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Auswirkungen von Solvency II (Stand: QIS5) auf Versicherungsunternehmen

AutorKristian Kutz
VerlagVerlag Versicherungswirtschaft
Erscheinungsjahr2011
ReiheLeipziger Masterarbeiten 8
Seitenanzahl70 Seiten
ISBN9783862980888
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis23,99 EUR
"Die Versicherungsaufsicht wird unter Solvency II grundlegend reformiert und europaweit harmonisiert. Aufgrund der weit reichenden Unterschiede zum bisherigen Aufsichtsregime unter Solvency I sind die Auswirkungen aus der Umstellung für die deutsche Versicherungswirtschaft erheblich. Die Arbeit untersucht, ob und inwieweit gemäß der aktuellen QIS5 im Vergleich zu der QIS4 risikoinadäquate Verschärfungen und unangemessene Komplexität im Standardmodell umzusetzen sind. Betrachtet werden die quantitativen aufsichtsrechtlichen Forderungen sowie deren Auswirkungen auf ein einzelnes Erstversicherungsunternehmen (Solo-Solvabilität). Im Vordergrund stehen dabei die Bestimmung der Eigenmittel, die Modellparameter und die Modellerweiterungen, da diese auch im Mittelpunkt der aktuellen Kritik stehen. Der Inhalt: - Einleitung, - Vorstellung der grundsätzlichen Struktur und des aktuellen Standes von Solvency II, - Darlegung des Rahmens der QIS5 und der Ansätze und Bewertungen in der Solvency-II-Bilanz sowie Eigenmittelregulierung nach der QIS5, - Ermittlung der regulatorischen Solvenzkapitalanforderung (Solvency Capital Requirement, SCR), - Auswirkungen des aktuellen Standardmodells auf die Versicherungsunternehmen, - Zusammenfassung der wichtigsten Aussagen und Ausblick. Die Arbeit ist sowohl theoretisch als auch praktisch interessierten Lesern sehr zu empfehlen, die das komplexe Thema ""Standardmodell nach Solvency II und seine Auswirkungen auf die Versicherungsunternehmen"" ganzheitlich erfassen möchten."

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Horizontale Tabs

Leseprobe
4 Bedeutung des aktuellen Standardmodells für Versicherungsunternehmen (S. 48-49)

4.1 Auswirkungen auf die Kapitalausstattung und Ermittlungskomplexität

4.1.1 Überblick und Abgrenzung


An dieser Stelle soll keine grundsätzliche Stellungnahme zum Standardmodell bspw. in Bezug auf das gewählte Risikomaß, dessen Kalibrierung oder die stichtagsbezogene Marktbewertung der Solvency- II-Bilanz vorgenommen werden. Gegenstand dieses Kapitels ist vielmehr die Beurteilung der Entwicklung der Parameter und des Umfangs des Standardmodells seit der QIS4, wobei wesentliche Kritikpunkte aus der QIS4 aufgegriffen werden. Zusätzlich wird die QIS5 im Hinblick auf das SCR und die Eigenmittelausstattung mit Solvency I verglichen.

4.1.2 Marktrisiko


Das Marktrisiko war unter QIS4 die wesentliche Risikokategorie für die Lebensversicherung. Im Rahmen der Rückmeldungen von der BaFin, von CEIOPS und vom CRO Forum wurden die Zinsszenarien und der Aktienstress für den globalen Index als zu optimistisch eingestuft, während der Marktwertverlust für eigengenutzte Immobilien, die Zuordnung von strategischen Beteiligungen zu den beiden Aktienindizes und die für alle Währungen einheitlichen Schockszenarien als nicht angemessen erachtet wurden.192 Die Zinsanstiegsszenarien sind unter QIS5 für eine Laufzeit bis zu fünf Jahren sowie ab elf Jahren gesenkt und die Zinsrückgangsszenarien mit einer Laufzeit bis einschließlich sechs Jahren deutlich erhöht worden.

Die scheinbaren Unklarheiten bzw. Unstimmigkeiten über realistische Korrelationen bezüglich des Zinsrisikos werden dadurch gelöst, dass die Ausprägung zu wählen ist, die in Verbindung mit dem Zinsanstiegs- bzw. Zinsrückgangsszenario zu einer höheren Kapitalanforderung für das Marktrisiko insgesamt führt. Die Kapitalanforderung für das Spreadrisiko steigt insbesondere durch die deutlich geringere Anerkennung von Diversifikationseffekten innerhalb des Marktrisikomoduls an. Darüber hinaus verursachen vor allem Unternehmensanleihen mit mindestens AA-Rating, strukturierte Kreditprodukte mit Ausnahme von zugrunde liegenden Assets mit mindestens AA-Rating und einer Laufzeit bis zu zwei Jahren sowie Kreditderivate mit geringem Spread deutlich höhere Kapitalanforderungen.

Dies scheint unangemessen vor dem Hintergrund, dass die Spreads am Kapitalmarkt bis Ende 2009 wieder deutlich gesunken sind. Komplexitätstreibend wirkt zudem die Einführung der zweiten Methode zur Ermittlung der Kapitalanforderung für strukturierte Kreditprodukte, die zusätzlich zu der QIS4-Methode anzuwenden ist. Weiterhin kritisch zu sehen ist, dass EWR-Staatsanleihen ausschließlich dem Zinsrisiko bzw. Nicht-EWR-Staatsanleihen per Definition regelmäßig deutlich geringeren Kapitalanforderungen als sonstige Anleihen unterliegen.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort des Herausgebers6
Inhaltsverzeichnis8
Abbildungsverzeichnis10
Tabellenverzeichnis11
Abkürzungsverzeichnis12
1 Einleitung16
2 Grundlagen und aktueller Stand von Solvency II19
3 Darstellung und Würdigung des derzeitigen Stands des Standardmodells von Solvency II25
4 Bedeutung des aktuellen Standardmodells für Versicherungsunternehmen63
5 Fazit und Ausblick75
Anhang77
Anhang 1: Risikofreie Zinsstrukturkurve vor und nach Zinsstress (QIS5 und QIS4)77
Anhang 2: Ermittlung der QIS5-Kapitalanforderungen für strukturierte Kreditprodukte im Rahmen des Spreadrisikomoduls78
Anhang 3: Marktweite Standardabweichungen Prämienrisiko nach QIS5 und QIS480
Literaturverzeichnis81

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