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Angstfrei im Alter

Ein Selbsthilfebuch für ältere Menschen und ihre Angehörigen

AutorSigrun Schmidt-Traub
VerlagHogrefe Verlag GmbH & Co. KG
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl115 Seiten
ISBN9783840924040
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Angststörungen sind neben Depressionen und Demenzen die häufigsten psychischen Störungen im Alter. Obwohl wirksame Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, scheuen sich viele ältere Menschen vor einer Psychotherapie und quälen sich unnötig lange mit ihren Ängsten. Aus diesem Grund wurde das vorliegende Selbsthilfebuch geschrieben. Es klärt ängstliche ältere Menschen und ihre besorgten Angehörigen und Freunde über Angststörungen und Möglichkeiten der Behandlung auf, gibt zahlreiche Hinweise zur Selbsthilfe und macht Mut zur Psychotherapie. Angststörungen im Alter treten häufig gemeinsam mit unterschiedlichen körperlichen Erkrankungen und auch mit anderen psychischen Problemen auf. Das Erkennen von Ängsten im Alter bereitet daher oft erhebliche Schwierigkeiten. Der Ratgeber stellt verschiedene Angststörungen ausführlich dar und geht insbesondere auf die generalisierte Angststörung ein, da diese im Alter am häufigsten auftritt. Die Besonderheiten von Ängsten bei älteren und hochbetagten Menschen werden anhand zahlreicher Beispiele veranschaulicht. Im Anschluss werden wissenschaftlich fundierte Behandlungs- und Selbsthilfemöglichkeiten vorgestellt. Mit ihrer Hilfe lassen sich Ängste ebenso bewältigen wie depressive Verstimmungen oder unerfreuliche Begleiterscheinungen wie Schlafstörungen, Schmerzen und Harndrang.

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Kapitelübersicht
  1. Vorwort
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. 1 Gefühlskontrolle
  4. 2 Schwierigkeiten beim Erkennen von Angststörungen im Alter
  5. 3 Angststörungen bei älteren Personen
  6. 4 Depressionen
  7. 5 Demenz
  8. 6 Selbsthilfe bei Angst
  9. Anhang
  10. Sachregister
Leseprobe
2 Schwierigkeiten beim Erkennen von Angststörungen im Alter (S. 10-11)

Angst ist ein lebenswichtiges Alarmsystem. Jeder kennt Angst. Sie schärft die Sinne bei Gefahr, beschleunigt das Reaktionstempo und ermöglicht erstaunliche Leistungen. Menschen, die das Risiko lieben, suchen den Angstkitzel beim Glücksspiel, Bungeespringen oder Extremsport. Angst steigert zudem die Anstrengungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit, insbesondere in existenziell gefährlichen Situationen.

Einige Menschen erleben zu viel Angst vor Situationen, die sie für übertrieben gefährlich halten, obwohl sie in Wirklichkeit gar nicht gefährlich sind. In einer derartigen „subjektiv“ als beängstigend erlebten Situation werden sie von ängstlicher Erregung überwältigt. Solche unbegründeten Ängste sind Thema des vorliegenden Buches.

Vom Erleben her gleicht unbegründete Angst der Angst bei echter Gefahr (Kriegsfront, Terroranschlag, Raubüberfall): Das Herz rast, es kommt zu Atemnot, Schwindel, Benommenheit und starker Erregung. Da Angst sich vor allem in körperlichen Reaktionen äußert (vgl. Panikattacke, S. 14), glauben viele überängstliche Menschen, sie wären körperlich krank und gehen zum Arzt. Unbegründete Angst in ungefährlichen Situationen kann extreme Ausmaße annehmen und handlungsunfähig machen. Die Unterscheidung zwischen körperlichen Angstsymptomen und körperlichen Störungen ist sehr wichtig. Ängste treten häufig bei älteren Menschen mit chronischen Krankheiten auf, werden aber oft von körperlichen Beschwerden, Ausfällen oder Medikamentennebenwirkungen überlagert und verdeckt.

Im Alter treten folgende Krankheiten am häufigsten auf:
1. Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Herzinsuffizienz, Angina pectoris, Hirnschlag),
2. Erkrankungen des Bewegungsapparates (Osteoporose, Gelenkverschleiß an Knien oder Hüfte, Rückenprobleme) und
3. Krebserkrankungen.

