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E-Book

Biopolitiken - Regierungen des Lebens heute

VerlagSpringer VS
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl398 Seiten
ISBN9783658257699
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis39,99 EUR
​Das Buch versammelt konstruktivistische Perspektiven auf das Konzept 'Biopolitik'. Dadurch werden die Analysepotentiale für aktuelle Phänomene, die den Zusammenhang zwischen dem Leben und dem Lebendigen und der Regierbarmachung betreffen, ausgelotet. Im Fokus stehen die Strategien und die Objekte der Regierungs- und Regulierungsbemühungen: In welcher Weise werden gesellschaftliche Probleme konstruiert und bestimmten 'Zielscheiben' zugeschrieben? Welche Subjektivierungsformen lassen sich im Rahmen biopolitischer Zugriffe ausmachen? Inwiefern spielen spezifische sozialtheoretische Überlegungen und Konzeptionen von Zeit für biopolitische Strategien und Konflikte eine Rolle? An welchen Gegenständen sind die fortdauernden Konflikte, die sich im Spannungsfeld zwischen Medizin, Ethik und Politik ergeben, zu explizieren? 



Helene Gerhards ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Politikwissenschaft der Universität Duisburg-Essen.
apl. Prof. Dr. Kathrin Braun ist Forschungskoordinatorin am Zentrum für Interdisziplinäre Risiko- und Technikforschung (ZIRIUS) der Universität Stuttgart.


