Die Integrative Medizin in Deutschland und Europa bedeutet die Kooperation von Schulmedizin und Komplementärmedizin oder anderen medizinischen Bereichen, die nicht als klassische Schulmedizin betrachtet werden. Schon jetzt wird im europäischen Raum die Chinesische Medizin als vollständig integrierte Heilmethode angesehen, sodass diese beispielsweise im deutschen Krankenkassensystem aufgeführt wird.
Ziel ist es, für den Ayurveda in Deutschland die gleichen Grundlagen zu schaffen, um ein breiteres Spektrum für die Behandlungsmöglichkeiten zu bieten und diese für jeden erschwinglich zu machen.
So gibt es in Deutschland beispielsweise das Knappschaftskrankenhaus in Essen, welches ein Lehrkrankenhaus der Universität Duisburg-Essen ist und somit zu den Kliniken Essen-Mitte gehört. Im Knappschaftskrankenhaus in Essen-Steele befinden sich die Räumlichkeiten der Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin. Diese Klinik umfasst insgesamt 63 Betten, wobei Ein- bis Dreibettzimmer vorhanden sind. Die Klinik hat unter anderem auch eine Station für Traditionelle Indische Medizin. Die Behandlungen auf dieser Station basieren auf der Lehre des Ayurveda. Patienten werden sowohl ambulant als auch, wenn ärztlich angeordnet, stationär behandelt.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen in der Regel keine Behandlungskosten. Die Kostenübernahme durch private Krankenkassen liegt in deren Ermessen. Die Rechnungslegung für Privatzahler erfolgt daher gemäß der derzeit gültigen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ).
Patienten, die auf dieser Station behandelt werden, sehen einem völlig anderen Tagessablauf entgegen. Neben diversen Entspannungsmöglichkeiten werden auch neue Alltagsbräuche einstudiert und der einzelne Mensch wird als Individuum betrachtet. Die Station für Traditionelle Indische Medizin kann maximal 15 Patienten aufnehmen, sodass ein individuellerer und überschaubarer Patientenstamm gewährleistet werden kann. Interessanterweise sind die dort behandelten Patienten sogenannte „Worst-Case“ Fälle, die von der Schulmedizin längst aufgegeben worden sind oder Menschen, die eine andere Einstellung zur Heilkraft des Körpers besitzen.
Eine Station mit ayurvedischen Schwerpunkten sollte sich auf jeden Fall mit mehreren unterschiedlichen Behandlungsräumen in zentraler Lage ausweisen können.
Hier eine Auflistung der ayurvedischen Fachrichtungen:
Für eine ayurvedische Station in einem Krankenhaus oder andere ayurvedische Abteilungen benötigt man verschiedene original indische Hilfsmittel, um die Anwendungen und Therapien anwenden zu können.
Man benötigt hierfür zum einen für die ayurvedischen Ganzkörperanwendungen die Massageliege aus Holz, welche aus der Kokospalme gewonnen wird und zum anderen eine Vorrichtung an der Decke für den Kupfertopf als Gerät für Shirodara. Auch weiterführende hygienische Einrichtungen wie zusätzliche Duschen und balneologisches Equipment sind empfehlenswert. Des Weiteren sollten Möglichkeiten für das Erwärmen von ayurvedischen Produkten vorhanden sein.
Neben dem Raum für Ganzkörperanwendungen sollte eine Dampfkabine zur Anwendung spezieller ayurvedischer Kräutersude stehen, die Platz für einen Menschen zum Sitzen bietet und den Kopf im Freien hält. Solche sollte man auch über das Internet direkt in indischen Versandhäusern bestellen. Normale europäische Dampfsaunen sind hierfür nicht geeignet, da durch den heißen Kopf die Kaphaströme gestaut werden und man sogar einige Leiden wie Kopf- und Nervenschmerzen verschlimmern kann. Des Weiteren ist es wichtig, dass sich die Räumlichkeiten in der Nähe der Zimmer befinden und dass für jede Anwendungstherapie mindestens ein Raum zur Verfügung steht. Absolut nicht empfehlenswert sind die oft im Westen eingerichteten Kombinationsräume mit verschiedenen Therapiemöglichkeiten.
Außerdem muss ein Raum für die Lagerung der ayurvedischen Präparate sowie ein Raum zum Verkauf vorhanden sein. Dieser Raum braucht einen separaten Eingang, sodass ersichtlich ist, dass er nicht Teil des Krankenhaussystems ist, da nach dem deutschen Gesundheitssystem keine nicht- schulmedizinischen Produkte im Krankenhaus verkauft werden dürfen.
