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E-Book

Coaching: Miteinander Ziele erreichen

AutorMaren Fischer-Epe
VerlagRowohlt Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl272 Seiten
ISBN9783644571112
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Seit seinem Erscheinen 2002 hat sich das vorliegende Buch zu einem Standardwerk der Coaching-Literatur entwickelt. Es ist zu einem festen Begleiter in der Coaching- und Führungspraxis geworden und wird als Einführung und praxisnahe Orientierungshilfe in vielen Aus- und Weiterbildungen eingesetzt. Für diese Ausgabe ist der gesamte Text redaktionell überarbeitet worden und wiederkehrenden Leserwünschen wurde Rechnung getragen. Der Kern des Coachings ist jedoch über die Jahre hinweg derselbe geblieben: Ein gutes Coaching-Gespräch begleitet den Coachee bei der Suche nach stimmigen Zielen und Lösungen. Es fördert Kontextverständnis, Rollenklarheit, Selbstreflexion und Selbstverantwortung. Hier erfährt der Leser, was innerhalb eines Coachings geschieht, welche Strategien sich bewährt haben und wie man Coaching-Kompetenz erwirbt.

Maren Fischer-Epe ist Expertin für Lern- und Veränderungsprozesse. Sie arbeitet mit einem interdisziplinären Team in der Personal- und Organisationsentwicklung und leitet Ausbildungsprogramme zu Führungs- und Dialogkompetenz, Coaching und Persönlichkeitsentwicklung. Ihre Bücher über Coaching und Selbstcoaching sind Standardwerke in der Aus- und Weiterbildung von Beratern, Trainern und Führungskräften. Friedemann Schulz von Thun (*1944) studierte in Hamburg Psychologie, Pädagogik und Philosophie und promovierte bei Reinhard Tausch und Inghard Langer über Verständlichkeit bei der Wissensvermittlung. Nach seiner Habilitation wurde er zum Professor für Pädagogische Psychologie in Hamburg berufen (1976 - 2009). Außerdem konzipierte er Kommunikationstrainings für Lehrer und Führungskräfte, später für Angehörige aller Berufsgruppen (1971 bis heute). Er ist Autor zahlreicher Bücher und Herausgeber der Reihe «Miteinander reden: Praxis» Für weitere Informationen siehe www.schulz-von-thun-institut.de Maren Fischer-Epe ist Expertin für Lern- und Veränderungsprozesse. Sie arbeitet mit einem interdisziplinären Team in der Personal- und Organisationsentwicklung und leitet Ausbildungsprogramme zu Führungs- und Dialogkompetenz, Coaching und Persönlichkeitsentwicklung. Ihre Bücher über Coaching und Selbstcoaching sind Standardwerke in der Aus- und Weiterbildung von Beratern, Trainern und Führungskräften.

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Leseprobe

Einführung


von Friedemann Schulz von Thun

«Coaching»: zwar kein schönes Wort, ein hässlicher Klang. Haben wir nicht schon genug von all den Anglizismen, von jenen geistigen Fertigwaren, die bei uns als begriffliche Hoffnungsträger für Innovation und Modernisierung herhalten müssen? Und doch, unter diesem Begriff hat sich in den letzten dreißig Jahren eine besondere Qualität von Beratung und beruflicher Förderung herausgebildet, verbunden mit einer veränderten Rollendefinition (auch für Führungskräfte, Lehrer etc.), die tatsächlich eine Verheißung enthält: dass ich in Zeiten schwerwiegender und verunsichernder beruflicher Herausforderungen ganz individuell wirksame Hilfe bekommen kann. Um diese Qualität geht es hier, und Maren Fischer-Epe setzt anspruchsvolle Maßstäbe.

«Coaching»: Das klingt so ähnlich wie «Couch». Dieses Liegemöbel von Sigmund Freud ist im öffentlichen Bewusstsein noch immer mit dem Psychologen in unverwüstlicher Assoziation verbunden. Ob wir Lehrerkollegien oder politische Fraktionen beraten haben, immer stand hinterher in der Presse: «Lehrer auf der Couch!» oder (schlimmer noch) «X-Partei musste auf die Couch!» Ich hätte den Überschriftenredakteur würgen können! Nicht nur, dass um der Pointe willen ein falsches Bewusstsein vom Arbeits- und Rollenverständnis eines psychologischen Beraters aufgefrischt und verewigt wird. Viel schwerwiegender: Der Klient kommt in den Geruch, pathologisch zu sein, seine Neurosen erst bearbeiten zu müssen, bevor er wieder auf die Menschheit losgelassen werden kann.

