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Bildung und Lebenszufriedenheit in Deutschland: Eine empirische Analyse auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP)

AutorDaniele Sabella
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl58 Seiten
ISBN9783955498382
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Anders als in der Psychologie oder den Sozialwissenschaften ist Glück erst in den letzten Jahren auch ein Thema der Wirtschaftswissenschaften geworden. Die Hauptthematik dieser Arbeit ist die Symbiose der zunächst unterschiedlichen Themenfelder Wirtschaftswissenschaften und Zufriedenheitsforschung. Im Kern soll der Zusammenhang zwischen der sozioökonomischen Größe Bildung und dem menschlichen Glücksempfinden durch Regressionsanalysen untersucht werden. Bei dieser empirischen Studie werden Daten aus dem Sozio-oekonomischen Panel aus den Jahren 1984 bis 2010 herangezogen. Die im Rahmen dieser Arbeit durchgeführte Untersuchung fokussiert dabei die Faktoren Lebenszufriedenheit, Bildung, Einkommen und Arbeitslosigkeit. Zudem wird hinsichtlich weiterer sozioökonomischer Einflussgrößen kontrolliert. Diese Arbeit vereint das individuelle und gesellschaftliche Streben nach Zufriedenheit mit wissenschaftlichen Ansätzen. Die vorliegenden Erkenntnisse können zudem als Grundlage für wirtschaftspolitische Fragestellungen gesehen werden.

Daniele Eduardo Sabella, B.Sc., wurde 1987 in Ulm geboren. Das Studium der Wirtschaftswissenschaften schloss der Autor im Jahr 2013 an der Universität Ulm mit dem akademischen Grad des Bachelor of Science erfolgreich ab. Des Weiteren absolvierte er ein Au

