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Atlas der Zahnheilkunde beim Pferd

Befunde und Behandlung

AutorMartin Grell, Souel Maleh
VerlagSchattauer GmbH, Verlag für Medizin und Naturwissenschaften
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl176 Seiten
ISBN9783794563890
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis176,99 EUR
Ein Bild sagt mehr als viele Worte! Frei nach diesem Motto präsentieren die Autoren ihren bestechenden Bilderfundus der Pferdezahnheilkunde. Auf lange Textpassagen wird dabei bewusst verzichtet. Der Schwerpunkt liegt auf der systematischen Darstellung pathologischer Veränderungen in der Maulhöhle und den therapeutischen Optionen mit kurzen, präzisen Beschreibungen und Handlungsanleitungen. Zahlreiche Farbfotos aus der Praxis zeigen Patienten sowohl vor als auch nach der Behandlung und stellen dadurch eine hervorragende Vergleichbarkeit her. Eindrucksvolle Röntgen-, Ultraschall-, CT-, MRT- und Thermografiebilder runden das Material ab. Das Autorenteam, maßgeblich auch in der Internationalen Gesellschaft zur Funktionsverbesserung der Pferdezähne (IGFP) engagiert, richtet sich mit diesem Atlas an alle in der Klinik oder Praxis tätigen Pferdetierärzte sowie Pferdedentalpraktiker.

Martin Grell, Tierarzt und Pferdedentalpraktiker mit eigener Praxis in Hoppegarten, seit 1995 Rennbahn-Tierarzt. Für die Internationale Gesellschaft zur Funktionsverbesserung der Pferdezähne e.V. (IGFP) ist er Schulungsleiter und Prüfer. Von 2004 bis 2006 hatte er den Vorsitz der IGFP inne. Als 4-Sterne-FEI-Tierarzt betreut er zudem internationale Endurance-Wettkämpfe. Souel Maleh, Tierarzt und Pferdedentalpraktiker mit eigener Praxis in Mühltal. Seit 2010 ist er 1. Vorsitzender der IGFP. Außerdem engagiert er sich dort als Schulungsleiter und Prüfer.

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Leseprobe
4 Diastema (S. 94-95)

Das Diastema ist der Raum zwischen den Schneide- und Backenzähnen, der rostral durch die kaudalen Flächen von 103 bis 403 begrenzt wird. Die kaudale Grenze bilden die rostralen Flächen von 106 bis 406. Dorsal stellt der Gaumen die Begrenzung dar, ventral die Zungenspitze und der Unterzungenboden. Im Diastema befinden sich die Hengst- und Wolfszähne.

Die Hengstzähne werden in Kapitel 4.1, S. 94, behandelt. Da auch im Hengstzahnbereich eine Mehrzahnigkeit vorkommt, ist hier ein Kapitel über Poliodontie eingefügt (s. Kap. 4.1.1, S. 98, Abb. 4-16/17). Weitere Hengstzahnerkrankungen werden in den Abbildungen 4-1 bis 4-15 gezeigt. Die Wolfszähne (s. Kap. 4.3, S. 103) in ihren unterschiedlichsten Ausprägungsformen und Lokalisationen werden in den Abbildungen 4-33 bis 4-45 abgebildet. Im Unterkieferbereich, wo das Trensengebiss aufliegt, wird das Diastema Lade genannt (s. Kap. 4.2, S. 99).

Der zahnfreie Raum des Diastemas und dessen zahnunabhängige Erkrankungen werden im Kapitel 4.2.1, S. 102, erläutert. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf den traumatischen Verletzungen, die durch das Gebiss hervorgerufen werden. Immer wieder kommt es im Bereich der Lade zu Quetschungen oder Schwellungen und ulzerösen Veränderungen der Schleimhaut, die auch durch Gummigebisse hervorgerufen werden können (s. Abb. 4-27 bis 4-32).

