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Börsenstars und ihre Erfolgsrezepte

Methoden für Kleinanleger, die Großen zu kopieren

AutorUlrich W. Hanke
VerlagBörsenbuchverlag
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl274 Seiten
ISBN9783864703812
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis21,99 EUR
Von den großen Investoren kann man sich einiges abschauen - doch was ist für Privatanleger wirklich brauchbar? Ulrich W. Hanke nimmt die Strategien von Benjamin Graham, Warren Buffett, Michael O'Higgins, Joel Greenblatt, John Neff, Peter Lynch, Ken Fisher, William O'Neil, James O'Shaughnessy, Martin Zweig, David Dreman und Anthony Gallea unter die Lupe. Hinzu kommen populäre deutsche Börsenstrategen wie Max Otte, Uwe Lang und Susan Levermann. Hanke analysiert die Methoden der Börsenlegenden und arbeitet heraus, wie die Systeme funktionieren, welche Kennzahlen und welche Werte dabei wichtig sind. Er gibt Anlegern Filter und Checklisten an die Hand, mit denen sie in den Fußstapfen der Börsenstars wandeln können.

Ulrich W. Hanke war als Redakteur für die WirtschaftsWoche, Capital, Financial Times Deutschland und BörseOnline tätig. Der Diplom-Betriebswirt ist Herausgeber und Chefredakteur von boersianer.Info - Das digitale Anlegermagazin.

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Leseprobe

Es gebührt sich, nicht zuletzt der Höflichkeit wegen, dass ich mich Ihnen kurz vorstelle. Ich heiße Ulrich W. Hanke und habe für Sie in diesem Buch meine Lieblingsrezepte für die erfolgreiche Geldanlage zusammengetragen, inklusive aller Zutaten, Portionsangaben und Garzeiten sowie Porträts der Spitzenköche, um im Bild zu bleiben. Im Laufe der Recherche zu diesem Buch bin ich immer wieder darauf gestoßen, dass sich die Börsenstars in ihren Bücher eingangs vorstellen oder zumindest lehrreiche Anekdoten aus ihrem Leben erzählen. Das hat mir nicht nur gut gefallen, es hat mir auch geholfen. Denn um eine Anlagestrategie wirklich zu verinnerlichen, muss man den Strategen dahinter, die Person, die sie aufgestellt hat, verstehen. Ich stelle in diesem Buch zwar die Erfolgsrezepte anderer vor, aber immer aus meiner Sicht, durch meine sprichwörtliche persönliche Brille, nach meiner Interpretation. Deshalb, so hoffe ich, kann ich Ihnen mit den folgenden Zeilen einen kurzen Eindruck vermitteln, wer ich bin, was ich bisher erlebt habe, wie ich ticke und wie meine Brille gefärbt ist.

Wenn ich ehrlich bin, kann ich Ihnen gar nicht genau erklären, wie mein Interesse an den Finanzmärkten geweckt wurde. Seinen Anteil daran hat sicherlich mein Vater, der bei der Dresdner Bank im EDV-Bereich arbeitete. Die Beraterbank mit dem grünen Band der Sympathie, so hieß damals ein Werbeslogan, ist mittlerweile ja bekanntlich in der Commerzbank aufgegangen. Ich erinnere mich daran, dass ich als Kleinkind im Rechenzentrum im silbernen Jürgen-Ponto-Turm einmal einen Ausdruck holen durfte, den ich zuvor am Terminal meines Vaters in Auftrag gegeben hatte. Einen Weihnachtsbaum aus verschiedenen Reihen mit dem Buchstaben X, von einem Nadeldrucker auf Endlospapier gedruckt. Das war vor der Zeit von Personal Computern, dem Internet oder gar dem Smartphone, als es noch riesige Computer und Telefone mit Wählscheiben gab. Sehr pflichtbewusst brachte ich auch mein erspartes Kleingeld, oft fast mein ganzes Taschengeld zur Frankfurter Sparkasse von 1822, um es dort selbst in Rollen zu wickeln und auf meinem Sparbuch gutschreiben zu lassen. Ich war schon als Kind ein sparsamer Mensch und freute mich über Zinsen.

