Sie sind hier
E-Book

Bilanzen lesen - Eine Einführung

Keine Angst vor Kennzahlen

AutorPeter Kralicek
VerlagRedline Verlag
Erscheinungsjahr2004
Seitenanzahl100 Seiten
ISBN9783864145476
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,99 EUR
Keine Angst vor Zahlen Oft wenig beliebt, aber meist unumgänglich: die Bilanzzahlen. Für alle, die sich mit dem Rechnungswesen, der Bilanzanalyse und der Gewinn- und Verlustrechung vertraut machen wollen, bietet dieses Buch eine praktische Einführung mit zahlreichen Checklisten und Fallbeispielen. In verständlicher Form erfahren Sie das Wichtigste über: * die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung * die Gliederung von Jahresabschlüssen sowie * Kennzahlen, Insolvenzfrüherkennung und Unternehmensbewertung. Eine wertvolle Hilfe für alle, die Bilanzen lesen und vorallem auch verstehen wollen.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Leseprobe

Teil 2: Die Gliederung von Jahresabschlüssen sowie Informationen zu einzelnen Bilanz- und Erfolgspositionen



Bei Kapitalgesellschaften sieht das Unternehmensgesetz sowohl für die Bilanz als auch für die Gewinn- und Verlustrechnung (G&V) in etwa folgendes Mindestgliederungsschema vor:


▪ Bilanzgliederung                   (siehe Seiten 18 und 19)

▪ G&V-Gliederung                 (siehe Seite 35)


Die Gewinn- und Verlustrechnung kann grundsätzlich nach folgenden zwei Kriterien strukturiert sein:


▪ Gesamtkostenverfahren       (siehe Seite 36)

▪ Umsatzkostenverfahren       (siehe Seite 37)


Darüber hinaus sieht der Gesetzgeber – je nach Rechtsform und Größe (siehe Schaubild auf der nächsten Seite) des Unternehmens – eine Reihe weiterer verpflichtender Bestimmungen vor, und zwar:


▪ Prüfpflicht

▪ Publizitätspflicht

▪ Anhang (liegt dem Jahresabschluss bei)

▪ Lagebericht (liegt dem Jahresabschluss bei)


Zu den einzelnen Punkten anschließend noch einige Informationen.



Welche Erfordernisse sind für den Jahresabschluss notwendig?


Siehe Tabelle.


Publizitätspflichtige Unternehmen haben die Einreichung spätestens neun Monate nach dem Bilanzstichtag vorzunehmen.


Größenmerkmale für Kapitalgesellschaften



Personengesellschaften ohne natürliche Person als persönlich haftender Gesellschafter werden wie eine Kapitalgesellschaft behandelt.


Anhang



Der Anhang ist ein Teil des Jahresabschlusses. Im Anhang werden bestimmte Bilanz- und G&V-Positionen näher erläutert. Die folgende Checkliste zeigt das deutlich.


Checkliste für den Anhang

(Auszug, unvollständig)                                                                                          

1. Forderungen mit Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
2. Verbindlichkeiten mit Restlaufzeit bis zu einem Jahr
3. Verbindlichkeiten mit Restlaufzeit größer gleich fünf Jahre
4. Grundwert bei bebauten Grundstücken
5. Darstellung des Anlagenspiegels
6. Abschreibungen des Geschäftsjahres
7. Aufgliederung der Zuführung und Auflösung unversteuerter Rücklagen
8. Materialaufwand und Personalaufwand, aufgegliedert beim Umsatzkostenverfahren
9. Leasingverbindlichkeiten des Folgejahres und der folgenden fünf Jahre
10. Wesentliche Verluste aus Anlagenabgang
11. Beziehungen zu verbundenen Unternehmen
12. Erträge und Aufwendungen aus Gewinngemeinschaften und sonstigen verbundenen Unternehmen
13. Durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer, getrennt nach Arbeitern und Angestellten
14. Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen, getrennt nach Vorstandsmitgliedern, leitenden Angestellten und sonstigen Arbeitnehmern
15. Überschuldung nach Insolvenzrecht
16. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden


Der Anhang ist Teil des Jahresabschlusses und ist von allen Kapitalgesellschaften und Personengesellschaften ohne natürliche Person als persönlich haftende Gesellschafter zu erstellen.

Für die Anhangerstellung sind die Grundsätze ordnungsgemäßer Berichterstattung zu beachten, und zwar die Grundsätze der


▪ Wahrheit

▪ Vollständigkeit

▪ Übersichtlichkeit

▪ Verständlichkeit

▪ Klarheit


Lagebericht



Der Jahresabschluss mittelgroßer und großer Kapitalgesellschaften sowie der kleinen Aktiengesellschaften wird durch den sogenannten Lagebericht ergänzt. Es gilt die sogenannte Generalnorm, wonach ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu vermitteln ist. Im Lagebericht soll auch auf besondere Vorgänge, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten sind, eingegangen werden. Schließlich sind die zu erwartenden Forecasts mit Angaben zu Forschung und Entwicklung (F&E) zu beschreiben. Unterhält die Gesellschaft Zweigniederlassungen, sind diese verpflichtend anzuführen.


