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E-Book

Begleitung am Lebensende

Naturheilmittel und Rituale

AutorGudrun Zeuge-Germann, Peter Germann
VerlagFreya
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl304 Seiten
ISBN9783990253489
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Sterben gehört zu den großen Tabuthemen der Gesellschaft. Gerade zum Thema 'Sterben' bietet die Naturheilkunde mannigfaltige positive Unterstützung. Unterschiedliche Methoden mindern Angst und Schmerz und ermöglichen einen liebevollen Übergang. Auch ethnologische Aspekte werden angesprochen, denn andere Gesellschaften haben oftmals bessere Methoden entwickelt, mit dem Tod umzugehen. Das Buch soll sowohl Laien als auch Berufsgruppen, die mit dem Sterben konfrontiert werden, die Unsicherheit nehmen und helfen, einen Betroffenen beim Gang in die andere Dimension liebevoll zu unterstützen.

Peter Germann, Jahrgang 1954, Studium der Visuellen Kommunikation u.a.in Dortmund, Besuch der Düsseldorfer Kunstakademie, 1980 Abschluss Dipl. Designer, 1987 Heilpraktikerprüfung, seit 1992 Fachfortbildungsleiter des BDH, 1994 Auszeichnung mit der 'Clemens-von-Bönninghausen-Medaille' für besondere Verdienste auf dem Gebiet der Naturheilkunde, seit 1995 Vizepräsident des BDH, 1998 Gründung 'Phytaro - Schule für Pflanzenheilkunde' in Zusammenarbeit mit Ehefrau Gudrun Zeuge-Germann, 1997 Gründung 'Gyü Zhi' - Gesellschaft für ethnologische Medizin, 2006 Gründung 'Viriditas - Das Gesundheitshaus', zahlreiche Veröffentlichungen in Deutschland (circa 600 Publikationen in der Fachpresse), Österreich, Schweiz, Ungarn, Tschechien, Frankreich und Japan. Gudrun Zeuge-Germann, geb. 1956, Ausbildung und Tätigkeit als Krankenschwester, Mitarbeit in der Heilpraktikerpraxis ihres Ehemannes Peter Germann, Ausbildung in Phyto- und Aromatherapie, Gründung der 'Phytaro-Schule für Phyto- und Aromatherapie' mit Ehemann Peter Germann, Übernahme der Schulleitung, Anlegen und Eröffnung des 'Dortmunder Heilpflanzengartens'.

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Leseprobe

Zur Qualität ätherischer Öle

Monika Werner, eine der Grand Ladys in der Aromatherapie, sagte einmal: „Die Behandlung mit ätherischen Öle tut beiden gut, dem Anwender und dem zu Behandelnden.“

Trotzdem darf man nicht vergessen, dass sie hochkonzentrierte Substanzen darstellen, welchen man mit Achtsamkeit und einer gewissen Kenntnis begegnen sollte.

Wichtig bei der Anwendung von ätherischen Ölen sind die Qualität und die Lagerung der Duftstoffe, um eine optimale Wirkung zu erreichen. Gestreckte, verfälschte oder synthetische Produkte können nicht helfen, sie schaden eher.

Da das Angebot an ätherischen Ölen beinahe unüberschaubar geworden ist und es auch enorme Preisunterschiede gibt, welche zwar einen Rückschluss auf die Qualität ermöglichen, ist es nicht einfach, ein gutes Öl herauszufinden. Denn bei der Anwendung von flüchtigen Essenzen in der Pflege ist eine hochwertige Qualität von entscheidender Bedeutung.

FOLGENDE TIPPS SOLLEN DEN KAUF ERLEICHTERN:

Es sollte sich um ein 100 % reines Öl handeln. Die Bezeichnungen Parfümöl oder naturidentisch lassen auf eine synthetische Herstellung schließen.

Weiterhin sollte die lateinische, botanische Bezeichnung der Herkunftspflanze mit angeführt sein, sowie das Herkunftsland.

