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Alles, was Sie über Charlie Munger wissen müssen

Warren Buffetts Kompagnon auf gerade mal 100 Seiten

AutorHeinz Vinkelau, Rolf Morrien
VerlagFinanzBuch Verlag
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl112 Seiten
ISBN9783960922063
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis11,99 EUR
Im Mittelpunkt der Hauptversammlung des US-Konzerns Berkshire Hathaway, zu der jährlich Zehntausende Aktionäre pilgern, steht die Börsen-Legende, der Entertainer Warren Buffett. Doch einer hat die erfolgreichste Beteiligungsgesellschaft aller Zeiten entscheidend verfeinert und endgültig zur Erfolgsgeschichte gemacht: Charlie Munger. Erstmals steht mit diesem Buch der Mann im Rampenlicht, der auf dem Börsenparkett so oft im Schatten von Warren Buffett steht. Er ist kein 'Schnäppchenjäger' wie Buffett, sondern der Trüffelsucher, der die absoluten Top-Aktien findet. Sein Credo für den Börsenerfolg: 'Kapitalanlage ist, wenn du wenige großartige Unternehmen findest und dann auf deinem Hintern sitzt.' Die wichtigsten Fakten über Mungers beruflichen Werdegang, seine Erfolge und seine Anlagestrategie kurz und leicht verständlich auf gut 100 Seiten zusammengefasst.

Rolf Morrien, Jahrgang 1972, studierte in Münster und Wien Geschichte, Wirtschaft und Politik und absolvierte anschließend eine Ausbildung zum Wirtschaftsjournalisten. Danach war er Redakteur des Dienstes 'Aktien-Analyse'. Seit 2002 leitet er den Börsendienst 'Der Depot-Optimierer'. Im FinanzBuch Verlag sind von ihm die Börsenbestseller 'Börse leicht verständlich', 'Börse ganz praktisch' und 'Verschenken Sie kein Geld!' erschienen. Heinz Vinkelau, Jahrgang 1963, studierte in Münster Volkswirtschaft und Wirtschaftsgeschichte. Nach Abschluss des Studiums war er als Existenzgründungsberater tätig. Seit mehr als 15 Jahren schreibt er als Redakteur für diverse Fachverlage.

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Leseprobe

CHARLIE MUNGER: DER WICHTIGE MANN IM HINTERGRUND


Am Neujahrstag des Jahres 1924 wurde Charles Thomas Munger als ältestes Kind des Anwalts Alfred C. Munger und seiner Frau Florence in Omaha/Nebraska geboren. Die Mungers waren eine traditionelle Juristenfamilie. Schon Charlies Großvater Thomas Charles Munger hatte als Richter in Lincoln/ Nebraska gearbeitet. Auch Charlies Vater hatte Jura studiert und 1915 eine Anwaltskanzlei in Omaha/Nebraska eröffnet, in der er bis zu seinem Tode im Jahr 1959 praktizierte.

Die Stadt Omaha ist mit 440.000 Einwohnern die größte Stadt Nebraskas. Bekannt ist Omaha als Geburtsort einiger großer Schauspieler wie Fred Astaire, Marlon Brando und Nick Nolte sowie des 38. Präsidenten der USA, Gerald Ford. Auch der Bürgerrechtler Malcom X war ein Kind der Stadt. In den Nachkriegsjahren hat sich Omaha nach und nach einen Namen als Investoren-Hochburg gemacht. Diesen Titel hat Omaha den Erfolgen von Warren Buffett und Charlie Munger zu verdanken, den führenden Köpfen der Investment-Holding Berkshire Hathaway (BRK). Zur Berkshire-Hauptversammlung pilgern jedes Frühjahr Zehntausende von Anlegern in die Stadt. Sie sind fasziniert von der als Show inszenierten Veranstaltung, in der die Vorstände Buffett und Munger die aktuellen Zahlen und Entwicklungen ihres Unternehmens präsentieren.

