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E-Book

Augen am Himmel - Eine Piratenchronik

AutorWolfgang Schreyer
VerlagEDITION digital
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl590 Seiten
ISBN9783863940973
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,99 EUR
Nach jahrelangem Materialstudium schrieb Wolfgang Schreyer dieses Tatsachenbuch - die fesselnde Geschichte der Luftaufklärung und Luftspionage. Sein Thema reicht von Alaska bis Israel, von Nicaragua bis Sibirien, vom ersten Späh-Ballon im Jahre 1794 bis zum modernen Foto-Satelliten. Was der Welt lange Zeit verborgen gehalten wurde, wird hier im einzelnen berichtet: Illegale Flüge von Sportfliegern, Abenteurern und Göring-Piloten, der Radarkrieg am Ärmelkanal, die britische Luftaufklärung des V-Waffen-Zentrums Peenemünde, antisowjetische Geheimaktionen der fünfziger Jahre wie U-2-Flüge, B-52-Vorstöße und die Operation 'Moby Dick', Spähunternehmen der 1960er Jahre - die 'Voodoo'-Flüge über Frankreich und Cuba und der Einsatz von Robotern über der Demokratischen Republik Vietnam. In dokumentarisch belegten Szenen nimmt der Leser teil an Stabsbesprechungen am Tirpitzufer, an der Themse und am Potomac River; an internationalen Pressekonferenzen, Gerichtsverhandlungen und der Einweisung von Spionagefliegern. Es begegnen ihm namhafte Wissenschaftler, Diplomaten, Konzernvertreter, Juristen, Politiker und Generale. Er erlebt Luftkämpfe über der Ostsee und dem Eismeer, eine Notlandung in Japan sowie Beginn und Verlauf der USA-Aggression gegen Vietnam. Der Autor schildert den Entwicklungsgang strategischer Erfindungen (Höhenflug, Luftbild, Radar, Infrarot, Satelliten-Erkundung) und entwirrt das daran geknüpfte Netz technischer Tricks. Gestützt auf Expertengutachten erläutert er die Details so anschaulich, dass auch Leser ohne Fachkenntnisse seiner Darstellung gespannt folgen. Dieses spannend geschriebene und ausgezeichnet recherchierte Buch ist ein Stück Zeitgeschichte. Es erschien in verkürzter Fassung erstmals 1962 unter dem Titel 'Piratenchronik'. Das eBook enthält die 4. neu bearbeitete und erweiterte Auflage, die 1968 im Deutschen Militärverlag, Berlin erschienen ist.

Wolfgang Schreyer, geboren 1927 in Magdeburg. Oberschule, Flakhelfer, Soldat, US-Kriegsgefangenschaft bis 1946. Debütierte mit dem Kriminalroman "Großgarage Südwest" (1952), seitdem freischaffend, lebt in Ahrenshoop. 1956 erhielt er den Heinrich-Mann-Preis für den Kriegsroman "Unternehmen Thunderstorm". Schreyer zählt zu den produktivsten und erfolgreichsten Autoren spannender Unterhaltungsliteratur in der DDR, schrieb Sachbücher, Szenarien für Funk und mehr als zwanzig Romane mit einer Gesamtauflage von 6 Millionen Exemplaren.

