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Befreit für Gott

AutorKarl-Heinz Weber
VerlagChristliche Schriftenverbreitung
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl112 Seiten
ISBN9783892875611
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis3,99 EUR
Eine Auslegung über Römer 5-7 Die Belehrungen des Apostels Paulus in Römer 5,12-8,3 sind sehr wichtig für unser praktisches Leben als Christ. In diesem Abschnitt des Römerbriefs wird gezeigt, dass der Christ durch Gottes Gnade von der Macht der Sünde und von dem Gesetz befreit ist. Diese Befreiung ist die Grundlage dafür, dass der Gläubige ein glückliches Leben zur Ehre Gottes führen kann. Die vorliegende Vers-für-Vers-Betrachtung geht auf Vorträge zurück, die sorgfältig überarbeitet wurden. Diese Auslegung kann eine große Hilfe sein, die nicht einfachen und doch grundlegenden Unterweisungen aus dem Römerbrief besser zu verstehen und ein siegreiches Christenleben zu führen.

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Leseprobe

Kapitel 5,12–21


Der Abschnitt beginnt mit einem „Darum“. Es stellt sich jetzt die Frage, worauf sich das bezieht. Man könnte das vielleicht so formulieren: Darum, weil das Problem unserer Sünden nun gelöst ist, gehen wir zu einem neuen Gedanken über. Die Versöhnung und ihre gesegneten Folgen sind vorgestellt worden. Nun wird eine andere Wahrheit erklärt: die Lösung des Problems der Sünde.

Adam – das Haupt eines sündigen Menschengeschlechts


Anders als im ersten Teil des Römerbriefes geht es jetzt nicht mehr um den Unterschied zwischen Juden und Heiden. Es geht auch nicht um die Frage, ob jemand mit oder ohne Gesetz gesündigt hat. Jetzt sagt der Heilige Geist, dass das Prinzip der Sünde – unabhängig von ihren verschiedenen Auswirkungen – auf einen Menschen zurückzuführen ist: auf Adam. Durch den ersten Menschen ist die Sünde (nicht: die Sünden) in die Welt gekommen. Durch einen einzigen Menschen ist dies geschehen. Im ersten Korintherbrief wird etwas Ähnliches gesagt: „Denn da ja durch einen Menschen der Tod kam, so auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten“ (1. Kor 15,21). Hier liegt die Betonung auf Mensch, aber in unserem Vers liegt der Schwerpunkt auf dem Wort ein. Adam allein war die Ursache dafür, dass die Sünde in die Welt gekommen ist und dass jetzt jeder Mensch von Natur Sünder ist.

Dies möchte ich mit einigen Schriftstellen untermauern. In Psalm 51 sagt David: „In Sünde [nicht: „in Sünden“] hat mich meine Mutter empfangen“ (Ps 51,7), und Hiob stellt fest: „Wie könnte ein Reiner aus einem Unreinen kommen? Nicht ein einziger!“ (Hiob 14,4). Schauen wir auch noch etwas im ersten Buch Mose an: „An dem Tag, als Gott Adam schuf, machte er ihn im Gleichnis Gottes“ (1. Mo 5,1).Adam wurde also im Gleichnis und im Bild Gottes (1. Mo 1,27) geschaffen. Dann lesen wir weiter: „Und Adam lebte 130 Jahre und zeugte einen Sohn in seinem Gleichnis, nach seinem Bild“ (1. Mo 5,3). In wessen Gleichnis und Bild zeugte er einen Sohn? In dem Gleichnis und Bild eines gefallenen Adam, denn erst nach dem Sündenfall bekamen Adam und Eva Kinder. Deshalb waren diese alle durch die Sünde infiziert – auch schon, als sie selbst noch nicht gesündigt hatten. Und alle Menschen, die danach geboren wurden, sind Reproduktionen des ersten Adam. Auch alle, die noch geboren werden, auch die Menschen im Tausendjährigen Reich, werden als Sünder geboren. Sie sind alle „in Sünde empfangen“ worden, gezeugt von sündigen Menschen. Deshalb sind sie von Geburt an Sünder, auch wenn sie noch nicht gesündigt haben. Das wird auch belegt durch die Worte des Herrn Jesus, der über die „Kleinen“ sprach und dann sagt: „Denn der Sohn des Menschen ist gekommen, das Verlorene zu erretten“ (Mt 18,1 I). Also sind bereits unmündige, kleine Kinder verloren. Das geht auch aus Matthäus 18,14 hervor: „Ebenso ist es nicht der Wille eures Vaters, der in den Himmeln ist, dass eins dieser Kleinen verloren gehe.“ Obwohl sie noch nicht gesündigt haben, sind sie verloren – und doch gerettet durch das Werk des Herrn Jesus!

