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Bewusst weiter gehen

Vom persönlichen zum ganzheitlichen Weltbild

AutorRené Krumm
VerlagBooks on Demand
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl176 Seiten
ISBN9783748114925
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,49 EUR
Nicht nur Philosophen, Physiker und Hirnforscher suchen seit langem nach einem möglichst stimmigen Weltbild. Nach René Krumm tun wir das alle vom ersten Moment unseres Lebens an: 'Als wahrnehmende Wesen haben wir aktiven Anteil an Geist und Materie, wechselseitig erfahrend und gestaltend im Innen und Außen.' In Anlehnung an die Naturheilerin Emma Kunz (1892-1963) ist es auch ihm teilweise gelungen, Ringelblumen mit Worten zur Entwicklung einer bestimmten Anzahl Tochterblüten anzuregen. Ein Gespräch über den Zusammenhang von Materie, Bewusstsein und Geist, über Weltbilder und ihre Wirklichkeit.

René Krumm wurde 1944 in Basel geboren. Nach der Ausbildung zum Mechaniker und Maschineningenieur hat er sich der Fliegerei zugewandt und war während 32 Jahren Pilot bei der Swissair. Nebenberuflich war er stets auch tätig als Fluglehrer, als Pilot auf selbst organisierten Flugsafaris und Arktisreisen, sowie als Aikido-Meister. Er ist Vater von zwei Töchtern und Grossvater von drei Enkelsöhnen.

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Leseprobe

RUND UM DIE EINHEIT


Ich suche die Einheit in allem, um mit ihr alles zu durchdringen.

Konfuzius (551-479 v.Chr.)

Das Ganze und seine Teile


Die Erforschung des Universums führte in der westlichen Hemisphäre eher über die rationale wissenschaftliche Analyse der Materie und der sichtbaren oder messbaren Welt, in der östlichen dagegen vornehmlich über die intuitive Vertiefung in die Welt des Geistes. In den letzten Jahrzehnten ist aber hüben wie drüben erkannt worden, dass beide Methoden unbedingt zusammengehören, dass sich Kopf und Herz ergänzen. Als Beispiel sei hier nur die Medizin erwähnt. Es gibt wohl keine einzige neue Erfindung in der westlichen Welt, bei der nicht auch die → Intuition des Erfinders bedeutend war. Und selbstverständlich steckt im systematischen Aufbau der östlichen Geisteslehren auch jede Menge Rationalität.

Die ganzheitliche Bedeutung von Begriffen wie Einheit, Universum, Materie, Bewusstsein, Geist, Wahrheit, Sinn, Liebe, Seele oder Weltbild geht über die Möglichkeiten einer direkten Beschreibung und verständlichen Erklärbarkeit hinaus. Um uns etwas Ganzes bewusst zu machen, müssen wir es unterteilen und die Teile benennen. Wir ziehen Grenzen, wo es in Wahrheit überhaupt keine gibt. Es ist viel einfacher, über einzelne Aspekte eines Ganzen zu sprechen. Das ist dann aber nie das wahre Ganze oder die ganze Wahrheit. So lassen sich über alle angesprochenen Einzelthemen dieses Buches jede Menge Bücher anerkannter Spezialisten finden, die das Einzelne viel genauer untersucht haben als ich. Hier geht es aber darum, aus den lückenhaft vorhandenen Puzzleteilchen die Ganzheit eines eigenen Weltbildes wenigstens skizzenhaft zu verdeutlichen.

Wenn wir ein Kunstwerk betrachten, genügt es nicht, jedes Detail einzeln anzuschauen, es zu erklären und dann einfach alle Teile zusammenzuzählen. Sie kennen den vielzitierten Satz «das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile». Herbert Pietschmann kommt in seinem Buch Das Ganze und seine Teile aber zum Schluss: «Das Ganze ist nicht mehr, sondern etwas anderes als die Summe seiner Teile!»