Wichtig ist auch die Angabe des Pflanzenteils, aus dem das Öl gewonnen wurde. Ein gutes Beispiel dafür ist der Orangenbaum (Citrus aurantium). Hier werden drei verschiedene Öle je nach Pflanzenanteil hergestellt: Orangenöl aus der Fruchtschale, Neroli aus der Blüte und Petit grain aus den kleinen Zweigen und den Fruchtansätzen. Jedes dieser Öle besitzt andere Inhaltsstoffe und auch in der Wirkweise unterscheiden sie sich.

Das Gewinnungsverfahren. In der Regel werden die Öle mittels Wasserdampfdestillation gewonnen, chemische Auszüge können belastete Stoffe aufweisen.

Auch die Angaben über den Anbau, ob kontrolliert-biologisch oder Wildsammlung, ist von Bedeutung.

Zähflüssige Öle, wie beispielsweise Tonka, sind oft mit Weingeist vermischt. Hier sollte das Mischungsverhältnis erkennbar sein.

Sehr teure Öle werden auch verdünnt angeboten (z. B. Iris 4 %), hier muss dann evt. die Tropfenzahl bei Mengenangaben umgerechnet werden.

Letztlich gelten als Gütemerkmal die exakte Füllmenge in Milliliter oder Gramm sowie eine Chargennummer.

Umgang mit ätherischen Ölen

Damit man bei der Verwendung von ätherischen Ölen sicher ist, sollten einige Punkte berücksichtigt werden.

Zum allgemeinen Verständnis der Aromatherapie sei erwähnt, dass ätherische Öle in niedriger Konzentration Enzyme und Rezeptoren beeinflussen. Wählt man eine mittlerer Konzentration wird ein membranstabilisierender Effekt erzielt. In hoher Konzentration bewirken sie eher eine Reizwirkung auf das Körpersystem. Im Umgang mit Schwerkranken und Sterbenden bleiben wir deutlich unter der Reizschwelle und wählen Konzentrationen, in denen wir die feinstoffliche Ebene nutzen. Für die Beeinflussung des Limbischen Systems sind ebenfalls keine hohen Dosen notwendig.

Wenn Sie selbst eine Mischung herstellen möchten, achten Sie bitte darauf, dass die von Ihnen ausgewählten ätherischen Öle und der ausgewählte Trägerstoff harmonieren. Sie können und sollen sich ergänzen und verstärken. Reizwirkung und Duftcharakter spielen auch eine wichtige Rolle. Einige Öle reifen im Laufe der Zeit nach und gewinnen so an zusätzlicher Qualität.

Die Ölfläschchen immer fest verschlossen und lichtgeschützt an einem kühlen Ort aufbewahren. So können ätherische Öle ihre Kraft über viele Jahre bewahren und bilden nicht so schnell hautreizende Substanzen wie Peroxide.

Bei Hautirritationen durch ein ätherisches Öl kann die betroffene Stelle sofort mit Pflanzenöl verdünnt werden. Kein Wasser verwenden, da Wasser die Wirkung der Öle verstärken kann (außer in den Augen).

Außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.

Ätherische Öle nicht in die Augen oder Ohren geben und keine Kontaktlinsen berühren oder die Augen reiben, solange die Öle auf den Fingern sind.

Bei Neigung zu allergischen Reaktionen immer zuerst eine geringe Menge eines ätherischen Öls an der Innenseite der Unterarme austesten, bevor die Öle auf andere Körperstellen aufgetragen werden.

Die Fußsohlen sind eine der sichersten und effektivsten Stellen, an denen Öle angewendet werden können. Das wird auch von den Sterbenden meist als angenehm empfunden.

Solange der aus dem Leben Scheidende ansprechbar ist, ihn immer in den Anwendungsablauf mit einbeziehen. Ist er komatös oder bewusstlos, muss man besonders auf Signale oder Körperreaktionen (Gänsehaut, Körperzuckungen) achten, die darauf hinweisen könnten, dass die ausgeführte Anwendung in irgendeiner Weise unangenehm sein könnte.

