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E-Book

Business Intelligence mit Excel

Datenanalyse und Reporting mit Power Query, Power Pivot und Power BI Desktop. Für Microsoft 365

AutorIgnatz Schels
VerlagCarl Hanser Fachbuchverlag
Erscheinungsjahr2020
Seitenanzahl517 Seiten
ISBN9783446457560
FormatPDF/ePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis39,99 EUR

•BI-Werkzeuge und Methoden (ETL, OLAP, ODBC u. a.)
•Externe Daten abrufen und analysieren mit Power Query
•Power Pivot im Datenmodell - Import, Verknüpfungen, Berechnungen
•Mit DAX-Funktionen kalkulieren und KPIs berechnen
•Excel-Daten mit Power BI visualisieren, Berichte und Dashboards in der Cloud veröffentlichen
Der Zuwachs an Daten in allen Geschäftsprozessen stellt viele Anwender in der Praxis vor neue Herausforderungen. Unternehmensdaten müssen aufbereitet werden verbunden mit intelligentem Reporting und Visualisierung. Analysen sollen zukünftig ständig, sofort und auf allen Medien verfügbar sein. Die benutzerfreundlichen BI-Tools von Microsoft Excel sind hier die erste Wahl für Manager und Controller. Sie helfen Ihnen, Trends und Risiken zu erkennen, Zusammenhänge zu begreifen und die Grundla-gen für Ihre Entscheidungen zu verbessern.
Dieses Praxisbuch vermittelt die Grundlagen für den Einstieg in Business Intelligence. Es erklärt Begriffe und Methoden und zeigt, wie Daten aus unterschiedlichen Quellen mit Microsoft Excel importiert, transformiert und visualisiert werden. Lernen Sie, mit Power Query und der Skriptsprache M Daten aufzubereiten und üben Sie den Aufbau von Datenmodellen mit Power Pivot und DAX. Anschauliche Visualisierungen, Berichte und Dashboards erstellen Sie mit PivotTables, PivotCharts und Power BI.
Für Excel 2019 und Microsoft 365

Ignatz Schels ist als Excel-Experte bekannt und mit über 50 Büchern einer von Deutschlands meistgelesenen Fachbuchautoren. In seinen Spezialseminaren vermittelt er Controllern, Projektmanagern sowie Personal- und Finanzfachkräften fundierte Spezial-kenntnisse zu den Microsoft Office-Programmen. Er programmiert Praxislösungen mit VBA, erstellt Access-Datenbanken und begleitet BI-Projekte vom Konzept bis zum Dashboard (www.schels.de).

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Leseprobe
2Grundlagen, Verfahren und Konzepte

Business Intelligence mit Excel ist mehr als Excel. Neue Verfahren, neue Werkzeuge und neue Konzepte halten Einzug in die altehrwürdige Tabellenkalkulation. Wer sich noch auf dem Wissensstand von vor 10 Jahren ausruht und seinen Horizont auf Zellen, Tabellenblättern und Arbeitsmappen mit Formatierungen und einigen Funktionen begrenzt, sollte umdenken. Das Wissen um grundlegende Datenbankkonzepte und -formate wird für Business Intelligence ebenso gebraucht wie der sichere Umgang mit den BI-Tools.

2.1Relationale und multidimensionale Datenbanken

Die relationale Datenbank ist eine Erfindung aus den 70er-Jahren. Dr. Edgar F. Codd, ein Programmierer bei IBM, erfand das Modell der relationalen Datenbank. Er verwendete die Abfragesprache SEQUEL, aus der SQL hervorging, die Sprache, die heute noch Kern und Basis aller Datenbanksysteme ist. Edgar F. Codd entwickelte auch die Normalformen und die 12 Evaluierungsregeln als Anforderung für ein OLAP-System (Online Analytic Processing). Oracle kam als erstes Unternehmen im Jahr 1979 mit einem relationalen Datenbankmanagementsystem auf den Markt.

