Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter zum Ende des jeweiligen Wirtschaftsjahres 2003 betrug 3.666 Mitarbeiter pro Unternehmen. Vergleicht man dieses Untersuchungsergebnis mit dem Wert für das Wirtschaftsjahr 2001 von durchschnittlich 3.399 Mitarbeitern pro Unternehmen, so ergibt dies eine jährliche Zuwachsrate von 3,85% für den Untersuchungszeitraum. Angesichts der für diesen Zeitraum angespannten wirtschaftlichen Lage in den USA und in Europa und einer damit verbundenen steigenden Anzahl von Arbeitslosen ist diese positive Entwicklung der Beschäftigtenzahlen wohl beachtlich. Zu beachten ist jedoch, dass insgesamt 10 (31%) Unternehmen eine negative Mitarbeiterentwicklung im Untersuchungszeitraum aufweisen, wobei dabei auffällig ist, dass diese großteils kleinere Unternehmen mit weniger als 3.000 Mitarbeitern sind.
Gemessen an der Anzahl der Mitarbeiter zum Ende des Geschäftsjahres 2003 beschäftigt das kleinste Unternehmen gerade einmal 215 Mitarbeiter, während der Branchenriese Nike Inc. immerhin 23.300 Mitarbeiter auf der Gehaltsliste hat. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Entwicklung der Mitarbeiter für die Wirtschaftsjahre 2001 bis 2003.
Tabelle 2: Mitarbeiterentwicklung
Die Umsatzentwicklung zeigt ein noch positiveres Bild, da der Gesamtumsatz des Untersuchungssamples von 31.725 Mio. USD für das Wirtschaftsjahr 2001 auf 39.709 Mio. USD für das Wirtschaftsjahr 2003 anstieg. Dies bedeutet ein jährliches Umsatzwachstum von 11,9% für den Untersuchungszeitraum. Bei der Umsatzentwicklung gibt es lediglich 6 (19%) Unternehmen mit einer negativen Tendenz im Untersuchungszeitraum. Gemessen am durchschnittlichen Umsatz pro untersuchtes Unternehmen für das Wirtschaftsjahr 2003 von 1.165,2 Mio. USD liegen alle 6 Gesellschaften mit einer negativen Umsatzentwicklung unter dem Mittelwert.
Die positive Umsatzentwicklung des Untersuchungssamples ist jedoch nicht nur auf originäres Umsatzwachstum aus der laufenden Geschäftstätigkeit zurückzuführen. Von den insgesamt 32 untersuchten Unternehmen der Sportartikelindustrie geht aus den Geschäftsberichten hervor, dass mehr als die Hälfte der Unternehmen das hohe Umsatzwachstum auch aufgrund von Akquisitionen erzielt hat. Auch bei den Akquisitionen ist auffällig, dass vor allem große Gesellschaften in diesem Bereich aktiv waren, um so ihre Umsatzanteile und ihr Produktportfolio zu vergrößern.[13] Lediglich 2 (6%) Unternehmen haben Unternehmensanteile verkauft, um sich auf das jeweilige Kerngeschäft zu konzentrieren.[14]
Die folgende Tabelle enthält eine Aufstellung über die Umsatzentwicklung der untersuchten Unternehmen für die Wirtschaftsjahre 2001 bis 2003. Zusätzlich sind die Akquisitions-tätigkeiten der einzelnen Gesellschaften enthalten, wobei diesbezügliche Informationen großteils aus den Geschäftsberichten stammen und der Autor keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.
Tabelle 3: Umsatzentwicklung
Die Entwicklung des durchschnittlichen Pro-Kopf-Umsatzes ist in folgender Abbildung enthalten:
Abbilung 3: Pro-Kopf-Umsatz
* Angaben in tausend USD
Bei den untersuchten Unternehmen liegt der durchschnittliche Umsatz pro Mitarbeiter für das Wirtschaftsjahr 2003 bei 322,9 tausend USD pro Mitarbeiter. Im Vergleich dazu die Pro-Kopf-Umsätze anderer Branchen:[15]
Tabelle 4: Branchenvergleich der Pro-Kopf-Umsätze
Gemessen an ähnlichen Branchen wie z.B. der Bekleidungsindustrie liegen die untersuchten Unternehmen der Sportartikelindustrie in Bezug auf die Pro-Kopf-Umsätze also überdurchschnittlich gut. Eine Analyse von früheren Untersuchungen zeigt jedoch, dass die Performance der Sportartikelindustrie nicht immer so gut war. So lag z.B. der durch-schnittliche Pro-Kopf-Umsatz der größten österreichischen Sportartikelerzeuger Mitte der achtziger Jahre noch um ein rundes Drittel unter dem der 500 stärksten Unternehmen in Österreich.[16] Obwohl diese Studie nur auf den österreichischen Markt bezogen ist, liegt die Vermutung nahe, dass im Bereich der Sportartikelproduktion in den letzten Jahrzehnten eine starke Erhöhung des Automatisierungsgrades und somit der Produktivität stattfand.
