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E-Book

Bla Bla Bla

Spannende Geschichten mit Illustrationen erzählen

AutorDan Roam
VerlagRedline Verlag
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl360 Seiten
ISBN9783864142727
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis18,99 EUR
Komplexe Sachverhalte, umständlich erklärt und obendrein langweilig dargestellt - oder kurz: Bla Bla Bla. So empfinden wir nicht selten die wortreichen Vorträge und Power-Point-Präsentationen, die uns in Meetings, Seminaren und Fortbildungen einschläfern. Kein Wunder, dass wir das meiste wieder sofort vergessen. Mit Dan Roams neuem Band ist Schluss damit. Er führt anschaulich vor, wie das bewährte Prinzip des Storytellings seine inspirierende Wirkung voll entfaltet: in Kombination mit Bildern, Skizzen, Entwürfen oder ganzen Bildgeschichten. Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Wenn man sich diese Tatsache geschickt zunutze macht, hat man das probate Gegenmittel für Langeweile und Vergessen. Und man lernt, wie man richtig Stoff sondiert, ihn strukturiert und schlussendlich präsentiert. Dan Roam sagt, was zu tun ist, wenn Worte ihren Dienst versagen - oder besser: Er zeigt es uns anschaulich in Bildern, Zeichnungen und Skizzen.

Dan Roam ist Gründer und Präsident von Digital Roam Inc., einer Beratungsfirma, die Managern hilft, komplexe Probleme durch visuelles Denken zu lösen. Er hält weltweit bei Kunden und Konferenzen Vorträge zu diesem Thema. Sein einzigartiger Ansatz kam bereits bei Firmen wie Google, eBay, General Electric, News Corp., Sun Microsystems sowie bei der United States Navy zum Einsatz.

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Leseprobe

Teil 1: Das Blablameter


Kapitel 1: Forschungsreise durch Blablaland



Mit Wörtern kann man alles beschreiben. Das heißt aber noch lange nicht, dass Wörter die beste Methode sind, um alles zu beschreiben.

Was ist Blabla?

Nicht alle Wörter sind Blabla.

Wir halten diese Wahrheiten für ausgemacht, dass alle Menschen gleich erschaffen wurden, dass sie von ihrem Schöpfer mit gewissen unveräußerlichen Rechten begabt wurden, darunter das Leben, Freiheit und das Streben nach Glück.2

Worte sind großartig. Wenn sie gut angewendet werden, helfen Worte uns zu denken, sie veranlassen uns zu fühlen, sie lassen uns erinnern, sie teilen uns die Wahrheit mit, sie zeigen uns den Weg, sie helfen uns zu verstehen, sie vereinfachen Kompliziertes, sie bringen uns zusammen und geben unserem Leben einen Sinn.

Oh! Ich entglitt den verdrießlichen Fesseln der Erde …
Streckte meine Hand aus und berührte Gottes Antlitz.
3

Wenn Worte funktionieren, verändern sie nicht nur unser Empfinden für die Welt; Worte verändern die Welt selbst.

Yes we can.4

Das sind nicht die Worte, von denen wir sprechen.

Wenn Worte funktionieren

Worte können all diese wunderbaren Dinge bewirken, weil die Sprache die komplexeste, am weitesten entwickelte und wichtigste Technologie ist, welche die Menschheit jemals geschaffen hat.

Aber Worte zu verwenden und Worte gut zu verwenden ist nicht dasselbe. Denn so wunderbar die Technologie der Sprache auch ist, sie ist gleichzeitig diejenige Technologie, die wir am leichtesten verpfuschen können.

Wenn Worte nicht funktionieren

Wenn es um Worte geht, gibt es einiges falsch zu machen. Und wenn das geschieht, ist das Ergebnis Blabla: die übermäßige, fehlerhafte oder missbräuchliche Verwendung der Technologie der Sprache.

