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E-Book

Alles, was rund ist

Meatballs, Fishballs, Veggieballs, Sweetballs

AutorJuliane Pieper
VerlagVerlagshaus Jacoby & Stuart
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl148 Seiten
ISBN9783946593614
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis13,99 EUR
Ein neuer Trend setzt sich durch - die Bällchen. In diesem Buch versammeln sich Bällchen aus der ganzen Welt: Meatballs aus New York, thailändische Fischbällchen, italienische Tiramisu-Kugeln, vietnamesische Reisbällchen, mexikanische Chilibällchen, Schweizer Schokoladentrüffel, österreichische Marillenknödelchen, amerikanische Bohnenbällchen, schwedische Köttbullar, libanesische Falafel, indische Linsenbällchen, chinesische Garnelenbällchen und noch viele mehr. Dazu gibt es Rezepte für passende Beilagen wie Salate, Saucen, Gemüse und Backwaren. Garniert wird das Ganze mit appetitlichen Illustrationen und witzigen Geschichten rund ums Runde, die Juliane Pieper für den Leser aufs Papier gebracht hat.

Juliane Pieper, geb. 1975, nutzt ihre linke Hand als freiberufliche Illustratorin, Künstlerin, Autorin und Grafikerin. Ihre rechte Hand rührt überwiegend in Kochtöpfen. Sie hat ihren Master of Arts in Illustration in New York gemacht und lebt heute in Berlin. Ihre Illustrationen sind häufig ausgezeichnet worden und dasselbe gilt für ihre Rezepte: einfach ausgezeichnet!

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Leseprobe

Veggieballs


Ich liebe Gemüse. Dieser Umstand und meine Experimentierfreudigkeit kamen mir zugute, als ich eine Zeitlang in Brooklyn, New York lebte. Es war Hochsommer, und ich musste in der Stadt bei 40 °C sowie 90% Luftfeuchtigkeit in sogenannten bad neighborhoods (schlechten Gegenden) eine Wohnung suchen. Gute Gegenden waren tabu (zu teuer), ich konnte mir nur die schlechten leisten. Und ehrlich gesagt, gefiel es mir dort sowieso viel besser. Außer in der einen Nacht, als ich einen großen Umweg zu meiner Wohnung nehmen musste, weil jemand erschossen vor dem Nachbarhaus lag. Aber diese Geschichte erzähle ich dann in meinen Memoiren …

Die Wohnungssuche war in der Hitze eine Qual. Ich als Ausländerin, die auch noch freiberuflich arbeitete, hatte sowieso kaum Chancen auf einen Mietvertrag. Und außerdem kamen die Makler entweder gar nicht oder zu spät, oder sie hatten den Schlüssel für die Wohnung vergessen. Und das bedeutete, dass die anderen zwanzig Bewerber und ich uns in der Hitze immer wieder umsonst zu den Wohnungen geschleppt hatten. Irgendwann gab ich als Suchkriterium nicht mehr Brooklyn und Queens ein, sondern »außerhalb«. Mir reichte es, ich war mit den Nerven am Ende, mir war heiß, und ich wollte aufs Land ziehen. Und wie durch ein Wunder wurde dieses schöne große Zimmer in diesem wunderschönen, nach ökologischen Gesichtspunkten gebauten Haus mit Garten, Terrasse und Riesenküche angeboten – für wenig Geld! Einzig nur, die Bewohner gehörten zu einer Kooperative. Vegan kochen, ganzheitliches Denken, gewaltfreie Kommunikation, Gemeinschaft, wöchentliche Meetings, in denen basisdemokratisch entschieden wurde, ob man das WLAN wegen der Strahlen ausknipst oder – mein Vorschlag – die Ängstlichen unter uns einfach selbstgebastelte Helme aus Alufolie tragen sollten. Und jeder durfte beim Essen reihum sagen wie die Woche für ihn war und wie er oder sie sich so fühlte. Trotz meiner Angst an eine Sekte zu geraten und mit meiner deutschen Direktheit bei den gewaltfreien Mitbewohnern anaphylaktische Schocks auszulösen, bewarb ich mich. Ich war weichgeklopft, denn nach zweieinhalb Jahren New York City hatte ich das Gehetze, Gebrülle und die Neurosen meiner Mitmenschen in dieser Stadt ein wenig satt.

Schnell stellte sich heraus, dass die zukünftigen Mitbewohner liebenswürdig waren, humorvoll und einen ganz oft umarmten. Ich zog also nach Tivoli, im Bundesstaat New York, in die Nähe einer Kleinstadt mit dem indianischen Namen Poughkeepsie, umgeben von grünen Hügeln und dem träge dahinfließenden Hudson.

Die Küche des Ökohauses war viermal so groß wie die kleinen Zimmerchen, die ich zuvor in New York bewohnt hatte. Überall standen Kisten voller Obst und Gemüse, die von den umliegenden Farmen täglich vorbeigebracht wurden. Dort habe ich mir angewöhnt, frische Paprika wie Äpfel zu essen. Die Regale waren stets prall gefüllt mit Behältern voller Hülsenfrüchten und Reis, voller Nudeln und Gewürzen und natürlich Teemischungen. Meine selbst kreierte Mischung aus Kamille, Minze und Brennnessel, die ich Dieser Tee macht dich stark, glücklich und wunderschön nannte, musste ich ständig neu anmischen, so viel wurde er getrunken. Daraus lernt man, dass auch Hippies gutem Merchandising nicht entkommen können.

