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Alice Salomon

Pionierin der sozialen Arbeit und der Frauenbewegung

AutorManfred Berger
VerlagBrandes & Apsel Verlag
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl97 Seiten
ISBN9783860999837
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
Alice Salomon (1872-1948) hat die Entwicklung der Sozialarbeit und der Frauenbewegung maßgeblich beeinflusst und innovative Impulse gesetzt, deren Wirkungen bis heute spürbar sind. Von der Nazi-Diktatur zur Emigration gezwungen, starb sie 1948 nach elfjährigem Exil vergessen in New York. Manfred Berger zeichnet das Leben und Wirken dieser für die Sozialarbeit und die internationale Frauenbewegung so bedeutenden Frau in den wichtigsten Lebens- und Arbeitsabschnitten anhand zahlreicher Dokumente nach.

Manfred Berger, geboren 1944 in München, freiberuflich in der Aus- und Fortbildung sowie Beratung von sozialpädagogischen Fachkräften in Hort, Heim und Kindergarten tätig. Leiter des von ihm mitgegründeten Ida-Seele-Archivs in Dillingen/Donau, das die Geschichte des Kindergartens und der Sozialarbeit/-pädagogik erforscht. - Veröffentlichte über 550 Aufsätze zu Fragen der Kindergartenpädagogik und Sozialarbeit/-pädagogik sowie zahlreiche Bücher. Autor der bei Brandes & Apsel erschienenen Werke Sexualerziehung im Kindergarten (5. aktualisierte Auflage), Frauen in der Geschichte des Kindergartens, 150 Jahre Kindergarten (vergr.), Clara Grunwald und Henriette Schrader-Breymann.

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Leseprobe
Vorwort
Nein, sie kann man nicht vergessen, diese sehr besondere Frau! Ich sah Alice Salomon im Juni 1937 zum letzten Mal. Stumm schloß sie mich in ihre Arme. Sie sagte kein Wort. Ich spürte, daß ich diese besondere Frau nie mehr sehen würde. Und so war es auch. Sie, die international bekann­te Sozialarbeiterin und Frauenrechtlerin, mußte im Juni 1937 Deutschland verlassen. Alice Salomon war Jüdin. Durch ihre Auswanderung, die Alice über England nach Amerika führte, entging sie dem grausamen Tod in einem der Vernichtungslager der Nazi-Diktatur, ein Weg, den abertau­sende Menschen jüdischer Abstammung gehen mußten.
Ich sehe Alice Salomon vor mir an jenem letzten Tag in Berlin: blaß, abgemagert und äußerst nervös, trotzdem selbstbewußt und beherrscht und wie immer vornehm gekleidet. Ja, selbstbewußt und beherrscht, so wirkte Alice Salomon auf viele Menschen. Aber ihre Freundschaft hatte auch immer etwas Mütterliches, etwas sorgsam Bewahrendes, ja einfühl­sam Mitgehendes. So kannte ich sie seit 1926, als ich ihre Schülerin wurde, und so habe ich Alice heute noch als über 95jährige Frau in Erinnerung.
Es ist nicht übertrieben, Alice Salomon als die Pionierin der sozialen Berufsarbeit zu bezeichnen. Im Jahre 1899 führte sie den ersten Ausbil­dungskurs für sozial ehrenamtlich tätige Frauen und Mädchen durch. Mit gewissem Recht kann man hier von der Geburtsstunde der sozialen Be­rufsausbildung in Deutschland sprechen.
Von 1908 bis 1925 leitete Alice Salomon die von ihr in Berlin gegrün­dete Soziale Frauenschule und danach bis 1933 die ebenfalls von ihr ge­gründete Akademie für soziale und pädagogische Frauenarbeit. Beide Ausbildungsstätten waren weit über die Grenzen der Stadt Berlin hinaus bekannt. Eine ganze Generation junger Mädchen und Frauen, die später als Wohlfahrtspflegerinnen und Fürsorgerinnen in verschiedenen sozialen Einrichtungen tätig wurden, hat unter Alice Salomons starkem und wahr­scheinlich einzigartigem Einfluß gestanden.
Mit ihrer sozialen Arbeit untrennbar verbunden ist ihr Engagement für die nationale und internationale Frauenbewegung zwischen den Jahren 1900 und 1933.
Es freut mich außerordentlich, daß Manfred Berger dieser sehr beson­deren Frau anläßlich ihres 50. Todestages mit vorliegendem Buch ge­denkt, um so dazu beizutragen, Alice Salomon vor dem Vergessenwerden zu bewahren.
Mit Neugierde und Zustimmung, mit Vergnügen aber auch mit Betrof­fenheit habe ich bei Manfred Berger über das Leben und Wirken meiner verehrten Lehrerin gelesen. Ich denke, so wie mir wird es vielen Leserin­nen und Lesern ergehen.
Gräfin Maria von Lütgendorf
Rom, Februar 1997
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Cover1

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