Bilanzgliederung


Pos. -Nr.Bilanz-Positionsbezeichnung
Aktiva
100Anlagevermögen
110
111
112
113
114

120
121
122

130
Sachanlagevermögen
    Grundstücke
    Gebäude
    Maschinen und maschinelle Anlagen
    Betriebs- und Geschäftsausstattung

Finanzanlagevermögen
    Beteiligungen
    Wertpapiere des Anlagevermögens

geleistete Anzahlungen
200Umlaufvermögen
210
211
212
213
214
215

220
221
222
223

230
Vorräte
    Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
    unfertige Erzeugnisse
    fertige Erzeugnisse und Waren
    noch nicht abrechenbare Leistungen
    geleistete Anzahlungen

Forderungen und sonstiges Vermögen
    Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
    Forderungen gegen verbundene Unternehmen
    sonstige Forderungen

Kassenbestand, Bankguthaben
300Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme
Passiva
400Eigenkapital
410
420
421
422
430
431
432
440
450
Nennkapital (Grund-, Stammkapital)
Kapitalrücklagen
    gebundene
    nicht gebundene
Gewinnrücklagen
    gesetzliche Rücklagen
    freie Rücklagen
Bilanzgewinn
unversteuerte Rücklagen
500Rückstellungen
510
520
530
Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen
Steuerrückstellungen
sonstige Rückstellungen
600Verbindlichkeiten
610
620
630
640
650
660
Verbindlichkeiten gegenüber Banken
erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Wechselverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
sonstige Verbindlichkeiten
700Rechnungsabgrenzungsposten
800Bilanzsumme (Pos.- Nr. 400+500+600+700) = Gesamtkapital

Bei negativem Eigenkapital (= Fehlkapital) entspricht die Summe des Fremdkapitals dem Gesamtkapital!


Sachanlagevermögen, Pos.-Nr. 110


AktivaPassiva
– Anlagevermögen
– Umlaufvermögen
– ARA
– Eigenkapital
– Rückstellungen
– Verbindlichkeiten
– PRA


Definition


Zum Anlagevermögen gehören jene...

Blick ins Buch

Weitere E-Books zum Thema: Management - Wirtschaft - Coaching

Zeitmanagement im Projekt

E-Book Zeitmanagement im Projekt
Format: PDF

Von Projektleitern und ihren Mitarbeitern wird grundsätzlich eine exakte Punktlandung erwartet: Sie sollen das Projekt zum vereinbarten Termin beenden, selbstverständlich die Budgetvorgaben einhalten…

Zeitmanagement im Projekt

E-Book Zeitmanagement im Projekt
Format: PDF

Von Projektleitern und ihren Mitarbeitern wird grundsätzlich eine exakte Punktlandung erwartet: Sie sollen das Projekt zum vereinbarten Termin beenden, selbstverständlich die Budgetvorgaben einhalten…

Basiswissen Beschaffung.

E-Book Basiswissen Beschaffung.
Format: PDF

Anhand vieler Beispiele für die relevanten Aufgaben und Methoden der Beschaffung bietet der Band Grundwissen für den Quereinsteiger sowie ein Repetitorium für den Praktiker. Das Buch gibt eine kurze…

Basiswissen Beschaffung.

E-Book Basiswissen Beschaffung.
Format: PDF

Anhand vieler Beispiele für die relevanten Aufgaben und Methoden der Beschaffung bietet der Band Grundwissen für den Quereinsteiger sowie ein Repetitorium für den Praktiker. Das Buch gibt eine kurze…

Weitere Zeitschriften

ARCH+.

ARCH+.

ARCH+ ist eine unabhängige, konzeptuelle Zeitschrift für Architektur und Urbanismus. Der Name ist zugleich Programm: mehr als Architektur. Jedes vierteljährlich erscheinende Heft beleuchtet ...

Berufsstart Gehalt

Berufsstart Gehalt

»Berufsstart Gehalt« erscheint jährlich zum Sommersemester im Mai mit einer Auflage von 50.000 Exemplaren und ermöglicht Unternehmen sich bei Studenten und Absolventen mit einer ...

DSD Der Sicherheitsdienst

DSD Der Sicherheitsdienst

Der "DSD – Der Sicherheitsdienst" ist das Magazin der Sicherheitswirtschaft. Es erscheint viermal jährlich und mit einer Auflage von 11.000 Exemplaren. Der DSD informiert über aktuelle Themen ...

DULV info

DULV info

UL-Technik, UL-Flugbetrieb, Luftrecht, Reiseberichte, Verbandsinte. Der Deutsche Ultraleichtflugverband e. V. - oder kurz DULV - wurde 1982 von ein paar Enthusiasten gegründet. Wegen der hohen ...

FileMaker Magazin

FileMaker Magazin

Das unabhängige Magazin für Anwender und Entwickler, die mit dem Datenbankprogramm Claris FileMaker Pro arbeiten. In jeder Ausgabe finden Sie von kompletten Lösungsschritten bis zu ...