Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 2,0, Freie Universität Berlin (Institut für Ethnologie), Veranstaltung: Regionalkurs Namibia, 14 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Namibia war das letzte Land in Afrika, das sich den Schwierigkeiten der Entkolonialisierung stellen musste. Welche Methoden dabei anwendbar sind, demonstrierten zuvor schon nationale Befreiungsbewegungen anderer afrikanischer Länder. Viele konnten sich auf friedlichem Wege gegen die Kolonialmächte durchsetzen und die Unabhängigkeit mit Hilfe von Streiks, Demonstrationen, Boykotten und nicht zuletzt mit diplomatischen Verhandlungen erzielen. Erst wenn die Verhandlungsgespräche und ein gewaltfreies Vorgehen keine Fortschritte brachten entschieden sie sich für den 'bewaffneten Kampf'. So erlangten Algerien, Mozambique, Angola, Zimbabwe und Guinea-Bissau nur durch Krieg ihre staatliche Unabhängigkeit. Dafür waren die Demonstration politischer Geschlossenheit auf internationaler Ebene sowie ein zuverlässiges Netz befreundeter 'Zufluchtsstaaten' von entscheidender Bedeutung. Ohne diese wäre es kaum möglich gewesen den heftigen Widerstand ihrer Gegner zu überleben. Ich orientiere mich an diesen Beispielen, wenn ich in meiner Arbeit die politische, historische und programmmatische Entwicklung der 'South West African People' s Organization (SWAPO) of Namibia' darstelle. Die repressive Politik Südafrikas in Namibia zwang die SWAPO dazu ihren Unabhängigkeitskampf auf zwei Ebenen zu führen. So organisierte sich ein Teil der SWAPO im Exil, während der Rest für die innere Mobilisierung zuständig war. Im Verlauf meiner Darstellung werde ich diesbezüglich die Begriffe 'interne' und 'externe' SWAPO verwenden. Schwerpunktmässig betrachte ich wie die SWAPO ihre Ziele im Unabhängigkeitsprozess durchsetzte und welchen Einfluss verschiedene externe Kräfte dabei hatten. Dies geschieht im weiteren Rahmen der Analyse verschiedener historischer Aspekte Namibias im Zusammenhang mit dem Regionalkurs unter Leitung von Reinhart Kößler. Bezüglich der mir zur Verfügung stehenden Literatur möchte ich auf einen Punkt hinweisen, der für mich eine nicht leicht zu überwindende Schwierigkeit darstellte. So viel mir auf, dass die Auseinandersetzung mit der SWAPO oft sehr vom politischen Standpunkt des jeweiligen Autors geprägt ist. Auf der einen Seite gibt es die prosüdafrikanischen Autoren, die die SWAPO in den Mittelpunkt einer kommunistischen Verschwörungstheorie plazieren (siehe R.H. Tranje). Während andererseits die mit der SWAPO solidarisierenden Autoren zu einer eher unkritischen Darstellung neigen (siehe F. Ansprenger).
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