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E-Book

Baedeker Reiseführer Madeira

mit Downloads aller Karten und Grafiken

AutorSara Lier
VerlagBaedeker
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl250 Seiten
ISBN9783829794510
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis16,99 EUR

Mit den Baedeker E-Books Gewicht im Reisegepäck sparen und viele praktische Zusatzfunktionen nutzen!

- Einfaches Navigieren im Text durch Links
- Offline-Karten (ohne Roaming)
- NEU: Karten und Grafiken mit einem Klick downloaden, ausdrucken, mitnehmen oder für später speichern
- Weblinks führen direkt zu den Websites der Tipps
Tipp: Erstellen Sie Ihren persönlichen Reiseplan durch Lesezeichen und Notizen... und durchsuchen Sie das E-Book mit der praktischen Volltextsuche!

E-Book basiert auf: 13. Auflage 2018

Bernsteinfarben schimmert er im Glas, bereits sein Bouquet nach karamellisierten Dörrfrüchten verheißt eine Süße, die schon bald die Zunge umschmeicheln wird. Doch Madeirawein ist nicht nur einfach süß. Wer sich auf seinen langen Abgang einlässt, wird die unterschiedlichsten Nuancen des beliebten Dessertweins für sich entdecken. Wer oder was für seinen charakteristischen Geschmack verantwortlich zeichnet, das erfahren Sie im neuen Baedeker Madeira - und bei einer Führung durch die Adegas de São Francisco.
Im Weißen Haus oder in Palästen gekrönter Häupter sind sie genauso vertreten wie in vielen portugiesischen Haushalten, in denen sie bis heute beliebte Aussteuer-Gegenstände sind: feinste Madeira-Stickereien haben von der kleinen Atlantikinsel aus die Welt erobert. Einer gewissen Elizabeth »Bella« Phelps ist es zu verdanken, dass die filigranen Handarbeiten 1851 auf der Weltausstellung in London Aufsehen erregten. Nehmen auch Sie die edlen Stücke in einem alten Stadthaus in Funchal genau unter die Lupe und bewundern Sie die hohe Kunst ihrer Herstellung!
Wenn Naturschützer Rafael Gomes mit seinem liebevoll restaurierten Fischkutter »Ribeira Brava« zu seiner Whale-Watching-Tour aufbricht, stehen die Chancen sehr gut, Meeressäuger aus nächster Nähe bestaunen zu können: Scheinbar schwerelos gleitet ein mächtiger Pilotwal durch den Atlantik, er taucht auf und schnappt Luft, bevor er seine Fluke in die Höhe streckt und wieder in den Tiefen des Meeres verschwindet. Magische Momente wie diese stehen beim neuen Baedeker im Fokus - genießen Sie sie und lassen Sie sich treiben!

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Leseprobe

D

Das Ist...


Madeira

Die großen Themen rund um die Blumeninsel im Atlantik. Lassen Sie sich inspirieren!

© picture-alliance: CTK Photo/Jiri Castka

Der Weg ist das Ziel


Mehr Madeira geht nicht! Schnüren Sie die Wanderschuhe und machen Sie sich auf, die atemberaubend schöne Natur auf Schusters Rappen zu erkunden. Langeweile ist dabei ein Fremdwort: Folgen Sie uralten Pfaden, genießen Sie kühne Ausblicke und schattige Momente in Lorbeerwäldern, spüren Sie das kühle Nass von Wasserfällen und wagen Sie knifflige Gipfeltouren – und das alles auf engstem Raum.

© picture-alliance: Westend61

BEIM Anflug auf die Atlantikinsel mögen noch erste Zweifel aufkommen. Zerklüftet und mit steilen Felswänden ragt Madeiras aus dem Ozean empor – und da soll man wirklich wandern können? Auch wenn man keine Bergziege ist? Tatsächlich wäre Madaira unter anderen Umständen nur etwas für echte Kletterer oder Abenteurer. Doch – dem Bewässerungssystem sei Dank – gibt es auf der Atlantikinsel die großartigen Levadas >>>, die sich für wunderbare und weitestgehend ebene Wanderungen entlang der Hänge bestens eignen. Über Tausende von Kilometern erstreckt sich das landwirtschaftlich genutzte Wasserleitungssystem über die Insel. Und parallel zum Wasser verlaufen schmale Wege für die »Levadeiros«, die Levada-Arbeiter, die Kanäle säubern und in Schuss halten.