Aber dann kam ein anderer Mensch. Der zweite Mensch, der Mensch vom Himmel, der letzte Adam. Dieser war keine Reproduktion des ersten Adam, denn Er wurde vom Heiligen Geist gezeugt. Zu Maria, seiner Mutter, wurde gesagt: „Der Heilige Geist wird auf dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren werden wird, Sohn Gottes genannt werden“ (Lk 1,35). Da kam dieser reine Mensch auf die Erde und wurde Haupt eines anderen Menschengeschlechts. Das sehen wir dann später in den Versen 13 und 14.

Wir halten also fest: Jeder Mensch hat eine sündige Natur. Es handelt sich um eine „geerbte Sünde“. Und weil der Mensch diese sündige Natur hat, muss er sterben und geht verloren. Deshalb kann er nicht in die Herrlichkeit Gottes kommen. Er ist in einem sündigen Zustand. Auch wenn er noch nicht gesündigt hat, ist er verloren. Davon spricht der erste Teil des zwölften Verses.

Sünde und Schuld


Nun könnte jemand sagen: „Es ist nicht meine Schuld, dass ich die sündige Natur geerbt habe. Also darf Gott mich auch nicht dafür bestrafen!“ Um diesem Einwand zu begegnen, stellt jetzt der zweite Teil von Vers 12 fest, dass „alle gesündigt haben“. Jeder (mündige) Mensch hat also auch Schuld auf sich geladen. Mit der (Erb-) Sünde ist der Tod in die Welt gekommen, dieser König des Schreckens, und er ist „zu allen Menschen durchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben“. „Der Lohn der Sünde ist der Tod“ (Röm 6,23). Wir sind schuldig, weil wir gesündigt haben, und wir sündigen, weil wir die sündige Natur haben.

Der Mensch ist aus zwei Gründen nicht passend für den Himmel: weil er Sünden begangen hat und weil die Sünde in ihm wohnt. Am großen weißen Thron finden wir diese beiden Aspekte. Dort erscheinen alle Ungläubigen, und dann wird gesagt: „Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben war, nach ihren Werken“ (Off 20,12). Hier geht es also um ihre Schuld, um die Sünden, die sie getan haben. Das ist der Maßstab für ihr Gericht. Sie werden gerichtet, weil sie gesündigt haben. Aber dann ist da auch die Rede von dem Buch des Lebens (Off 20,12.15), und es wird festgestellt, dass keiner dieser Ungläubigen im Buch des Lebens steht. Sie stehen nicht im Buch des Lebens, weil sie die Gnade abgelehnt haben, die ihnen in dem Herrn Jesus angeboten wurde. Sie haben keine Buße getan, die ihnen das Leben gebracht hätte. Sie sind noch in ihrer sündigen Natur.

Wir brauchen also Vergebung unserer Schuld, um nicht gerichtet zu werden, und wir brauchen auch eine neue Natur, um nicht verloren zu gehen. Und Gott hat nicht nur auf das erste Problem, sondern auch auf das zweite eine wunderbare Antwort. Denn so wie durch einen Mensch der Tod kam, so kommt auch durch einen Menschen die „Rechtfertigung des Lebens“ (V. 18).

