Inhaltsangabe:Einleitung: Die Krise, die die Werbebranche zu Beginn des neuen Jahrtausends erschütterte, scheint überwunden. Die Bruttowerbeinvestitionen in Deutschland in Fernseh-, Radio- und Printwerbung konnten auch 2007 ein neues Rekordhoch verzeichnen und stiegen um 3,7 Prozent auf knapp 20,9 Milliarden Euro an. Auch die Bruttoinvestitionen in Online-Werbung steigen stetig und belaufen sich nach Schätzungen des Online Vermarkterkreises für das Jahr 2007 auf 2,7 Milliarden Euro. Doch wurde hier die Rechnung ohne die Konsumenten gemacht. Die Deutschen sind werbemüde. Die zunehmende Informationsüberlastung fordert ihren Tribut. Lediglich 16 Prozent der in einer Studie der IMAS International befragten Teilnehmer sehen sich Werbung im Fernsehen aufmerksam an. Mehr als ein Drittel gab an, während der Werbeunterbrechung durch die Programme zu zappen oder den Raum zu verlassen. Auch die Entwicklung neuer Technologien unterstützt die ablehnende Haltung der Konsumenten. So ist für 71 Prozent der Nutzer digitaler Videorecorder die Ausblendung von Fernsehwerbung die attraktivste Funktion des Geräts. Im Internet stößt das so genannte ‘Interruption Marketing’ ebenso auf Ablehnung. Eine Studie von Fittkau & Maaß zum Thema ‘Relevanz und Akzeptanz’ von Online-Werbung gibt an, dass sich rund 84 Prozent der User von Werbung im Internet gestört fühlen, wenn dadurch Seiteninhalte verdeckt werden. Eine Majorität der Nutzer wirkt dieser Unterbrechung beispielsweise durch die Aktivierung des Pop-up-Blockers entgegen. Im Kampf um die knappe Ressource ‘Aufmerksamkeit’ müssen Werbetreibende neue Wege beschreiten. Das klassische Kommunikationsmodell, in dem diese lediglich Rezipienten massenmedialer Botschaften sind, hat ausgedient. In ‘Unleashing the Ideavirus’ konstatiert GODIN: ‘We live in a world where consumers actively resist marketing. So it’s imperative to stop marketing at people. The idea is to create an environment where consumers will market to each other’. Die Herausforderung für die Unternehmen besteht dabei darin, sich die steigende Macht der Konsumenten in Zeiten des Web 2.0 gekonnt zu Nutze zu machen, um Teil der interpersonellen Kommunikation der Konsumenten zu werden und sich einen Platz auf deren ‘Gesprächsagenda’ zu sichern. Immer mehr Unternehmen greifen hierfür auf unkonventionelle Werbeformen jenseits des klassischen Mainstreams zurück. Viral Marketing hat sich dabei in den letzten Jahren als fester Bestandteil der Kommunikationsstrategien [...]
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