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Leseprobe
Der Oberst sieht ihn aufmerksam an. Macht denn das wirklich Spaß? Knapp dreißig, und schon werden die Schläfen grau. Er ist sein erfahrenster Mann und kaum zu ersetzen. Wenn es diesmal überhaupt einer schafft, dann Powers. Ab 1950 - auf der Luftfahrtschule Greenville in Mississippi, später auf einem Flugplatz bei Phoenix in Arizona - hat er sich als Düsenpilot ausgezeichnet. Heute verbucht seine Personalakte fünfhundert Flugstunden für die Schulmaschinen T-6, T-33 und den alten F-80-Jäger, sechshundert für verschiedene Modelle der F-84, fünfhundert für die U-2; zusammen also tausendsechshundert Flugstunden, nicht gerechnet seine Flüge als Co-Pilot. Hat Patente für sämtliche Jägertypen der Luftwaffe. Robuster Bursche, nicht übertrieben intelligent, stellt nie unnötige Fragen... Shelton möchte ihn nicht gern verlieren. Er wird in Peshawar zusammen mit Powers noch eine zweite Maschine starten lassen, die hart an der Grenze fliegt und alle sowjetischen Radarstationen beschäftigt: Ein für den U-2-Einsatz neues Ablenkungsmanöver, auf das die Roten fraglos nicht gefasst sind. "Wie Sie wollen, Francis", antwortet er nachdenklich. "In dem Fall habe ich Ihnen außer den üblichen Souvenirs noch was besonders Nettes zu übergeben." Powers ist nicht neugierig. Er weiß schon, was für Souvenirs gemeint sind: Goldmünzen, Uhren, Ringe, das übliche Rubelpaket und die internationalen Devisen in hygienischer Zellophanverpackung. Tauschobjekte, die ihm bei einer Havarie die Flucht erleichtern sollen. Das bekommt jeder hier, und das gab es auch schon früher. Walter hat ihm erzählt, dass während des zweiten Weltkrieges die deutschen Fernaufklärer, wenn sie in Richtung Ural aufstiegen, für diesen Zweck vergoldete Ikonen und bunte Kopftücher mitbekamen... Aber was Shelton ihm nun gibt, sieht nicht wie ein Geschenk aus: ein winziges Etui, das eine ganz gewöhnliche Stecknadel enthält. Er nimmt sie heraus. "Vorsicht", zischt der Oberst. "Pfeilgift! Wer sich die unter die Haut jagt, lebt bestenfalls noch drei Minuten. Mit freundlichen Grüßen von Allen Dulles persönlich." "Oh, danke", sagt Powers. "Er ist ja wie ein Vater zu mir." "Bekommen neuerdings alle, die hinter den eisernen Vorhang gehen", erklärt Shelton nicht ganz wahrheitsgemäß. "Nur für den Fall natürlich, dass man gefoltert wird..." Tatsächlich ist dies hier das Resultat seiner Warnungen. Nachdem er auf die Gefahr einer lückenlosen Radarortung hingewiesen hat, rät der Geheimdienst seinen Piloten zum ersten Mal zum Selbstmord. Mit einer Giftnadel haben sie ihn abgespeist! Und seitdem er die bei sich trägt, ist Shelton das Gefühl nicht losgeworden, es gehe Washington gar nicht mehr um absolute Geheimhaltung der Flüge. Die Russen wussten ohnehin, woran sie mit der U-2 waren. Vielleicht schien es nützlich, sie jetzt, kurz vorm Pariser Gipfeltreffen, durch den geplanten Überflug von Süd nach Nord zu reizen und zu demütigen. Wenn sie daraufhin aus der Haut führen und Lärm schlügen, ohne Beweise zu haben, mochte das außenpolitisch vorteilhaft sein. Ihnen solche Beweise um jeden Preis vorzuenthalten, darauf vor allem kam es an. Von der Nadel sagt Powers kein Wort, als er eine Viertelstunde später seiner Frau erklärt, wohin er morgen fliegt. Streng genommen dürfte er nicht einmal das, aber die fünfundzwanzigjährige Barbara hält es so schon kaum mehr aus in dem fremden Land, in das sie ihm vor vier Jahren gefolgt ist. Das Leben am Westrand des Stützpunkts, das Klima, die eintönigen Ausflüge nach Adana, der komfortable, doch furchtbar enge Wohnwagen mit der Kennummer T 1356, der Düsenlärm bei Tag und Nacht, die immer gleichen Gesichter und dabei die würgende Angst um ihn - das drückt die hübsche Frau nieder, das bedroht ihre Ehe. - "Peshawar?", fragt sie. "muss das schon wieder sein? Was ist das für ein Land?" Powers zuckt die Achseln. Das Land kennt er nicht, er kennt nicht einmal die Stadt. Im vergangenen Jahr haben er und seine Kameraden das Flugfeld nie verlassen dürfen. Es hieß damals, dass es auch nicht lohne: ein paar Moscheen und der berühmte Erdwall mit den sechzehn Toren, im übrigen stinkende Armut. Peshawar galt als der ungesündeste Platz im alten Britisch-Indien, immerhin auch als strategischer Punkt. Hundert Jahre lang hatte eine englische Garnison dort gelegen, bis Wachablösung für John Bull gekommen war - ein amerikanisches Kampfgeschwader.
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