Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Pädagogik - Allgemein, Note: 2,0, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Erziehungswissenschaft), Veranstaltung: Allgemeine Pädagogik, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Wer arbeitslos ist, ist nur zu faul zu arbeiten', 'Wer arbeiten will, der findet Arbeit' - solche und andere Phrasen sind allgemein bekannt. Trotz der derzeitig schlechten Wirtschaftsituation, in der von Arbeitslosigkeit nicht nur niedrig qualifiziert Beschäftigte bedroht bzw. betroffen sind, bleiben gesellschaftliche Vorurteile über Arbeitslose bestehen. Diese werden durch die Medien genährt, teilweise werden ganze TV-Formate in Form von Realitysendungen auf die gesellschaftlichen Klischees ausgerichtet. Die darin vorkommenden Arbeitslosen werden als faul und ungebildet dargestellt, welche die soziale 'Hängematte' nutzen und mit ihrer Situation zufrieden scheinen. Diese stereotypen Darstellungen von Erwerbslosen zeigen, welchen Wert die Arbeit in den sozialen Gesellschaftsstrukturen und im Leben des Einzelnen einnimmt. Neben der materiellen Existenzsicherung bedeutet Erwerbsarbeit gesellschaftliche Teilhabe, soziale Integration und befähigt zur individuellen Selbsteinschätzung der eigenen Kompetenz. Mit dem Verlust des Arbeitsplatzes verbindet sich neben dem materiellen Druck durch die Reduzierung finanzieller Mittel auf Sozialleistungen, auch die mit Dauer der Erwerbslosigkeit immer größer werdende seelische Belastung. Die Folgen von Arbeitslosigkeit bilden die Grundlage zahlreicher Studien, welche sich u.a. mit den Folgen auf die bestehenden sozialen Beziehungen, Auswirkungen auf die Gesundheit und Veränderungen der Lebensführung bzw. Lebensplanung der Betroffenen beschäftigen. Schwerpunkt dieser Arbeit wird es sein, der Frage nachzugehen, inwiefern Erwerbslosigkeit die soziale Identität einer Person beschädigt. Dabei werde ich die Bedeutung der Arbeit für die soziale Identität darlegen und anhand eines von mir durchgeführten Interviews mit einer langjährig Erwerbslosen untersuchen, inwieweit Erwerbslosigkeit ein gesellschaftliches Stigma darstellt. Das Interview werde ich dazu mit der Abhandlung Erving Goffmans: 'Stigma - Über Techniken der Bewältigung beschädigter Identität' in Beziehung setzen.
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