Mitte 1988 wurde der deutsche Leitindex DAX geboren. Mein vier Jahre älterer Bruder verschlang wenig später wissbegierig die ersten TV-Sendungen vom Börsenparkett und die ersten Anlegermagazine in Deutschland. Er landete später ebenfalls in der Finanzbranche, als Steuerexperte im Immobiliensektor. Meine Mutter, die mich 1977 in Frankfurt zur Welt brachte, las und liest noch heute die FAZ, deren Finanzmarktteil ich immer in die Hand bekam. Ich studierte ab 1996 – da warb der Schauspieler Manfred Krug gerade für die T-Aktie – Betriebswirtschaftslehre an der FH Frankfurt zwar in der Bankenmetropole am Main, war aber zunächst nicht mit dem Finanzvirus infiziert. Meine Studienschwerpunkte waren Personalwesen und Marketing, bevor ich mich entschied, Personalwesen durch Finanzdienstleistungen zu ersetzen. Dadurch verlor ich sogar ein Semester. Damals dachte ich jedoch, ich sollte meinen Schwerpunkt lieber dort setzen, wo es später am meisten Geld zu verdienen gibt. Ich begann mich für die Finanzmärkte zu interessieren und investierte kleine Beträge meines Ersparten an der Börse. Ordergebühren bekam ich zurückerstattet, weil mein Konto über meinen Vater lief, der als Angestellter bei der Dresdner Bank Sonderkonditionen erhielt. Der Neue Markt und die Dotcom-Firmen boomten. Ich verlor später glücklicherweise nur wenig meines Ersparten. 1999 arbeitete ich dann im Rahmen meines Studiums ein halbes Jahr lang für die genossenschaftliche Fondsgesellschaft Union Investment in einer überaus interessanten Abteilung, dem Asset Management Development.

Mein geschätzter Mentor, der Abteilungsleiter Nicolás Ebhardt, schickte mir zur Vorbereitung das Buch „Wertpapiermanagement: Professionelle Wertpapieranalyse und Portfoliostrukturierung“ von Manfred Steiner und Christoph Bruns. Letzterer leitete seinerzeit das Aktienfondsmanagement bei Union Investment. Im Gegensatz zu anderen Fondsmanagern aus dem Rentenbereich behandelte Bruns mich als Praktikant nicht wie einen ebensolchen, herablassend, sondern wie einen ebenbürtigen Festangestellten auf Augenhöhe. Ich erinnere mich, dass er jeden auf dem Gang – auch mich – mit Namen begrüßte und dem Geschäftsführer im Aufzug auf die Schnelle eine Einschätzung zum DAX gab, wenn er danach fragte. Meine Abteilung war erst im Entstehen begriffen. Sie sollte zwischen Kunden und Fondsmanagement geschaltet werden. Man ging davon aus, dass das Geschäft von Union Investment stark wachsen würde, was es dann später auch tat, und die Fondsmanager sollten nicht ständig mit Fragen der Kundschaft konfrontiert werden. Mein Projekt hieß Anlageausschusssitzungen und an dessen Ende hatte ich für eine neue Kollegin alle nötigen Voraussetzungen für deren Job geschaffen. Mir verhalf das Praktikum wiederum zu Einblicken in sämtliche Bereiche – eine Win-win-Situation für alle Beteiligten und ein Glücksfall für mich.

Damals hatte ich noch nicht so sehr verinnerlicht, dass viele Fondsmanager, die nicht besser als der Gesamtmarkt abschneiden, ihr Gehalt eigentlich gar nicht wert sind.

