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E-Book

Bilde dich!

Mach dich auf den Weg!

AutorKlaus H. Sindern
Verlagtologo Verlag
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl28 Seiten
ISBN9783940596307
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis1,99 EUR
Körperliche und geistige Entwicklung befähigen einen Menschen, ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Ein selbstbestimmtes Leben führen zu können ist das eigentliche Ziel von Bildung. Welchen Auftrag hat die Schule im Prozess der Entwicklung eines Menschen? Sie sollte den Heranwachsenden begleiten, ihn befähigen in jeder Entwicklungsphase die eigene Existenz reflektieren zu können und ihm dadurch ermöglichen, sich zu bilden. Schule kommt diesem Auftrag nicht nach. Die körperliche und geistige Entwicklung verlaufen disharmonisch, denn Schule verfolgt hier keinen Bildungsauftrag, sondern einen Ausbildungsauftrag. Diese Vermischung der Begriffe ist fatal. Die Reduktion von Unterrichtsinhalten auf abfragbar Lächerliches bekommt Bedeutung und verhindert, dass junge Menschen lernen, Mensch zu sein, ein Leben zu leben und selbstbestimmt zu existieren. 'Bilde dich!' ist ein Aufruf, sich auf den Weg zu machen.

Klaus H. Sindern, Jahrgang 1943, studierte Werbewirtschaft in Berlin und Germanistik in Bochum. Er arbeitete zunächst als Werbeleiter und Produktmanager in München (Allgäuer Alpenmilch AG) und Bielefeld (Oetker), danach mehr als dreißig Jahre als Lehrer und Seminarausbilder in Bielefeld. Neben zahlreichen Beiträgen zu pädagogischen und didaktischen Themen (u.a. in NEUE SAMMLUNG) veröffentlichte der Autor zwei Kinderbücher. Er lebt in Hövelhof und Köln. Mit Freunden leitet er als Programmdirektor das Amalthea-Theater in Paderborn. Aktuell schreibt Klaus H. Sindern seinen ersten Roman.

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Leseprobe

Ein paar grundlegende Fragen


In diesem Buch geht es darum, mit Säuglingen zu kommunizieren und zusammen zu arbeiten, um liebevoll, sanft und behutsam das zu erreichen, was man gemeinhin als »sauber werden«, »Töpfchentraining« und so weiter bezeichnet. Aber diese Methode ist nicht mit dem Toilettentraining zu vergleichbar, das allgemein in den Industrienationen üblich ist. Idealerweise beginnt man mit der TopfFit-Methode – dem Abhalten – zwischen der Geburt und dem Alter von etwa 6 Monaten (oder genauer gesagt dem Alter, wenn das Baby erstmals mobil wird), wenn die erste sensible Phase für diese Art von Lernen ist.

Vielleicht ist die größte Besonderheit dieser Methode, dass Eltern normalerweise anfangen, mit dem Baby zu arbeiten, bevor es selbstständig sitzen kann. Statt erst anzufangen sich über das Sauberwerden zu informieren, wenn das Kind die ersten Schritte macht, ist die beste Zeit für Eltern um sich mit dieser Methode vertraut zu machen, die Schwangerschaft oder die ersten Wochen/Monate nach der Geburt.

Wer kann diese Methode benutzen?


Dieses Buch ist für Eltern, werdende Eltern, Großeltern, Kindermädchen und jeden anderen gedacht, der sich dafür interessiert, wie man liebevoll und geduldig zum frühestmöglichen Zeitpunkt mit dem Baby auf die eigenständige Sauberkeit hin arbeitet. »Säugling« ist hier das entscheidende Wort, im Gegensatz zu »Kleinkind«, da die Eltern in den ersten Monaten des Lebens beginnen mit dem Säugling als Team zusammenzuwirken.

Diese Methode behauptet nicht von sich die Methode für jeden zu sein, aber Eltern sollten zumindest die Fakten darüber kennen, wenn sie darüber nachdenken, auf welche Art ihr Kind sauber werden soll. Kinderärzte und andere Mitglieder der medizinischen Gemeinde sollten belesen genug sein diese Methode mit interessierten Eltern zu besprechen.
Die TopfFit-Methode wird am besten genutzt durch:

  • ein Elternteil, das zumindest die ersten ein bis zwei Jahre mit dem Baby verbringt
  • ein arbeitendes Elternteil mit einem vertrauenswürdigen und verlässlichen Helfer (Familienmitglied, Kindermädchen/Tagesmutter, Freund) oder einem Team von Helfern, die dafür zur Verfügung stehen

Was braucht man dafür?