Insider-Tipp: Besuch der Hauptversammlung

Hier ein Insider-Tipp, falls auch Sie Berkshire-Aktien besitzen oder noch kaufen wollen und die Hauptversammlung in Omaha besuchen: Am Vorabend der Hauptversammlung (diese findet traditionell am ersten Samstag im Mai statt) steigt bei Borsheims eine exklusive Party für die Berkshire-Aktionäre. Die Aktionäre können dabei mit satten Rabatten Schmuck einkaufen. Warren Buffett lässt es sich meistens nicht nehmen, bei dieser Gelegenheit persönlich Schmuck zu verkaufen und so die Kasse klingeln zu lassen.

Auf der Hauptversammlung – auch Woodstock für Kapitalisten genannt – geben Warren Buffett und Charlie Munger einen kurzen Rückblick auf die Geschäftserfolge des vergangenen Jahres. Danach beantworten sie Anlegern und Journalisten über mehrere Stunden die zuvor eingereichten Fragen. Hierbei hat sich ein schon als klassisch geltendes Szenario eingespielt. Warren Buffett beantwortet die eingereichten Fragen und lässt sich seine Antwort vom Mann im Hintergrund, Charlie Munger, mit einem »I have nothing further to add« (Ich habe nichts weiteres hinzuzufügen) bestätigen. Am Samstag, direkt nach der Hauptversammlung, steigt dann im großen Möbelmarkt das »Nebraska Furniture Mart’s Berkshire Picnic«. An der Hauptversammlung und dem Rahmenprogramm können nur Anteilseigner und akkreditierte Journalisten teilnehmen. Auch die Inhaber der relativ kostengünstigen B-Aktie von Berkshire Hathaway sind zum Besuch der Hauptversammlung berechtigt. Der Clou: Sie können sogar noch drei weitere Personen mitnehmen.

Auch wenn Charlie Munger seine Heimatstadt schon mit 17 Jahren verlassen hat, kehrt er immer wieder gerne zu einem Besuch zurück. Er drückt die Liebe zu seinem Geburtsort wie folgt aus: »Sie können einen Jungen aus Omaha herausnehmen, aber nicht Omaha aus dem Jungen.«1

KINDHEIT UND JUGEND IN OMAHA (1924 – 1941)


Munger besuchte die Dundee-Grundschule und wechselte danach an die Central High School von Omaha. Auch wenn Munger aus einer lesefreudigen Familie stammt, tat er sich zunächst mit dem Lesen schwer. Dank der intensiven Unterstützung seiner Mutter änderte sich dies jedoch schnell und Munger las schon im Kindesalter anspruchsvolle Bücher. »Ich habe die überragenden Intellektuellen in den Büchern und nicht im Klassenraum kennen gelernt. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wann ich Ben Franklin das erste Mal gelesen habe. Ich hatte Thomas Jefferson [im Regal] über meinem Bett, als ich sieben oder acht war.«2

In seiner Jugend verbrachte Charlie viel Zeit bei einer befreundeten Familie aus der Nachbarschaft, den Davis’. Seine Schwester Mary war die beste Freundin von Willa Davis, und Charlie war mit den Söhnen der Familie, Eddie und Neal, befreundet. Auch den Familienvater der Davis’, einen erfolgreichen Arzt, schätzte er sehr: »Dr. Ed Davis war der beste Freund meines Vaters und ich tat etwas Ungewöhnliches für einen Jungen in meinem Alter von fünf, acht, zwölf und vierzehn Jahren – ich wurde ein Freund des Freundes meines Vaters. Ich konnte sehr gut mit Ed Davis. Wir verstanden einander.«3 Die Familie Davis sollte Jahre später zu den ersten Investoren gehören, die auf Warren Buffett setzten. Und viele Jahre später stellte Neal Davis Charlie Munger seinem Freund Warren Buffett vor.

Die große Depression der frühen 30er-Jahre, die viele Amerikaner in den Ruin stürzte, bereitete der Familie Munger keine großen Sorgen. Dies lag vor allem daran, dass Charlies Vater in dieser Zeit eine Klage für eine kleine Seifenfirma übernommen hatte. Diese Klage wurde zur Revision beim US Supreme Court zugelassen und dort vom Colgate-Konzern weiter geführt. Alfred Munger erhielt dafür eine großzügige Abfindung.

