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E-Book

Aufgeben?

Auf keinen Fall!

AutorCarlos Bauersachs
VerlagBooks on Demand
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl164 Seiten
ISBN9783744860123
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis5,99 EUR
"Beurteilt mich nicht nach meinen Erfolgen, sondern danach, wie oft ich hingefallen und wieder aufgestanden bin." Nelson Mandela Wir leben in einer schnellen Welt, Veränderungen sind keine Ausnahme mehr. Unsere Existenz wird vom Stress beherrscht und immer wieder stoßen wir an unsere Grenzen. Beinahe täglich begegnen wir Menschen die aufgegeben haben und sich in ihr vermeintliches Schicksal ergeben. Besonders junge Menschen laufen Gefahr in ein Loch zu stürzen ohne Aussicht herauszukommen weil sie nicht gelernt haben zu kämpfen. Die Gesellschaft gaukelt uns vor man müsse nur studieren und schon wird man Vorstand eines Konzerns aber dieser Weg gilt nur für Wenige, nämlich diejenigen die nicht klein beigeben wenn Sie einmal vom Pferd fallen. Der Autor zeigt am eigenen Beispiel, dass es keinen einfachen Weg gibt aber Aufgeben keine Option ist. Nachdem er schon in seiner frühen Kindheit beschließt, seiner Umgebung zu zeigen, dass er sich nicht unterkriegen lässt, folgt er seinem Weg und seiner Intuition unbeirrt gegen alle Strömungen. Dieses Buch ist kein Handbuch mit einer festen Formel für garantierten Erfolg, denn die gibt es nicht, und es soll auch niemanden belehren, es ist die erzählenswerte Geschichte eines Mannes der im Deutschland der fünfziger Jahre aufgewachsen ist und mit viel Beharrlichkeit zu seinem Ziel gelangte.

Carlos Bauersachs wurde 1944 im Niedersächsischen Hann. Münden geboren, wuchs dort auf und zog Ende 1960 nach Berlin wo er bis heute lebt. Er befindet sich im rastlosen Ruhestand und folgt seiner Berufung als Masseur.

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Leseprobe

Teil I


KINDHEIT


Meine Geschichte beginnt im Niedersächsischen Hannoversch-Münden, irgendwo zwischen Kassel und Göttingen, im letzten Jahr des zweiten Weltkrieges 1944. Es war eine unsichere und unruhige Zeit, was mich aber nicht davon abgehalten hat, die Welt endlich von außen kennen lernen zu wollen und obwohl ich mich im Bauch meiner Mutter immer sehr wohl gefühlt hatte machte ich mich am zwölften März auf den Weg. Meine Mutter wurde damit von einer, wie ich später erfuhr, gänzlich ungeplanten Last befreit. Mein Vater Helmut, ein Feinmechaniker bei der Luftwaffe und meine Mutter, Assistentin beim Nachrichtendienst kannten und liebten sich für eine Bratkartoffelzeit, wie man das damals nannte und das Ergebnis war ich, Karl-Heinz Bauersachs.

Also war ich wohl eigentlich so etwas wie ein Unfall aber mit Sicherheit lässt es sich nicht sagen; doch ziemlich sicher ist, dass bereits zu diesem Zeitpunkt ein Gedanke in meinem Kopf wuchs der mich bis heute begleitet und der Ihnen, liebe Leser bald wie ein Mantra vorkommen wird: „Na wartet, Euch werde ich es schon zeigen!“ Nun gut, den beiden blieb jedenfalls nichts anderes übrig als den heiligen Bund der Ehe einzugehen da alles andere damals sehr peinlich gewesen wäre. Meinen Vater hatte ich in den ersten drei Lebensjahren nie richtig kennengelernt, da er sich im Kriegsdienst befand und so wohnten meine Mutter und ich bis zu meinem vierten Lebensjahr bei einer Familie Finkeldei zur Untermiete. Wenn mein Vater zuhause war wurde schnell klar, dass meine Eltern nicht so recht zusammen passten und so kam es wie es kommen musste, und die beiden trennten sich wieder. Besonders mein Großvater väterlicherseits, ein ehemaliger Polizeiobermeister, war darüber sehr erbost und forderte meinen Vater auf sich bis zu meinem 18. Lebensjahr um mich zu kümmern. Der hatte, noch während der kurzen Ehe mit meiner Mutter auf einer Feier eine Freundin meiner Mutter kennengelernt, die mit einem Amerikaner verheiratet gewesen war. Der war nicht aus dem Krieg zurückgekehrt und hatte ihr zwei Kinder hinterlassen, einen Jungen und ein Mädchen. Sie war eine gut aussehende Frau mit rötlichen Haaren, ein scharfes Gerät, wie man heute wohl sagt. Nach allem Ärger mit seinem Vater und der Familie meiner Mutter war sie für meinen Vater jedenfalls wie ein Sechser im Lotto, eine hübsche Frau, zwei Kinder und die Möglichkeit in die Vereinigten Staaten von Amerika auszuwandern und so kam eines zum anderen und die beiden haben geheiratet und entschlossen Deutschland den Rücken zu kehren. Vorher musste aber noch der Unterhalt für mich geregelt werden und so haben wir uns alle bei einem Rechtsanwalt getroffen. Während der Verhandlung habe ich im Nebenraum mit den beiden Kindern seiner neuen Frau gespielt und wir haben uns eigentlich ganz gut verstanden, aber Kinder sind eben unvoreingenommener als Erwachsene. Als alles erledigt war, nahm mein Vater mich an die Hand und ging mit mir zu einem Spielwarengeschäft. Er wollte mir alles Mögliche kaufen, wenn ich nur noch einmal Papa zu Ihm sage. Kurzum, ich habe auf die Spielsachen verzichtet.

