmodell, dass da heißt: möglichst billig kaufen. Er sucht nicht nach einem genialen, sondern eher nach einem ehrlichen Management, das nicht hyperaktiv ist, also nicht laufend umorganisiert. Seine Anlagephilosophie ist ausgesprochen tauglich, um noch ein bisschen mehr als andere zu verdienen. Aber auch bei Buffett geht‘s manchmal daneben. Er erwarb die Mehrheit an General Re, der größten amerikanischen Rückversicherung. Das Unternehmen erlitt, wie seine Wettbewerber, herbe Verluste aus Haftpflichtschäden im Zusammenhang mit dem Anschlag auf das World Trade Center. Der Aktienkurs von General Re brach dramatisch ein. Buffett sprach selbstkritisch von einem tödlichen Fehler, in das Unternehmen investiert zu haben. Aber es war kein Fehler, es war Pech, so wie er vorher häufig Glück hatte. Das hat alles nichts damit zu tun, dass er sein Handwerk ausgezeichnet versteht, denn andere tun dies ebenso.


George Soros ist neben Buffett der bekannteste lebende Investor. Er schaffte es, den Wert seines Hedgefonds »Quantum« über 30 Jahre um beinahe 30 Prozent jährlich zu steigern. Legendär wurde er, als er es trotz Gegenwehr der Bank of England schaffte, das Britische Pfund abzuwerten, und dabei eine Milliarde Dollar in wenigen Tagen verdiente. Und dann kamen die Verluste. 1997 hatte Quantum stark auf einen steigenden russischen Aktienmarkt gesetzt, im anschließenden Sommer stürzten russische Aktien...

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