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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis7
Herausgeberinnen- und Autorenverzeichnis9
Teil I Einleitung12
Leben, Zeit, Regierung – Eine sozialtheoretische und konstruktivistische Neubestimmung des Konzepts Biopolitik13
Zusammenfassung13
1Einleitung – Jenseits von Leben und Politik14
2Zur Kritik der Relationalität und Immanenz von Leben und Politik20
3Die Neuverortung von Biopolitik als zeitliches Konzept im Rahmen moderner episteme24
4Biopolitik und die Dimension der Zeit – die Geschichtlichkeit und Temporalisierung der Zeit27
5Biopolitik und die Dimension der Politik – die Verknüpfung von Einzelnem und Ganzem im Zuge von Regierung32
6Biopolitik und die Dimension des Lebens – das Prinzip der positiven Lebensmacht35
7Biopolitik als sozialtheoretisches Konzept – Zusammenfassung und Ausblick40
Literatur46
Teil II Theoretische Konturen der Biopolitik51
Biopolitik als Theorie der Gesellschaft52
Zusammenfassung52
1Das gesellschaftstheoretische Defizit der Biopolitik53
2Biopolitik als Theorie der Gesellschaft?56
2.1Biopolitik als Konzept in der Praxis57
2.2Das Erbe der Gesellschaftstheorie in der Biopolitik60
3Theoriegeschichte der Biopolitik65
3.1Die historische Berechtigung eines Neuanfangs66
3.2Das Versprechen der Negativität68
4Rekonstruktionsversuche jenseits von Orthodoxie und Synthese72
Literatur73
Biopolitik der Zeit76
Zusammenfassung76
1Biopolitik der Zeit: eine Annäherung77
2Biopolitik im Kontext der Werkgeschichte79
3Zeit, Macht, Wissen und Subjektivierung bei Foucault81
4Temporale Technologien im Kontext einer kritischen Genealogie des Macht-Wissens82
5Konzeptionen von Zeit und Geschichte innerhalb sich verändernder Rationalitäten und Technologien des Gouvernements89
6Biopolitik der Zeit: Souveränität93
7Biopolitik der Zeit: Disziplin94
8Biopolitik der Zeit: Sicherheit96
9Neoliberale Selbst- und Fremdzeitführungstechniken97
10Ausblick99
Literatur100
Teil III Biopolitische Subjekte – biopolitische Subjektivierung103
Die Temporalität der Biopolitik – Eine systemtheoretische Perspektive auf die Regierung ‚symptomfreier Kranker‘104
Zusammenfassung104
1Einleitung105
2Spuren der Zeit in der Biopolitik107
3Systemtheoretische Zeit110
4Die Zeitlichkeit der Regierung ‚symptomfreier Kranker‘114
4.1Das genetische Erkrankungsrisiko als Beobachtungszeit115
4.2Selektionen genetischen Wissens als Zeit der Autopoiesis118
5Zusammenfassung und Schlussfolgerungen121
Literatur124
The Democratic Biopolitics of PrEP128
Abstract128
1Introduction: PrEP and Biopolitics129
2PrEP—the Medicalization of HIV Prevention131
3The Biopolitical Lens132
4The Political Debate Around PrEP139
5The Democratic Biopolitics of PrEP148
References151
Teil IV Neue Zugriffe auf die „Bevölkerung“161
Rassistische Zukunftskalkulationen – Zur Biopolitik einer migrantischen Geburtenrate162
Zusammenfassung162
1Migrationspolitik als Biopolitik und die Ambivalenzen einer expliziten Demografisierung164
2Kinder von Migrantinnen als demografischer Faktor169
2.1Die reproduktive Bedrohung171
2.2Die reproduktive Assimilation173
3Zur Konstruktion migrantischer Zukunftsgenealogien176
3.1Subjektlose Verhaltensforschung177
3.2Die Verlängerung des Andersseins in die Zukunft179
4Schlussbemerkungen: Biopolitik, Demografisierung und die reproduktive Matrix181
Literatur182
Der biopolitische Charme der Familie – Die „nachhaltige Familienpolitik“ und die quantitative und qualitative Regulierung der Bevölkerung in Deutschland188
Zusammenfassung188
1Einleitung189
2Biopolitik, Bevölkerung und Milieu bei Foucault191
3Soziale Reproduktionsverhältnisse195
4Biopolitik als Regulierung sozialer Reproduktionsverhältnisse und die Familie als Milieu197
5Die nachhaltige Familienpolitik199
5.1Die Problemdefinitionen200
5.2Das biopolitische Wissen um Familie201
5.3Die vergeschlechtlichten Subjektivitäten der nachhaltigen Familienpolitik203
5.4Biopolitische Differenzen204
6Fazit: Bedeutungsveränderung von Familie im Rahmen der nachhaltigen Familienpolitik206
Literatur209
Biopolitik der Angst – Affekttheoretische Anschlüsse an Michel Foucault213
Zusammenfassung213
1Einleitung214
2Zur Sozialität von Affekten215
3Affekte und Gouvernementalität216
4Foucaults Geschichte der Körper als Geschichte affektiver Regime218
5Eine Politik der Affekte: Bedrohung und Präemption221
6Biopolitik als Affektpolitik225
7Resümee227
Literatur228
Teil V Politische und ethische Konflikte um Bio- und Körperpolitik231
Biopolitics and deliberation – Challenging the ideal of consensus in the name of ethics232
Abstract232
1The Surprising Renaissance of Ethics233
2The Ethical Turn in Politics and Technology236
3Biopolitics and the Power of Ethics238
4Appreciating Pluralism—Advising Policy in Ethical Issues242
5The Will to Consensus—Climate Science Speaking Truth to Power245
6Conclusions247
References248
Von Ethisierungen, Entmoralisierungen und Entpolitisierungen – Zur Geschichte einer neuen Regierungstechnologie am Beispiel des französischen nationalen Ethikkomitees252
Zusammenfassung252
1Nationale Ethikinstitutionen – Lösung wofür?253
2Die Frage der Ethisierung medizinischer Forschung – Formen von Problematisierungen als Analyserahmen255
3Probleme: Medizinische Autonomie und Autorität260
3.1Laboratorien – ‚Tempel der Zukunft‘261
3.2‚Experimentieranstalten‘ und die ‚moralische Bildung des Arztes‘263
3.3Medizinkritik und Anti-Moral267
4Ein Komitee für die Forschungsfreiheit – das Ethikkomitee des INSERM270
5Die Institutionalisierung nationaler Ethik: von Sanktionen zur Verantwortung aller271
6Fazit273
Literatur274
Glaube in der Biopolis? – Die biopolitischen Debatten der katholischen Kirche279
Zusammenfassung279
1Die Herausforderung „Körper und biologisches Leben des Menschen“280
2Die biopolitischen Debatten der Katholischen Kirche284
2.1Medizin und Forschung – Die Themenbereiche der katholischen Kirche285
2.2Thematische Rahmungen und biopolitische Positionierungen287
2.2.1 Abtreibung287
2.2.2 Diagnostik288
2.2.3 Hybride/Hybridisierung289
2.2.4 Klonen/Klonierung290
2.2.5 Künstliche Befruchtung292
2.2.6 Gentherapie293
2.2.7 Adulte und embryonale Stammzellen295
3Die katholische Kirche der Biopolis297
Literatur299
Gefährdete jüdische und muslimische Körper? – Forderungen nach Regulierung der Vorhautbeschneidung in Deutschland302
Zusammenfassung302
1Die Tragweite der Urteile des Kölner Amts- und Landgerichtes304
2Medizinische, psychoanalytische und strafrechtliche Forderungen nach Regulierung der Vorhautbeschneidung durch BeschneidungsgegnerInnen308
2.1Ein „verstümmelnder Eingriff ohne medizinische Indikation“308
2.2„Schneidende Gewalt“ und ein „archaisches Genitaltrauma“312
2.3Eine „gefährliche Körperverletzung“ und kein „sozialadäquates Verhalten“315
3Fazit319
Literatur und Quellen322
Teil VI Biopolitik und Kritik: Theoriepolitische Anschlüsse330
Eine politische Wissenschaft der Biomedizin – Politische Selbstbeschreibungen in den Analysen zur Biopolitik331
Zusammenfassung331
1Einleitung332
2Die Besonderheit der biopolitischen Reflexion334
3Die ‚Neuheit‘ der Biomedizin339
4Biomedizin – ein politisches Problem?344
5Fazit348
Literatur351
Zur Grammatik medizinischer Herrschaft – Reflexionen zur biopolitischen Medizin bei Foucault, Horkheimer und Adorno353
Zusammenfassung353
1Einleitung354
2Somatokratie, die Herrschaft der Medizin355
3Dialektik der Nosopolitik360
4Lokalisierung nosopolitischer Herrschaft364
5Das nosopolitische Janusgesicht368
Literatur372
Nutzbare Körper und „gesteigerte Menschhaftigkeit“ – Biopolitik und Kapitalismus bei Michel Foucault und Walter Benjamin376
Zusammenfassung376
1Einleitung: Problematische Entwicklungslinien einer (fast) unüberschaubaren Debatte377
2Biopolitik und Kapitalismus: eine wechselseitige Steigerungsdynamik381
2.1Die Produktion nutzbarer Körper: Biopolitik und Kapitalismus bei Michel Foucault381
2.2Walter Benjamin: „Kapitalismus als Religion“ und die „Heiligkeit des Lebens“384
3Anlageträger-Screening und procreative beneficence – Interaktionen von Kapitalismus und Biopolitik390
4Ausblick: Die Biopolitik politisieren393
Literatur396

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