Zeit, Sorgfalt, Geduld und Übung. Wenn du diese Eigenschaften nicht einbringen oder dir diesbezüglich Hilfe organisieren kannst, ist dies nicht die richtige Methode für dich und dein Baby.

Wie lange dauert es?


Das Sauberkeits-Lernen von Säuglingen und die Kommunikation darüber ist ein Prozess, der sich allmählich entwickelt und über viele Monate erstreckt, nicht unähnlich dem des Laufen- oder Sprechenlernens. Genau wie mit anderen großen Fertigkeiten, braucht dies Monate des Übens. Eltern, die anfangen, bevor ihr Baby 6 Monate alt ist, sollten sich darauf einstellen können, irgendwann um den 2. Geburtstag herum fertig zu sein. Viele Babys sind bereits um 18 Monate herum sauber und trocken, aber um eine entspannte und geduldige Einstellung zu haben, sollte man sich lieber auf eine möglichst lange Zeit einrichten. Wenn ihr dann vorher fertig seid, ist das ein besonderer Bonus. Das jüngste »saubere« Alter, das ich in den USA erlebt habe, ist 10 Monate (siehe Kapitel »Erfahrungsberichte«), aber dies ist sehr ungewöhnlich und sollte nicht euer Ziel sein.

Betrachtet diese Methode als etwas, das bezüglich Zeit, Intimität und Bonding dem Stillen verwandt ist. Für TopfFit ist ein hingebungs- und und liebevoller Erwachsener nötig. Dies ist keine Methode für eilige Eltern. Es kann zum Aufgeben führen, wenn man zu früh zu viel erwartet.

Mütter, die sich nicht auf die westliche Standard-Definition von »Saubersein« begrenzen, sind offener dafür, verschiedene Schritte und Entwicklungsstufen auf dem Weg zu erkennen, wertzuschätzen und zu genießen – und diese neue Perspektive bringt eine neue Antwort auf die Frage, wie lange es dauert. Es dauert normalerweise 6 Monate bis zwei Jahre – abhängig von den Umständen (Anfangsalter, individuelle Lernkurve, gute Gesundheit, positive Umgebung, Konsistenz der Betreuer usw.) und der eigenen Definition von »Saubersein« (Fähigkeit, auf ein Stichwort hin loszulassen, Fähigkeit anzuhalten und zu warten, Wichtigkeit oder Unwichtigkeit von Kleidung, vollständige Eigenständigkeit).

Ist es sicher?


Selbstverständlich! Hier sind viele vernünftige und sichere Richtlinien für das Halten und die Zusammenarbeit mit deinem Baby zusammengestellt. Wenn man sich an diese Anhaltspunkte hält, kann dem Baby kein psychischer oder körperlicher Schaden entstehen. Strafen, Zorn und Kontrolle sind nicht Teil dieser Methode. Statt dessen müssen Eltern sich in Geduld und Sanftmut üben, die Signale ihres Babys beobachten und beantworten, wann immer es sinnvoll möglich ist, und ihr Baby mit intelligenter, achtsamer und liebevoller Behutsamkeit behandeln.

Woher weiß ich, wann mein Baby muss?


Wann ein Baby muss, lässt sich durch eine oder mehrere der folgenden Möglichkeiten feststellen:

  • Timing (nach Uhr)
  • Signale und Zeichen (inklusive Körpersprache und Klang)
  • Muster in den Ausscheidungszeiten
  • Intuition und Instinkt

Funktioniert das wirklich?


Ja, aber nicht ohne Übung und ein wenig Mühe. Erfolg stellt sich nicht einfach von allein ein. Mindestens ein engagierter Erwachsener und mehrere Monate Ausdauer sind nötig, damit ein Baby »topffit« wird. In den meisten Fällen gibt es tägliche Belohnungen für Baby und Betreuer, gleich von den ersten Tagen oder Wochen an. Die Kommunikation des Babys wird anerkannt und ermutigt. Eltern sind oft verblüfft über den hohen Grad der Bewusstheit ihres Babys und sind entzückt, wenn sie diese besondere Form der Kommunikation und Offenheit mit ihrem Säugling erleben.

Muss mein Baby nackt sein?