Viele Menschen neigen heute zu einer Idiosynkrasie, einer Überempfindlichkeit gegen bestimmte Essenzen, welche oft aus Korbblütlern gewonnen werden. Ansonsten treten allergische Reaktionen bei allgemein gut verträglichen Ölen wie Tea Tree oder Zitrusölen durch schlechte Qualität oder zu lange oder zu warme Lagerung (Überlagerung) auf. Auch Reaktionen durch alte, oxidierte Essenzen, insbesondere Zitrus- und Nadelöle, sowie durch Chemikalien in der Kleidung sind möglich.

Bei Verdacht auf eine überschießende Reaktion sollte vorher der Armbeugetest angewendet werden. Bei plötzlicher Unverträglichkeit eines Öles, das früher toleriert wurde, besteht immer der Verdacht auf eine Überdosis. Dies ist häufig im Sinne der Chronizität zu sehen: Die körperliche Abbaurate ist länger als die zeitlich neue Zufuhr. So kann es, bevor es zu chronischer Toxizität führt, vorher zu allergischen Reaktionen kommen.

Eine Phototoxizität ist bei folgenden Essenzen mit dem Inhaltsstoff Furocumarin möglich: Angelikawurzel, Bergamotte, Bitterorange, Blutorange, Eisenkraut, ätherisches und fettes Johanniskrautöl, Kreuzkümmel, Limette, Mandarine, Orange und Zitrone können besonders bei Menschen mit geschädigter Haut als phototoxisch eingestuft werden. D. h. unter Sonnenbestrahlung, Solarium oder bei einer Chemotherapie kann es zu unerwünschten Hautreaktionen kommen.

Bei Menschen mit einer Neigung zu Hitzeprozessen sollte mit Rosmarin, Ysop, Salbei und Thymian vorsichtig hantiert werden.

Das gleichzeitige Anwenden von ätherischen Ölen und homöopathischen Mitteln ist vom Behandler zu entscheiden. Die Anwendung von Essenzen bei gleichzeitiger Verabreichung von Homöopathika kann nicht als pauschal kontraindiziert gesehen werden.

Mit dem 1. Juli 2001 trat in Deutschland eine neue Gefahrengut-Verordnung ein. Seitdem müssen aromatische Kohlenwasserstoffe (was ätherische Öle sind) mit mehr als 10 % als Gefahrensymbol mit gesundheitsschädlich deklariert werden. Das bedeutet, dass die meisten ätherischen Öle pauschal, unter anderem auch Lavendel, als gesundheitsschädlich R65 eingestuft sind. Eine Wertigkeit über die Verträglichkeit der Öle ist damit leider nicht gegeben.

Bei Epileptikern sind Kampfer, Poleiminze, Salbei, Thuja, Ysop, Krauseminze, Wermut kontraindiziert. Hauptverantwortlich sind hierfür die Ketone, die in hohen Dosen neurotoxisch wirken. Dies gilt als allgemeiner Hinweis, diese Öle werden in diesem Buch nicht besprochen.

Da es sich bei ätherischen Ölen um hochkonzentrierte Substanzen handelt, ist es wichtig, auch auf mögliche toxische Gefahren und Unverträglichkeiten hinzuweisen. Eine orale Anwendung darf nur von ausgebildeten Aromatherapeuten durchgeführt werden. In der Sterbebegleitung ist ohnehin mehr auf die äußere Anwendung zu setzen. Zum einen werden die Öle über die Haut innerhalb kürzester Zeit vom Organismus aufgenommen, zum anderen wirken sie in dieser sensiblen Phase besonders intensiv über den Geruchssinn. Sehr toxische Öle oder solche, die bei einem längeren Gebrauch zu Vergiftungserscheinungen führen können, werden in diesem Buch nicht beschrieben.

Wie bereits mehrmals erwähnt, nehmen Sterbende ihre Umwelt mit ihren Sinnen intensiver...

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