Manchmal resultiert unser Blabla aus einem ehrlichen Fehler – wir haben eine gute Idee mitzuteilen, aber wir benutzen die falschen Worte, um sie zu erklären. Manchmal kommt es zu Blabla, weil wir uns gedanklich keine Klarheit verschafft haben – wir sind nicht sicher, ob unsere Idee etwas taugt, und verwenden daher Worte, um eine schwache Idee zu tarnen oder eine mittelmäßige zu verschleiern. Und manchmal ist das Blabla einfach reine Bösartigkeit – weil wir wissen, dass unsere Idee unterirdisch ist, benutzen wir Worte, mit denen wir die Zuhörer von dem ablenken, was wir wirklich denken.

Nicht alle Worte sind gleich; und Blabla ist auch nicht immer gleich.

  • Bei dem Lärm ist es zwar schwer zu unterscheiden, aber nicht jedes Blabla ist gleich.

Darf ich vorstellen: das Blablameter

Ernest Hemingway, jener Autor, der am ehesten dafür bekannt ist, Sprache so wortfrei wie möglich zu halten, sagte einmal, das Beste, was ein ehrgeiziger Schriftsteller tun könne, sei »einen eingebauten Dünnschiss-Detektor zu entwickeln«. Was damals galt, gilt heute umso mehr: Wir müssen achtgeben, wenn wir mit Dünnschiss konfrontiert werden, und ebenso sehr müssen wir uns bewusst sein, wenn wir diejenigen sind, die Dünnschiss produzieren.

Was man mit Bestimmtheit über die Welt des Blabla sagen kann, ist, dass sie nicht einheitlich aussieht. Es gibt alle möglichen Sorten von Blabla: zu viele Wörter, die falschen Wörter, unverständliche Wörter, irreführende Wörter. Wir brauchen weitaus mehr als eine Schaufel, um uns da hindurchzuarbeiten.

Wie wär’s mit einem eingebauten Blabla-Detektor?

Bei einem Meeting, während einer Konferenz, im Unterricht, beim Nachrichtensehen, beim Twittern – wäre es nicht toll, wenn wir ein Gerät hätten, das alle eingehenden Wörter filtert und rasch die Signale aus dem Rauschen herauslöst? Was wir brauchen, ist eine Art Blabla-Detektor, eine schnelle Methode, um festzustellen, was das Zuhören lohnt und was nicht. Bauen wir uns doch einen. Bauen wir ein Blablameter.

  • Das Blablameter hilft uns, die eingehenden Signale und das Rauschen auf unterschiedlichen Ebenen zu filtern.

Was das Blablameter kann

Unser Blablameter ist ein Gerät, mit dem wir herausfinden können, welche Wörter effektiv eingesetzt werden und welche nicht.

Wenn wir das Blablameter auf eine verbale Quelle richten, nimmt es die Wörter auf und verarbeitet sie anhand von vier unterschiedlichen Filtern, dann wird der Blablatext auf einer Skala ausgegeben. Gut verwendete Wörter – Wörter, die eine eindeutige Aussage haben, eine vernünftige Idee beschreiben und in guter Absicht geäußert wurden – werden auf der Null-Seite der Skala abgelegt (»kein Blabla«). Wörter, die den gröbsten Missbrauch von Sprache repräsentieren – Wörter, die eine irreführende Aussage enthalten und den Zweck haben, uns vom Erkennen einer ungeheuer schlechten Idee abzuhalten –, werden auf dem höchsten Blabla-Level abgelegt. Zwischen diesen beiden Extremen finden wir jene Wörter, die einfach langweilig oder ungewollt verwirrend sind.

  • Die Skala des Blablameters: null Bla auf der einen Seite, Bla hoch drei auf der anderen.

Je nach Messergebnis wissen wir dann, ob wir die Werkzeuge dieses Buches benötigen, um eine bestimmte Folge von Wörtern zu verbessern – und falls ja, welche Werkzeuge wir anwenden sollen, um sicherzustellen, dass die tatsächliche Aussage transportiert wird und Gehör findet.

