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E-Book

Brustkrebs Überlebenshilfe für junge Frauen

Erlebnisbericht: Eine Betroffene und zwei Experten beraten

AutorBenjamin Rösing, Dagmar Emons, Josef Beuth
VerlagTrias
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl160 Seiten
ISBN9783830437192
FormatPDF/ePUB
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Die Diagnose Brustkrebs ist in jedem Alter ein Schock. Dieser Ratgeber geht auf die psychosozialen Bedürfnisse und medizinischen Besonderheiten von Frauen mit genetischer Vorbelastung oder Brustkrebs vor den Wechseljahren ein. Er ist gegliedert nach den Phasen von Vorsorge, über OP bis zur Nachsorge. Die Autoren geben konkrete Antworten, welche Konsequenzen die jeweilige Therapie auf Familienplanung oder eine bestehende Schwangerschaft hat und wie man die Überlebenschancen steigern kann. Die Schilderung von Dagmar Emons - selbst Betroffene - und die Expertenkommentare bieten wertvolle Entscheidungshilfen

Dagmar Emons erkrankte mit 37 Jahren. Heute ist sie 40 Jahre alt und lebt in Köln. Prof. Dr. med. Josef Beuth ist Leiter des Instituts zur wissenschaftlichen Evaluation naturheilkundlicher Verfahren an der Uni Köln. Dr. med. Benjamin Rösing ist Gynäkologe arbeitet als Oberarzt an der Uniklinik Köln.

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Leseprobe

EXPERTEN-RAT

Untersuchungsverfahren


Eine Röntgenuntersuchung der Brust – die Mammographie – ist eine verlässliche Methode zur Abklärung von auffälligen Befunden. Sie wird meist gemeinsam mit einer Ultraschalluntersuchung, die wir schon auf S. 27 beschrieben haben, durchgeführt, wenn die Brust verdächtige Veränderungen aufweist.

Mammographie

Veränderungen in der Brust, z. B. kleine Kalkherde (Mikrokalk), die als Zeichen von Umbauvorgängen erste Zeichen einer Brustkrebserkrankung sein können, lassen sich mit einer Mammographie erkennen, lange bevor sie als Knoten oder Verhärtung tastbar sind. Dementsprechend wird die Mammographie zur Früherkennung sowie zur Abklärung von Veränderungen (Knoten, Verhärtungen) empfohlen. Die Mammographie zur Abklärung von Verdachtsbefunden und bei besonderen Risiken (z. B. gehäufte Brustkrebsfälle bei nahen Verwandten unter 50 Jahren) ist eine Kassenleistung. Auffällige Veränderungen sind u. a.:

  • neu aufgetretene Knoten, Verhärtungen, Größenunterschiede der Brust,
  • Hautveränderungen, Einziehungen der Haut einer Brust,
  • neu aufgetretene andauernde Rötung, Überwärmung einer Brust,
  • Absonderungen aus einer Brustwarze,
  • Knoten in der Achselhöhle.

Mikrokalk als Hinweis für Karzinomvorstufen

Die Mammographie (Röntgenuntersuchung der Brust) zählt zu den wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen, die insbesondere zur Früherkennung verkalkender Tumore (ca. 50 % der Karzinomvorstufen fallen durch Mikroverkalkungen auf!) und ihrer Frühformen beiträgt.

»Mikrokalk « sind kleinste Kalkablagerungen, die im Mammogramm diagnostizierbar sind und deren Form und Anordnung (z. B. als »gruppierter Mikrokalk «) Auskunft über deren Entstehung und Krankheitswert (gutartig/bösartig) geben.

CHECKLISTE

Worauf Sie bei einer Mammographie achten sollten

Wenn bei Ihnen eine Mammographie erforderlich ist, sollten Sie vorab folgende Fragen klären:

  Ist das Röntgengerät jünger als fünf Jahre?

  Werden die europäischen Qualitätsregeln des Mammographie-Screenings eingehalten?

  Liegt ein Gütesiegel für Brustdiagnostik vor?