Und Buddha meinte: «Die Wahrheit kann nicht in Stücke aufgeteilt und dann in einem System arrangiert werden. Worte können nur sinnbildlich gebraucht werden.»

Es braucht den Schritt zurück, um das Ganze wirken zu lassen. Erst dann wird uns zum Beispiel das Anschauen eines Bildes als lebendige Erfahrung berühren, mit einer ganz anderen Qualität, als wenn wir uns nur die Details vornehmen.

Erfahrungen sind jedoch nicht durch bloße Kommunikation übertragbar. Niemand kann uns mitteilen, wie sich Wasser oder Schwerelosigkeit anfühlen. Dafür müssen wir uns schon selbst ins Wasser begeben oder einen Akrobatikflug mitmachen. Aber haben wir das einmal erlebt, können wir die Erfahrung auch sprachlich einigermaßen mit andern teilen, die dasselbe erlebt haben. Ebenso dürfte es sich mit unseren inneren Erfahrungen verhalten. Erst wer selbst schon Trauer erleben musste, wird zu bewusstem Mitgefühl fähig sein und sich entsprechend äußern können gegenüber Leidensgenossen. Und nur wer in sich selbst den inneren Frieden gefunden hat, wird fähig sein, diese Erfahrung im Alltagsleben zum Ausdruck zu bringen. Erfahrungen machen wir stets selbst im Laufe unseres Lebens, und wir erleben sie immer ganzheitlich, als Einheit von Körper, Bewusstsein und Geist.

Erfahrung als Weg der Erkenntnis


Das Universum als Ganzes lässt sich nach meinem Ermessen kaum je «verstehen» oder in eine Formel fassen. Niemand kann es von außen sehen, demzufolge hat das Puzzle keinen Rahmen mit «Ecken», die hilfreich wären. Es bleibt uns Menschen als winzige Beobachter des Universums wohl nur, die Strukturen in seinem Inneren zu betrachten und darin nach Gesetzmäßigkeiten zu suchen. Was der Mensch seit Tausenden von Jahren auch ausgiebig tut. Die Fülle der bis heute gewonnen Erkenntnisse ist immens und war noch nie so gut zugänglich für fast jedermann. Trotz dieser Fülle ist aber eine große Bescheidenheit angezeigt.

All unsere Wissenschaft, gemessen an der Realität, ist primitiv und kindhaft, sagte Albert Einstein.

Und der chinesische Philosoph und Dichter Chuang Tzu (ca 300 v.Chr.) konstatierte: Zähle zusammen was der Mensch weiß, es ist nicht vergleichbar mit dem, was er nicht weiß.

Anscheinend kann etwas Ganzes vom Menschen, der es verstehen möchte, nur über viele Details umkreist werden. Je ganzheitlicher oder integraler wir wahrnehmen und kommunizieren möchten, desto mehr nimmt die «Unschärfe» zu. Ähnlich wie es Heisenberg in der Quantenphysik feststellte, als er nicht gleichzeitig Ort und Impuls eines Teilchens bestimmen konnte.

So führt etwa die Frage «was ist Bewusstsein» entweder zu einem ganzen Bündel von Einzel-Definitionen, oder ins rätselhafte Alles oder Nichts. Ganz wie das → Tao des alten Chinas, welches wie ein Nichts in Allem steckt und nur andeutungsweise durch paradoxe Aussagen umschrieben werden kann, wie «handeln im Nichthandeln» oder «mühelose Bemühung».