«Coaching»: Wahrscheinlich kann dieser Begriff trotz klangtechnischer Ähnlichkeit wirkungsvoll helfen, endlich von der Couch loszukommen. Coaching klingt sportlich, nach Bundesliga, ein flinker Turnschuh, ein Hochleistungssportler erscheint auf der Spielfläche, der nicht nur gut trainiert, sondern auch «mental» optimal und mit allen Raffinessen der Kunst auf Sieg programmiert sein will. Nun gut, ein wenig von diesem sportlichen Hochleistungsimage kann wohl keinen großen Schaden anrichten, aber wenn wir nun Maren Fischer-Epes Buch lesen, merken wir bald, dass damit der Kern der Sache auch wieder nicht, oder jedenfalls längst nicht ausreichend, beschrieben ist. Und was ist der Kern der Sache?

Stellen Sie sich vor, Sie wären ein Leistungssportler im übertragenen Sinne, nämlich in Ihrem Beruf in verantwortlicher Position. Was Sie unternehmen, wie Sie entscheiden, wie Sie mit den Leuten umgehen – all dies hat Folgen, für Sie selbst, für die Menschen, für die Organisation. Und stellen Sie sich weiter vor: Die Herausforderungen, die auf Sie zukommen, sind nicht leicht zu meistern: Die strategische/ fachliche/ menschliche/ mikropolitische Komplexität setzt Ihnen zu und wächst Ihnen zuweilen über den Kopf. Wäre es da nicht gut, Sie müssten nicht alles alleine im stillen Kämmerlein ausbrüten und entscheiden, sondern Sie könnten sich darüber aussprechen und beraten mit einem klugen Menschen, der Ihnen wohl will und Ihnen hilft, die hundert Fäden zu entwirren, die in Ihrem Kopf zusammenlaufen und sich nicht selten verknäulen? Mit jemandem, der gut zuhören kann, aber im entscheidenden Moment auch etwas Kluges von sich gibt oder, oft noch wichtiger, die richtigen Fragen stellt? Mit jemandem, der mit geschultem Blick sieht, an welchen Stellen es hakt, sowohl in der Sache als auch menschlich, in Ihrem Team oder, noch menschlicher: bei Ihnen selbst? Mit jemandem, der Ihre Brille aufsetzt und alles mit Ihren Augen anschaut, aber dann plötzlich auch die Brille wechselt und ein ganz neues Bild wahrnimmt, das er Ihnen zeigt? Der Ihnen alle Wertschätzung und Respekt entgegenbringt, aber Sie doch auch mit Feedback konfrontiert, denn vielleicht haben Sie eine mächtige Position erreicht, und ehrliche Rückmeldungen von anderen sind in dieser Höhe zur Mangelware geworden? Was noch? Es dürfte kein arroganter Besserwisser sein, sondern eher jemand, der darauf vertraut, dass in einem kundig gestalteten Dialog «die Wahrheit zu zweit beginnt», dass die Frucht des Dialogs eine ist, die weder auf dem Baum des einen noch auf dem Baum des anderen hätte wachsen können. Dieser Dialog vollzieht sich nicht zwischen einem hilflosen, dummen Ratsuchenden und einem weisen, erfahrenen Ratgeber. Sondern zwischen zwei Experten, die unterschiedliche Qualifikationen mitbringen und im Zusammenbringen dieser Unterschiede auf Synergien hoffen können: Der eine, der Klient, bringt Sach-, Fach- und Feldkompetenz mit, denn er ist Profi in seinem angestammten Bereich; ferner kennt er sich selbst am besten, und das ist nicht minder wichtig. Der andere, der Coach (und dies kann und wird gerne eine Frau sein, obwohl es der Coach heißt), verfügt im günstigen Fall auch über Feldkompetenz, sodass ihm der Klient nicht alle Regeln, die auf seinem Schachbrett gelten, erst erklären muss. Vor allem aber liegt seine Fähigkeit darin, den dialogischen Prozess der Beratung, des Erarbeitens von Diagnosen, Interventionen und Lösungen nach den Regeln der Kunst zu gestalten. Und, vielleicht am allerwichtigsten: die Regeln der Kunst so zu variieren, dass sie für die Einmaligkeit des Augenblicks tauglich werden – für diesen Klienten, bei diesem Thema, in dieser Situation.

Es ist diese flexible Rollenvielfalt, die den Coach nach dem Verständnis von Maren Fischer-Epe auszeichnet: Je nach den Umständen ist er einfühlsamer Klärungshelfer, anschaulicher Lehrer, besonnener Berater, anteilnehmender und ehrlicher Mitmensch, effektiver Trainer, kurzum ein mutmachender Entwicklungshelfer zur Selbsthilfe und immer ein verschwiegener Vertrauter.

