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E-Book

Bildungsgerechtigkeit und Anerkennung

Rekonstruktion impliziter Primate in der Kritischen Bildungstheorie Stojanovs

AutorKathrin te Poel
VerlagSpringer VS
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl459 Seiten
ISBN9783658246129
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis42,99 EUR

Kathrin te Poel rekonstruiert die Bildungs- und Anerkennungstheorie Krassimir Stojanovs und beleuchtet kritisch ihre Bedeutung für die Debatte um Bildungsgerechtigkeit. Im Zentrum stehen in der Theorie implizit enthaltene Fokussetzungen auf kognitive Leistungsfähigkeit und verbales Sprachvermögen sowie damit einhergehende Verkürzungen von Bildung und Anerkennung. Anhand der Rekonstruktion verdeutlicht die Autorin die grundsätzliche Notwendigkeit einer vertiefenden und kritischen Auseinandersetzung mit Theorie, bevor diese als Grundlage für empirische Studien verwendet werden kann. Ausgehend von anthropologischen Modifikationen des Ansatzes Stojanovs wird ein fundiert daran anknüpfender, anerkennungstheoretisch begründeter, empirischer Zugang zur Bildungsgerechtigkeitsfrage entwickelt.

Dr. Kathrin te Poel ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der AG4 der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Bielefeld.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Danksagung7
Inhalt8
1 Einleitung: Bildungsgerechtigkeit und die anerkennungstheoretisch ausgerichtete Kritische Bildungstheorie Stojanovs14
1.1 Begründung der Theorieauswahl18
1.2 Forschungsanliegen, Forschungsfragen und reflexiver Vorgriff24
1.3 Forschungsstand26
1.4 Struktur der Arbeit28
2 Der Bildungsgerechtigkeitsdiskurs post PISA in Deutschland: Zur Large-Scale-Assessment-Forschung und zum unterschiedlich starken Aufscheinen gerechtigkeitstheoretischer Ansätze in der öffentlich-politischen Debatte34
2.1 Aller Anfang war PISA? Die Large-Scale-Assessments und ihre Folgen für den politischen Diskurs um Bildungsgerechtigkeit37
2.1.1 Charakteristika und Ergebnisformat der Large-Scale-Assessment-Forschung37
2.1.2 Kritik an den Large-Scale-Assessments und der damit verbundenen Evidence-based-Policy42
2.2 Der Ansatz der Verteilungsgerechtigkeit – theoretische Grundlagen und Kritik an seiner diskursdominierenden Version51
2.2.1 Gerechtigkeitstheoretische Grundlagen52
2.2.2 Kritik an der diskursdominierenden Version von Verteilungsgerechtigkeit55
2.2.2.1 Zur semantischen Dimension der Leistungsgerechtigkeit in ihren Facetten Leistung und Anstrengung56
2.2.2.2 Zur semantischen Dimension der Begabungsgerechtigkeit63
2.2.2.3 Zur semantischen Dimension der Chancengleichheit und desHerkunfts-Benachteiligungs-Ausgleichs69
2.3 Der Ansatz der Teilhabegerechtigkeit – theoretische Grundlagen und marginales Aufkommen im Diskurs76
2.4 Der Ansatz der Anerkennungsgerechtigkeit nach Stojanov – theoretische Grundlagen und Nicht-Aufkommen im Diskurs81
2.5 Fazit zum zweiten Kapitel: Theoretische und empirische Konsequenzen einer anerkennungstheoretischen Perspektivierung der Bildungsgerechtigkeitsthematik ausgehend von der Theorie Stojanovs89
3 Die Kritische Theorie als systematisch-historische Traditionslinie der Kritischen Bildungstheorie Stojanovs98
3.1 Zum Verhältnis von Kritischer Theorie, Sozialphilosophie und Soziologie101
3.2 Die Begründergeneration der Kritischen Theorie110
3.3 Weiterentwicklung der Kritischen Theorie durch Habermas122
3.4 Honneths Theorie der Anerkennung129
3.5 Stojanovs Selbstverortung in der Linie der Kritischen Theorie: Explizite Anknüpfungen an die und kritische Ergänzungen der Theorien seiner Vorgänger134
3.6 Fazit zum dritten Kapitel: Wesentliche Charakteristika der Kritischen Theorie und offene Fragen mit Blick auf die Theorie Stojanovs143
4 Stojanovs Kritische Bildungstheorie – Konsequenzen einer rekonstruktiven Analyse ihrer Zusammenhänge, Begrenzungen und ihrer impliziten Bezugnahmen auf die Linie der Kritischen Theorie150
4.1 Zu den Grundlagen der Theorie Stojanovs: Anliegen, Aufgaben, Ausgangspunkte im Vergleich mit den Charakteristika der Kritischen Theorie153
4.1.1 Die normativ ausgerichtete Analyse des Begriffs Bildung und ihre Verortung in der interdisziplinär ausgerichteten Bildungsphilosophie154
4.1.2 Die Rekonstruktion praxisimmanenter Normen158
