Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Freie Universität Berlin (Institut für Deutsche Philologie ), Veranstaltung: Aufbauseminar Ältere Literaturwissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Alexander der Große übt seit über 2000 Jahren als Herrscher und Eroberer auf seine Zeitgenossen und auf die Menschen, Epochen und Kulturen nach ihm bis in die heutige Zeit eine ungebrochene Faszination aus. Als der zwanzigjährige Herrscher 336 v. Chr. seinem ermordeten Vater Philipp II. als König folgte, begann er zwei Jahre später mit dem Beginn des Krieges gegen die Perser 334 v. Chr. einen bis dato unvergleichlichen Eroberungszug durch den Nahen Osten und den mittleren Teil des asiatischen Kontinents. Abgesehen von diesen Eroberungen wurde Alexander zum Begründer der staatlichen Ordnung des Hellenismus, dessen Zentrum die Stadtgründung Alexandrias im Nildelta wurde. Historische Romane über Alexander den Großen und sein Wirken finden zahlreiche Leser und Käufer. Auch im Mittelalter hat die Alexanderfigur, wie Trude Ehlert zutreffend bemerkt, 'auf Autoren und auch auf deren Auftraggeber eine enorme Anziehungskraft ausgeübt.'1Viele Alexanderdichtungen entstanden im Laufe dieser Epoche und um etwa 1450 erschien das Alexanderepos Johann Hartliebs, auf dessen Inhalte in der vorliegenden Arbeit näher eingegangen werden soll. Johann Hartlieb, um etwa 1400 geboren, war Berater und Leibarzt des Herzogs Albrecht III. von Bayern-München, der zu dem Fürstengeschlecht der Wittelsbacher gehörte. Außer dem Alexanderepos verfasste Hartlieb vielleicht um 1430 das Werk 'Kunst der gedächtnüß' und 1434 erschien in Wien - ebenfalls aus seiner Feder - 'das Mondwahrsagebuch'.2Über den Zeitpunkt der Entstehung des Alexanderromans lassen sich keine genauen Angaben machen. Klein ordnet den Zeitpunkt zwischen 1447 und 1449 ein.3 Als Begründung dafür führt sie eine Erwähnung Hartliebs im Prolog des Alexanderromans an, die wie folgt lautet: 'Seydt nun ir zway der rechtt vaßel und gepelczt stame seytt, darawß enttsproßen sindt funff durchnächttig zwey fuerstenleiches stames, die dann allein nach rechtter syppe aufhaltten daz lobleich kchayßerleich hawas bairen ...'4
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