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Bewegte Vergangenheit - Die Geschichtsphilosophie Walter Benjamins als Restauration der Zeit

Die Geschichtsphilosophie Walter Benjamins als Restauration der Zeit

AutorSimone Linde
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2002
Seitenanzahl22 Seiten
ISBN9783638122900
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: sehr gut, Universität Hamburg (Institut für neuere deutsche Literatur), Veranstaltung: Seminar: Zitat, Allegorie, Name: Figurationen von Text und Geschichte im Werk Walter Benjamins, 12 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Geschichtsphilosophie Walter Benjamins ist ein zentraler Punkt in seinem Gesamtwerk. Sie umfasst alle Bereiche, in denen Benjamin Untersuchungen angestellt hat - Sprachphilosophie, Medientheorie, Literaturkritik und Kulturwissenschaft - und integriert sie in ihren eigenen theoretischen Komplex. So kann sie als paradigmatisch für Benjamins Methode der Untersuchung gelten. Benjamins Geschichtsphilosophie kehrt sich von der vorherrschenden Auffassung einer chronologischen Geschichtsschreibung ab, die in der Aufzählung von Geschehnissen besteht. Statt dessen versucht Benjamin eine Geschichtsschreibung zu schaffen, die die Objektivität durchbricht und die Erfahrung des einzelnen Individuums in den Mittelpunkt des geschichtlichen Verständnisses stellt. Diese Theorie der Geschichte ist - wie jedes Geschichtskonzept - eng verbunden mit dem Zusammenhang zwischen Zeitverständnis und konkreten gesellschaftlichen Verhältnissen. Während die chronologische Geschichtsschreibung aber die eindimensionale Abfolge der Zeit als Grundprinzip nimmt, schafft Benjamin ein relatives Zeitverhältnis, welches sich von der Gegenwart her gründet. Dabei verbindet er materalistisches Gedankengut mit theologischen Grundmomenten zu einerrevolutionären, auf Erlösung gründenden Geschichtstheorie. In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, auf welche Weise die Zeit Benjamins Geschichtsphilosophie bedingt und in welcher Form sie von ihm verstanden wird. Im ersten Teil stelle ich - ausgehend von Benjamins Verständnis der Vergangenheit als ungreifbarer, noch zu deutender Raum - die hermeneutischen Mittel dar, mit denen die Vergangenheit für die Gegenwart zu erschließen ist. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Benjamins Entwurf der Geschichte gegen die Auffassung einer Universalgeschichte. Ich zeige, wie Benjamin anstelle eines linearen Geschichtskontinuums durch das Zitat ein mehrdimensionales, durch Verbindungen gekennzeichnetes Spannungsfeld setzt, wodurch das Verständnis der Vergangenheit sich von der chronologischen Zeit löst. Im zweiten Teil beschäftige ich mit der Erinnerungsästhetik Marcel Prousts, die Benjamin in seiner Erkenntnistheorie der Wahrnehmung beeinflußt hat. Ich zeige, inwieweit Benjamin Grundelemente der Proustschen Erinnerungsästhetik übernimmt, und sie modifiziert in seine Theorie überträgt. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Tatsache, dass Benjamin im Gegensatz zu Proust, der die Aufhebung der Zeit anstrebt, ein neues Verständnis von Zeit schafft.

Forschung 1998 - 2005: Studium der Anglistik, Neueren deutschen Literatur und Französisch in Hamburg Kritische Auseinandersetzung mit der europäischen Literaturgeschichte, mit dem Fokus auf Umbruchzeiten wie der Romantik und dem Fin-de-Siècle, in denen neue mediale Konzepte die traditionelle bürgerliche Leitkultur durch Dekonstruktion und Subversion auflösen. Im Topos der Reise wird die Exilerfahrung zum sinnstiftenden Element einer durch Diversität und Vielfalt bestimmten postmodernen (poststrukturalistischen) Identität. Während des Studiums Tätigkeit als wissenschaftliche Tutorin an der Universität sowie freiberufliche Tätigkeit in verschiedenen Nachrichtenredaktionen. 2005 - 2008: dreijähriger Aufenthalt in Kaliningrad, Russland 2005 - 2006: Abschluss des ersten Studiengangs des Europainstituts Klaus Mehnert, das Master of European Studies (MES; nach dem Aachener Modell) in Kaliningrad in deutscher Sprache lehrt. Analyse des Einflusses des Russlandbildes auf die europäische Identitätsbildung seit dem Mittelalter. Russland dient dabei als Projektionsfläche für kollektive europäische Ängste und Sehnsüchte. Dabei sind zwei Stereotype prägend: 1. Bedrohung: Die Erfahrung des eigenen Fremdseins wird durch den Blick einer unbekannten Kultur zum Mittel eines kritischen Blicks auf die aufgeklärt-zivilisatorische Wissensgesellschaft. 2. Sozialutopie: Universal-solidarische Gesellschaftsmodelle einer gemeinsamen europäischen Identität stellen nationalstaatliche Konstruktionen in Frage. 2006 Auszeichnung mit dem Willi-Brandt-Preis der Sozialdemokratischen Fraktion des Europaparlaments für besondere Studienleistungen. Anschließend Tätigkeit als freiberufliche Journalistin und Dozentin für deutsche Sprache für weitere zwei Jahre in Kaliningrad. Nach der Rückkehr nach Deutschland fünf Jahre lang internationale Projektleiterin in der Online Games-Branche. Aktuell Freiberufliche Texterin und Autorin

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