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Aufsichtsräte und Beiräte in Deutschland

Rahmenbedingungen, Anforderungen, professionelle Auswahl

AutorDieter Kuck
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl168 Seiten
ISBN9783834992758
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR
Welchen Rahmenbedingungen unterliegt die Unternehmensaufsicht? Was sind die Rechte und Pflichten von Aufsichtsräten und Beiräten? Wie ist ihre Arbeit zu verbessern? Fundierte Antworten auf diese und andere Fragen aus dem Bereich Corporate Governance liefert dieses Buch.

Dieter Kuck, Diplom-Kaufmann, trat 1992 als Gesellschafter und Geschäftsführer in das Personalberatungsunternehmen Weiser, Kuck & Comp. GmbH in Neuss ein. Seit 1998 ist er Mehrheitsgesellschafter und Vorsitzender der Geschäftsführung

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Leseprobe
3. Die Mandatswahrnehmung von Beiräten (S. 93-94)

Mittelständische Unternehmen in Deutschland haben seit längerem die Vorzüge von Beiräten erkannt. Bereits 2001 konsultierten fast 45 Prozent aller von familienfremden Managern geführten Mittelstandsunternehmen bei relevanten Entscheidungen ihren Beirat oder Aufsichtsrat, wie eine Untersuchung des Instituts für Mittelstandsforschung IfM in Bonn nachwies. Die Größe eines Beirats kann erheblich variieren. In unserer Studie haben wir uns unter dem Gesichtspunkt der Arbeitseffizienz damit beschäftigt. Die Frage, ob ein Beirat mit zum Beispiel sechs Personen effizienter arbeitet als mit zwölf Personen, haben die Beiratsvorsitzenden zu 85 Prozent mit Ja beantwortet. Beiräte mit einer geringeren Mitgliederzahl werden demnach erwartungsgemäß als deutlich positiver beurteilt.

Natürlich besteht zwischen der Größe und dem Umfang der Tätigkeit eines Beirats ein direkter Zusammenhang. Deshalb empfiehlt es sich für ein Unternehmen, vor der Einrichtung eines solchen Gremiums, zunächst die eigenen Erwartungen zu spezifizieren und den Bedarf zu konkretisieren. Dabei spielt vor allem eine Rolle, welche Funktionen der künftige Beirat übernehmen soll. Ebenfalls sollte geklärt werden, welches zusätzliche Fachwissen das Unternehmen benötigt, um die Beiratsmitglieder dementsprechend auswählen zu können. Schließlich lohnt sich auch ein Blick auf das Verhältnis zwischen Geschäftsführer und Gesellschafter, um abzuklären, ob hier für einen Beirat Handlungsbedarf bestehen könnte.

Beiräte in mittelständischen Unternehmen können für eine Vielzahl von Aufgaben eingerichtet werden. Entsprechend groß ist die Bandbreite, in der sich Firmeninhaber und Geschäftsführer Unterstützung wünschen: Hilfe in finanziell schwierigen Situationen, Beratung bei der Nachfolgeregelung oder bei Streitigkeiten zwischen Gesellschaftern und Geschäftsleitung, neue kreative Impulse gegen den wachsenden Wettbewerbsdruck, eine sachverständige Begleitung auf dem Weg zur Börsenzulassung etc. Unabhängig von der Art und Weise, wie der Beirat seine Tätigkeit wahrnimmt – gestaltend, überwachend oder beratend – immer kann er mit seinem Wissen und seinen Erfahrungen der Geschäftsführung oder den Gesellschaftern bei wichtigen Entscheidungen zur Seite stehen.