Auch wenn seine Familie zu einem gewissen Wohlstand gekommen war, nahm Charlie diverse Ferienjobs an. So kam er erstmals auch in Kontakt mit der Familie Buffett. »Zum ersten Kontakt mit den Buffetts kam es, als ich im Lebensmittelladen der Familie gearbeitet habe. Die Arbeitszeit war lang, der Verdienst gering, in Eisen gefasste Meinungen und null Albernheiten«4, so fasste Munger seinen Job im Laden des Großvaters von Warren Buffett zusammen. Als Konsequenz aus dem harten und wenig erquicklichen Job im Laden der Buffetts schloss Munger eine Karriere als Einzelhändler aus: »Der Lebensmittelladen der Buffetts war eine erste Einführung in das Geschäftsleben. Es erforderte harte, akkurate Arbeit über lange Stunden, was viele der jungen Arbeiter – einschließlich mich (und später auch Ernests Enkel Warren) – dazu veranlasste, sich nach einer leichteren Karriere umzuschauen.«5 Bis Charlie Munger aber den erfolgreichsten Spross der Familie seines ersten Arbeitgebers – Warren Buffett – kennenlernte, sollte noch einige Zeit vergehen.

MILITÄRDIENST UND STUDIUM (1941 – 1948)


Kurz nach seinem Highschool-Abschluss verließ Charlie Munger seine Heimatstadt, um ein Mathematik-Studium an der University of Michigan in Ann Arbor aufzunehmen. Im Rahmen dieses Studiums belegte er auch einen Einführungskurs in Physik, der ihm wegen der dort vermittelten wissenschaftlichen Methoden besonders gut gefiel. »Ich bin nicht als Wissenschaftler oder Amateur-Wissenschaftler tätig, aber ich habe eine hohe Achtung gegenüber der Wissenschaft und ich finde die Methoden, die dort angewandt werden, auch sehr hilfreich in anderen Bereichen.«6

Nach dem Überfall der Japaner auf Pearl Harbour und dem darauffolgenden Kriegseintritt der USA brach Munger sein Studium ab und meldete sich Ende 1942 freiwillig zum Army Air Corps, einer Vorläuferorganisation der US-Airforce. Den militärischen Einstufungstest absolvierte er mit Bravour und wurde kurz darauf vom einfachen Soldaten (Private) zum Leutnant (second lieutenant – niedrigster Offizier-Rang) befördert.

Als Offizier wurde Charles Munger zunächst an die University of New Mexico/Albuquerque und dann an das California Institute of Technology/Pasadena versetzt, um dort eine Ausbildung als Meteorologe zu durchlaufen. Von Pasadena, einer im Ballungsraum Los Angeles gelegenen Stadt, war Munger so fasziniert, dass es ihn nach dem Krieg dorthin zurückzog. »Süd-Kalifornien war ganz anders [als Nebraska]. Es wirkte viel größer und interessanter als Omaha, eine Stadt die ich liebe.«7

Nach seiner Ausbildung zum Meteorologen wurde Munger nach Alaska versetzt. »Ich bin nie in Kampfhandlungen involviert worden. Ich wurde in Nome stationiert. Ich konnte nicht weiter vom Krieg entfernt sein«, so Charlie Munger später. Allerdings lernte Munger in der Einsamkeit Alaskas auch etwas für sein späteres Leben: »Das Pokerspiel in der Army und als junger Anwalt hat meine geschäftlichen Fähigkeiten trainiert. Du musst vor allem lernen, rechtzeitig zu passen, wenn die Gewinnchancen schlecht sind, oder – wenn du gute Karten hast – hoch zu bieten. Denn gute Karten bekommst du nicht oft. Chancen kommen zwar, aber das geschieht nicht oft, drum greif zu, wenn sie kommen.«8

Noch während seiner Militärzeit heiratete Charlie Munger seine erste Frau, Nancy Huggins, eine Collegefreundin seiner Schwester Mary. Das junge Paar bekam drei Kinder: Teddy, Molly und Wendy. Als Munger im Jahr 1946 aus dem Militärdienst entlassen wurde, entschied er sich, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Er bewarb sich an der Harvard Law School in Cambridge/Massachusetts, ohne jemals einen College-Abschluss erlangt zu haben. Dass seine Bewerbung erfolgreich war, war nur möglich durch die Fürsprache eines...

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