In weiterer Folge wurden die Unternehmen in 3 Umsatzklassen eingeteilt und eine Analyse der Pro-Kopf-Umsätze je Umsatzklasse durchgeführt. Die Ergebnisse sind in der folgenden Abbildung grafisch dargestellt.
Abbildung 4: Pro-Kopf-Umsätze je Umsatzklasse
* Angaben in tausend UDS
Aus Abbildung 4 kann man für Unternehmen in der Sportartikelindustrie folgenden Schluss ziehen:
je größer ein Unternehmen bezogen auf den Umsatz ist, desto höher liegt der Pro-Kopf-Umsatz. Während die Unternehmen mit einem Umsatz von weniger als 300 Mio. USD nur einen durchschnittlichen Pro-Kopf-Umsatz von 207,7 tausend USD haben, steigt dieser Wert in der Umsatzklasse 300-1.000 Mio. USD auf 318,2 tausend USD und in der Umsatzklasse > 1.000 Mio. USD auf 369,7 tausend USD an. Mögliche Erklärungen dafür sind Synergieeffekte oder positive Skalenerträge von größeren Unternehmen.[17]
Eine der wichtigsten Kennzahlen bei der Finanzierungsanalyse stellt die Fremdkapitalquote dar, welche wie folgt berechnet wird:[18]
Bei der Bestimmung des „optimalen“ Verschuldungsgrades sollte neben der Rentabilität des im Unternehmen eingesetzten Gesamtkapitals auch das damit verbundene Risiko betrachtet werden.[19] Wenn die Gesamtkapitalrentabilität höher ist als die Kosten des Fremdkapitals kann durch zusätzliche Aufnahme von Fremdkapital die Rentabilität des Eigenkapitals erhöht werden, wobei diese Auswirkung als „Financial-Leverage-Effect“ bezeichnet wird.[20] Andererseits dient das Eigenkapital jedoch auch zur Sicherung der Unabhängigkeit eines Unternehmens und als Krisenvorsorge, weil in wirtschaftlich schlechten Zeiten keine Tilgungs- bzw. Rückzahlungsverpflichtungen seitens des Kapitalnehmers bestehen.
Die durchschnittliche Fremdkapitalquote des Untersuchungssamples ist in der nachstehenden Tabelle enthalten:
Tabelle 5: Fremdkapitalquote
Im Untersuchungszeitraum konnte eine leichte Erhöhung des Eigenkapitalanteils festgestellt werden. Im Vergleich dazu die Fremdkapitalquote einiger anderer Branchen:[21]
Tabelle 6: Branchenvergleich der Fremdkapitalquote
Unter Anbetracht der Tatsache, dass ähnliche Industriezweige wie die Textilindustrie eine durchschnittliche Fremdkapitalquote von über 80% aufweisen, kann man bei den untersuchten Unternehmen der Sportartikelindustrie durchaus von einer soliden, durchschnittlichen Eigenkapitalbasis sprechen. Einzige Ausnahme stellen die amerikanische Cybex International Inc. und die japanische Daiwa Seiko Inc. dar, welche zum Ende des Wirtschaftsjahres 2003 eine Fremdkapitalquote von 88,8% bzw. 94,0% aufweisen. Gemäß § 22 Abs. 1 Z 1 URG liegt bei Daiwa Seiko Inc. hinsichtlich der Eigenmittelquote von weniger als 8% die Vermutung eines Reorganisationsbedarfes vor.[22]
Die durchschnittliche Anzahl der voll konsolidierten Gesellschaften ist im Untersuchungszeitraum ebenfalls angestiegen. Während im Wirtschaftsjahr 2001 noch durchschnittlich 21,7 Gesellschaften im Rahmen der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss miteinbezogen wurden, stieg diese Zahl im Wirtschaftsjahr 2002 auf 24,3 und im Wirtschaftsjahr 2003 auf 27,2 Gesellschaften an.
Die Gründe für diesen Anstieg liegen einerseits bei den von einer Mehrzahl der untersuchten Gesellschaften durchgeführten Akquisitionen, welche in den meisten Fällen als Tochtergesellschaften bestehen blieben und nur in wenigen Fällen mit der Muttergesellschaft verschmolzen wurden. Auch der im Unterschied zum share deal mögliche asset deal, bei dem nicht die Gesellschaftsanteile sondern das Unternehmen Gegenstand des Kaufs ist[23], war eher die Ausnahme.[24]
Andererseits geht aber auch aus den Geschäftsberichten hervor, dass von vielen Gesellschaften zusätzliche Vertriebstöchter gegründet wurden.[25]
Aus der Entwicklung der Beteiligungen können zwei wesentliche Erkenntnisse gewonnen werden. Zum einen war im Untersuchungszeitraum bei vielen Gesellschaften...