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E-Book

Besteuerung der GmbH

AutorUlrich Stache
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl195 Seiten
ISBN9783834993038
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis36,99 EUR
Die GmbH gehört als Kapitalgesellschaft zu den bekanntesten Gesellschaftsformen. Die zahlreichen steuerrechtlichen Vorschriften und Besonderheiten machen die GmbH jedoch zu einem schwierigen Beratungsfeld. Das Werk veranschaulicht das komplexe Rechtsgebiet anhand zahlreicher Beispiele und gibt dem Praktiker einen schnellen Einblick. Eine echte Arbeitshilfe für die tägliche Beratung.

Ulrich Stache, Diplom-Finanzwirt, war Regierungsdirektor im Hessischen Ministerium der Finanzen. Er ist Mitherausgeber eines namhaften Kommentars zum Lohnsteuer-Recht und Mitautor eines Kommentars zum Einkommensteuergesetz.

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Leseprobe

§ 5 Steuerliche Vorschriften zur Gewinnermittlung (S. 92-93)

A. Betriebseinnahmen
Der steuerrechtliche Begriff Betriebseinnahmen umfasst alle Zugänge in Geld oder Geldeswert, die durch den Betrieb veranlasst sind. Die Einnahmen gelten mit der Erlangung der wirtschaftlichen Verfügungsmacht über ein in Geld oder Geldeswert bestehendes Wirtschaftsgut als zugeflossen. Die Verfügungsmacht wird in der Regel im Zeitpunkt des Eintritts des Leistungserfolges oder der Möglichkeit erlangt, den Leistungserfolg herbeizuführen. Nach der Rechtsprechung des BFH besteht zwischen den Begriffen Betriebseinnahmen und Einnahmen weitgehende Übereinstimmung. Die Rechtsprechung hat sich deshalb schon bisher für die Umschreibung der gesetzlich nicht definierten Betriebseinnahmen an die Begriffsbestimmung des § 8 Abs. 1 EStG angelehnt, der seinem Wortlaut nach lediglich für die Einkunftsarten des § 2 Abs. 1 Nr. 4 bis 7 EStG von Bedeutung ist und als Betriebseinnahmen alle Zugänge in Geld oder Geldeswert bezeichnet, die durch den Betrieb veranlasst sind. Diese Begriffsbestimmung ist auch im Rahmen der Gewinnermittlung durch Betriebsvermögensvergleich von Bedeutung. Der BFH hat ferner ausdrücklich klargestellt, dass auch im betrieblichen Bereich für nicht in Geld bestehende Zugänge wie Sachleistungen und Nutzungsvorteile die zu § 8 EStG entwickelten Grundsätze Anwendung finden. Wertzugänge in Geldeswert sind danach alle nach objektiven Merkmalen in Geld ausdrückbaren Vorteile, die einen wirtschaftlichen und nicht nur einen ideellen Wert besitzen und damit eine objektive Bereicherung des Zuwendungsempfängers zur Folge haben.

Die Einnahmen i.S. des § 8 EStG sind mit den üblichen Mittelpreisen des Verbrauchsortes anzusetzen (§ 8 Abs. 2 EStG). Bei diesem Wert, der ebenfalls im Schätzungswege ermittelbar ist, handelt es sich um den Betrag, den ein Fremder unter gewöhnlichen Verhältnissen für Güter gleicher Art im freien Verkehr aufwenden muss. Es ist ein objektiver Wert, bei dem es nicht auf die subjektive Wertschätzung des Empfängers ankommt. Diese Definition stimmt inhaltlich weitgehend mit der Begriffsbestimmung des Marktpreises überein, der ebenfalls als objektiver Wert verstanden wird. Aus der objektiven Wertbestimmung folgt, dass weder den tatsächlichen Aufwendungen des Leistenden noch der subjektiven Vorstellung des Zuwendungsempfängers entscheidende Bedeutung beizumessen ist.

B. Betriebsausgaben
Der steuerrechtliche Begriff „Betriebsausgaben" entspricht dem betriebswirtschaftlichen Begriff „Aufwendungen" und umfasst nach der Gesetzesdefinition alle Aufwendungen, die durch den Betrieb der GmbH veranlasst sind (§ 4 Abs. 4 EStG). Unter „veranlassen" ist dabei eine ganz überwiegende bzw. ausschließlich betriebliche Veranlassung zu verstehen. Betriebsausgaben sind nicht nur Aufwendungen, die unmittelbar zur Erzielung von Betriebseinnahmen dienen, sie können auch zur Erhaltung des Betriebsvermögens oder zu anderen betrieblichen Zwecken getätigt werden.

