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Bio-Lebensmittel als Mittel der Distinktion? Eine Analyse Deutschlands ab 2000

AutorTobias Mederer
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl48 Seiten
ISBN9783668121621
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis16,99 EUR
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 1,8, FernUniversität Hagen (Fakultät der Kultur- und Sozialwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Man gehe im Jahr 2014 in einen beliebigen Supermarkt wie Marktkauf oder Discounter wie Aldi, Netto oder Norma und man wird aus einem reichen Angebot an Bio-Lebensmitteln auswählen können. Praktisch in jedem beliebigen Nahrungsmittelspektrum wird eine Auswahl an Bio-Lebensmitteln angeboten. Egal ob dies Fisch, Fleisch, Gemüse oder Obst betrifft, der moderne Kunde des Jahres 2014 kann sich ganz gemäß einer ökologisch korrekten Einstellung entsprechend mit den einschlägig gekennzeichneten Lebensmitteln eindecken. Oft ist dies sogar noch mit einer detaillierteren Auswahl mit unterschiedlichen Biosiegeln möglich, sodass der bewußte Konsument auch noch eine weiter ausdifferenzierte Kaufentscheidung treffen kann. Subjektiv betrachtet scheint Bio damit absolut in der Gesellschaft angekommen zu sein. Jedem bietet sich die Möglichkeit, ökologisch korrekte Lebensmittel zu erwerben und man muss hierfür noch nicht mal in die einschlägigen Reformhäuser oder Bio-Supermarktketten gehen. Dass Bio-Lebensmittel kein Nischenprodukt mehr darstellen, scheint durch ihre allgemeine Verfügbarkeit unmittelbar einsichtig. Daneben gelten Bio-Lebensmittel als relativ hochpreisige Nahrungsmittel und setzen entsprechend zahlungsbereite Konsumenten voraus. Sind die Käufer von Bio-Lebensmitteln nicht doch eine klar abgrenzbare Gruppe innerhalb der deutschen Gesellschaft? Und werden die Argumente von Qualität und Nachhaltigkeit nicht auch als Abgrenzung gegenüber anderen sozialen Gruppen für die eigene Weltanschauung benutzt? Dieser Fragestellung soll mit Hilfe von Pierre Bourdieus Überlegungen zum sozialen Raum, Habitus der Gruppen und Mittel der Distinktion in der nachfolgenden Bachelorarbeit erörtert werden. Die hierbei zu analysierende Fragestellung lautet: Sind Bio-Lebensmittel in Deutschland ein Mittel der Distinktion?

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Leseprobe

1.Einleitung: Biolebensmittel in der Alltags-Wahrnehmung


 

1.1 Biolebensmittel in der Alltags-Wahrnehmung


 

Man gehe im Jahr 2014 in einen beliebigen Supermarkt wie Marktkauf oder Discounter wie Aldi, Netto oder Norma und man wird aus einem reichen Angebot an Bio-Lebensmitteln auswählen können. Praktisch in jedem beliebigen Nahrungsmittelspektrum wird eine Auswahl an Bio-Lebensmitteln angeboten. Egal ob dies Fisch, Fleisch, Gemüse oder Obst betrifft, der moderne Kunde des Jahres 2014 kann sich ganz gemäß einer ökologisch korrekten Einstellung entsprechend mit den einschlägig gekennzeichneten Lebensmitteln eindecken. Oft ist dies sogar noch mit einer detaillierteren Auswahl mit unterschiedlichen Biosiegeln möglich, sodass der bewußte Konsument auch noch eine weiter ausdifferenzierte Kaufentscheidung treffen kann. Subjektiv betrachtet scheint Bio damit absolut in der Gesellschaft angekommen zu sein. Jedem bietet sich die Möglichkeit, ökologisch korrekte Lebensmittel zu erwerben und man muss hierfür noch nicht mal in die einschlägigen Reformhäuser oder Bio-Supermarktketten gehen. So postuliert auch eine Studie des Instituts für sozial-ökologische Forschung, dass sich der Markt für Bio-Lebensmittel alleine zwischen 1997 und 2002 verdoppelt hat und Bio längst keine Nischenerscheinung mehr sei[1]. Auch bei der Nennung neuerer Zahlen lässt sich eine fortlaufende Steigerung des Marktumsatzes erkennen. Binnen zehn Jahren hat sich der Umsatz mehr als verdoppelt. 2013 stieg er um 7,2 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro.[2] wie der Spiegel in einem Leitartikel zum Bio-Landbau schrieb. Deutschland ist mit großem Abstand der Hauptnachfrager nach Bio-Produkten in der EU und steht weltweit nach den USA an zweiter Stelle.[3]

 

Dass Bio-Lebensmittel kein Nischenprodukt mehr darstellen, scheint durch ihre allgemeine Verfügbarkeit unmittelbar einsichtig. Daneben gelten Bio-Lebensmittel als relativ hochpreisige Nahrungsmittel und setzen entsprechend zahlungsbereite Konsumenten voraus[4]. „Die ökologischen Produkte spiegeln zudem in besonderem Maße die Wünsche vieler Verbraucherinnen und Verbraucher wider und bieten in ihrem Sinne transparente Produktionsprozesse.[5], lässt sich in einer Veröffentlichung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft nachlesen. Diese Aussage verweist auf die im Zusammenhang mit Bio-Lebensmitteln auch immer wieder diskutierten Kaufentscheidungen bezüglich Nachhaltigkeit und Qualität. Spätestens hiermit stellt sich die Frage, ob bei einem Gesamtmarktanteil der Bio-Nahrungsmitteln von 3,7% im Jahr 2013[6] tatsächlich von einer breiten Verbraucherbasis über die gesamte Bevölkerung gesprochen werden kann. Sind die Käufer von Bio-Lebensmitteln nicht doch eine klar abgrenzbare Gruppe innerhalb der deutschen Gesellschaft? Und werden die Argumente von Qualität und Nachhaltigkeit nicht auch als Abgrenzung gegenüber anderen sozialen Gruppen für die eigene Weltanschauung benutzt? Dieser Fragestellung soll mit Hilfe von Pierre Bourdieus Überlegungen zum sozialen Raum, Habitus der Gruppen und Mittel der Distinktion in der nachfolgenden Bachelorarbeit erörtert werden. Die hierbei zu analysierende Fragestellung lautet:

 

Sind Bio-Lebensmittel in Deutschland ein Mittel der Distinktion?

 

1.2 Methodische Grundlagen und Abgrenzung


 

Um die Frage nach einem möglichen Distinktionsmechanismus durch den Konsum von Bio-Lebensmitteln erarbeiten zu können, soll im Folgenden noch die grundlegende, hier verwendete Methodik erläutert werden.

 

Auf Basis öffentlich zugänglicher Studien und Veröffentlichungen aus dem Kontext der Bio-Lebensmittel und deren potentieller Konsumentenmilieus wurden Daten und Hinweise auf die...

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