Dazu kommt ein Arbeitsverständnis, das tiefschürfende Problemanalysen zwar nicht ausklammert, aber doch den Schwerpunkt mehr auf Ziele und Lösungen legt; das die Schwächen und Entwicklungsrückstände des Klienten zwar nicht tabuisiert, aber doch vor allem seine Stärken und Fähigkeiten betont und herausarbeitet; das die Belastungen und die manchmal schwere Not des Klienten zwar nicht verleugnet und schönredet, aber doch auch nach Perspektiven sucht, unter denen alles auch anders und positiv gesehen werden kann.

Wenn alles gut läuft, geht der Klient nicht nur gut beraten aus den Sitzungen hervor, sondern auch gestärkt und ermutigt, mit neu erworbenen Kompetenzen der Situationsdiagnose, der Selbstklärung und Selbstberatung, der Kontakt- und Problemlösefähigkeit. Aber der «Hochleistungssportler» soll nicht nur und nicht vor allem lernen, schneller, höher und weiter zu springen. Er soll auch die Ziele, die er sich setzt, auf Verträglichkeit überprüfen, das heißt in der Lebensbalance bleiben oder sie zurückgewinnen. Hier braucht der Coach jene Weisheit, die nicht jedes Ziel einfach zu erreichen hilft, sondern das Ziel selbst, von einer höheren Warte aus, in Frage zu stellen wagt.

Um ein solches Coaching leisten zu können, reicht es nicht, das Herz auf dem richtigen Fleck zu haben – obwohl auch dies eine wichtige und weithin unterschätzte Schlüsselqualifikation darstellt. Folglich öffnet Maren Fischer-Epe ihren reichhaltigen professionellen «Werkzeugkoffer». Hier hat es jedes Kapitel in sich, und wer Lust bekommt, diese Werkzeuge selber zu gebrauchen, hat noch – je nach Vorqualifikation – einiges vor sich, bis sie in seine Hand passen. Aber diese Lehrjahre dürfen mit höchstem Interesse genossen werden, da die hier vorgestellten Instrumente, Modelle, Sichtweisen und Methoden für die menschliche Entwicklung ganz allgemein wertvolle Anstöße geben.

Leser meiner Trilogie «Miteinander reden» finden hier, neben vielem anderen, auch «alte Bekannte» wieder: das Kommunikations- und das Wertequadrat, das Persönlichkeitsmodell von Riemann und Thomann, den Teufelskreis und das Modell vom Inneren Team, dargestellt im «Einsatzfeld Coaching». Dies ist insofern naheliegend, als ein Coaching dem Klienten u.a. dabei behilflich ist, mit sich selbst und mit anderen besser klarzukommen. Dieser kommunikationspsychologische Hintergrund verbindet sich bei Maren Fischer-Epe mit einer fundierten Kenntnis der Rollenanforderungen und Spielregeln im Management und ihrer langjährigen Erfahrung mit Veränderungsprozessen in der Unternehmenswelt.

1992 habe ich gemeinsam mit Maren Fischer-Epe den Seminarbaustein «Methoden der Einzelberatung und des Coachings» im Rahmen unserer Fortbildungsreihe für Berater und Trainer konzipiert und geleitet. Ich suchte und fand damals eine Spezialistin, die zweifach beheimatet war: in der Seele des Menschen ebenso wie im Feld der Hierarchien und Rollen, Strukturen und Organisationen. Diese zweifache Beheimatung ist das Besondere an dem hier vorgestellten Coaching-Verständnis. Es wird der Tatsache gerecht, dass der Klient zugleich Profi und Mensch ist. Der Profi will und muss sich auf dem Feld der Leistung bewähren, er sucht nach tauglichen Instrumenten und Vorgehensweisen, um seine Wirksamkeit und Perfektion zu steigern. Der Mensch sucht nach Sinn und Lebensbalance, nach Selbstverwirklichung in seiner einmaligen Existenz. Beide «Auftraggeber» sitzen auf dem Stuhl dem Coach gegenüber, und dieser darf keinen von beiden aus dem Auge verlieren. Nicht selten steht er vor der Aufgabe, sie wieder miteinander auszusöhnen, wenn der eine dem anderen und der andere dem einen zu schaffen macht.

Ich freue mich sehr, dass mit diesem Buch die Erkenntnisse vieler Jahre praktischer Coaching-Erfahrung für den Anwender anschaulich und präzise verdichtet vorliegen. Besonders gefällt mir, dass Maren Fischer-Epe ihre «Werkzeuge» zwar mit ansprechender Prägnanz vorstellt, dann aber auch den «verantwortlichen Einsatz» dieser Werkzeuge in Abhängigkeit von mancherlei Umständen demonstriert und reflektiert. Wohltuend und weise auch...

Blick ins Buch

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