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E-Book

Checkliste Kinderosteopathie

AutorChristine Bauer, Kristin Peters
VerlagHaug
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl304 Seiten
ISBN9783132198913
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis74,99 EUR
Für den schnellen Zugriff in der Praxis - Ihr perfektes Nachschlagewerk in der Kinderosteopathie: Übersichtlich strukturiert und illustriert, mit direkt umsetzbaren Therapieanleitungen zu häufig vorkommenden Indikationen. Zahlreiche praxiserprobte Tipps - vor allem für die Behandlung von Säuglingen - führen Sie effektiv zum Therapieerfolg und regen Sie an, eigene Herangehensweisen zu reflektieren. Nützlich bei Diagnostik und Therapie: - die Darstellung der neurologisch-motorischen Entwicklung, ohne deren Kenntnis keine Diagnosestellung möglich ist - die Herausstellung von altersspezifischen Problemen - eine Aufteilung der diagnostischen Tests und Behandlungstechniken nach Altersgruppen

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Leseprobe

3 Embryologie und Fetalperiode


Bei der Behandlung von Neugeborenen und jungen Säuglingen sind die intrauterinen Entwicklungsperioden noch sehr präsent und im Gewebe wahrnehmbar. Die Kenntnis der embryonalen Entwicklung ist also essenziell, um das Gewebe des kleinen Patienten adäquat wahrzunehmen.

Die Schwangerschaftsdauer umfasst klinisch betrachtet 40 Wochen; man berechnet sie vom Zeitpunkt der letzten Menstruation (Menstruationsalter). Die Zeitspanne von der Befruchtung bis zur Geburt beträgt in der Regel 38 Wochen (Ovulationsalter).

3.1 Intrauterine Entwicklung


Das intrauterine Heranreifen des Kindes wird in 3 verschiedene Phasen eingeteilt:

  • Blastenzeit: Sie endet ca. mit dem 17. Tag und umfasst die Befruchtung, die Wanderung durch die Tuba uterina und die Implantation in die Uterusschleimhaut. Sie endet mit dem Erscheinen der Keimblätter.

  • Embryonalzeit: Diese schließt sich an und endet mit der 8. Woche. Jetzt sind alle großen Organsysteme angelegt.

  • Fetalperiode: Sie erstreckt sich von der 9. Woche bis zur Geburt. In ihr finden die Differenzierung und die Reifung der verschiedenen Systeme statt. Ungefähr nach der 24. Woche (Ovulationsalter) ist das Kind äußerlich weitgehend entwickelt. In den letzten Wochen bis zur Geburt lagert es verstärkt Fett ein und wächst weiter in die Länge. Der Körper bereitet sich auf die Geburt vor.

Während der Fetalzeit beginnt die perinatale Periode (28. Woche Ovulationsalter). Sie erstreckt sich bis zum 7. Lebenstag.

Die postnatale Periode dauert bis zum Ende des 2. Lebensjahres. Hier finden v.a. im Bereich der Ausbildung von intellektuellen und motorischen Leistungen entscheidende Prozesse statt.

Differenzierung aus den 3 Schichten der Keimscheibe:

  • Ektoderm: Haut und Nervensystem

  • Mesoderm: Knochen, Muskeln, Bindegewebe (Faszien, Sehnen, Kapseln, Blutzellen)

  • Entoderm: Schleimhaut der Organe (Pharynx, Lunge, Verdauungsapparat)

Geschlechtszellen sind keine gewöhnlichen Körperzellen. Sie nehmen an der normalen embryologischen Entwicklung nicht teil. Sie sind „Überbleibsel“ aus frühen Entwicklungsstadien (Morula) und wandern erst relativ spät in die Keimdrüsen ein.

3.2 Blasten- und Embryonalzeit


Im Folgenden werden wesentliche Stadien der intrauterinen Entwicklung dargestellt.

