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Albanien zwischen Diktatur und europäischer Integration

Probleme, Herausforderungen, Perspektiven

AutorMirela Shira
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl125 Seiten
ISBN9783656293101
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis27,99 EUR
Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Südosteuropa, Balkan, Note: 2, Universität Wien, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Jahr 1989 war das Jahr der Wende für ganz Europa. Für Albanien hatte das Jahr 1991 eine ganz besondere Bedeutung in seiner Geschichte: das kommunistische System war nicht mehr in der Lage, politische, wirtschaftliche und soziale Probleme zu lösen und brach zusammen. Es folgte in Albanien der Absturz des Totalitarismus. Kein Eiserner Vorhang mehr, der Albanien vom Rest der Welt trennte; keine Diktatur mehr, die das Volk unterdrückte; keine Trennung der Welten durch Ideologien und westöstlichen 'Erfindungen', sondern Freiheit des Denkens. Weg von der Angst, in jedem den Feind und in jeder Sache eine Gefahr zu sehen. Der Zusammenbruch des kommunistischen Systems stellte Albanien vor zwei Alternativen: entweder Chaos und Zerstörung oder Demokratisierung und marktwirtschaftliche Orientierung. Anders als in anderen osteuropäischen Staaten, hat Albanien eine totale Isolation vom Rest der Welt erlebt, was der neuen Orientierung Richtung Europa auch sehr geschadet hat. Aus diesem Grund stellt die Demokratisierung des Landes und die marktwirtschaftliche Orientierung der albanischen Volkswirtschaft eine Herausforderung für das isolierteste kommunistische Land Europas dar. Diese Arbeit ist nicht nur eine historische Erläuterung der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur Gegenwart, sondern eine Erklärung und eine Analyse der Probleme und Herausforderungen, mit denen das Land im Zuge des Demokratisierungsprozesses nach dem Jahr 1991 und bis jetzt, konfrontiert war. Die Erläuterungen und die Analyse der Entwicklungen und Fortschritte im politischen, wirtschaftlichen Bereich, etc., sollen eine Darstellung und zugleich eine Analyse des Wandels des albanischen Lebens nach der Wende sein. Die Herausforderungen, mit denen das Land im Zuge des Demokratisierungsprozesses und der Vorbereitungen für den EU-Beitritt konfrontiert ist, dienen als Maßstab für die bisherigen Fortschritte und für die Voraussetzungen, die noch zu erfüllen sind, um der EU beizutreten.

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Leseprobe

I Einleitung


 

Das Jahr 1989 war das Jahr der Wende für ganz Europa. Für Albanien hatte das Jahr 1991 eine ganz besondere Bedeutung in seiner Geschichte: das kommunistische System war nicht mehr in der Lage, politische, wirtschaftliche und soziale Probleme zu lösen und brach zusammen. Es folgte in Albanien der Absturz des Totalitarismus. Kein Eiserner Vorhang mehr, der Albanien vom Rest der Welt trennte; keine Diktatur mehr, die das Volk unterdrückte; keine Trennung der Welten durch Ideologien und westöstlichen „Erfindungen“, sondern Freiheit des Denkens. Weg von der Angst, in jedem den Feind und in jeder Sache eine Gefahr zu sehen.

 

Der Zusammenbruch des kommunistischen Systems stellte Albanien vor zwei Alternativen: entweder Chaos und Zerstörung oder Demokratisierung und marktwirtschaftliche Orientierung. Anders als in anderen osteuropäischen Staaten, hat Albanien eine totale Isolation vom Rest der Welt erlebt, was der neuen Orientierung Richtung Europa auch sehr geschadet hat. Aus diesem Grund stellt die Demokratisierung des Landes und die marktwirtschaftliche Orientierung der albanischen Volkswirtschaft eine Herausforderung für das isolierteste kommunistische Land Europas dar.

 

Diese Arbeit ist nicht nur eine historische Erläuterung der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur Gegenwart, sondern eine Erklärung und eine Analyse der Probleme und Herausforderungen, mit denen das Land im Zuge des Demokratisierungsprozesses nach dem Jahr 1991 und bis jetzt, konfrontiert war.