Die jeweilige Aufgabenstellung gibt den Ausschlag dafür, welche Qualifikation ein Beirat mitbringen muss. Meistens ist spezielles Know-how gefordert, das im Unternehmen nur schwach ausgeprägt oder gar nicht vorhanden ist, etwa Erfahrungen in juristischen Fragen, Kenntnis internationaler Märkte oder Kompetenz in wichtigen Geschäftsfeldern wie Marketing, Produktion, Logistik und strategischem Management.
Inhaltsverzeichnis
Danksagung7
Inhaltsverzeichnis9
Einleitung12
Praktische Antworten auf neue Herausforderungen15
Wandel im Selbstverständnis14
1. Die Rahmenbedingungen für die Unternehmensaufsicht18
1.1 Das monistische Führungssystem ausländischer Aktiengesellschaften18
Konzentrierte Kompetenz in den Ausschüssen19
Eine Frage der Balance19
1.2 Das duale Führungssystem deutscher Aktiengesellschaften21
Der Vorstand23
Die besondere Position des Vorstandsvorsitzenden24
Der Aufsichtsrat24
Drei wirkungsvolle Machtinstrumente in einer Hand25
Pflicht zur ausführlichen Berichterstattung26
Variationen zwischen Steuerung und Repräsentation26
Die Hauptversammlung28
Neues Wahlverfahren im Gespräch29
Präsenz wieder im Aufwind29
Das Zusammenspiel der Organe30
Mandatsverteilung im Aufsichtsrat34
Die Wahl der Arbeitnehmervertreter35
Hemmschuh oder Antriebsfeder36
Rechte und Pflichten im Überblick39
Auskunft an jedes Aufsichtsratsmitglied40
Unter dem Siegel der Vertraulichkeit41
1.3 Der Deutsche Corporate Governance Kodex42
Die aktuellen Änderungen44
1.4 Das freiwillige duale Führungssystem mittelständischer Unternehmen46
Die Eigentümer- und Gesellschafterversammlung48
Die Geschäftsführung48
Der Beirat49
Der Gesellschafterausschuss49
Die Beziehungen und das Zusammenwirken der Organe50
Wissen kompetent ergänzen51
Verbesserungswürdige Qualität in der Besetzung52
Rechte und Pflichten des Beirats52
Der schuldrechtliche Beirat53
Der organschaftliche Beirat54
Wahl und Entsendungsrechte54
2. Die Mandatswahrnehmung von Aufsichtsräten56
2.1 Das Rollenverständnis des Aufsichtsrats58
Der unterschätzte Faktor Zeit61
Plädoyer für die Unabhängigkeit63
Eine Bündelung vielfältiger Aufgaben65
Vorteil und Risiko von Privilegien67
Stellvertreter im Amt68
2.2 Die Praxis der Aufsichtsratstätigkeit69
Stolpersteine auf dem bequemen Weg70
Kontrolle nach Geschäftslage71
Die Aufgaben der begleitenden Überwachung71
Mehr Kompetenzen in der gestaltenden Überwachung72
Kompetente Hilfe von außen75
Die Bedeutung des Frühwarnsystems75
Die Sitzungsfrequenz steigern77
Volles Haus oder leere Ränge78
Die eigene Arbeit auf dem Prüfstand79
Der Finanzausschuss82
Der Personalausschuss82
Der Präsidialausschuss82
Wann sich ein Ausschuss lohnt – und wann nicht83
Lücken in der Informationsversorgung84
Externe Quellen nutzen85
Berichtspflicht des Aufsichtsrats86
Selbstkritische Beurteilung der individuellen Leistungskapazitäten87
Viele Jahre in Amt und Würden87
D&O-Versicherungen91
3. Die Mandatswahrnehmung von Beiräten94
Ein Gremium nach Maß95
3.1 Das Rollenverständnis des Beirats96
Unabhängig im Handeln97
Schlichter im Streit98
Genaue Abgrenzung der Kompetenzen99
In vielen Rollen perfekt101
3.2 Die Praxis der Beiratstätigkeit102
Die Vorteile einer einzigen Instanz104
Rettung in letzter Minute104
Neue Geschäftsführung unter Aufsicht107
Verkündet und beschlossen111
Vorsicht vor nicht genehmigten Kosten114
Die richtige Vorgehensweise bei Interessenkonflikten115
Unterschiede in der Praxis121
Erleichterungen möglich122
3.3 Die Spezifika bei Familienunternehmen122
Eine vertrauensvolle Partnerschaft123
Der Beirat im Familienverbund123
Hilfestellung auf der Chefetage124
Maßnahmen zum Erhalt des Unternehmens125
Der letzte Wille125
4. Die Anforderungen an Aufsichtsräte und Beiräte128
Männer – deutlich in der Überzahl130
Anspruch zwischen Wunsch und Wirklichkeit130
4.1 Die Fachkompetenz131
Vom Vorstand in den Aufsichtsrat133
Aufsichtsräte von außen135
Das Mandat als Fulltime-Job136
Von Bankern, Politikern und anderen Experten137
Qualifikation geht vor Freundschaft140
Ein Kompetenz-Team mit vielen positiven Eigenschaften141
4.2 Die Persönlichkeitskompetenz142
Führungsqualitäten in Aufsicht und Management143
Vorsitzende sind besonders gefordert145
4.3 Die Sozialkompetenz und das Netzwerk- Management146
Genügend Zeit zur Teambildung146
Vom Miteinander zum Beziehungsgeflecht147
4.4 Die Internationalität148
5. Die Vorgehensweise bei der Suche und Auswahl von Aufsichtsräten und Beiräten150
5.1 Die Qualifikation als entscheidendes Kriterium151
Menschenkenntnis ist nicht alles152
Das Märchen vom Universalgenie153
5.2 Die Vorteile einer professionellen Personalberatung154
5.3 Die Systematik der Suche und Auswahl155
6. Aufsichtsräte und Beiräte im Wandel162
Mitbestimmung auf dem Prüfstand162
In der Öffentlichkeit immer noch ein Tabu163
Interessenkonflikte vorprogrammiert163
Intensivere Zusammenarbeit mit dem Vorstand165
Große Nachfrage nach qualifizierten Persönlichkeiten165
Ein Mandat mit hohem Anspruch166
Der Beirat gewinnt an Bedeutung167
Zeit für neue Qualitätsansprüche168
Professionelle Unterstützung bei der Suche und Auswahl von Aufsichtsräten und Beiräten168
Literaturverzeichnis170
Der Autor172

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