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E-Book

Amsterdam MM-City Reiseführer Michael Müller Verlag

Individuell reisen mit vielen praktischen Tipps und Web-App mmtravel.com

AutorAnnette Krus-Bonazza
VerlagMichael Müller Verlag
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl300 Seiten
ISBN9783956546693
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
E-Book zur 7. komplett überarbeiteten und aktualisierten Auflage 2018 Geschichtsträchtig, aber auch zukunftsgewandt, typisch holländisch und doch multikulturell, gleichermaßen bodenständig wie dynamisch - so präsentiert sich Amsterdam, das auf Wasser gebaute 'Venedig des Nordens'. Puppenstubengleiche, handtuchschmale Grachtenhäuser, schlicht-elegante Patriziervillen, monumentale Backsteinfassaden und luftige Stahl- und Glaskonstruktionen prägen das Stadtbild der niederländischen Metropole, deren Kauf- und Seeleute im 'goldenen' 17. Jahrhundert die halbe Welt beherrschten. Menschen aller Kontinente, Hautfarben und Religionen bereichern ihr Alltags- und Nachtleben, das sich in mondänen Geschäften und bunt sortierten Secondhand-Läden, urgemütlichen Eckkneipen und kühl gestylten Designercafés, gediegenen Restaurants und Fast-Food-Buden jeglicher kulinarischen Couleur entfaltet. Auf 11 Spaziergängen begleitet die Autorin den Reisenden durch alle Winkel der Stadt, präsentiert die großen Sehenswürdigkeiten und die kleinen Skurrilitäten am Rande, lädt ein zu opulenten Schlemmerabenden, aufregenden 'Nightsessions' oder zum gemütlichen Absacker in urigen Kneipen.

Annette Krus-Bonazza Jahrgang 1957, geboren in Höxter (Ostwestfalen). Lebt und arbeitet seit ihrem Studium der Geschichte und Germanistik in Bochum als Historikerin und Reisejournalistin. Im Laufe ihrer beruflichen Tätigkeit als Geschichtswissenschaftlerin hat sie diverse Veröffentlichungen zur Sozial- und Kulturgeschichte des Ruhrgebiets verfasst. Daneben widmete sie sich - vorzugsweise direkt vor Ort - dem Studium der italienischen Sprache. Der Titel 'Kalabrien & Basilikata' ist ihr erster Reiseführer für den Michael Müller Verlag, weitere folgten.