3.2.1 Blastenzeit


Die Blastenzeit reicht von Tag 0 bis maximal Tag 19 ( ▶ Abb. 3.1):

  • Entwicklung der Blastozyste (0–6. Tag):

    • Befruchtung

    • Verschmelzen der beiden Kerne

    • Furchungsteilung (Morula), Wanderung durch die Tuba uterina

    • Eintritt in den Uterus

    • Blastozyste, bestehend aus Trophoblast (epithelartig an der Außenseite) und Embryoblast (klumpig im Inneren)

  • Implantation (um den 6. Tag):

    • Implantation in die Uterusschleimhaut

    • Verbindung des Trophoblasten mit der Uterusschleimhaut und deren Gefäßen = Synzytiotrophoblast (spätere Plazenta)

  • Beginn des uteroplazentalen Kreislaufs (um den 12. Tag)

  • Entstehung der Keimblätter (um den 19. Tag):

    • Embryoblast besteht aus 2 Keimblättern, dem Ekto- und Entoderm

    • Blastozyste mit mittlerweile 2 Höhlen: einer kleinen, dem Ektoderm zugewandten (Amnion) und einer großen, dem Entoderm zugewandten (primärer Dottersack)

Abb. 3.1 Blastenzeit.

(Drews U. Taschenatlas der Embryologie. 2. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2006, Abb. A, S. 55)

3.2.2 Embryonalzeit


Die Embryonalzeit umfasst insgesamt die 3.–8. Woche:

  • Frühentwicklung (3. Woche):

    • Umorganisation des Embryos ( ▶ Abb. 3.2)

    • Die zweiblättrige Keimscheibe hängt am Haftstiel in der Chorionhöhle (primärer Dottersack).

    • Der sekundäre (definitive) Dottersack steht in Kontakt mit dem Entoderm, die Amnionhöhle weiterhin in Kontakt mit dem Ektoderm.

Abb. 3.2 Umorganisation der embryonalen Höhlen.

(Drews U. Taschenatlas der Embryologie. 2. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2006, Abb. A, S. 59)

  • Achsenorgan (kraniokaudale Ausrichtung, 3. Woche):

    • Verdickung des Ektoderms in der Mittellinie (Primitivstreifen; ▶ Abb. 3.3)

    • Einsinken im Bereich der Mittellinie (Primitivrinne) und Wanderung von ektodermalen Zellen nach lateral – Induktion des intraembryonalen Mesoderms

    • Die Bildung der Primitivrinne induziert aus entodermalen Zellen die Entstehung der Chorda dorsalis als 1. Achsenorgan des Embryos (primitive Wirbelsäule)

Abb. 3.3 Entwicklung des Primitivstreifens.

(Drews U. Taschenatlas der Embryologie. 2. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2006, Abb. A, S. 63)

  • Abfaltung (4. Woche):

    • Entwicklung des embryologischen Breitgesichts mit Neuralfalten und Schlundbögen

    • Entwicklung der ersten Somiten im Bereich der Nackenbeuge

    • Schluss des Neuroporus anterior, dann des Neuroporus posterior

    • Entwicklung von Arm- und Beinknospen

    • Am Ende besitzt der Embryo mehr als 30 Somiten ( ▶ Abb. 3.4).

Abb. 3.4 Kraniokaudale Krümmung: Embryo vor der Fixation, Dorsalansicht.

(Liem T, Schleupen A, Altmeyer P, Zweedijk R, Hrsg. Osteopathische Behandlung von Kindern. 2. Aufl. Stuttgart: Haug; 2010, Abb. 2.71 e, S. 71)

  • Verschluss des Darmrohrs (4. Woche):

    • Das intensive Wachstum des ektodermalen Anteils des Embryonalkörpers bedingt die kraniokaudale Krümmung und führt damit die vordere und hintere Darmpforte aufeinander zu. Dadurch wird die Verbindung zum Dottersack eingeengt (Dottergang; ▶ Abb. 3.5).

    • Kranial entstehen Schilddrüse, Lunge, Herz und Leber sowie Ösophagus und Magen, kaudal die Gallenblase und die Darmschlingen.

Abb. 3.5 Verschluss des Darmrohrs.

(Drews U. Taschenatlas der Embryologie. 2. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2006, Abb. 2.15, S. 71)

  • embryonaler Kreislauf (4. Woche):

    • Die Krümmung des Embryonalkörpers führt die beiden Dorsalarterien aufeinander zu, sie verschmelzen oberhalb des Septum transversum, das sich weiter in die Horizontale verlagert, zur ersten pulsierenden Herzanlage.

    • Die Wachstumsbewegung des Septum transversum bietet Raum für die Entwicklung der Lungenknospen in den entstehenden Pleurahöhlen ( ▶ Abb. 3.6).

Abb. 3.6 Abgrenzung der...

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