Bis wir am Ende angelangt sind, steht uns das komplette Blablameter zur Verfügung, und wir wissen, wie man damit umgeht. In seiner Gesamtheit sieht das Blablameter so aus:

  • Das vollständige Blablameter. In diesem und dem nächsten Kapitel lernen wir, wie man all seine Features anwendet.

In diesem und dem folgenden Kapitel werden wir das vollständige Blablameter erstellen und erproben, aber jetzt wärmen wir unseren internen Dünnschiss-Detektor erst mal mit ein paar Beispielzitaten auf.

Der »Verstanden«-Test

Im Folgenden finden Sie fünf Zitate prominenter Persönlichkeiten der vergangenen fünf Jahre. Alle fünf wurden ursprünglich in öffentlichen Plattformen geäußert, die dem Sprecher (oder der Quelle) eine intensive Wahrnehmung garantierten. Alle fünf beschreiben wichtige Aspekte unseres Lebens und decken Themenbereiche ab, die sich nach übereinstimmender Meinung auf uns, unsere Familien und unser Berufsleben auswirken.

Diese fünf Zitate dienen uns als ein erster Test unserer Blabla-Messung. Lesen Sie sie durch, und achten Sie darauf, wie jeder Sprecher die Worte wählt, um einen Gedanken zu vermitteln. Damit Sie nachvollziehen können, wie gut das dem jeweiligen Sprecher gelingt, folgt auf jedes Zitat eine »Verständnisskala«. Lesen Sie jedes Zitat nur ein Mal (wir kommen später noch mal darauf zurück), füllen Sie die darunter stehende Skala aus, dann fahren Sie im Text fort.

Noch etwas wird Ihnen auffallen: Ich habe die Sprecher noch nicht angegeben. Das sparen wir uns auf bis zum Schluss.

Der Blabla-Test: Fünf prominente Äusserungen der letzten Jahre

A »Eine spezielle Formel mit Nährstoffen, die es dem Körper ermöglicht, physische Kraft aufzubieten, indem sie zur strukturellen Integrität des muskoloskeletalen Systems beiträgt und die optimale Erzeugung und Ausnutzung aus der Nahrungsaufnahme unterstützt.«

? verstehe ich vollkommen ? verstehe ich einigermaßen ? verstehe ich nicht
 

B »Ich würde sagen, eigentlich haben wir das [die »Öffentlichkeitsoption« der Krankenversicherung] ziemlich eindeutig definiert im Hinblick darauf, was wir für die beste Lösung gehalten haben. Wie ich schon sagte, das sollte nicht so sein, dass es einfach nur ein vom Steuerzahler finanziertes System ist, das nicht rechenschaftspflichtig ist, sondern es müsste sich eher anhand von Prämien selbst finanzieren und sollte mit den privaten Versicherern konkurrieren können … Nun, wenn man sich die Ergebnisse ansieht, die 80 Prozent von all den verschiedenen Rechnungen, die es gibt und wo die Leute sich einig sind, dass sie unsere – die meisten der Ideen seit Beginn dieses Prozesses widerspiegeln … Aber die 20 Prozent, die jetzt immer noch Stillstand verursachen, hätten auch Stillstand verursacht, wenn wir einen Plan vorgelegt hätten, wenn wir keinen Plan vorgelegt hätten, wenn wir es dem Kongress überlassen hätten, wenn wir ihn selbst geschrieben hätten – weil sie irgendwelche tief verwurzelten ideologischen Spaltungen innerhalb unseres Kongresses repräsentieren und, ehrlich gesagt, innerhalb unserer Gesellschaft.«

? verstehe ich vollkommen ? verstehe ich einigermaßen ? verstehe ich nicht

C »Typischerweise besteht eine Position aus dem Besitz von 30 bis 35 S&P-100-Aktien, überwiegend in einer Wechselbeziehung mit diesem Index, dem Verkauf von Aus-dem-Geld-Calls auf dem Index und dem Erwerb von Aus-dem-Geld-Puts auf dem Index. Der Verkauf der Calls soll dazu dienen, die Rentabilität zu erhöhen, und ermöglicht gleichzeitig eine Aufwärtsbewegung des...

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