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Business Combinations im Konzernabschluss

Ökonomische Analyse der Abhängigkeit von Erscheinungsformen von Unternehmenszusammenschlüssen und ihrer Abbildung im externen Rechnungswesen

AutorMilovan Smigic
VerlagDUV Deutscher Universitäts-Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl261 Seiten
ISBN9783835091283
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR
Milovan Smigic untersucht den Zusammenhang zwischen den Erscheinungsformen von Unternehmenszusammenschlüssen und ihrer Abbildung im externen Rechnungswesen und beurteilt die Zweckmäßigkeit der verschiedenen Vollkonsolidierungsmethoden.

Dr. Milovan Smigic promovierte bei Prof. Dr. Hannes Streim am Lehrstuhl für Theroretische Betriebswirtschaftslehre I, Unternehmensprüfung, der Universität Bochum. Er ist derzeit als fachlicher Mitarbeiter für die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft tätig.

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Leseprobe
1 Einleitung (S. 1)

1.1 Problemstellung und Zielsetzung

International zunehmender Wettbewerbsdruck sowie wirtschaftliche Globalisierungstendenzen bewirken einen zunehmenden Trend zu Unternehmenszusammenschlüssen (Business Combinations). So hat sich die Anzahl der Unternehmenstransaktionen Mitte bis Ende der neunziger Jahre auf internationaler Ebene mehr als verdreifacht und auf nationaler Ebene nahezu verdoppelt. Die Sicherung und Verbesserung der wirtschaftlichen Lage sowie die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit sind Ziele, die häufig bei solchen Unternehmenszusammenschlüssen angegeben werden. Mögliche Chancen werden zugleich jedoch auch von Risiken begleitet, denen sich vorwiegend die Kapitalgeber aussetzen.

Der Konzernabschluss hat ausschließllich die Aufgabe, den Kapitalgebern und Dritten Informationen zu liefern, die ihre finanziellen Interessen vor etwaigen Nachteilen schützen." Ob er diesen Zweck hinreichend erfüllt, gilt es in erster Linie zu klären. Wie Unternehmenszusammenschlüsse im externen Rechnungswesen vor diesem Hintergrund abgebildet werden können, wird in der Literatur seit langem kontrovers diskutiert. Der HGB-Konzernabschluss hat u.a. durch die 2002 von der EU-Kommission verabschiedeten Verordnung an Bedeutung verloren, wodurch sich der Fokus für kapitalmarktorientierte Unternehmen auf einen IFRS-Konzernabschluss richtet.

Seit dem 1.Januar 2005 müssen alle Unternehmen innerhalb der EU, die einen geregelten Kapitalmarkt in Anspruch nehmen oder die Nützung eines geregelten Kapitalmarkts planen, verpflichtend ihren Konzernabschluss nach IRFS aufstellen. Darüber hinaus erhalten die Mitgliedsstaaten die Befügnis, allen Unternehmen vorzuschreiben oder zu erlauben, ihren Konzernabschluss und ihren Einzelabschluss nach IFRS aufzustellen. Das am 29. Oktober 2004 vom deutschen Bundestag verabschiedete Bilanzrechtsreformgesetz (BilReG) ermöglicht - über den Pflichtanwendungsbereich der EU-Verordnung hinaus - nicht kapitalmarktorientierten deutschen Unternehmen ihren Konzernabschluss und größen Kapitalgesellschaften i.S.v. § 267 Abs. 2 HGB zur Erfüllung der Offenlegungspflichten nach §§ 325ff. HGB ihren Einzelabschluss nach IFRS aufzustellen.

Aktuell wird auf internationaler Ebene im Zusammenhang mit der zweiten Phase des Gemeinschaftsprojekts des FASB und IASB „Business Combination" neben der Erwerbsmethode (Purchase-Method) die noch wenig bekannte Fresh Start Methode diskutiert, die bislang in keinem Rechnungslegungssysteme Anwendung findet. Diese war bereits Gegenstand der Diskussionen der G4+1-Arbeitsgruppe, die im Züge ihrer weltweiten Harmonisierungsbestrebung der Konzernrechnungslegung die Frage behandelte, welche Methoden zur Abbildung von Business Combinations herangezogen werden sollen und ob die Beschränkung auf eine einzelne Methode zur Kapitalkonsolidierung die Abbildungsqualität erhöht.®

Ob verschiedene Arten von Unternehmenszusammenschlüssen ebenfalls unterschiedliche Abbildungsmethoden erfordern, ist die zentrale Frage, die bei der ökonomischen Analyse geklärt werden muss. Nach Ansicht des FASB kann über die Erwerbsmethode jegliche Form des Unternehmenszusammenschlusses abgebildet werden. Das IASB hat sich dieser Entwicklung im Zuge der internationalen Harmonisierung angeschlossen, wenngleich es bis vor kurzem eine andere Meinung vertreten und eine Methodenvielfalt propagiert hat.