Der Maulwinkel ist in die Untersuchung ebenfalls einzubeziehen. Hier sind oft Spuren unsachgemäßer Zügeleinwirkung zu erkennen, was von einfachen Quetschungen bis zu tiefen Geweberissen reichen kann. Auch Melanome sind hier nicht selten. Häufig auftretende Exostosen im Bereich der Unterkieferlade (Knochenfalz vor dem 6er) sind ebenfalls auf unpassende Gebisse zurückzuführen (s. Abb. 4-18 bis 4-26).

4.1 Hengstzahn


Hengstzähne sind als Kampfzahn bei den männlichen Tieren physiologisch immer vorhanden. Ca. 20 Prozent der weiblichen Tiere weisen ebenfalls Hengstzähne auf. Somit kann von einer pathologischen Oligodontie von Hengstzähnen nicht ausgegangen werden. Hengstzähne können sowohl durch die Schleimhaut durchtreten als auch versteckt vorkommen (blinde Hengstzähne, s. Abb. 4-3/4 und 4-4 a, b). Blinde Hengstzähne sind oft störend, da sich in diesem Raum das Trensengebiss bewegt. Wenn blinde Hengstzähne palpotorisch schmerzhaft sind, müssen sie bei männlichen Tieren von der Schleimhautkappe befreit werden. Bei weiblichen Tieren kann eine Extraktion erwogen werden (s. Abb. 4-4 a, b). Wenn die Extraktion von Hengstzähnen notwendig wird, ist dies häufig ein schwieriger chirurgischer Eingriff, da Hengstzähne meist eine sehr lange Wurzel aufweisen.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Danksagung7
Inhalt8
Vorbemerkungen und Nomenklatur10
1 Adspektion und Exterieur14
1.1 Umgebung15
1.2 Pferd17
1.3 Kopf19
1.4 Maulhöhle24
2 Weichteile29
2.1 Lippe30
2.2 Zunge32
2.3 Schleimhautveränderungen36
3 Schneidezähne40
3.1 Abweichungen von Lage, Anzahl und Form41
3.1.1 Vor- und Rückbiss42
3.1.2 Anzahl und Form49
3.1.3 Zahnebenen59
3.2 Erkrankungen der umliegenden Gewebestrukturen68
3.2.2 Lose und fehlende Zähne72
3.2.3 Okklusionsverbesserung75
3.2.4 Einbiss78
3.2.5 Wurzeldrehung81
3.3 Sonstige Erkrankungen und Veränderungen82
3.3.1 Zahnstein82
3.3.2 Koppen und Wetzen84
3.3.3 Odontoklastische Absorptions-und Resorptionsvorgänge (EOTRH)86
3.3.4 Karies, Schmelzdefekte, Zahnaufbau und Füllungen89
3.3.5 Zahnfrakturen94
3.3.6 Extraktionen96
3.3.7 Kieferfrakturen99
4 Diastema103
4.1 Hengstzahn103
4.1.1 Polyodontie107
4.2 Lade108
4.2.1 Schleimhautverletzungen und Ulzera111
4.3 Wolfszahn112
5 Mahlzähne117
5.1 Anzahl und Form118
5.1.1 Oligodontie118
5.1.2 Polyodontie119
5.1.3 Formveränderungen123
5.2 Haken und Rampen124
5.3 Zahnkanten130
5.4 Akzentuierte und Exzessive Transversalrillen132
5.5 Gebisswinkel135
5.6 Verkippte Mahlzähne138
5.7 Diastasen und Parodontaltaschen140
5.8 Meißelzahn142
5.9 Karies und Pulpitis143
5.10 Extraktion147
5.10.1 Zahnersatz151
5.11 Fremdkörper152
5.12 Neoplasien152
6 Bildgebende Verfahren154
6.1 Röntgen154
6.2 Computertomografie158
6.3 Magnetresonanztomografie161
6.4 Thermografie161
Glossar163
Weiterführende Literatur und Links172
Literatur172
Links174

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