Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, Note: 1,7, Philipps-Universität Marburg (Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, Betriebswirtschaftslehre der Banken), 158 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Zu den zentralen Schwierigkeiten der KMU zählen die Beschaffung von langfristigem, risikotragendem Eigenkapital (nachfolgend EK), dessen Kosten, sowie der Ausgleich ihrer häufig mangelhaften betriebswirtschaftlichen Kenntnisse und Kompetenzen. Mittelständische Betriebe stehen deshalb zunehmend vor der Aufgabe, sich nicht mehr ausschließlich über klassische Kredite zu finanzieren, sondern auch EK-Finanzierungen aufzudecken, die sowohl ihren Kapital-, als auch den Beratungsbedarf decken. In erster Linie sind vermögende Privatpersonen, sog. Business Angels, dafür geeignet, diese Defizite im Mittelstand zu schließen. Sie gehen nicht nur EK-Beteiligungen in innovativen mittelständischen Unternehmen ein, sondern engagieren sich darüber hinaus aktiv in Form von unternehmerischen Unterstützungsleistungen. Obwohl das Phänomen Business Angels in Deutschland erst seit wenigen Jahren diskutiert und zunehmend populär wird, ist diese Finanzierungsform keineswegs neu: Bereits Unternehmen wie Ford, Mannesmann, Microsoft oder Amazon wurden in ihrer Anfangsphase von Privatinvestoren unterstützt, wenngleich diese damals noch nicht Business Angels genannt wurden.
Das optimale Zustandekommen zwischen Kapital suchenden Unternehmern und investitionsbereiten Privatinvestoren wird jedoch durch Ineffizienzen des entsprechenden Marktsegmentes behindert. Insbesondere ist der Informationsfluss zwischen beiden Akteuren unzureichend, so dass zahlreiche - wirtschaftlich gesehen notwendige - Investments aufgrund von Informationsdefiziten nicht zustande kommen. Business Angels-Netzwerke (nachfolgend BAN) können als intermediäre Institutionen die Probleme bei der Investitions- und Kapitalsuche von Angels und Entrepreneuren überwinden, sowie die Anzahl und die Effizienz von privaten EK-Beteiligungen steigern.
Die Intention der vorliegenden Arbeit besteht in der Ausarbeitung der Funktionen und Bedeutung, sowie des Potentials dieser BAN für innovative mittelständische Betriebe. Dabei sollen nicht nur die Leistungen der Netzwerke und ihre Notwendigkeit für den informellen Beteiligungskapitalmarkt verdeutlicht werden, sondern in erster Linie ihr Nutzen und ihre Vorteile für den innovativen Mittelstand. Insgesamt greift diese Arbeit eine innovative und aktuelle betriebswirtschaftliche Thematik auf, die insbesondere in Deutschland erst seit wenigen Jahren zunehmend ins Blickfeld der öffentlichen Diskussion rückt und immer noch relativ unbekannt ist.
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