Der deutsche Gesetzgeber sieht dagegen immer noch das Wahlrecht zwischen der Erwerbs- und der Interessenzusammenführungsmethode (Pooling-of-Interests-Method) vor. Fraglich ist, ob der Grundsatzentscheidung des FASB und des IASB zuzustimmen und inwieweit die Reduktion auf nur eine Methode zur Abbildung von Business Combinations zweckmäßig ist. Diese Frage lässt sich in folgende zentrale Unterpunkte einteilen:

1. Ist eine einzige Konsolidierungsmethode für Unternehmenszusammenschlusse einer Mehrzahl von Methoden vorzuziehen?

2. Falls ja, stellt sich die Frage, welche Methode auf alle Formen von Unternehmenszusammenschlussen anzuwenden ist.

3. Falls nicht, ist zu klären, welche Methode bei welcher Form des Unternehmenszusammenschlusses zur Anwendung kommen sollte.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis9
Abblldungsverzeichnis15
Abkürzungsverzeichnis17
Tabellenverzeichnis21
1 Einleitung23
1.1 Problemstellung und Zielsetzung23
1.2 Gang der Untersuchung25
2 Die Zwecksetzung der ( Konzern-) Rechnungslegung27
2.1 Der Maßtstab für die ökonomische Analyse27
2.1.1 Rechnungslegung aus Gründen der Effizienz28
2.1.2 Rechnungslegung aus Gründen der Gerechtigkeit42
2.2 Kapitalgeberrisiken und der daraus abgeleitete Schutzbedarf45
2.2.1 Arten von Kapitalgeberrisiken45
2.2.2 Allgemeine Kapitaigeberrisiken46
2.2.3 Konzernspezifische Kapitalgeberrisiken56
2.2.4 Rechnungslegung zum Zweck des Kapitalgeberschutzes62
2.3 Zusammenfassung85
3 Unternehmenszusammenschlüsse und ihre Abbildung in der (Konzern-)Rechnungslegung87
3.1 Erscheinungsformen von Unternehmenszusammenschlüssen87
3.2 Motive für Unternehmenszusammenschlüsse89
3.3 Theoretische Konzepte zur Abbildung von Unternehmenszusammenschlüssen91
3.3.1 Grundlagen91
3.3.2 Das Entity-Konzept (Einheitstheorie)92
3.3.3 Das Property-Konzept (Interessentheorie)93
3.3.4 Das Parent-Company-Konzept95
3.3.5 Das Parent-Company-Extension-Konzept96
3.3.6 Synoptische Übersicht der Konzepte zur Abbildung von Unternehmenszusammenschlüssen97
3.4 Methoden zur Abbildung von Unternehmenszusammenschlüssen97
3.4.1 Grundlagen97
3.4.2 Abbildung von Unternehmenserwerben durch die Erwerbsmethode98
3.4.3 Die Abbildung von Interessenzusammenführungen durch die Interessenzusammenführungsmethode133
3.4.4 Die Fresh Start Methode als Alternative zur Interessenzusammenführungsmethode138
3.4.5 Vergleich zwischen den Konsolidierungsmethoden anhand ihrer Auswirkungen151
3.5 Zusammenfassung153
4 Die Regeln zur bilanziellen Abbildung von Unternehmenszusammenschlüssen im internationalen Vergleich157
4.1 Grundlagen157
4.2 Der Erstkonsolidierungszeitpunkt159
4.3 Die Ermittlung der Anschaffungskosten der Beteiligung160
4.4 Die Verteilung des Gesamtkaufpreises auf die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden (Purchase Price Allocation)162
4.4.1 Die Behandlung von identifizierbaren immateriellen Vermögenswerten162
4.4.2 Die Behandlung eines beim erworbenen Unternehmen bereits bilanzierten Goodwill164
4.4.3 Die Behandlung von erworbenen Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen165
4.4.4 Vollständige versus beteiligungsproportionale Neubewertung166
4.4.5 Die Anschaffungskostenrestriktion166
4.4.6 Der Ort der Aufdeckung stiller Reserven bzw. Lasten167
4.4.7 Die Berücksichtigung von werterhellenden Erkenntnissen nach dem Unternehmenszusammenschluss168
4.5 Die Goodwillbilanzierung169
4.5.1 Der Charakter des derivativen Goodwill169
4.5.2 Die Goodwillfortschreibung nach US-GAAP169
4.5.3 Die Goodwillfortschreibung nach IFRS174
4.5.4 Die Goodwillfortschreibung nach HGB180
4.6 Der Minderheitenausweis181
4.7 Die Behandlung eines negativen Unterschiedsbetrags aus der Kapitalkonsolidierung182
4.8 Zusammenfassung183
5 Ökonomische Analyse der Abhängigkeit von Erscheinungsformen von Unternehmenszusammenschlüssen und ihrer Abbildung im externen Rechnungswesen187
5.1 Grundlagen187
5.2 Der Informationsgehalt der Bilanzpositionen188
5.2.1 Zwecltmäßiger Bilanzansatz und zweckmäßige Bewertung188
5.2.2 Zweckmäßigkeit der Erwerbsmethode201
5.2.3 Zweckmäßigkeit der Interessenzusammenfuhrungsmethode211
5.2.4 Zweckmäßigkeit der Fresh Start Methode213
5.3 Auswirkungen auf den Informationsgehalt des Gewinns218
5.3.1 Zweckmäßige Gewinnauswirkung218
5.3.2 Zweckmäßigkeit der Erwerbsmethode229
5.3.3 Zweckmäßigkeit der Interessenzusammenführungsmethode237
5.3.4 Zweckmäßigkeit der Fresh Start Methode240
5.4 Informative Bilanzpositionen und informativer Gewinn243
5.5 Ergebnis der Zweckmäßigkeitsanalyse247
5.6 Kritische Würdigung der Grundsatzentscheidung des FASB und lASB248
6 Zusammenfassung251
Literaturverzeichnis255
Rechtsquellenverzeichnis281

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