  Von einem »Experten für Brustdiagnostik« sollten mindestens 5000 Mammographien pro Jahr beurteilt werden! Verfügt Ihr Untersucher über diese Erfahrung und Routine?

  Ist eine Zweitbegutachtung des Röntgenbilds durch einen unabhängigen Experten vorgesehen?

  Ist die »qualitativ hochwertige konventionelle Mammographie« oder die »Vollfeld-digitale-Mammographie« garantiert?

Diese Fragen bieten Ihnen einen Qualitäts-Check der Mammographie-Untersuchung. Wenn der Arzt die Fragen verneint, bietet das Vorgehen in seiner Praxis oder Klinik nicht die optimale Qualität.

BI-RADS – Einteilung der Mammographie-Befunde

Die international anerkannte Einteilung der Mammographie-Befunde erfolgt nach dem sogenannten Breast Imaging Reporting and Data System (BI-RADS ). Was die einzelnen Stufen bedeuten, ersehen Sie in der Tabelle oben auf der nächsten Seite.

Das ACR (American College of Radiology) beschreibt in seinem sogenannten »Breast Imaging Report and Data System « morphologische Veränderungen der Brust mit klarer Zuordnung zu einer statistischen Risikoeinschätzung. Die ACR-Diagnosekriterien des Brustdrüsengewebes (= Parenchym) ersehen Sie aus der Tabelle auf der folgenden Seite.

Wenn das Gewebe sehr dicht ist (ACR-Typ III oder IV), könnte ein Tumor bei der Mammographie übersehen werden. Daher sollte zusätzlich eine Ultraschalluntersuchung oder eine Kernspintomographie durchgeführt werden.

Die BI-RADS-Stufen

BI-RADS-StufeWas es bedeutetWas folgt daraus?
1Die Brust ist unauffällig.Keine Maßnahmen nötig.
2Es gibt einen auffälligen Befund, der sicher gutartig ist.Keine Maßnahmen nötig.
3Es gibt einen auffälligen Befund, der wahrscheinlich gutartig ist.Sie sollten nach 3 oder 6 Monaten – das entscheidet der Arzt – zur Kontrolluntersuchung gehen.
4Es gibt einen verdächtigen Befund.Der Befund muss umgehend weiter abgeklärt werden.
5Es gibt einen hochgradig verdächtigen BefundDer Befund muss umgehend weiter abgeklärt werden, am besten durch eine Biopsie.

ACR-Einstufung des Brustgewebes

ACR-TypBeschreibungdiagnostische Sicherheit
Typ Iüberwiegend lipomatös (Fettgewebe)sehr hoch
Typ IIfibroglandulär (Binde-/Drüsengewebe)hoch
Typ IIIinhomogen dichtbeschränkt
Typ IVextrem dichtbeschränkt

Computertomographie

Die Computertomographie (CT) ist ein spezielles Röntgenverfahren, das Querschnittsbilder (z. B. der Brust) liefert. CT-Aufnahmen sind bei bestimmten Indikationen aussagefähiger als Röntgenaufnahmen, da durch bessere Kontrastabstufungen die einzelnen Gewebearten (z. B. Knochen, Muskeln, Fett) besser zu unterscheiden sind. Durch Einsatz von Kontrastmitteln kann die Treffsicherheit der CT weiter gesteigert werden. Technisch unterscheiden sich CT und Röntgen insofern, als die Strahlenquelle bei der CT rund um den Körper kreist, der Röntgenstrahl nur aus einer Richtung erfolgt. Daher sind CT-Bilder frei von Überlagerungen von Geweben. Mit Hilfe des Computers wird aus den Daten ein dreidimensionales Bild erzeugt, das beurteilt wird.

Positronenemissionstomographie

Die Positronenemissionstomographie (PET) ist eine hochempfindliche Untersuchungsmethode, mit der Gewebebereiche aufgespürt werden können, in denen die Zellen einen besonders hohen Stoffwechsel haben, wie es zum Beispiel bei Krebszellen der Fall ist. Dieses Verfahren erkennt also bösartige (schnell wachsende) Tumorzellen, aber eben auch andere Zellen mit aktivem Stoffwechsel. Demzufolge können auch Entzündungen, Narben oder Verschleißerscheinungen (z. B. Abnutzung von knöchernen Gelenkteilen) ein Signal erzeugen, ohne das diesem eine Krebserkrankung zugrunde liegt.