Wir wohnten weiter in Hann. Münden bei Familie Finkeldei und meine Mutter hatte in der Zwischenzeit eine Stelle als Verkäuferin angetreten. Oft habe ich mit Mimi, der Tochter unserer Wohnungsgeber gespielt, mit der ich mich gut verstand. Im nahegelegenen Wald gingen wir oft Bucheckern sammeln denn nach dem Krieg waren die Waren in den Geschäften knapp und man musste erfinderisch sein. So wurden Bucheckern zu Mehl gemahlen oder als Streusel auf Kuchen und Plätzchen verarbeitet. Manchmal kamen wir mit einer ganzen Einkaufstasche voll nach Hause. Wenn ich mit meiner Mutter unterwegs war, fuhren wir immer mit dem Bus und wenn Sie mich fragen, dann war das für mich immer das größte. Ich stand immer vorne bei dem Busfahrer, der mich schon kannte und habe mich an einer Haltestange festgehalten. Eines Tages, meine Mutter war arbeiten und ich hatte niemand zum Spielen, kam ich auf die Idee mal eine Runde mit dem Bus zu fahren. Da der Busfahrer mich kannte und dachte, meine Mutter wäre auch mit im Bus, hatte er nichts dagegen und als er an der Endhaltestelle merkte, dass dem nicht so war, nahm er mich auch wieder mit zurück. Als aber meine Mutter von der Arbeit nach Hause kam und ich nicht da war, herrschte große Aufregung. Eine Nachbarin hatte mich gesehen als ich in den Bus stieg und als der Bus wieder an der Endhaltestelle ankam, wartete meine Mutter schon auf mich. Zu Hause gab es erst mal ein Tracht Prügel mit dem Drahtteppichklopfer und ich bin nie mehr alleine Bus gefahren denn auf meinem Hintern zeichneten sich noch eine ganze Weile die Striemen des Teppichklopfers wie die olympischen Ringe ab, doch der Wunsch, später einmal Busfahrer zu werden, war geboren.

