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Anwendungsfelder der kulturvergleichenden Psychologie ( Enzyklopädie der Psychologie : Themenbereich C : Ser. 7 ; Bd. 3)

AutorGisela Trommsdorff, Hans- Joachim Kornadt
VerlagHogrefe Verlag Göttingen
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl633 Seiten
ISBN9783840915093
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis149,99 EUR

In diesem Band werden Anwendungsfelder der kulturvergleichenden und kulturpsychologischen Forschung dargestellt. So werden z.B. kulturelle Unterschiede und Rahmenbedingungen im schulischen und außerschulischen Lernen behandelt. Weiterhin werden kulturelle Unterschiede in der Struktur, in Standards, Zielsetzungen und Verhaltensregeln in Organisationen beschrieben.

Es wird die Frage erörtert, ob Methoden und Formen der Werbung universellen Prinzipien folgen oder Kulturspezifika berücksichtigen müssen. Abschließend werden Fragen der kulturellen Unterschiede im Gesundheitsverhalten und in der Psychotherapie behandelt.

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Kapitelübersicht
  1. Autorenverzeichnis
  2. Vorwort
  3. Inhaltsverzeichnis
  4. Kapitel 1 Migration und Akkulturation
  5. Kapitel 2 Psychosoziale Akkulturation jugendlicher Zuwanderer nach Deutschland
  6. Kapitel 3 Kulturbegegnungen und -konflikte
  7. Kapitel 4 Interkulturelle Kompetenz
  8. Kapitel 5 Lernen innerhalb und außerhalb der Schule aus interkultureller Perspektive
  9. Kapitel 6 Internationale Schulleistungsvergleiche
  10. Kapitel 7 Organisationskultur und Organisationsklima
  11. Kapitel 8 Werbegestaltung und Werberezeption im kulturellen Vergleich
  12. Kapitel 9 Subjektives Wohlbefinden im Kulturvergleich
  13. Kapitel 10 Krankheitsdeutung und Gesundheitsverhalten im Kulturvergleich
  14. Kapitel 11 Transkulturelle Psychopathologie und Psychotherapie im kulturellen Kontext
  15. Autorenregister
  16. Sachregister
Leseprobe

6. Kapitel

Internationale Schulleistungsvergleiche
( S. 279)

Petra Stanat und Oliver Lüdtke
1 Einführung

1.1 Zielsetzungen internationaler Schulleistungsvergleiche


Internationale Schulleistungsvergleiche dienen dazu, Akteuren im Bildungswesen Informationen über die Erträge schulischer Systeme zur Verfügung zu stellen. Es handelt sich um Bestandsaufnahmen, die zunächst vor allem Benchmarking (Bestimmung von Leistungsmaßstäben) und System Monitoring (Systembeobachtung) Funktionen erfüllen sollen.

Internationale Schulleistungsvergleiche zeigen auf, welchen Leistungsstand Schüler einer bestimmten Altersgruppe oder Jahrgangsstufe in den untersuchten Bereichen international erreichen und wie weit die mittleren Leistungen der Schüler in den teilnehmenden Staaten von diesem Niveau abweichen. Neben dem durchschnittlichen Leistungsstand werden dabei zunehmend auch andere Aspekte der Qualität von Bildungssystemen in den Blick genommen.

So wird beispielsweise untersucht, inwieweit es in den beteiligten Staaten gelingt, die Leistungsdivergenzen zwischen Gruppen von Schülern zu mindern, etwa zwischen Kindern aus höheren und niedrigeren Sozialschichten oder zwischen Mädchen und Jungen (z. B. Baumert &, Schümer, 2001, Johnson, 1996, OECD, 2001, Stanat &, Kunter, 2001, Wagemaker, 1996).

Auf Grund der sehr unterschiedlichen Bedingungen des Lebens und Lernens, die in verschiedenen Staaten bestehen, ist mit dem Benchmarking-Aspekt internationaler Schulleistungsstudien eine ganze Reihe von methodischen Herausforderungen verbunden, die sich auf die Vergleichbarkeit der Messungen beziehen (Harkness, Van de Vijver &, Mohler, 2003, Postlethwaite, 1999, Van de Vijver &, Hambleton, 1996).

Dies betrifft nicht nur die Äquivalenz der Erhebungsinstrumente, sondern unter anderem auch die Definition des Untersu- chungsgegenstands und der zu untersuchenden Schülerpopulationen, die Durchführungsbedingungen sowie den Erfahrungshintergrund von Schülern in den teilnehmenden Staaten mit Leistungstests. Im Anschluss an einen kurzen historischen Überblick der wichtigsten Schulleistungsstudien, die bislang durchgeführt worden sind, werden im Folgenden einige der zentralen methodischen Herausforderungen dargestellt und beschrieben, wie in den Untersuchungen damit umgegangen wird.

Dabei soll als Beispiel vor allem der erste Zyklus der PISA-Studie (Programme for International Student Assessment) herangezogen werden, die seit dem Jahr 2000 von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) regelmäßig alle drei Jahre mit unterschiedlichen Schwerpunkten durchgeführt wird (Baumert, Artelt, Klieme &, Stanat, 2001, Baumert, Klieme et al., 2001, Baumert, Stanat &, Demmrich, 2001, OECD, 1999, 2001).