Traumhafte Levadas


Nicht alle dieser Wege sind zwar für Wanderer geeignet, manche sind zu steil, zu schmal oder führen durch zu niedrige Tunnel. Doch viele Levadas bieten einfach traumhafte Wanderbedingungen: Kilometerlang geht es mit nur geringem Höhenunterschied mal durch Ortschaften, mal durch tiefe Taleinschnitte, mal durch dichte Wälder. Oftmals haben Sie fantastische Aussichten, manchmal ist aber auch Schwindelfreiheit und Trittsicherheit gefragt. Eines aber ist sicher: Levadawandern macht süchtig – gut, dass die Möglichkeiten so schnell nicht erschöpft sind.

Aber auch wer gerne ein paar Höhenmeter macht, wird auf Madeira fündig: Es gibt anspruchsvolle Gipfeltouren und Gratwanderungen im Hochgebirge, alte, steile Verbindungspfade entlang der Nordküste oder über die Berge sowie sorgsam angelegte Trekkingwege zu Highlights der Insel. Den Schwierigkeitsgrad wählen Sie, je nachdem, wie viel Kondition und Nervenkitzel Sie sich zutrauen. Aber auch alte Hasen sollten sich stets gut informieren: Ist der Weg aktuell begehbar, gab es Abbrüche oder Verschüttungen? Denn nichts ist riskanter als Selbstüberschätzung im unwegsamen Gelände. Doch keine Sorge, mit der richtigen Vorbereitung und der nötigen Vorsicht sind Ihnen auf den Wanderungen wundervolle Naturerlebnisse garantiert.

© laif: hemis.fr/Franck Guiziou

Wahrlich ein »königlicher Wanderweg« – der Caminho Real bietet wundervolle Ausblicke.

Christa Weiß Bescheid


Wo regnet es gerade nicht? Was blüht da am Wegesrand? Einfach Christa fragen und am besten mit ihr wandern. Christa Dornfeld lebt seit vielen Jahren auf der Insel und kennt die Wanderwege wie ihre Westentasche. Auch mehrtägige Inselüberquerungen oder Wander-Yoga-Wochen sind in ihrem Programm. Das Tolle ist: Sie und ihre Mitarbeiter(innen) kennen sämtliche Pflanzenarten und wissen, über welchem Teil der Insel gerade die Sonne lacht (Madeira Wandern mit Christa, Tel. 915 69 32 05, www.madeirawandern.com).

© mauritius images: age fotostock/Carles Soler

Durch dichtes Grün folgt der Weg der Levada do Caldeirao Verde.

Süßes Gold


Bernsteinfarben liegt er im Glas, bereits sein Bouquet nach karamellisierten Dörrfrüchten verheißt eine Süße, die schon bald die Zunge umschmeicheln wird. Doch Madeirawein ist nicht nur einfach süß. Wer sich auf seinen langen Abgang einlässt, wird die unterschiedlichsten Nuancen des beliebten Dessertweins für sich entdecken.

© Hackenberg, Rainer

DABEI deutete anfangs wenig auf diese außerordentliche Karriere des weltberühmten Madeiraweins hin. Denn eigentlich gehorchten die Madeirer vor allem der Not, als sie dazu übergingen, Weinreben in Monokulturen auf ihrer Insel anzubauen: Der große Zuckerrohrboom ebbte im späten 16. Jh. allmählich ab. Zucker ließ sich in den frisch entdeckten Ländern der Neuen Welt viel günstiger und einfacher anbauen als auf den steilen Terrassen Madeiras, für Wein hingegen waren diese Lagen perfekt. Nur hatte der Inselwein zunächst eine leicht säuerliche, durchaus gewöhnungsbedürftige Note.

Nichtsdestotrotz transportierte man ihn in alle Teile des portugiesischen und englischen Kolonialreichs. Bei diesen Schiffsreisen entdeckten die Seefahrer Erstaunliches: Wenn die Fässer unterwegs der tropischen Hitze ausgesetzt waren und erst recht, wenn sie dem Wein noch ein Quantum Brandy zugesetzt hatten, um die alkoholische Gärung zu stoppen, wurde dieser süßlich und (endlich) süffig! Man nahm also an, dass erst das Schaukeln, die Zeit an Bord und vor allem die Überquerung des Äquators zu dieser Geschmacksveränderung führte. Und so luden die Schiffe nun regelmäßig Weinfässer, um das immer beliebtere Getränk mit diesem einzigartigen »gebrannten«, karamellähnlichen Aroma zu erhalten.

© DuMont Bildarchiv/Holger Leue

In manchen Lagen ist die Bewirtschaftung der Reben noch mühselige Handarbeit.