Nur siebzig Euro pro Monat kostete mich die Versorgung mit Lebensmitteln. Und ich durfte vom Obst, Gemüse, Reis, Quinoa, Grieß, von den Nudeln, dem Couscous oder der Hirse und anderem mehr, so viel essen beziehungsweise zubereiten, wie ich wollte. Es war Pflicht, einmal die Woche für alle vegan zu kochen. Ab der zweiten Woche kochte ich dreibis viermal die Woche, weil es mir so viel Spaß machte und der Dank meiner veganen und allergischen Mitbewohner mir sicher war. Außerdem brauchte die Köchin nicht abzuwaschen. Das war die größte Belohnung. Dabei hatte ich noch nie vorher vegan gekocht. Ich konnte ein sehr gutes Gulasch zubereiten, aber veganes Essen? Das heißt ja keine Milch, keine Eier, keine Butter etc. und hinzu kamen die Allergien und andere Lebensmittelunverträglichkeiten der Mitbewohner. Keine Auberginen, kein Mehl, keine Nudeln, nicht zu scharf (an Letzteres habe ich mich aber nie gehalten). Aber die Kisten voller frischem Obst und Gemüse und das riesige Gewürzregal trieben mich fast täglich zu Höchstleistungen an …

Ich bin mir sicher, dass das folgende vegetarische Kapitel von dieser kreativen und reichhaltigen Zeit in einer amerikanischen Hippieküche sehr profitiert hat. Also dann – guten Appetit!

Bohnenbällchen – Black Eyed Peas Balls


Ergibt 25 Bällchen

300 g Augenbohnen

4–5 EL feiner Bulgur

750 ml Wasser

2 Lorbeerblätter

1 Zweig Rosmarin

1 TL gemahlener weißer Pfeffer

1 TL gemahlener Kreuzkümmel

1 TL scharfes Madras Currypulver

1 Zwiebel, feingehackt

2 cm frische Ingwerwurzel, gerieben

2 Knoblauchzehen, feingehackt

2 TL Salz

2 Eier

3 EL Öl

4 EL Sojasauce

2 Kugeln gekochte Rote Bete, gewürfelt

5 Frühlingszwiebeln, in Röllchen

1 Bund Rucola (etwa 100 g), grobgehackt

4 EL Zitronensaft

Öl zum Frittieren

Tipp: Die Augenbohne ist dankbar. Sie wird schnell gar, schmeckt nussig, und sie sieht mit dem kleinen schwarzen Punkt in der Mitte einfach niedlich aus. In Amerika, besonders im Süden, gehören Black Eyed Peas zu jedem BBQ.

• Die Augenbohnen 6–8 Std. einweichen, wenn es die Zeit erlaubt (das ist gesünder und reduziert die Kochzeit), danach mit kaltem Wasser abspülen, bis das Wasser klar bleibt.

• Die Bohnen in einem Topf mit Wasser bedecken (noch nicht salzen) und mit Lorbeerblättern, Rosmarin und den anderen Gewürzen in 35 Min. weichkochen, danach abgießen.

• Zwiebel, Ingwer, Knoblauch, Salz, Sojasauce, Eier und Öl zu den Bohnen geben und mit dem Mixstab so pürieren, dass noch ein paar ganze Bohnen zu sehen sind.

• Die gewürfelte Rote Bete pürieren und mit den Frühlingszwiebelröllchen und dem Zitronensaft unter die Bohnenpaste mischen.

• Aus der Masse mit feuchten Händen kastaniengroße Bällchen formen und in heißem Öl (es ist heiß genug, wenn an einem Holzlöffel Bläschen aufzusteigen beginnen) erst kurz bei hoher, dann bei mittlerer Hitze dunkelbraun ausbacken. Alternativ im Backofen bei 220 °C etwa 20 Min. backen, abkühlen lassen und einfrieren. Nach dem Auftauen kurz fertig braten.

Die Augenbohnenbällchen werden heiß serviert, dazu passt der Zucchini-Endiviensalat von S. 113 bestens.

Türkische Linsenköfte


Ergibt 4 Portionen bzw. 20 Köfte

160 g rote Linsen

300 ml Wasser

1 TL Salz

80 g feiner Bulgur

1 TL Paprikaflocken (Pul Biber), mittelscharf

3 TL Tomatenmark

1 TL getrockneter Thymian, zerrieben

1 TL getrockneter Basilikum, zerrieben

1 TL gemahlener Kreuzkümmel

1 mittelgroße Zwiebel, feingehackt

2 EL Ghee oder Butter

1/2 Bund Frühlingszwiebeln

1 Bund glatte Petersilie, feingehackt

2 EL Olivenöl

Saft von 1 Zitrone

1 grüner Salat, gewaschen und zerpflückt

1 Zitrone zum Dekorieren

• Die Linsen unter fließendem Wasser waschen, bis das Wasser klar bleibt. In einen Topf geben, Wasser und Salz hinzufügen. Die Linsen 8–10 Min. kochen, bis sie gelb sind und das gesamte Wasser aufgesogen haben.

• Den Topf vom Herd nehmen. Den feinen Bulgur unterrühren und bei geschlossenem Deckel etwa 15 Min. quellen lassen.

• Inzwischen die Zwiebelwürfel im Ghee glasig dünsten, Tomatenmark unterrühren und vom Herd nehmen.

• Das Grün der Frühlingszwiebeln in dünne Röllchen schneiden und mit Petersilie, Zwiebeln und Gewürzen zur Linsen-Bulgurmasse geben. Mit Zitronensaft und Olivenöl abschmecken. Ist die Masse zu trocken, heißes Wasser dazugeben.

• Die Masse gut kneten und mit feuchten Händen etwa 3 cm dicke Klößchen formen.

• Eine Platte mit Salatblättern auslegen und die Köfte darauf geben. Die Zitrone in Schnitze schneiden und auf der Platte anrichten.

Die Linsenköfte isst man als Vorspeise mit etwas Zitronensaft beträufelt von Hand in ein Salatblatt gewickelt. Die...

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