Eine Aufwendung ist durch den Betrieb „veranlasst", wenn der Unternehmer angenommen hat, dass sie im Interesse seines Betriebs liegt, selbst wenn sie, objektiv gesehen, für den Betrieb nicht notwendig war. Gemischte Aufwendungen (d.h. teilweise privat und teilweise betrieblich veranlasst) sind insoweit als Betriebsausgaben abzugsfähig, als sie betrieblich veranlasst sind und sich dieser Teil nach objektiven Merkmalen und Unterlagen von den Ausgaben, die der privaten Lebensführung gedient haben, leicht und einwandfrei trennen lässt, es sei denn, dass dieser Teil von untergeordneter Bedeutung ist. Der Teil der Aufwendungen, der als Betriebsausgaben zu berücksichtigen ist, kann ggf. geschätzt werden. Lässt sich eine Trennung der Aufwendungen nicht leicht und einwandfrei durchführen oder ist nur schwer erkennbar, ob sie mehr dem betrieblichen Bereich oder der privaten Lebensführung gedient haben, gehört der gesamte Betrag nach § 12 Nr. 1 EStG zu den nichtabzugsfähigen Ausgaben.

Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsübersicht8
Abkürzungsverzeichnis16
Literaturverzeichnis18
§ 1 Überblick20
§ 2 Grundlagen der Besteuerung – die Gewinnermittlung21
A. Buchführung als Voraussetzung21
I. Gesetzliche Grundlagen21
II. Aufbewahrung der Unterlagen23
III. Aufbewahrungsfristen23
B. Rechnungslegungsinstrumente24
C. Bilanzen25
I. Mindestgliederung25
II. Anlagengitter27
D. Maßgeblichkeit der Handels- für die Steuerbilanz28
§ 3 Bilanzierungs- und Bewertungsregeln29
A. Bewertungsgrundsätze29
B. Anlage- und Umlaufvermögen30
C. Bewertungsregeln31
I. Anschaffungskosten31
1. Aktivierung31
2. Anschaffungsnebenkosten32
3. Zuschüsse32
4. Rabatte und Skonti33
5. Nachträgliche Anschaffungskosten34
6. Geldbeschaffungskosten34
7. Anschaffung gegen Übernahme einer Rentenverpflichtung34
8. Anschaffungsgeschäft in ausländischer Währung34
9. Gemeinkosten35
II. Herstellungskosten35
1. Aktivierung37
2. Einzelfälle39
III. Beizulegender Wert am Abschlussstichtag40
IV. Abgeleiteter Wert aus dem Börsen- oder Marktpreis41
V. Wertansatz nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung42
VI. Gemeiner Wert42
VII. Teilwert42
1. Wirtschaftsgüter des Umlaufvermögens44
2. Abnutzbares Anlagevermögen45
3. Nichtabnutzbares Anlagevermögen45
4. Wertaufholungsgebot46
5. Zeitpunkt der Teilwertabschreibung46
6. Einzelfälle46
VIII. Nennwert, Nennbetrag, Nominalwert58
IX. Barwert bei Rentenverpflichtungen58
D. Bewertung des Vorratsvermögens58
I. Einzelbewertung58
II. Gruppenbewertung59
III. Niedrigerer Teilwert59
IV. Festwert61
V. Retrograde Bewertungsmethode62
VI. Wertlose Wirtschaftsgüter63
E. Bewertung nach unterstellten Verbrauchs- und Veräußerungsfolgen63
I. Zugelassenes Verfahren63
II. Lifo-Methode63
1. Voraussetzungen63
2. Gruppenbildung64
3. Methoden der Lifo-Bewertung64
4. Wechsel der Bewertungsmethoden65
5. Niedrigerer Teilwert65
6. Übergang zur Lifo-Methode65
F. Bewertung von Verbindlichkeiten65
I. Bewertungsgrundsätze65
II. Einzelfälle66
1. Anschaffungskosten von Verbindlichkeiten66
2. Bürgschafts- und sonstige Kreditgebühren67
3. Kreditbedingungen67
4. Umschuldung67
5. Verjährung67
6. Vermittlungsprovision für Darlehen68
7. Zahlungsunfähigkeit68
8. Zinsfestschreibung68
G. Bildung von Rückstellungen68
I. Periodengerechte Zuordnung von Ausgaben und Aufwand68
II. Gegenrechnung von Vorteilen69
III. Einzelfälle70
1. Garantierückstellungen70
2. Gratifikationen70
3. Jubiläumsrückstellungen71
4. Pensionsrückstellungen72
5. Preisänderungen74
6. Rückgriffsansprüche74
7. Umweltschutzmaßnahmen75
8. Urlaubsverpflichtungen77
9. Verwendung vonWirtschaftsgütern77
10. Weihnachtsgeld77
H. Bewertung von Einnahmen und Einlagen78
I. Allgemeines78
II. Einzelfälle78
1. Bausparvertrag78