 

Die Erläuterungen und die Analyse der Entwicklungen und Fortschritte im politischen, wirtschaftlichen Bereich, etc., sollen eine Darstellung und zugleich eine Analyse des Wandels des albanischen Lebens nach der Wende sein. Die Herausforderungen, mit denen das Land im Zuge des Demokratisierungsprozesses und der Vorbereitungen für den EU-Beitritt konfrontiert ist, dienen als Maßstab für die bisherigen Fortschritte und für die Voraussetzungen, die noch zu erfüllen sind, um der EU beizutreten.

 

1.1 Zielsetzung


 

Zielsetzung dieser Arbeit ist nicht nur die Erläuterung der historischen Entwicklung vom Jahr 1944 bis heute, sondern eine Erklärung und politologische Analyse des politischen Wandels nach dem Zweiten Weltkrieg: der Sturz in die Diktatur, der Zusammenbruch des kommunistischen Systems im Jahr 1991, das europäische Bewusstsein und die Orientierung des Landes hin zu europäischer Integration. Diese Arbeit konzentriert sich auch auf das Umbruchsdenken der Albaner und die Entwicklungen im politischen und wirtschaftlichen Bereich. Eine objektive und transparente Analyse der jetzigen albanischen Situation, in Bezug auf die Vorbereitungen für den EU-Beitritt, sowie eine Bezugnahme nicht nur auf Regierungsquellen und Daten, gehören, unter anderem, zu den Zielsetzungen dieser Arbeit. Die Meinung albanischer Politiker und Vertreter politischer Parteien, wird in dieser Arbeit wenig miteinbezogen, um die Objektivität der Arbeit nicht zu beeinflussen. Daten aus unabhängigen Quellen und Meinungen von unabhängigen Experten, sowie eigene Beobachtungen im Zuge von eigenen Aufenthalten in Albanien, Befragung von einfachen Menschen, gewährleisten für die Arbeit die nötige Objektivität.

 

1.2 F orschungsfragen


 

Diese Arbeit stellt sich die Frage nach einem EU-Beitritt Albaniens. Sie behandelt die albanische Integration in die Europäische Union als eine Herausforderung, die mit vielen Problemen verbunden ist. Ziel dieser Arbeit ist auch der Frage nachzugehen, welche Möglichkeiten Albanien hat, um den Integrationsprozess zu beschleunigen. Darauf aufbauend wird versucht, sowohl die Lage in Albanien als auch die Haltung gegenüber der EU zu ergründen. Es wird erörtert, wie wichtig der EU-Beitritt Albaniens für den Frieden und für die Stabilität am Balkan ist, und welche Perspektiven ein baldiger EU-Beitritt des Landes für das Land selbst und für die ganze Region eröffnet.

 

Damit jede dieser Fragen auch die richtige Antwort bekommt, wird in den nächsten Kapiteln gefragt, erklärt und analysiert, wovon der EU-Beitritt Albaniens abhängt, welche positiven oder negativen Einflüsse den Integrationsprozess beschleunigen bzw. verlangsamen, welche neuen Herausforderungen im politischen, wirtschaftlichen und sozialen Bereich der EU-Beitritt Albaniens darstellt. Schwerpunkt der Arbeit sind die politischen, wirtschaftlichen und die demokratischen Entwicklungen im Allgemeinen, in den letzten zehn Jahren, und die Notwendigkeit von Reformen in allen diesen Bereichen. Auch die europäische Identität der Albaner, ihr Wunsch nach einem baldigen EU-Beitritt des Landes, wird in dieser Arbeit dargestellt, weil der Wille des Volkes, in einem demokratischen Land, sehr eng mit der Integrationsfrage verbunden zu sehen ist. Die zentrale Forschungsfrage meiner Arbeit lautet:

 

Inwieweit hat sich Albanien und dessen Politik von der Diktaturzeit getrennt und inwieweit sind Fortschritte im politischen Bereich verzeichnet worden, damit der Beitrittsprozess des Landes beschleunigt wird?

 

Weitere Forschungsfragen:

 

 Wie laufen die Entwicklungen im politischen Bereich und welchen Einfluss haben sie auf das Gesamtleben des Landes?

 

 Welche Bereiche sind die reformbedürftigsten in diesem Land?