Das ist nicht notwendig. Viele Eltern lassen das Baby zwischen den Töpfchenbesuchen Windeln oder Trainingshöschen tragen, während andere es vorziehen, das Baby die meiste Zeit über »unten ohne« oder nackt zu lassen. Kurz: Es ist eine Frage der persönlichen Vorlieben und des Lebensstils.

Kann ich noch anfangen, wenn mein Baby älter als 6 Monate ist?


Wenn diese Methode eine Saite in dir zum Schwingen bringt, wenn sie sich richtig anfühlt für dich und dein Baby, dann – ja – ist es vollkommen in Ordnung, es zu versuchen (trotz aller Angstmacherei, die das Gegenteil behauptet). Obwohl das erste und effektivste Lernfenster normalerweise um das Alter von etwa 6 Monaten herum endet, bleiben einige Babys auch später noch aufnahmefähig. Und es werden sich andere Gelegenheitsfenster im Laufe der Entwicklung eines Babys öffnen. Beispielsweise sind viele Babys im Alter von 8 bis 12 Monaten, 18 Monaten oder 24 Monaten wieder bereit für das Sauberkeits-Lernen. Da jedes Kind einzigartig ist, gibt es keine Möglichkeit, sicher im Voraus zu wissen, ob dein Baby über das Alter von 6 Monaten hinaus aufnahmefähig bleibt. Abhängig vom Alter des Babys kann es sein, dass du an einiges etwas anders herangehen musst.

Ist TopfFit auch »in Teilzeit« / mit Tagesbetreuung möglich?


Viele Familien tun das. Wenn du selbst einigermaßen beständig bleibst, ist es für dein Kind nicht verwirrend. Versuche, wenn ihr zu Hause seid, deinem Baby zu möglichst regelmäßigen und »einfachen« Zeiten den Topf anzubieten, wie z.B. als erstes am Morgen, nach einem Schläfchen, vor dem Zubettgehen, nachts (wenn du nachts aufstehen möchtest), an Wochenenden oder in den Ferien. Nutze die Hilfe anderer Familienmitglieder, auch älterer Geschwister. Manche Familien bringen diese Methode auch einem Betreuer bei, dem sie vertrauen und der tagsüber bei dem Baby bleibt. Andere kombinieren TopfFit mit dem Heimunterricht1 ihrer älteren Kinder. Wenn ihr vorhabt, euer Baby zu einer Tagesmutter oder in die Krippe zu geben, dann sucht euch eine Möglichkeit, die offen ist für TopfFit oder wo eurem Baby immer wieder den Topf angeboten wird, vielleicht zusammen mit den Kleinkindern. Zumindest sollte man dort gewillt sein oft die Windeln zu wechseln.

Funktioniert es auch mit zwei Kindern oder mit Zwillingen?


Viele Familien hören zum ersten Mal von der TopfFit-Methode, wenn sie ein Kleinkind und ein Baby haben. Es ist in Ordnung, diese Methode mit beiden zu nutzen. Das gleiche gilt für Familien mit Zwillingen.

Einerseits wird eure Zeit im Vergleich zu Familien mit nur einem Kind begrenzt sein, andererseits ermutigen, inspirieren und motivieren sich zwei oder mehr Kinder oft gegenseitig.

Wenn man TopfFit nur zeitweilig nutzt, wird es dabei helfen, das Bewusstsein der Kinder für ihre Ausscheidungen wach zu halten und sie dadurch in die Lage versetzen, ihre Ausscheidungen zum für sie frühest möglichen Zeitpunkt zu kontrollieren.

Werden die Leute mich für verrückt halten?


Es gibt Menschen, die etwas gegen jeden nur irgend denkbaren Lebensstil haben, also lasst euch davon nicht abschrecken. Seit den 1950er Jahren ist die westliche Welt indoktriniert worden jede Form des frühen Sauberkeitstrainings zu fürchten und abzulehnen. Das Abhalten ist gründlich unterdrückt und aus unserer kollektiven Psyche ausradiert worden, also haben wir an dieser Stelle einen weiten Weg vor uns. Sogar, wenn unsere eigenen Eltern und Großeltern uns erzählen, dass ihre Kinder alle mit 8 bis 12 Monaten sauber waren, glauben wir ihnen nicht, sondern halten das für Übertreibungen.

Glücklicherweise wendet sich das Blatt, und...

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