2. Forderungsverzicht eines Gesellschafters79
3. Verdeckte Einlagen80
I. Bewertungsfreiheit für geringwertigeWirtschaftsgüter81
1. Gesetzliche Regelung81
II. Selbstständige Nutzungsfähigkeit81
III. Wertgrenze84
IV. Nachweis85
V. Einlage in das Betriebsvermögen85
VI. Nachholung86
VII. Private Mitbenutzung86
J. Rücklage für Ersatzbeschaffung87
K. Rechnungsabgrenzungen89
§ 4 Gewinn- und Verlustrechnung90
A. Bedeutung und Verfahren90
B. Gliederung90
I. Gesamtkostenverfahren91
II. Umsatzkostenverfahren92
§ 5 Steuerliche Vorschriften zur Gewinnermittlung93
A. Betriebseinnahmen93
B. Betriebsausgaben94
C. Wertverzehr97
I. Allgemeines97
II. Absetzung für Abnutzung oder Substanzverringerung98
III. Bemessung der Absetzungen für Abnutzung99
1. Beginn der Absetzungen für Abnutzung99
2. Bemessung der Absetzungen für Abnutzung99
3. Absetzungen für Abnutzung bei nachträglichen Anschaffungs- oder Herstellungskosten100
IV. Sonderabschreibungen100
§ 6 Besteuerung der GmbH101
A. Körperschaftsteuer101
I. Steuerpflicht101
II. Bemessungsgrundlage102
III. Ermittlung des zu versteuernden Einkommens102
1. Verdeckte Gewinnausschüttungen103
2. Verdeckte Einlagen131
3. Berichtigungsbetrag nach § 1 AStG136
4. Einlagen (§ 4 Abs. 1 Satz 5 EStG)137
5. Zuwendungen nach § 9 Abs. 1 Nr. 2 KStG138
IV. Organschaft138
1. Unterordnungsverhältnis138
2. Finanzielle Eingliederung139
3. Zeitliche Voraussetzungen140
4. Gewinnabführungsvertrag140
5. Zuzurechnendes Einkommen der Organgesellschaft142
6. Einkommensermittlung beim Organträger143
7. Einkommensermittlung bei der Organgesellschaft144
8. Steuerabzug beim Organträger144
V. Ausschüttungsverfahren, Befreiungstatbestände und ausschüttbarer Gewinn144
1. Gesetzliche Regelung144
2. Beteiligungsertragsbefreiung145
3. Veräußerungsgewinnbefreiung146
4. Ausschüttbarer Gewinn148
VI. Erhebung der Körperschaftsteuer149
1. Entstehung149
2. Erklärungspflicht149
3. Steuersatz149
4. Ergänzungsabgabe150
VII. Kapitalertragsteuer150
B. Gewerbesteuer151
I. Steuergegenstand151
II. Steuerpflicht151
1. Beginn151
2. Erlöschen152
3. Befreiungen152
4. Hebeberechtigte Gemeinde152
5. Steuerschuldner153
III. Bemessung der Gewerbesteuer153
1. Gewerbeertrag153
2. Hinzurechnungen154
3. Kürzungen162
4. Maßgebender Gewerbeertrag164
5. Steuermesszahl, Steuermessbetrag und Erhebung165
6. Zerlegung165
C. Ausgewählte Themen zur Umsatzbesteuerung165
I. Steuerbare Umsätze165
1. Leistungsaustausch167
2. Leistungsaustausch bei Gesellschaftsverhältnissen168
3. Innergemeinschaftlicher Erwerb168
4. Unternehmer, Unternehmen169
5. Organschaft170
6. Lieferungen, sonstige Leistungen172
7. Einheitlichkeit der Leistung174
8. Ort der Lieferung und der sonstigen Leistung175
II. Steuerbefreiungen und Steuervergütungen175
III. Bemessungsgrundlage für Lieferungen, sonstige Leistungen und bei dem innergemeinschaftlichen Erwerb176
IV. Steuersätze177
§ 7 Besteuerung auf Gesellschafterebene178
A. Kapitalerträge als Ertrag aus Gesellschaftsrechten178
I. Einnahmesachverhalte179
1. Gewinnanteile179
2. Sonstige Bezüge180
3. Zurückgewährte Einlagen180
4. Verdeckte Gewinnausschüttungen180
5. Bezüge aus Kapitalherabsetzung oder Liquidation182
II. Werbungskosten182
1. Gesetzliche Regelung182
2. Anschaffung einer Beteiligung183
3. Aufwendungen aufgrund der Kapitalbeteiligung183
4. Aufwendungen in Ausübung von Gesellschafterrechten184
5. Werbungskosten-Pauschbetrag und Sparer-Freibetrag186
B. Veräußerung von Anteilen an einer GmbH187
I. Gesetzliche Regelung187
II. Eingeschränkter Anwendungsbereich188
III. Gewinnermittlung eigener Art189
1. Beteiligung189
2. Anschaffungskosten der Beteiligung196
3. Veräußerung201
Stichwortverzeichnis206

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