 

 Was hat sich seit dem Jahr 1991 im wirtschaftlichen Bereich geändert und welche Erfolge erzielt die albanische Wirtschaft mit dem Zugang zum freien Weltmarkt?

 

 Welchen Beitrag leistet die EU in Bezug auf Reformen im Land und wie wird von der EU-Seite die Gesamtentwicklung des Landes beeinflusst?

 

 Gibt es, was Albanien betrifft, ein bestimmtes EU-Beitrittsjahr?

 

 Inwiefern entwickelt sich Albanien in Richtung Demokratie und Demokratisierung des gesamten Lebens und was behindert die weiteren Entwicklungen im Land?

 

Weil diese Arbeit der Integrationsfrage nachgeht, wird der EU-Beitritt Albaniens in Verbindung mit vielen Faktoren gebracht. In meiner Arbeit beschäftige ich mich mit den Voraussetzungen, die zu erfüllen sind, um den Weg zur europäischen Integration vorzubereiten.

 

Erstens: Der EU-Beitritt Albaniens hängt von den Reformen im politischen Bereich ab.

 

Zweitens: Die Korruptionsbekämpfung im Land stellt eine der größten Herausforderungen der Zeit dar und ist der Knackpunkt für weitere Entwicklungen in Albanien.

 

Drittens: Die Reformen im Wirtschaftsbereich erzielen Fortschritte, um die Krise und die wirtschaftliche Stagnation der Jahre 1991-1995 zu überwinden.

 

Viertens: Demokratie und Demokratisierungsprozess stellen eine der größten Herausforderungen der albanischen Realität dar.

 

1.3 Hypothesen


 

Erste Haupthypothese: Wenn es Albanien nicht gelingt, die Voraussetzungen für den EU-Beitritt möglichst schnell zu erfüllen, hätte das Folgen für die Entwicklung im Land, sowohl für die Demokratie als auch für die Wirtschaft.

 

Die erste Haupthypothese lässt sich folgendermaßen spezifizieren:

 

 Im politischen Bereich hat Albanien wichtige Reformen nötig. Eine Reformierung der Institutionen ist notwendig, weil die demokratische Entwicklung, Institutionen braucht, die die Demokratie unterstützen.

 

 Die Korruptionsbekämpfung ist eine der wichtigsten Aufgaben der neuen Demokratie im Land.

 

 Auch im Wirtschaftsbereich sind Reformen notwendig, weil die albanische Volkswirtschaft nur durch eine Orientierung hin zur westlichen Marktwirtschaft überlebt bzw. stabiler wird.

 

Zweite Haupthypothese: Wenn Albanien einen EU-Beitritt strebt, ist es wichtig, dass in Zukunft Demokratie, Demokratisierung und Reformen Realität werden.

 

Diese Hypothese lässt sich in Bezug auf folgende Schwerpunkte spezifizieren:

 

 Besseres Funktionieren des Justizwesens und der Gerichtsbarkeit

 

 Besseres Funktionieren der demokratischen Institutionen im Land

 

 Umsetzung der ratifizierten EU-Verordnungen vor allem im Bereich des öffentlichen Rechts und im Privatrecht

 

1.4 Theoretischer Ansatz und methodischer Ansatz


 

Für diese Arbeit werden folgende Methoden bei der Forschungs- und der Recherchetätigkeit angewendet: Datenerhebung, Datenanalyse, Befragung, Beobachtung, sind die wichtigsten Verfahren, um mehr Informationen zum Thema „Europäische Union und Europäische Integration“ zu gewinnen. Als Schwerpunkt dient in dieser Arbeit die Methode der qualitativen Politikforschung. Die Methode der qualitativen Politikforschung hilft in dieser Arbeit nicht nur, die Begriffe herauszukristallisieren und auch zu erklären, sondern, diese Methode ist als angebracht anzusehen, um Antworten auf die Fragen, die dieser Arbeit zu Grunde liegen, zu geben bzw. zu finden.

 

Der historisch-genetische Ansatz ermöglicht in dieser Arbeit eine historischgenetische Analyse der Entwicklungen in Albanien, dessen Situation nicht nur als Folge der Entwicklungen in den Jahren...

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