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Leseprobe
Wege durch Amsterdam
Tour 1: Rund um den Dam
Auf dem vom Königspalast dominierten Dam schlägt seit jeher das Herz Amsterdams, sodass rund um den historischen Marktplatz die Hauptschlagadern des städtischen Lebens pulsieren.
Damrak, Eingangsschleuse
De Dam, historisches Herz der Stadt
Het Spui, revolutionäre Aura
Bloemenmarkt, Touristenmagnet
Die Straßen, die den Dam einst in nördlicher Richtung mit dem Tor zur Welt verbanden, heißen heute Damrak, Nieuwendijk, Nieuwezijds Voorburgwal und Spuistraat und sind von Cafés, Bars, Hotels und Geschäften gesäumt. Sie enden nunmehr am Hauptbahnhof, dessen imposantes Domizil das Hafengebiet seit Ende des 19. Jh. vom Stadtzentrum abtrennt.
Die südlich abzweigenden Straßen, sprich die Verlängerung von Nieuwezijds Voorburgwal und Spuistraat sowie die durch kleine Gassen miteinander verzahnten Shoppingmeilen Kalverstraat und Rokin münden in Spui bzw. Muntplein. Sie sind tagsüber vom Gedränge einheimischer Kauflustiger und Touristen erfüllt und am Abend erste Amsterdamer Adressen für den Besuch von Restaurants, Kneipen und Clubs. Inmitten dieses großstädtischen Getriebes verbirgt sich mit dem von hohen Mauern eingefriedeten Begijnhof ein seltenes Relikt aus der mittelalterlichen Geschichte Amsterdams und eine fast unwirklich anmutende Oase der Stille.
Auf dem ihm südlich benachbarten Spui, der von Universitätsinstituten, Buch- und Musikalienhandlungen, Restaurants und Cafés umgeben ist, schwillt der Geräuschpegel wieder deutlich an. Gleichwohl gibt sich der Platz, auf dem das Amsterdamer „Provokariat“ in den 1960er-Jahren seinen Marsch durch die Straßen und später die Institutionen startete, im Vergleich zum nahen Muntplein geradezu beschaulich. Der von Binnenamstel und Singel umspülte Verkehrsknotenpunkt für Straßenbahnen und Touristenkarawanen liegt zu Füßen eines gleichnamigen Turmes, der 1490 als Teil der damaligen Stadtmauer erbaut wurde und bis zur Anlage des Grachtengürtels zu Beginn des 17. Jh. die Südgrenze der Stadt markierte. Heute wird unter der Obhut des Munttoren ein Blumenmarkt abgehalten, dessen schwimmende Marktstände stets von eifrig fotografierenden Urlaubergruppen aus der ganzen Welt belagert werden.
Spaziergang
Der Rundgang durch das westliche Stadtzentrum beginnt am Hauptbahnhof bzw. seinem Vorplatz, dem Stationsplein. Beide befinden sich seit Beginn des neuen Jahrtausends im wahrsten Wortsinne im Auf- und Umbruch, weil hinter, unter und neben ihnen die Bauarbeiten zur neuen Kanalisierung der öffentlichen Verkehrsströme auf Hochtouren laufen. Straßenbahnen, Busse und Taxis werden an den Rand des Stationspleins bzw. hinter das auch innen zeitgemäß aufgemöbelte, um die neue IJ-Hal an der Wasserseite erweiterte und mit einer schicken Einkaufsmeile namens IJ-Passage „unterhöhlte“ Bahnhofsgebäude verbannt. Der Platz selbst wird dann den Fußgängern vorbehalten sein, die sich von dort zu den Haltestellen der künftigen Nord-Süd-Metrolinie unter der Centraal Station bewegen. Während die umstrittene U-Bahn zwischen Amsterdam-Noord und -Zuid viel später als ursprünglich geplant voraussichtlich 2018 ihren Betrieb aufnehmen wird, ist mit dem endgültigen Abschluss aller Bauarbeiten erst im Jahre 2020 zu rechnen. Gleichwohl lohnt sich ein aufmerksamer Blick in und auf das (innen)architektonisch auffällige Bahnhofsgebäude, z. B. vom Touristenbüro direkt vis-à-vis, das zusammen mit dem Café-Restaurant Loetje in einem hübschen Holzpavillon am Wasser residiert.