Als es in Hann. Münden mit der Arbeit schwieriger wurde, zogen wir nach Kamp-Lintfort an den Niederrhein zu meinen Großeltern mütterlicherseits wo ich auch meine Halbschwester Annemarie kennen lernte. 1939 hatte Mutter ihren damaligen Freund Franz Josef geheiratet doch leider kehrte dieser aus dem Krieg nicht zurück und meine Schwester, die 1940 geboren wurde wuchs bei Oma und Opa auf; meine Mutter wäre mit zwei Kindern in Hann. Münden alleine wohl nicht fertig geworden. Schnell wurde klar, dass das Elternhaus zu eng für uns alle wurde und nach dem eine Arbeitsstelle in Kamp-Lintfort gefunden war bezogen wir ein neues Quartier im sieben Kilometer entfernten Rayen. Hinter dem Haus befanden sich eine Schreinerei und davor die Hauptverkehrsstraße, die allerdings wenig befahren war. Sonst gab es nur Felder und den stark bewaldeten Eyller Berg wo es auch eine Rodelbahn gab. Jeden Tag sind wir mit dem Bus von Rayen nach Kamp-Lintfort gefahren, wo meine Mutter die Großeltern versorgt hat, die bereits ziemlich alt waren und im Laufe der Zeit lernte meine Mutter wieder einen Mann kennen, wieder einen Helmut. Aller guten Dinge sind bekanntlich drei und so wurde im Umkehrschluss auch diese Beziehung zur Enttäuschung. Er kam aus Chemnitz und verdiente als Schlosser in Neukirchen-Vluyn gutes Geld und so hoffte meine Mutter, die als Verkäuferin kein großes Einkommen hatte auf ein bisschen Unterstützung für uns beide. Er war immer viel unterwegs und auch wenn er sich um mich gekümmert hat als er zu Hause war, so hatte ich nie das gleiche Gefühl, das ich bei meinem leiblichen Vater hatte, obwohl ich diesen ja nur relativ kurz kannte. Etwas habe ich ihm dann aber doch hoch angerechnet. Er war ein sehr guter Schlosser und als ich Ihm von den damals gerade neuen Rollschuhen vorschwärmte, die viel zu teuer waren, fertigte er mir selbst welche an. Richtig schwer mit Stahlrollen und Lederriemen zum unter die Schuhe schnallen. Sicher, die Schuhsohlen gingen dadurch schneller kaputt und die Stahlrollen machten ordentlich lärm, aber ich hatte immerhin meine eigenen Rollschuhe.

Die Beziehung lief dann auch ein ganzes Jahr gut und dann kam es vor, dass er öfter nicht nach der Arbeit nach Hause gekommen ist, angeblich, weil er noch auswärts etwas zu tun hätte. Diese Ausreden kamen immer öfter, bis er plötzlich ganz verschwunden war, verschwunden und unauffindbar, und ein weiteres Jahr verstrich in dem ich ohne Vater aufgewachsen bin.

Mittlerweile war es 1950 und ich wurde, stolze sechs Jahre alt, in der katholischen Volksschule zu Rayen eingeschult. Ich hatte nur etwa 100 Meter bis zur Schule und auch Freunde fanden sich recht schnell, Hannelore, Magret, Heinz und Josef. Die ersten Schuljahre verliefen ohne bemerkenswerte Ereignisse und ich lernte lesen, schreiben und rechnen und nur von Mamas Helmut war weit und breit nichts zu sehen oder zu hören. Erst als wir uns eines Tages mit den Eltern meines Freundes Heinz unterhielten, die in Ihrem Haus eine kleine Trinkhalle hatten und auch selbst Limonade herstellten trafen wir auf eine Spur des vermissten Lebensgefährten in Form des Untermieters, der in Neukirchen-Vluyn mit ihm zusammen gearbeitet hatte. Zunächst machte er ein großes Geheimnis darum, da er angeblich nichts verraten dürfe aber nach einer Weile und dem Versprechen absolutes Stillschweigen zu wahren, rückte er damit heraus, dass Helmut schon seit langer Zeit unentschuldigt von der Arbeit ferngeblieben war und schließlich vom Arbeitgeber fristlos gekündigt wurde. Fluchtartig soll er seine Arbeitsstelle verlassen haben und nachdem man seinen Schrank geöffnet hatte, fand man sehr viele Unterlagen aus dem Osten. Und das war das, mehr war nicht zu erfahren.

Bei mir in der Schule lief es noch ganz gut und meine Mutter, die ja unseren Unterhalt bestreiten musste ging weiter arbeiten. Als ich einigermaßen gut und leserlich schreiben konnte, Schönschrift wie es damals noch hieß, kam meine Mutter auf die Idee, ich solle meinem Vater in Amerika schreiben, da der mich ja bis zu meinem 18 Lebensjahr unterstützen musste. Er hatte sich öfter gemeldet, da er wissen wollte wie es mir geht und wie ich in der Zwischenzeit aussähe und Mutter hatte Ihm unsere Situation bereits geschildert. Er wollte meine Maße wissen und schickte mir dann Kleidung, so dass ich manchmal wie ein kleiner Amerikaner aussah. Die Hemden, Hosen und Jacken hatten derart starke Farben, dass mich meine Schulfreunde alle neidisch angesehen haben. Es entstand ein reger Briefwechsel zwischen uns und erst später erfuhr ich, dass meine Mutter es sich zu Vaters...

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