4.1.3 Die Rekonstruktion und Entfaltung bildungsbezogener Gesellschaftskritik163
4.1.4 Kritik an und Analyse von bildungsbezogenen Ideologien168
4.1.5 Praktischer Singularismus als nicht-essentialistischer, deontologischer Realismus – Analyse der Letztgrundlagen172
4.1.6 Erste Konsequenz: Grenzen von Universalitätsanspruch und Menschenbild?182
4.2 Kritische Analysen zu Stojanovs Bildungsbegriff im Horizont seiner Bestimmung der Mensch-Welt-Figur195
4.2.1 Stojanovs Verständnis von Identitätsentwicklung – von der Hervorbringung der Person in ihrer narrativen Kohärenz197
4.2.2 Stojanovs Verständnis von der Entwicklung der Weltbezüge – von der Hervorbringung der Welt als eine begriffliche212
4.2.3 Zweite Konsequenz: Bildung als allumfassend und zugleich implizit begrenzt?222
4.3 Anerkennung als Bedingung des Bildungsprozesses – kritische Analysen zu Stojanovs Anerkennungsverständnis und zum Zusammenhang von Anerkennung, Missachtung und Bildung229
4.3.1 Die Anerkennungsformen und ihre Verknüpfung mit den Selbst- und Weltbezügen231
4.3.1.1 Empathie und Liebe, Selbstvertrauen und Ideale? Kritische Analyse von Begriffsbedeutungen und Gegenstand der ersten Anerkennungsform in Abgrenzung zu Honneth und Ilien und im Transfer auf die Schule233
4.3.1.1.1 Begriffsbestimmungen und Gegenstand234
4.3.1.1.2 Kritischer Transfer auf den Kontext Schule250
4.3.1.2 Respekt statt Recht? Kritische Analyse der zweiten Anerkennungsform und ihres Gegenstandes in Abgrenzung zu Honneth und Peters256
4.3.1.3 Soziale Wertschätzung und oder statt Solidarität? Kritische Begriffsanalyse der dritten Anerkennungsform verglichen mit der dritten Anerkennungsform bei Honneth266
4.3.1.4 Kulturell-biographische Anerkennung für die Darstellung der eigenen kulturell-biographischen Herkunft? Kritische Analyse der vierten Anerkennungsform und ihres Gegenstandes277
4.3.2 Bildungsbezogene Missachtungs- und Leidenserfahrungen – eine kritische Analyse ihrer Fassung und ihres Gegenstandes in der Theorie Stojanovs im Vergleich mit Honneth281
4.3.3 Die dialektische Dynamik zwischen Anerkennung und Entwicklung bzw. Entstehung alias Bildung – Stojanov in Abgrenzung von und Übereinstimmung mit Hegel295
4.3.3.1 Die dialektische Bewegung bei Hegel296
4.3.3.2 Transfer der dialektischen Bewegung bei Hegel auf die Dynamik von Entwicklung und Anerkennung bei Stojanov – Möglichkeiten, Grenzen und Konsequenzen298
4.3.4 Dritte Konsequenz: Chancen einer anthropologischen Uminterpretation der Bildungstheorie Stojanovs305
4.4 Fazit zum vierten Kapitel: Kritische Reflexion der Verortung der Theorie Stojanovs in der Linie der Kritischen Theorie und der Bedeutung seiner Theorie für die Debatte um Bildungsgerechtigkeit post PISA313
5 Bildungstheoretische Einordnung der Theorie Stojanovs – Anknüpfungen, Abgrenzungen und Modifikationen bildungstheoretischer Ansätze328
5.1 Die Mensch-Welt-Figur in ihrem Ursprung bei Humboldt und im Vergleich mit ihrer Ausformung in der Theorie Stojanovs331
5.2 Die Variable Welt in der Theorie Deweys und ihre Interpretation im Kontext der Theorie Stojanovs342
5.3 Der Bildungsbegriff der Biographieforschung bei Koller (und Marotzki) – Gemeinsamkeiten mit und Unterschiede gegenüber dem Bildungsbegriffs Stojanovs350
5.4 Eine berechtigte Abgrenzung? Eine Analyse der Kritik Stojanovs an Klafki357
5.5 Die Kritische Bildungstheorie nach Heydorn – eine Suche nach Gründen für ihre Nicht-Rezeption in der gleichnamigen Theorie Stojanovs372
5.6 Fazit zum fünften Kapitel: Stojanovs Theorie in der Linie der Bildungstheorie?379
6 Abschließendes Fazit und Reflexion: Was es einmal werden sollte und was daraus geworden ist381
7 Empirischer Ausblick: Entwicklung eines Forschungsdesigns für eine empirische Studie zur Bildungsgerechtigkeitsfrage in Anknüpfung an die Kritische Bildungstheorie Stojanovs409
7.1 Missachtungserfahrungen und Leidensgefühle als Gegenstand der Studie410
7.2 Forschungsparadigmatische Verortung der Studie in der Biographieforschung412
7.3 Das narrative Interview als Erhebungsmethode414
7.4 Zur Ermittlung blockierter Bildung – die objektive Hermeneutik als erste Auswertungsmethode416
7.5 Zur Erfassung bildungsblockierender Missachtungserfahrungen – die psychoanalytische Hermeneutik als zweite Auswertungsmethode425
7.6 Zur Zielgruppe der Studie429
Literatur433
Anlage459

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