Sie sind hier
E-Book

Bertolt Brecht 'Erinnerung an die Marie A.' - Analyse und Interpretation

Analyse und Interpretation

AutorTobias Müller
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl13 Seiten
ISBN9783638064927
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 3,0, Universität Karlsruhe (TH) (Institut für Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Proseminar 'Bertolt Brechts Hauspostille', Sprache: Deutsch, Abstract: Eugen Berthold Brecht wurde im Jahre 1898 in Augsburg geboren und verfasste bis zu seinem Tode im Jahre 1956 über 2300 Gedichte. Die Gedichte Brechts wandten sich stets dem allgemeingültigen literarischen Verständnis von Lyrik zugunsten des 'empfindsam-subjektiven Ausdruck' , der Kritik und Sachlichkeit ab. Im Jahre 1926 noch unter dem Titel 'Taschenpostille' bekannt, fand die 'Hauspostille' ihre Betitelung 1956 mit der Publikation der endgültigen Ausgabe. Bertolt Brecht wurde im Edieren der 'Hauspostille' mit diversen Problemen konfrontiert. Der erste Versuch der Edition scheiterte im Jahre 1938 mit der Herausgabe nur zweier Bände auf Grund der damaligen politischen Probleme. 1953 erschien eine Ausgabe nach dem 'letzte Hand' - Prinzip; Überschriften änderten sich und machten dadurch historische Bezüge fraglich. So gelang es erst 1956 Eva Hauptmann postum die endgültige Fassung, mit einem neuen Inhaltsverzeichnis nach der Edition, nach dem Editionsprinzip der letzten Hand zu publizieren. Die 'Hauspostille' ist in 5 Lektionen unterteilt und soll nach Brecht ein Gebrauchsbuch darstellen, da Lyrik gebraucht werden muss und nicht amüsieren soll. Aus diesem Grund fügt Brecht in der 'Hauspostille' so genannte 'Schlusskapitel' ein, um die 'Ausflüge' des Lesers zu unterbrechen. Brechts provokante Aussage über den Gebrauch von Lyrik im Kontrast zu den allgemeingültigen Vorstellungen von Lyrik zieht sich durch die gesamte Sammlung hindurch. Eine weitere Spannung erzeugt Brecht in dem er das Werk, als Anspielung auf einen religiösen Ritus, in 5 Lektionen unterteilt; ein vollkommener Kontrast zum Inhalt über Gott Verlassensein und der Animierung zum reinen Genuss des Lebens. 1956 wurde die 'Hauspostille', ergänzt durch die Gedichte 'Orges Gesang/ Wunschliste', neu zusammengestellt. Brecht selbst sieht sein Werk nicht als verbindlich, es ist vielmehr, auch auf Grund Datierungsverschiebungen, in seinem Verständnis abhängig von aktuellen Zeitgeschehnissen und Bezügen, in die es vom Leser gesetzt wird. Weiter benennt Brecht seine Werke als unvollendete Versuche, die das Kennzeichen der Vieldeutigkeit beinhalten. Jedoch nicht nur Mehrdeutigkeit, sondern auch das Übersteigen von Realitätsbezügen lassen eine Transzendenz erkennen. Dennoch sind Brechts Werke historische Dokumente, deren Texte durch jede Aufführung, durch Bühnenbilder, Schauspieler und diverse andere Parameter eine neue Interpretation erfahren. Die Wahl der Titel in der 'Hauspostille' zeigt auch die Haltung Brechts gegenüber seinem Werk. Er selbst sieht sich nicht primär als Autor des Werkes, sondern auch als Beisitzer von 'Bertolt Brechts Hauspostille'. Einsichten in das gesellschaftliche Leben werden im Werk ebenso geboten, wie auch 'spielerische Momente' darin Einzug erhalten. Ernst und Spaß treten in eine Art Wechselspiel und somit in Kontrast zu einer reinen (einseitigen) Autorenmeinung.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Blick ins Buch

Weitere E-Books zum Thema: Literatur - Sprache - Literaturwissenschaft

Der Gral

E-Book Der Gral
Mythos und Literatur (Reclam Literaturstudium) Format: PDF

Der Gral ist der faszinierendste, fruchtbarste der aus dem Mittelalter überkommenen Mythen. Sein Ursprung verliert sich im Dunkel der keltischen Vorzeit, was folgte, war eine jahrhundertlange…

Der Gral

E-Book Der Gral
Mythos und Literatur (Reclam Literaturstudium) Format: PDF

Der Gral ist der faszinierendste, fruchtbarste der aus dem Mittelalter überkommenen Mythen. Sein Ursprung verliert sich im Dunkel der keltischen Vorzeit, was folgte, war eine jahrhundertlange…

Instrumente in Kunst und Wissenschaft

E-Book Instrumente in Kunst und Wissenschaft
Zur Architektonik kultureller Grenzen im 17. Jahrhundert Format: PDF

This volume presents a collection of original papers at the intersection of philosophy, the history of science, cultural and theatrical studies. Based on a series of case studies on the 17th…

Instrumente in Kunst und Wissenschaft

E-Book Instrumente in Kunst und Wissenschaft
Zur Architektonik kultureller Grenzen im 17. Jahrhundert Format: PDF

This volume presents a collection of original papers at the intersection of philosophy, the history of science, cultural and theatrical studies. Based on a series of case studies on the 17th…

Instrumente in Kunst und Wissenschaft

E-Book Instrumente in Kunst und Wissenschaft
Zur Architektonik kultureller Grenzen im 17. Jahrhundert Format: PDF

This volume presents a collection of original papers at the intersection of philosophy, the history of science, cultural and theatrical studies. Based on a series of case studies on the 17th…

Weitere Zeitschriften

Menschen. Inklusiv leben

Menschen. Inklusiv leben

MENSCHEN. das magazin informiert über Themen, die das Zusammenleben von Menschen in der Gesellschaft bestimmen -und dies konsequent aus Perspektive der Betroffenen. Die Menschen, um die es geht, ...

aufstieg

aufstieg

Zeitschrift der NaturFreunde in Württemberg Die Natur ist unser Lebensraum: Ort für Erholung und Bewegung, zum Erleben und Forschen; sie ist ein schützenswertes Gut. Wir sind aktiv in der Natur ...

Deutsche Tennis Zeitung

Deutsche Tennis Zeitung

Die DTZ – Deutsche Tennis Zeitung bietet Informationen aus allen Bereichen der deutschen Tennisszene –sie präsentiert sportliche Highlights, analysiert Entwicklungen und erläutert ...

Eishockey NEWS

Eishockey NEWS

Eishockey NEWS bringt alles über die DEL, die DEL2, die Oberliga sowie die Regionalligen und Informationen über die NHL. Dazu ausführliche Statistiken, Hintergrundberichte, Personalities ...

FileMaker Magazin

FileMaker Magazin

Das unabhängige Magazin für Anwender und Entwickler, die mit dem Datenbankprogramm Claris FileMaker Pro arbeiten. In jeder Ausgabe finden Sie von kompletten Lösungsschritten bis zu ...