Zeit und Wärme


Heute weiß man, dass nicht das Schaukeln der Schiffe während der »Torna viagem« für die Qualitätssteigerung verantwortlich war, sondern vor allem die Erhitzung. Diese sogenannte Madeirisierung spielt bis heute die entscheidende Rolle, erzeugt sie doch jene typische Note, die den Weinen aus den Rebsorten Boal, Malvasia, Sercial und Verdelho zugute kommt, den einzigartigen Farbton und vor allem den unverwechselbaren Geschmack. Und den schätzten einst vor allem die Engländer, die den Madeirawein in ihrem gesamten Empire importierten. Englische Kolonisten brachten ihn auch mit nach Nordamerika. Selbst die Unterzeichnung der amerikanischen Verfassung am 17. September 1787 in Philadelphia soll mit Madeirawein begossen worden sein.

© mauritius images: age fotostock/Kevin O’Hara

Viel Zeit und viel Wärme ist nötig, damit aus gewöhnlichem Wein ein »Madeira« wird.

Dach Oder Keller?


Ganz viel Zeit und Wärme. Die braucht es, damit die Kellermeister das süße Gold zaubern können. Wobei sie eigentlich Dachbodenmeister heißen müssten – denn unter dem Dach der Adega werden die Fässer der Hitze ausgesetzt, damit in zwei Jahren ein traditioneller »Canteiro«-Wein entsteht. Dies und dass es auch schneller geht, dann aber im Keller, erfahren Sie bei einer Führung durch die Adegas de São Francisco in Funchal (Av. Arriaga, 28, Tel. 291 74 01 10). Selbstredend endet sie mit einer Probierrunde!

Blume des Ozeans


Es grünt und blüht, wohin Sie schauen! In den liebevoll gepflegten Vorgärten und Blumentöpfen der Insulaner wie auch in den Parks und Gärten. In der Markthalle duften exotische Schnittblumen um die Wette, entlang der felsigen Wanderwege setzen zarte Blümchen Farbtupfer. Wer Madeira zur richtigen Zeit besucht, erlebt ein einziges Blütenwunder.

© huber-images: Debelkova

BROSCHÜREN über Madeira schwärmen gern vom »schwimmenden Garten im Atlantik«, von der »Blume des Ozeans«. Mitunter so sehr, dass die Urlauber aus dem Flugzeug steigen und überall Blütenteppiche erwarten. Ganz besonders, wenn Sie Madeira im späten Frühjahr besuchen, werden diese Erwartungen nicht enttäuscht: Auf den Boulevards von Funchal spenden Jacaranda-Bäume mit lila Blüten Schatten, Orchideen präsentieren ihre Exotik, Myriaden von Blüten zieren die Avenida Arriaga und in den Gärten öffnen sich Blüten aus aller Welt. Entlang vieler Straßen und Levadas lassen sich Schmucklilien bewundern, und selbst im Hochgebirge und auf der so kargen Ostspitze von São Lourenço leuchten Blüten gelb und violett.

Hier blüht fast alle


Das milde Klima sorgt dafür, dass sich viele subtropische und tropische Pflanzen pudelwohl auf der Atlantikinsel fühlen. Die Gärtner finden Bedingungen vor, von denen Sie in heimischen Gefilden nur träumen können. Egal, was sie anpflanzen – hier blüht fast alles! Mit entsprechender Pflege und Wässerung sprießt in den Gärten, den öffentlichen und privaten Parkanlagen fast ganzjährig eine üppige Flora (während es in der Wildnis freilich durchaus auf die Jahreszeit ankommt).

Dabei war die heutige Blumeninsel vor der Ankunft der Europäer im 15. Jh. vor allem eins: grün! Wälder bedeckten den Großteil der Insel, die diesem Umstand sogar ihren Namen verdankt: »Madeira« bedeutet auf Portugiesisch Holz. Von dem Urwald ist heute nicht mehr viel übrig, die ersten Siedler wählten Brandrodung als geeignetes Mittel, um die Insel urbar zu machen. Nichtsdestotrotz existieren auch heute noch um die 150 endemische Pflanzenarten. Bei den meisten handelt es sich nicht um Blütenpflanzen – umso schöner, wenn Sie dann mal eine endemische Pflanze zur Blütezeit erwischen: Besonders hübsch sind der Madeira-Storchenschnabel oder der Madeira-Natternkopf.

Und sonst? Wird man sich kaum daran stören, dass die allgegenwärtige, aber aus Südafrika stammende Königinstrelitzie wie viele andere prächtige Blütenpflanzen nach Madeira importiert wurde. Und so...

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