Sünden und Übertretungen


Um den Vers 12 zu erläutern, kommt nun ein langer Zwischensatz (V. 13–17), den die Übersetzer der Deutlichkeit halber in Klammern gesetzt haben. Er beginnt mit den Worten: „Denn bis zu dem Gesetz war Sünde in der Welt.“ Also schon bevor es ein Gesetz gab, das die Sünde verbot, war Sünde in der Welt. Woran kann man dies erkennen? Weil Menschen gestorben sind – und der Tod ist nun einmal der Lohn der Sünde. Er „herrschte von Adam bis auf Mose“ (V. 14).Aber Sünde, die in dieser Zeitperiode geschah, wurde nicht zugerechnet, weil noch kein Gesetz da war (V. 13). Ein Gesetz verändert den Charakter von Sünde und wandelt sie sozusagen in Übertretung um. Übertretung gibt es nicht, solange kein Gesetz da ist. Wenn ein Kind etwas Böses tut, was ihm nicht ausdrücklich verboten wurde, dann ist es zwar böse, aber es hat kein „Gesetz“ übertreten. Eine Übertretung gibt es nur, wenn vorher ein Verbot vorlag. Gott hatte dem Menschen vor dem Gesetz vom Sinai bereits ein Gewissen gegeben, das gegen die Sünde zeugte, doch nachdem das Gesetz vorlag, wurde sozusagen eine „Strichliste“ geführt – denn das ist die Bedeutung des Wortes „zurechnen“1. Sämtliche Sünden werden „aufgelistet“, werden „in ein Schuldbuch eingetragen“.

Sünde wird also nicht zugerechnet, wenn kein Gesetz da ist. Das heißt natürlich nicht, dass sie entschuldigt ist oder dass sie nicht böse ist: „Denn so viele ohne Gesetz gesündigt haben, werden auch ohne Gesetz verloren gehen; und so viele unter Gesetz gesündigt haben, werden durch Gesetz gerichtet werden“ (Röm 2,12). Die Menschen haben vor der Gesetzgebung gesündigt und gehen deshalb verloren, aber Übertreter wurden sie erst danach: „Denn das Gesetz bewirkt Zorn; wo aber kein Gesetz ist, da ist auch keine Übertretung“ (Röm 4,15). Sünde ist also ein umfassenderer Begriff als Übertretung. Übertretung gibt es nur, wenn Gesetze vorliegen, aber Sünde ist alles, was in den Augen Gottes böse ist.

Die Übertretung Adams


„Der Tod herrschte von Adam bis auf Mose, selbst über die, die nicht gesündigt hatten in der Gleichheit der Übertretung Adams“ (V. l4).Von Adam bis zur Gesetzgebung hatten alle gesündigt und sind deswegen[1] auch gestorben, aber sie hatten nicht „in der Gleichheit der Übertretung Adams“ gesündigt. Was das bedeutet, erfahren wir im Propheten Hosea, der von den Juden (d. h. von solchen, die ein Gesetz hatten) sagt: „Sie aber haben den Bund übertreten wie Adam“ (Hos 6,7). Adam war also ein Gesetzesübertreter. Wieso? Weil er das einzige Gebot, das Gott ihm gegeben hatte, übertrat: Er aß von der Frucht des Baumes. Die unter dem Gesetz stehenden Juden hatten nun „in der Gleichheit der Übertretung Adams“ gesündigt. Auch sie hatten Gebote, und sie haben tausendfach dagegen verstoßen. Die Nachkommen Adams, die vor der Gesetzgebung lebten, waren auch Sünder – aber sie hatten nicht wie Adam ein deutliches Gebot von Gott erhalten. Deshalb haben sie nicht „in der Gleichheit der Übertretung Adams“ gesündigt.

In Vers 14 wird weiter gesagt, dass Adam „ein Vorbild[2] des Zukünftigen ist“. Wer ist dieser Zukünftige? Es ist eindeutig Christus. Und wieso ist Adam, der ein Gebot übertreten hat, ein Vorausbild auf Christus?

Zwei Häupter-zwei Familien


Um das zu verstehen, müssen wir beachten, dass es ab Vers 14 um zwei Familien geht. Jede Familie hat einen „Erzeuger“, ein Haupt. Das erste Haupt ist Adam; er ist Haupt seiner Familie. Das andere Haupt ist Christus; Er ist das Haupt einer anderen Familie.

Adam hat eine sündige Tat ausgeführt und wurde...

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