Diplomarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich BWL - Marketing, Unternehmenskommunikation, CRM, Marktforschung, Social Media, Note: 1,0, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Lehrstuhl für Marketing II), Sprache: Deutsch, Abstract: Noch Anfang 2000 schienen die Gesetze der Ökonomie auf den Kopf gestellt: Etablierte Unternehmen, die seit Jahren zweistellige Wachstumsraten bei Umsatz und Gewinn vorweisen konnten, sich aber mit Produkten wie klassischen Konsum- und Investitionsgütern beschäftigen, fanden an der Börse nur wenig Beachtung. Dagegen genügten Stichworte wie 'Internet' oder 'E-Commerce', ein '.com' im Namen und ehrgeizige Geschäftspläne, um die Aktienkurse junger Internetfirmen in schwindelerregende Höhen zu treiben, obwohl sie immer höhere Verluste auftürmten. Die Entschlossenheit, kühne Wachstumsvisionen, koste es, was es wolle, in die Tat umzusetzen, zählte mehr als nüchterne Kalkulation. Geschwindigkeit war das oberste Gebot, Parolen wie 'die schnelle fressen die langsamen' wurden ausgegeben. Oftmals wurde dabei der Erfolg nicht etwa am Cashflow oder sogar am Gewinn (der häufig nicht abzusehen war) des Unternehmens gemessen, sondern vielmehr in der Zahl der Besucher der entsprechenden Website oder bestenfalls in der Zahl der registrierten 'Stammbesucher'. Mittlerweile ist der Traum vom ökonomischen Perpetuum mobile allerdings auf dem Boden der Realitäten zerschellt.1 Immer mehr Internet-Start-Ups geht das Geld aus, weil sie die nötigen Anlaufinvestitionen für Markterschließung und Logistik unterschätzt, sie sich im Wachstumsrausch übernommen oder das Erlöspotenzial - insbesondere auf Online-Werbung basierender Ertragsmodelle - überschätzt haben. Zudem wächst der Wettbewerbsdruck durch führende Unternehmen der Old Economy, die derzeit mit Macht ins E-Business drängen.2 So verwundert es nicht, dass auch an den Börsen nicht mehr viel von Internet-Euphorie zu spüren ist, sondern genau hingeschaut wird, ob ein junges E-Business-Unternehmen die Chance hat, in absehbarer Zeit die Gewinnzone zu erreichen. Die Ära der sorglosen und unkomplizierten Geldbeschaffung durch Neuemissionen und Kapitalerhöhungen ist vorbei. Ernüchtert müssen die Internet-Unternehmen heute feststellen, dass auch in der New Economy die altbekannten ökonomischen Gesetze gelten3 - also letztendlich der Gewinn das Maß aller Dinge und Liquidität ein kostbares, weil für das unternehmerische Überleben kritisches, Gut ist. [...] ______ 1 vgl. Schulte Döinghaus, U., 2001, S. 49. 2 vgl. Keller, R., 2001a, S. 58. 3 vgl. Schulte Döinghaus, U., 2001, S. 4.
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