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Textprobe: Kapitel 2.2.3, Relative Bezüge, Anspruchsniveaus und Adaption: Wie ist es möglich, dass reiche Menschen in einem Land zu einem bestimmten Zeitpunkt im Mittel glücklicher sind als Arme, jedoch ein stetiger Einkommenszuwachs in allen Bevölkerungsgruppen über die Jahre keine Glückseffekte verzeichnet? Das Easterlin-Paradoxon und andere Sachverhalte lassen sich auf Verhaltensweisen zurückführen, die aus der Psychologie und den Sozialwissenschaften bereits seit vielen Jahren bekannt sind und im Folgenden erläutert werden. Ein wichtiger Aspekt ist, dass Menschen ihre Lebensumstände nicht isoliert betrachten. Sie vergleichen sich vielmehr mit anderen Menschen, wobei nicht nur Personen ihrer näheren Umgebung betrachtet werden. Bei den relativen Bezügen werden Menschen derselben Region, desselben Landes oder sogar anderer Länder als Vergleichsmaßstab herangezogen. Wenn daher beispielsweise die eigenen finanziellen Lebensumstände stagnieren, während sich die Umstände der Allgemeinheit verbessern, führt dies zu Unzufriedenheit. Da die sozialen Vergleiche meist nach oben stattfinden, sind es eher die reichen Leute, die einen negativen externen Effekt auf die ärmere Bevölkerung ausüben. Derartige Ereignisse lassen sich am deutlichsten in Bezug auf das relative Einkommen beobachten. Weshalb macht es die Menschen eines Landes nicht oder nur geringfügig glücklicher, dass ihnen das stetige Wirtschaftswachstum über die Jahre ein höheres reales Einkommen beschert? Easterlin begründet dieses Phänomen damit, dass das Wirtschaftswachstum selbst den negativen externen Effekt hat, dass es die Konsumwünsche der Bevölkerung anhebt. Der Anstieg des Anspruchsniveaus vermag also die positiven Effekte auf die Lebenszufriedenheit aufzuheben, die man gemäß der ökonomischen Theorie erwarten würde. Da die Konsumansprüche der Gesellschaft stark vom Entwicklungsstadium des jeweiligen Landes abhängig sind, könnten mithilfe der relativen Betrachtung und den steigenden Aspirationsniveaus die lediglich marginalen Glücksunterschiede zwischen armen und reichen Ländern aus Easterlins Studie erklärt werden. Die Ursache für immer steigende Anspruchsniveaus liegt darin, dass sich Menschen relativ schnell an ihre neuen materiellen Güter- und Konsummöglichkeiten gewöhnen. Diese Form der Adaption unterliegt dem aus der Ökonomie bekannten abnehmenden Grenznutzen. Somit hängt eine höhere Lebenszufriedenheit eher von Änderungsraten, als von absoluten Werten ab. Neuere Untersuchungen für Deutschland bestätigen die Überlegungen: Ostdeutschland nähert sich stetig an das Zufriedenheitsniveau Westdeutschlands an, mitunter weil sich dort in den letzten Jahren weitaus größere Wirtschaftswachstumsraten ergeben haben. Außerdem ist das Wirtschaftswachstum essentiell um die jährlichen Produktivitätssteigerungen zu kompensieren und damit die negativen Folgen der Arbeitslosigkeit auf die Lebenszufriedenheit zu vermeiden. Die in diesem Abschnitt erläuterten Nutzen- und Verhaltensaspekte bieten die Grundlage, um die verschiedenen Einflüsse bestimmter Glücksfaktoren auf das Wohlbefinden zu verstehen. 2.3, Glücksdeterminanten - eine Übersicht: Die Bestimmungsgründe menschlichen Wohlbefindens lassen sich in Anlehnung an eine Gliederung aus der Arbeit Glück - die ökonomische Analyse von Bruno S. Frey und Alois Stutzer veranschaulichen: Persönlichkeitsfaktoren spielen eine tragende Rolle bei der eigenen Beurteilung des subjektiven Wohlbefindens. Untersuchungen mit eineiigen und zweieiigen Zwillingen ergaben, dass genetische Merkmale zwischen 44 und 52 % der Varianz des subjektiven Wohlbefindens erklären. Der Einfluss von Indikatoren wie Selbstbewusstsein, persönlicher Kontrolle, Optimismus, Intra- und Extraversion oder Neurotizismus ist beträchtlich. Es bleibt jedoch noch genügend Raum für äußere Einflüsse auf die Lebenszufriedenheit der Menschen. Allerdings sind generell Menschen mit intrinsischen Zielen glücklicher, als Personen, die eher extrinsische Zielvorstellungen zum Beispiel materielle Intentionen oder sozialen Status besitzen. Spirituelle Faktoren in Verbindung mit Glauben und Religion haben einen Einfluss auf die Lebenszufriedenheit. Der Einfluss der Religiosität ist allerdings vergleichsweise gering. Soziodemografische Faktoren wie Alter, Geschlecht, Personenstand und Bildung tragen ebenfalls zum subjektiven Wohlbefinden bei. In vielen Untersuchungen wurde ein 'U-förmiger Verlauf' im Hinblick auf das Alter während des Lebenszyklus eines Menschen gefunden. Die Lebenszufriedenheit erreicht im Durchschnitt in der Altersspanne zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr die geringsten Werte. Die Effekte des Geschlechts sind bislang noch kontrovers. Einige Untersuchungen finden im Mittel höhere Zufriedenheitswerte für Frauen. Ein eindeutiges Bild ist bei dem heutigen Stand der Forschung jedoch nicht zu erkennen. Weniger umstritten ist der positive Einfluss der Ehe. Eine Reihe wissenschaftlicher Studien belegen den positiven Einfluss auf Verheiratete in Bezug auf ihre Lebenszufriedenheit, der nicht nur auf finanziellen Vorzügen basiert. Der Einfluss der Bildung bildet den Kern dieser Arbeit und wird daher im späteren Verlauf näher diskutiert.
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