Mein Professor Karl-Heinz Schlotthauer war lange Zeit als Geschäftsführer von Helaba Trust tätig, bevor er in den Staatsdienst wechselte. Er riet mir dazu, meinen Weg im Finanzbereich fortzusetzen. Ich schrieb meine Diplomarbeit also zu dem Thema „Geschäftsplanung am Beispiel eines Vermögensberaters“.* So konnte ich mein Wunschthema (Businesspläne) mit dem Wunschthema meines Professors verbinden. Mir war allerdings schon zu jener Zeit bewusst, dass ich im Anschluss nicht sofort Vermögensberater hätte werden können. Wer hätte sein Geld schon einem jungen Mann im Alter von 24 Jahren ohne nennenswerte Berufserfahrung anvertraut. Also schlug ich nach meinem Abschluss zum Diplom-Betriebswirt einen anderen Weg ein.

Eher durch Zufall kam ich zur Finanzzeitschrift Die Telebörse, die den Namen der bekannten TV-Sendung trug. Dort arbeitete ich als Aushilfe in der Dokumentation und Schlussredaktion. Und dort erlebte ich auch das erste Mal den Niedergang der Medien live mit. Als ich eines Tages im Juli 2002 zu meiner üblichen Anfangszeit am Mittag vor der Tür stand, ließ mich niemand hinein (als Aushilfe hatte ich keine Zugangskarte). Später verkündete der Chefredakteur Roland Tichy, der sichtlich mit den Tränen zu kämpfen hatte, dass das Anlegermagazin eingestellt wird – und zwar schon mit der nächsten Ausgabe. Von da an sicherten sich die Kollegen aus der Redaktion ihre Kontaktdaten und telefonierten auf der Suche nach einem neuen Job herum oder schauten einfach nur Fernsehen. Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 waren Fernsehmonitore in den Redaktionsräumen die Regel. Wirklich gearbeitet hat niemand mehr, wer wollte es den Kollegen verdenken. Ich betrachtete aber leider nicht das große Ganze, sonst hätte ich die Probleme der Medienbranche vielleicht schon seinerzeit erkannt, sondern ich wollte nun unbedingt Finanzjournalist werden. Denn im Gegensatz zur Arbeitsatmosphäre bei einer Fondsgesellschaft, wie ich sie kennengelernt hatte, ging es in einer Zeitschriftenredaktion viel kollegialer zu (dachte ich zumindest zu jener Zeit). Der blaue Nadelstreifenanzug war ebenso keine Pflicht wie eine frische Rasur. Und ich trage gerne einen Dreitagebart …

Sowohl Roland Tichy sollte ich später nochmals begegnen als auch erneut das Aus einer Zeitung hautnah erleben. Ich arbeitete als freiberuflicher, in der Regel schlecht bezahlter Journalist für zahlreiche Medien, absolvierte unbezahlte Praktika etwa bei Focus Money in München – immer mit dem Drang, möglichst schnell das aufzuholen, was andere vielleicht dadurch schon erreicht hatten, dass sie in jungen Jahren für ihre Schülerzeitung schrieben. Es war dieser Drang, der mich vermutlich schnell zu einem sehr guten Schreiber machte. Da ich aber sehr selbstkritisch bin, war mir das lange nicht klar. Ich zog für meinen Traum vom Journalismus vom Main in die strukturschwächste Gegend von Mecklenburg-Vorpommern und ging danach in die Schweiz nach Zürich. Dort arbeitete ich für das Anlegermagazin stocks von Axel Springer und übernahm unter anderem den Bereich Rohstoffe und Minen-Aktien – völliges Neuland für mich. Ich war mir aber bewusst, dass Leser der Zeitschrift ihr hart verdientes und gespartes Geld – womöglich ausschließlich – aufgrund meiner Berichte investieren würden. Also sah ich mich in der Pflicht, mich möglichst schnell in das Thema einzuarbeiten und gute Ratschläge zu geben. In der Regel las ich nach Dienstschluss um 19 Uhr noch vier Stunden lang auf dem heimischen Sofa Bücher in englischer Sprache zum Thema Commodities oder Geschäftsberichte, aber auch allgemeine Finanzliteratur. Meine Anlageempfehlungen entwickelten sich sehr gut. Ich schrieb fast jede zweite Titelgeschichte und fuhr sinnbildlich auf vollen Touren mit 200 Stundenkilometern.

Dann...

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