Mitte der 90er-Jahre nutzte jedes größere Unternehmen relationale Datenbanken. Aber mit der Zeit tauchte ein Problem auf: Die Datenbanken mit relationalen Verknüpfungen waren zwar ideal geeignet, um Daten auch in größeren Mengen zu speichern. Für die Erstellung von Berichten aus Transaktionsdaten erwiesen sich die Datenbanken jedoch als zu schwerfällig. Musste zum Beispiel ein Bericht über monatliche Umsätze erstellt werden, suchte das System in Millionen von Transaktionen, um eine einzelne Summe zu ermitteln. Nicht selten ging dabei die gesamte Serverwelt „in die Knie“, und an schnelle, Just-in-time-Informationen war gar nicht zu denken.

2.2Das Entity-Relationship-Modell (ERM)

Das Entity-Relationship-Modell (ERM) ist die Grundlage für einen Datenbankentwurf. Die Grundelemente sind Entitäten, Beziehungen und Attribute. Im ERM-Modell werden die grundlegenden Beziehungen einer relationalen Datenbank aufgestellt.

Bild 2.1 Das Entity-Relationship-Modell

2.3Normalisierung und Faktentabellen

Normalisierung ist die Aufteilung der Attribute (Tabellenspalten) in mehrere Relationen unter Berücksichtigung der Normalisierungsregeln und Normalformen mit dem Ziel, eine Form zu erhalten, die keine vermeidbaren Redundanzen aufweist.

Erste Normalform

In der ersten Normalform sind alle Werte atomar, d. h. nicht mehr teilbar.

Zweite Normalform

In der 2. Normalform sind die Daten in Tabellen aufgeteilt, die Beziehungen zwischen den Daten werden über Schlüssel definiert.

Beziehungsarten

1 : 1

 

Jeder Datensatz in Tabelle A ist genau mit einem Datensatz in Tabelle B verbunden (nicht zu empfehlen).

1 : n

 

Jeder Datensatz in Tabelle A kann mit beliebig vielen Datensätzen in Tabelle B verbunden sein, einem Datensatz in Tabelle B ist aber nie mehr als ein Datensatz aus Tabelle A zugewiesen (häufigste Beziehungsart).

n : m

 

Jeder Datensatz in Tabelle A kann mit mehreren Datensätzen in Tabelle B und umgekehrt verbunden sein. Dazu wird eine dritte Tabelle benötigt, in der die Schlüssel aus Tabelle A und Tabelle B enthalten sind.

2.4OLAP – die multidimensionale Datenbank

Die multidimensionale Datenbank ist eine Weiterentwicklung des relationalen Modells. Edgar F. Codd entwickelte sie mit dem Ziel, die Server von Berechnungen zu entlasten, die für aktuelle Berichtserstellungen benötigt wurden. Dazu werden die Aggregationen (Summen) zu Zeiten, in denen die Server nicht beschäftigt sind (nachts) in speziellen Datenbanken gespeichert, sogenannte OLAP-Cubes. Cubes müssen weniger zeitaufwendige Berechnungen durchführen, da ihre Ergebnisse vorberechnet sind.

Ein OLAP-Cube ist ein „Snapshot“ auf die Daten zu einem bestimmten Zeitpunkt, zum Beispiel am Ende des Tages, der Woche, des Monats oder des Jahres (Year-to-date).

2.4.1Von OLAP zu BI

Der Begriff Business Intelligence ist eng mit der OLAP-Technik verbunden. BI-Analysen sind in der Regel nichts anderes als Auswertungen von OLAP-Cubes, aber diese Analysen waren bisher wie die Herstellung und Wartung dieser Cubes nur von IT-Spezialisten und erfahrenen Programmierern durchführbar. Entsprechend zeitraubend und kostspielig gestalteten sich BI-Analysen.

Mit der Excel-PivotTable machte Microsoft den ersten Schritt in Richtung Self-Service-BI: Der einfache Excel-Anwender war in der Lage, Daten in unterschiedlichen Perspektiven darzustellen, zu filtern und mit arithmetischen oder statistischen Methoden (Summe, Anzahl, Mittelwert, Standardabweichung etc.) auszuwerten und diese in ein Datenmodell (OLAP-Cube) zu befördern.

Technisch gesehen entsteht nämlich bei der Anlage einer PivotTable nichts anderes als ein OLAP-Cube.