Zwei Drittel der auftretenden Fälle in der Allgemeinbevölkerung betreffen die Gruppe der über 65-Jährigen. Folgende Wechselwirkungen lassen sich beobachten: Eine psychische Störung, wie z. B. Angst oder Depression, kann
• durch das Auftreten einer körperlichen Erkrankung ausgelöst werden (wie Schmerzen bei Osteoporose),
• Teil einer körperlichen Erkrankung (wie vermehrte Unruhe und Angst bei Schilddrüsenüberfunktion) oder
• eine Nebenwirkung von Medikamenten (wie Kortison oder Antidepressiva) sein. Umgekehrt kann eine körperliche Erkrankung
• die Folge einer psychischen Störung (wie Herz-Kreislauf-Erkrankung nach langer Depression) oder
• Teil einer Angststörung (wie Schilddrüsenüberfunktion bei Panikstörung) sein.

Die meisten körperlichen Erkrankungen und Angststörungen treten bei älteren Menschen jedoch unabhängig voneinander auf. Mehr als jeder Vierte über 75-Jährige ist körperlich krank oder gerade verletzt (z. B. nach einem Sturz). Etwa ein Viertel der Rentner leiden unter einer psychischen Störung. Dieser Anteil ist zwar gleich groß wie bei jüngeren Erwachsenen. Nur sind viele ältere psychisch Kranke, insbesondere Hochbetagte, dement. Demenzen werden zu den psychischen Störungen gerechnet. Proportional gesehen kommen Ängste und Depressionen demnach häufiger im mittleren Lebensalter vor als bei älteren Menschen. Suchterkrankungen sind ebenfalls seltener im Alter; allerdings sterben auch viele Drogen- und Alkoholabhängige früher.

Hat eine alternde Person mehrere körperliche Erkrankungen – und das wird mit zunehmendem Alter immer wahrscheinlicher – dann nehmen körperliche Funktionsstörungen und psychische Probleme, wie Ängste und Depressionen, zu. Außerdem wird der alternde Mensch in seiner Selbstständigkeit eingeengt: Infolge körperlicher und kognitiver Funktionsschwäche oder -ausfälle stellen sich Probleme in der Körperpflege, beim Einkaufen, Kochen, Putzen und bei anderen alltäglichen Verrichtungen ein.

Viele betagte Menschen sind zu erstaunlichen Bewältigungs- und Anpassungsleistungen fähig und arrangieren sich mit ihrer zunehmenden körperlichen Schwäche. Die subjektive Gesundheit spielt dabei eine wichtige Rolle. Darunter wird die persönliche Bewertung des eigenen Gesundheitszustandes verstanden. Im Alter deckt sich die subjektive Gesundheit in den wenigsten Fällen...
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort7
Inhaltsverzeichnis9
1 Gefühlskontrolle11
2 Schwierigkeiten beim Erkennen von Angststörungen im Alter12
3 Angststörungen bei älteren Personen16
3.1 Panikanfall als Grundform der Angst16
3.2 Generalisierte Angststörung19
3.3 Panikstörung und Phobien23
3.4 Posttraumatische Belastungsstörung32
3.5 Zwangsstörung34
3.6 Vorkommen von Angststörungen37
3.7 Entstehung und Verlauf von Angststörungen40
4 Depressionen45
5 Demenz51
6 Selbsthilfe bei Angst53
6.1 Rahmenmodell fu?r die Behandlung von älteren Menschen56
6.2 Hinweise zur Vorbereitung einer Angstbehandlung im Alter57
6.3 Selbstbeobachtung der Angst als Wahrnehmungstraining59
6.4 Entwicklung eines Störungsmodells an einem Beispiel61
6.5 Zielvorstellungen64
6.6 Kognitive Bewertung und Neubewertung65
6.7 Konfrontation: Sich der Angst stellen69
6.8 Entspannung: Muskelüungen und ruhige Atmung74
6.9 Selbstständige Bewältigung von Alltagsbelastungen79
6.10 Tagesstruktur und Aktivitätenaufbau79
6.11 Gesundheitsverhalten81
6.12 Medikamentenwirkungen im Alter88
6.13 Unterstützung von Angehörigen89
6.14 Lebensrückblick und Selbstbehauptung91
6.15 Auseinandersetzung mit Sterben und Tod93
6.16 Zukunftsplanung94
6.17 Worauf ist bei der Behandlung der einzelnen Angststörungen besonders zu achten?95
6.18 Was tun bei einer Rückkehr der Angst?104
6.19 Psychotherapeutische Behandlung oder Selbsthilfe?105
Anhang107
Literatur107
Literaturempfehlungen107
Wichtige Adressen107
Angst- und Sorgentagebuch108
Blasentraining und Beckenbodenu?bungen110
Sachregister113

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