Aufbauend auf den Erfahrungen früherer Studien hat PISA im Bereich der internationalen Schulleistungsvergleiche ein vergleichsweise hohes methodisches Niveau erreicht (vgl. z. B. Szydlik, 2003). Dennoch bestehen weiterhin zahlreiche Herausforderungen, für die auch im Rahmen von PISA noch keine zufrieden stellenden Lösungen gefunden wurden. Im Anschluss an die Diskussion von zentralen theoretischen und methodischen Fragen folgt eine kurze Darstellung von einigen Befundmustern, die in internationalen Schulleistungsstudien identifiziert worden sind.

In der Vergangenheit stand im Rahmen von internationalen Schulleistungsvergleichen die Benchmarking-Funktion im Zentrum der Aufmerksamkeit. Zunehmend rückt jedoch die Frage in den Vordergrund, wie die Unterschiede zwischen Staaten, die diese Studien identifizieren, zu erklären sind (z. B. Fend, 2002, Klieme &, Stanat, 2002, Wößmann, 2001).

Dies hängt unter anderem mit dem unbefriedigenden Umstand zusammen, dass Schulleistungsvergleiche zwar Problembereiche aufzeigen, aber nur sehr bedingt Hinweise darauf geben, wie Veränderungen in diesen Bereichen erzielt werden können (Baumert &, Köller, 1998).

Inhaltsverzeichnis
Autorenverzeichnis6
Vorwort10
Literatur17
Inhaltsverzeichnis20
Kapitel 1 Migration und Akkulturation30
1 Allgemeine Aspekte der Migration31
2 Akkulturation40
3 Schlussbemerkungen67
Literatur68
Kapitel 2 Psychosoziale Akkulturation jugendlicher Zuwanderer nach Deutschland78
1 Der Prozess akkulturativer Anpassung: Verlauf und Ergebnis79
2 Die besondere Lebenslage junger Zuwanderer in Deutschland82
3 Psychosoziale und soziokulturelle Anpassung - Ergebnisse akkulturativer Veränderung86
4 Jugendliche Immigranten im Kontext ihrer Familienbeziehungen100
5 Einordnung der Befunde: Wie wirkt der kulturelle Kontext auf die Entwicklung Jugendlicher?102
Literatur106
Kapitel 3 Kulturbegegnungen und -konflikte116
1 Kultur und Gruppenmitgliedschaft116
2 Interkulturelle Begegnungen interkulturell betrachtet129
3 Verbesserung interkultureller Begegnungen140
4 Interkulturelle Trainingsprogramme143
5 Fazit150
Literatur151
Kapitel 4 Interkulturelle Kompetenz164
1 Bedeutung des Themas für die Zukunft unserer Gesellschaft164
2 Definition, Begriffsbestimmungen, Gegenstand interkultureller Kompetenz165
3 Ansätze zur theoretischen Fundierung des Konstruktes interkultureller Kompetenz185
4 Diagnose und Entwicklung interkultureller Handlungskompetenz194
5 Schlussfolgerungen204
Literatur206
Kapitel 5 Lernen innerhalb und außerhalb der Schule aus interkultureller Perspektive216
1 Einführung216
2 Lernen und Lernumwelt: Begriffe und Forschungstraditionen219
3 Der Schulbesuch als Akkulturationserfahrung231
4 Informelles Lernen246
5 Formale Bildung: Koranschule und Gedächtnisleistungen267
6 Die kulturelle Einbindung des Lernens270
7 Schlussfolgerung285
Literatur288
Kapitel 6 Internationale Schulleistungsvergleiche308
1 Einführung308
2 Methodische Herausforderungen315
3 Empirische Befunde339
4 Erklärungsansätze346
5 Schlussfolgerungen360
Literatur363
Kapitel 7 Organisationskultur und Organisationsklima378
1 Einleitung378
2 Organisationskultur und Organisationsklima380
3 Organisationskultur390
4 Organisationsklima428
5 Ausblick435
Literatur440
Kapitel 8 Werbegestaltung und Werberezeption im kulturellen Vergleich450
1 Einleitung450
2 Wie unterscheiden sich Kulturen?454
3 Auswirkungen der kulturellen Unterschiede auf Werbewirksamkeit460
4 Empirischeübersicht: Werbung im Kulturvergleich462
5 Zusammenfassung und Ausblick481
Literatur484
Kapitel 9 Subjektives Wohlbefinden im Kulturvergleich492
1 Kultur und Wohlbefinden: Konzeptionelle Überlegungen492
2 Wie lässt sich Wohlbefinden messen?498
3 Kultur und Wohlbefinden: Empirische Ergebnisse501
4 Ausblick512
Literatur513
Kapitel 10 Krankheitsdeutung und Gesundheitsverhalten im Kulturvergleich518
1 Einleitung518
2 Krankheitsdeutung522
3 Subjektive Krankheitstheorien und kulturelle Kompetenz im verhaltensorientierten Gesundheitswesen ( behavioral healthcare)528
4 Gesundheitsverhalten531
5 Gesundheitsverhalten und soziokultureller Kontext537
6 Interventionen zur Förderung des gesundheitsfödernden Verhaltens538
7 Perspektiven549
Literatur550
Kapitel 11 Transkulturelle Psychopathologie und Psychotherapie im kulturellen Kontext556
1 Einleitung556
2 Transkulturelle Psychopathologie558
3 Transkulturelle Psychotherapie575
4 Epilog587
Literatur587
Autorenregister602
Sachregister626

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