Vor der Untersuchung wird der Patientin eine radioaktiv markierte Zuckerlösung (Glukose) intravenös gespritzt. Mit dem Blutstrom verteilen sich die Zuckermoleküle im gesamten Körper und werden vor allem von Zellen mit einem aktiven Stoffwechsel aufgenommen, reichern sich also in diesen Bereichen an. Da die Zuckermoleküle radioaktiv markiert sind, lässt sich diese Anreicherung mit einem entsprechenden Detektor nachweisen. Das geschieht in einer PET-Röhre, in deren Ring sich die Detektoren befinden, während die Patientin auf einem beweglichen Tisch in die Röhre hineinfährt. Die PET liefert dreidimensionale Bilder des untersuchten Bereiches – das kann auch der gesamte Körper sein –, wobei die Anreicherung der radioaktiven Zuckermoleküle farblich dargestellt wird. Rot kann zum Beispiel eine hohe Anreicherung bedeuten und Blau keine Anreicherung; das heißt, in den roten Bereichen besteht Krebsverdacht. Mit der PET lassen sich Tumore ab einer Größe von 2 mm aufspüren.

Wichtig

PET-Signale sind unspezifisch und können auch von nicht entarteten, stoffwechselaktiven Zellen erfolgen. Deshalb ist die PET zur Erstdiagnostik nicht geeignet.

Wann ist eine PET sinnvoll?

Zur Stadienbestimmung (zur Abklärung der Ausbreitung des Krebsleidens, insbesondere von diagnostisch schwer zugänglichen Lymphknoten im Brustbeinbereich) kann die PET diagnostisch hilfreich sein.

  • Sie ist ebenfalls zur Verlaufsbeobachtung von Krebserkrankungen geeignet.

  • PET-Untersuchungen sind insbesondere wegen der fehlenden Spezifität zur Erstdiagnostik von Brustkrebs ungeeignet.

Die Kosten betragen ca. 1000–2000 Euro und werden in der Regel nicht von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet, es sei denn, sie sind über den Tagessatz der Krankenkassen für die stationäre Behandlung abgedeckt.

Kombination von PET und CT

PET/CT ist eine Kombination aus zwei unterschiedlichen bildgebenden Verfahren. Mittels PET/CT ist es möglich, beide Untersuchungen gleichzeitig durchzuführen. Als Ergebnis erhält man ein Fusionsbild mit den Informationen beider Verfahren. Mittels PET/CT lassen sich Zellbereiche mit hoher Stoffwechselaktivität definitiv einem Organ bzw. einer Gewebeschicht zuordnen. Auf dieser Basis können Gewebeentnahmen bzw. Tumoroperationen präzise durchgeführt werden.

Kernspintomographie

Die Kernspintomographie (auch Magnet resonanztomographie, MRT, genannt) ist ein spezielles Diagnostikverfahren ohne Röntgenstrahlen, bei dem die Brust über Magnetfelder in Schichten untersucht wird. Es handelt sich um eine hochempfindliche Untersuchungsmethode, die durch Kontrastmittelgabe noch gesteigert bzw. erweitert werden kann. Da durch diese sehr empfindliche Diagnostikmethode zuweilen auch gutartige Veränderungen der Brust als verdächtig eingestuft werden, sollte sie nur bei definierten Fragestellungen (z. B. Diagnostik von weiteren Tumoren in der Brust, sogenannte multifokale Herde) und in Ergänzung zur Mammographie und Sonographie erfolgen.

Wichtig

Eine MRT der Brust sollte in der ersten Zyklushälfte durchgeführt werden. In der zweiten Zyklushälfte ist die Brust besser durchblutet, was zu falsch positiven Ergebnissen...

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