Nach einem informativen Vorstoß in das Innere des Touristenbüros und/oder die Verkaufsstelle der öffentlichen Verkehrsbetriebe (GVB) gleich nebenan geht es im Getümmel der Menschenmassen aus aller Herren Länder, die die → Centraal Station fast rund um die Uhr ausspuckt und aufsaugt, über den Damrak in Richtung Innenstadt. Wenn man nicht gleich in einem der dicht an dicht gedrängten, vornehmlich von touristischer Laufkundschaft frequentierten Lokale einkehren möchte, findet man nach wenigen Metern mit dem → Venustempel ein erstes Objekt der (Besichtigungs-)Begierde. Wenige Meter hinter dem freizügigen Erotikmuseum, von dessen Besuch allzu zart Besaiteten allerdings eher abzuraten ist, fällt auf der gegenüberliegenden Straßenseite die auf ihren Schöpfer → Beurs van Berlage getaufte Börse ins Auge, die als Baudenkmal des heraufziehenden 20. Jh. in die internationale Architekturgeschichte eingegangen ist und unterdessen nicht mehr kommerziellen, sondern kulturellen Zwecken dient. Schräg gegenüber haben Gunther von Hagens → Body Worlds (Körperwelten) ein permanentes Domizil gefunden und direkt nebenan kann man im Traditionskaufhaus De Bijenkorf über das auf mehreren Etagen ausgebreitete exklusive (Mode-)Warenangebot staunen, bevor man die historischen Monumente und das bunte Treiben auf dem Dam auf sich wirken lässt.
Dort warten vor der imposanten Kulisse des ehemaligen Rathauses aus dem Goldenen Jahrhundert in der Schönwetterperiode nostalgische Pferdekutschen auf Touristen, produzieren sich Akrobaten und Straßenmusikanten, kursieren Eis- und Getränkewagen, drehen sich Karussells oder formulieren politische Gruppen lautstark ihre Positionen. Neben dem historischen Rathaus, das heute als repräsentative Amsterdamer Residenz des niederländischen Königshauses fungiert und deshalb → Koninklijk Paleis heißt, erhebt sich mit der → Nieuwe Kerk ein architektonisches Zeugnis des Spätmittelalters. Zwischen dem Koninklijk Paleis und der zweitältesten Kirche der Stadt, die heute beide vornehmlich musealen Zwecken dienen, bleibt der Blick auf einem ebenfalls sakral anmutenden Bauwerk am Nieuwezijds Voorburgwal haften. In das tatsächlich stets profan genutzte Gebäude zog um die vorletzte Jahrhundertwende die Amsterdamer Hauptpost und am Vorabend der letzten (1992) das schicke Einkaufszentrum Magna Plaza ein.
Gegenüber vom Königspalast ragt das hinsichtlich seiner Form an einen Phallus erinnernde → Nationaal Monument in den Himmel. Dahinter säumt das mondäne Grandhotel Krasnapolsky, das Ende des 19. Jh. von einem polnischstämmigen deutschen Einwanderer aus der niedersächsischen Provinz gegründet wurde, den Platz.
Letzte Stationen unserer Runde über den Dam sind die mehrstöckigen Domizile von → Ripley’s Believe it or Not!, einem multimedialen Raritätenkabinett, und die Amsterdamer Filiale von → Madame Tussauds (Ecke Rokin), hinter der wir linkerhand in die Kalverstraat abbiegen.
Die tagsüber äußerst belebte Einkaufsmeile wird von den Filialen europaweit verbreiteter Mode-Ketten und schrill-bunten Billig-Boutiquen für die jüngeren Generationen geprägt. Besonders hervorzuheben ist das Einkaufszentrum Kalvertoren, das allerdings weniger durch sein Sortiment denn durch seinen Panoramablick aus dem Café-Restaurant im obersten Stockwerk besticht.
Inmitten des kommerziellen Getriebes fordert - vom Dam kommend nach wenigen Metern rechts - ein Schild dazu auf, „Een Kwartier voor God“, also eine Viertelstunde für Gott, zu reservieren. Es hängt neben dem Eingangsportal der katholischen Kirche De Papegaai, einer ehemaligen „Schlupfkirche“, in der Amsterdamer Katholiken seit Ende des 16. Jh. - gezwungenermaßen - unter Ausschluss der calvinistischen Öffentlichkeit ihren religiösen Pflichten nachkamen. Ihren kuriosen Namen verdankt sie übrigens einem inzwischen entfernten Giebelstein, den ein Papagei, mittelalterliches Symbol für die Jungfrau Maria, zierte.
Einige Schritte weiter regt das überaus sehenswerte → Amsterdam Museum erneut dazu an, dem schnöden Mammon für eine Weile zu entsagen. Wir betreten und verlassen es durch einen üppig stuckverzierten Torbogen aus dem 16. Jh., über dem das Amsterdamer Wappen prangt.
Der Kalverstraat weiter gen Süden folgend, zweigt rechter Hand schon bald ein kleines, romantisch anmutendes Sträßchen namens Begijnensteeg ab. An dessen Ende liegt, hinter einer Mauer verborgen, der idyllische mittelalterliche → Begijnhof.
Nur eine „Mauerbreit“ von ihm getrennt ruft der bis heute quirlige Spui Erinnerungen an politisch bewegte Zeiten wach. In der Mitte des Platzes, der bis zur territorialen Erweiterung der Stadt im letzten Drittel des 15. Jh. Amsterdams südliche Grenze markierte,...
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