2.4.2Wie ein OLAP-Cube funktioniert

Ein Cube besteht aus Measures, Dimensionen und Dimensionsattributen.

       Measures sind numerische Datenwerte aus Formeln, die über Dimensionen hinweg Werte zählen, Summen berechnen, Durchschnitte oder Maximal-/Minimalwerte ermitteln.

       Dimensionen sind ähnlich wie Tabellen im relationalen Modell die Spalten- und Zeilenachsen des Cubes. Typische Dimensionen sind Produkte, Artikel, Kunden, Mitarbeiter, Vertriebsgebiete etc.

       Dimensionsattribute sind benannte Elemente innerhalb einer Dimension, ähnlich den Spalten einer Tabelle. Typische Dimensionsattribute für die Dimension Vertriebsgebiete wären zum Beispiel Europa, USA, EMEA (Europe and Middle East).

Im Prinzip besteht ein OLAP-Cube aus vielen einzelnen Boxen. Jede Box enthält eine Aggregation (Summe) aus den Daten einer Datenbank.

Fügen wir eine Dimension für die Daten aus dem Datenbankelement Kategorie hinzu.

Die Vorderseite des Würfels enthält die Summen der ersten Kategorie.

Die mittleren Boxen enthalten die Summen der zweiten Kategorie und die letzte Würfelreihe enthält die Summen der letzten Kategorie.

Fügen wir eine weitere Dimension Zeit mit den Monaten als Elemente hinzu.

Jetzt enthält die erste horizontale Reihe die Summen des ersten Monats.

Und die letzte horizontale Reihe speichert die Summen des letzten Monats.

Das nächste Element aus der OLAP-Technik ist das Measure . Ein Measure bezeichnet die Aggregatfunktion oder einfacher gesagt, was im Würfel berechnet wird. Fügen wir auf der Unterseite des Würfels ein erstes Measure für den Lagerbestand hinzu.

Die nächste Reihe bekommt das Measure Materialkosten.

Und schließlich werden noch die Summen für die Bestellmenge und die Verkaufsdaten eingebaut.

Füllen wir die einzelnen Boxen des Cubes anschließend mit Werten, lassen sich diese über den Schnittpunkt von Measure und Dimension eindeutig bezeichnen.

So lässt sich der Umsatz (Measure) für die Kategorie Sportartikel (Dimension 1) im Monat Januar (Dimension 2) eindeutig klassifizieren.

Noch ein Begriff aus der OLAP-Technologie: Eine Hierarchie wird eingeführt, um Dimensionen zu gruppieren und in Eltern/Kinder (parent/child) zu unterteilen. Damit bietet der Cube die Möglichkeit, Daten per Drilldown von einer oberen Ebene in eine tiefere Ebene zu analysieren.

2.5Datenimport und dynamische Verknüpfungen

Der Umgang mit Daten hat sich in Excel grundlegend gewandelt und wird sich mit Business Intelligence weiter in die eingeschlagene Richtung entwickeln. Daten werden nicht in Tabellenblättern und Arbeitsmappen gespeichert und auch nicht mehr mit Formelkonstruktionen und Funktionstricks kombiniert und ausgewertet. Die Funktion SVERWEIS als klassisches Werkzeug für einfache Beziehungen zwischen Datenbeständen hat weitgehend ausgedient, an seine Stelle treten dynamische Verknüpfungen auf externe Daten, Datenbanken und Webseiten. Client/Server heißt die Devise, Excel wird zum Auswertungstool für externe Daten.

Dabei ist die dynamische Verknüpfung auf externe Daten ein „alter Hut“ für erfahrene Excel-Anwender. Schon in Excel 5.0 (1995) gab es die DDE-Schnittstelle für dynamische Datenverbindungen, in Office 97 war MS Query der Garant für sichere SQL-Abfragen an Datenbanken. Mit Business Intelligence kommen neue Tools ins Spiel, Power Query verbindet den Datenimport mit der Möglichkeit, die Daten gleich zu transformieren und aufzubereiten und Power Pivot stellt Beziehungen wie Datenbankprogramme zur Verfügung.

2.5.1ODBC und MS Query

ODBC (Abkürzung für...

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