Auf der Station sollten nicht mehr als fünfzehn Betten in Einzelzimmern stehen, um Ruhe und Gelassenheit zu gewährleisten. Auch sollten die Anwendungsräume nicht zu weit entfernt sein von der allgemeinen Station.
In Indien jedoch ist es im Allgemeinen und aus Platzgründen nicht üblich, im Einzelzimmer behandelt zu werden. Für die Patienten in einem indischen Krankenhaus sind mindestens zwischen 4 bis 6 Betten in einem Zimmer vorgesehen.
Neben der Ausstattung ist auch die personelle Besetzung von Bedeutung. Geschultes Personal muss den Patienten die sowohl medizinischen als auch regenerativen Aspekte vermitteln können.
Von der Versorgung der stationären Patienten mit indischer Kost ist allerdings abzuraten, da es vielen Menschen der westlichen Kultur einfach an bestimmten Verdauungsenzymen fehlt und es zu unerwarteten Folgen kommen kann. Am besten eignet sich die Vollwertkost von Dr. Bruker, da diese oft eine Abwechslung zu unserer täglichen Nahrung darstellt.
Über die genaue Aufstellung eines Kostenplans gibt es in Deutschland noch keine genaueren Informationen, da die ayurvedischen Stationen oft an ein Krankenhaus angeschlossen sind und die Kosten somit verrechnet werden. Allerdings sollte man neben den Ausgaben für das Personal noch die Kosten für den Import der zu benutzenden Präparate beachten und dass diese Therapien ausschließlich Selbstzahlerkosten sind und von keiner Krankenkasse, weder gesetzlich noch privat, übernommen werden. Aus diesem Grunde wird eine ayurvedische Therapie nur im Rahmen eines zweiwöchigen Zeitplans durchgeführt, sowohl aus Kosten- als auch aus Zeitgründen. Ein zweiwöchiger Aufenthalt ist jedoch in vielen Krankheitsfällen viel zu kurz, um eine vollständige Genesung zu erreichen. In Indien dauern die stationären Behandlungen in staatlichen Krankenhäusern oft Wochen oder gar Monate an.
Die privaten Krankenkassen in Deutschland übernehmen lediglich den Zeitraum von zwei Wochen als Ersatzleistungen. Eine Möglichkeit besteht jedoch darin, den Patienten für einige Tage in ambulante Behandlung zu geben und die stationäre Behandlung danach fortzuführen oder mit der ambulanten Behandlung abzuschließen.
Schlussendlich stellt die Einrichtung einer integrativen ayurvedischen Station oft eine Herausforderung dar und sollte nicht ohne ärztliche Begleitung geführt werden. Auch sollte man sich über die Verantwortung gegenüber Patienten und hilfebedürftigen Menschen im Klaren sein, da viele Menschen solche Einrichtungen als letzten Ausweg aus ihrer Krankheit gegenüber der Schulmedizin sehen.
Aufgrund mangelnder Zusammenarbeit und des Umfangs des Projektes ist es der Bundesärztekammer bis dato nicht gelungen, eine offizielle Prüfung zum Ayurvedatherapeuten oder eine entsprechende fachärztliche Zusatzausbildung auszuarbeiten.
Eine derartige Zusammenarbeit würde jedoch von der Indischen Regierung begrüßt. Eine Zusammenarbeit zwischen der Bundesärztekammer und auch den einzelnen Ärztekammern der Länder und dem NIA ist daher jederzeit möglich. Hierzu kann eine Kontaktaufnahme über das „Department of Ayush, Ministry of Health & Family Welfare“ in Neu Delhi oder auch über die Indische Botschaft erfolgen.
Aufgrund der Erfahrung der Schulmedizin der letzten Jahre ist diese an ihre Grenzen gestoßen und so ist es an der Zeit, neuartigere und beständigere und auch für den Patienten effektivere Behandlungsformen wie den Ayurveda weiter auszuüben.
Bad Elster
Deutsche Klinik für Integrative Medizin (DEKIMED)
Bad Heilbrunn
Leonardis Klinik und interdisziplinäres Zentrum für Innere Medizin
Berlin
Charite Universitätsmedizin Berlin / Ambulanz für Prävention und Integrative Medizin (CHAMP)
Berlin Hedwig Kliniken / St. Hedwig-Krankenhaus / Zentrum für traditionelle Chinesische und Integrative Medizin
Bonn
Universitätsklinikum Bonn / Station Zentrum für Integrative Medizin (ZIM)
Essen
Kliniken Essen-Mitte / Bereich Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin
Hamburg
Asklepios Westklinikum Hamburg / Station für Integrative Medizin
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