Auf typisch kurze Zen-Art heißt das so: «Verstehst du, sind die Dinge wie sie sind, verstehst du nicht, sind die Dinge wie sie sind!» Die Dinge sind also wie sie sind, egal ob wir sie verstehen oder nicht. In eine ähnliche Richtung weisen die → Koans des → Zen-Buddhismus. Da werden alle verstandesmäßigen Antworten auf die Fragen als falsch bewertet. Der tiefere Sinn der Koans erschließt sich mehr intuitiv und meist ohne Worte. Es soll die Illusion aufgelöst werden, dass die Dinge geteilt sind und ein Ich eine eigene Existenz hat. Eines der auch im Westen bekanntesten Koans ist die Frage nach dem Geräusch einer einzelnen klatschenden Hand …

Im Aikido ist es die fließende Lebenskraft «Ki», die nicht mit intellektuellem Verstehen gewonnen werden kann. Man muss die Harmonie «Ai» in der Einheit von Körper und Geist auf dem praktischen Weg «Do» umsetzen. Auch Tao bedeutet ursprünglich «Weg» und zeigt damit ebenfalls, wie und wo ganzheitliche Erkenntnisse gewonnen werden können. Nämlich über Erfahrungen in der Praxis des eigenen Seins.

Die Eranos-Methode


Auch wenn Ganzheit nicht intellektuell verstehbar ist, können wir ein gewisses Verständnis erlangen, indem wir solche Themen umkreisen. Eine Betrachtung aus verschiedenen Blickwinkeln führt doch wenigstens zu einer Ahnung, um was es sich beim nicht gegenständlich untersuchbaren «Ding» im Zentrum handeln könnte.

Diese Methode wurde in der Zeit von 1933 bis 1988 bei den alljährlichen «Eranos»-Tagungen im Tessin angewandt. Eine Begegnungsstätte in der Casa Gabriella am Lago Maggiore, gegründet und bis 1961 geleitet von Olga Froebe-Kapteyn. Bis 1961 war auch C.G. Jung regelmäßig Teilnehmer am «runden Tisch». Da waren jeweils namhafte Referenten aus verschiedenen Fachgebieten eingeladen, zu einem vorher festgelegten Thema zu sprechen. Das fand auch ich eine großartige Idee und besuchte ab 1984 die Eranos-Tagung mit großem Interesse. Das Thema 1987 hieß etwa «Wegkreuzungen» (Crossroads). Mit jeweils zweistündigen Ausführungen wurde das Thema «umrundet», von je einem Fachmann aus der Theologie, Psychologie, Biologie, Kunstgeschichte, Musik, jüdischen Mystik und Zen. Die einzelnen Sichtweisen konnten dabei das zentrale Thema nicht erklären, doch viel zu einem tieferen Verständnis beitragen. 2001 wurde Eranos in Ascona in neuer Form wieder ins Leben gerufen und wird bis heute fortgesetzt.

Diese «umrundende» Betrachtungsweise kommt in meinen weiteren Ausführungen gleich mehrfach zur Anwendung. Sie betrifft besonders das Thema Weltbild, das nicht direkt klar definiert und verstanden werden kann.

Das Eine erscheint als Dualität


Als philosophischer Begriff im → Platonismus ist «das Eine» die Ursache von allem und ist weder vorstellbar noch sinnlich oder gedanklich zu erfassen. Mit dieser Beschreibung kann wohl gleichbedeutend auch von Gott oder dem Tao als dem Einen gesprochen werden.

Ist unser Universum aber überhaupt eine Einheit oder gibt es noch weitere Welten? Schon in der Philosophie der Antike wurde die Möglichkeit von Parallelwelten aufgeworfen, heute Multiversum genannt. So wird Anaximander, der im 6. Jahrhundert v.Chr. lebte, ein Viele-Welten-Modell zugeschrieben. Heute befasst sich die moderne → Stringtheorie damit, auf einer für Laien unglaublich hohen Ebene von Mathematik und theoretischer Physik. Da wird ein «Graviton» postuliert, ein «Teilchen» als Träger der Gravitationskraft, und die «Strings» können problemlos von einem Universum zum andern gelangen!

In meinem Weltbild ordne ich solch allfällige Zusatzwelten oder –Universen einer letztlich allumfassenden Einheit zu. Eine solche Einheit scheint unserem Verständnis aber nicht...

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