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E-Book

Corporate Alchemy©

Optimierte Kreativität in der Arbeitswelt. Der Schlüssel zum Erfolg

AutorRoland P. Lange
VerlagHerbig
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl224 Seiten
ISBN9783776682649
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Entdecken Sie den Alchemisten in sich! Steve Jobs verkörperte ihn nahezu ideal, jenen alchemistischen Persönlichkeitstyp, der perfekt seine Ressourcen zu nutzen versteht. Doch ein Unternehmen, in dem es nur Alchemisten gibt, würde rasch im Chaos enden. Ebenso wichtig sind u. a. Diplomaten, Experten, Macher oder Strategen. Die sieben Grundtypen, die Roland P. Lange vorstellt und analysiert, unterscheiden sich insbesondere im Umgang mit ihrem Kreativpotenzial. Wie sich dieses verborgene Potenzial entdecken lässt und wie jeder von uns seine alchemistischen Persönlichkeitsanteile entwickeln kann - diesen spannenden Weg weist die Methode der Corporate Alchemy©. Ein praxisorientierter psychologischer Ratgeber zur individuellen Selbstfindung und Selbstoptimierung. Und für Unternehmen ein wertvolles Instrument zur Personalauswahl. - Die neue Methode zur Selbstoptimierung und zum Personalmanagement - für Arbeitnehmer und Unternehmer - Psychologisch fundierte Ratschläge, die die individuelle Karriereplanung fördern

Dr. Roland P. Lange, Studium der Psychologie, Ethnologie, Anthropologie, Promotion im Fach Philosophie; Ausbildung zum Psychoanalytiker, Balintgruppenleiter. Seit 1986 in eigener Praxis in Berlin tätig. Dr. Lange ist wissenschaftlicher Berater, Lehrtherapeut und Selbsterfahrungsleiter der Deutschen Akademie für Konfliktlösung und gesellschaftliche Integration (DEAKAD) sowie Gründer des Assessmentcenter Kurfürstendamm in Berlin.

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Leseprobe

I. Die Erfolgsformel: »Erkenne dich selbst!«

»Und wie kommen wir zu jenem Ziele? Werdet ihr fragen. Der Delphische Gott ruft euch, gleich am Anfange eurer Wanderung nach jenem Ziele, seinen Spruch entgegen ›Erkenne dich selbst!‹.«

Friedrich Nietzsche (1844–1900)

»Gnothi seauton« – »Erkenne dich selbst!« stand einst am Fries des Apollontempels von Delphi und wies die Richtung. Delphi war das berühmteste Orakel der antiken Welt. Hierher kamen Könige und Heerführer, Bürger der griechischen Stadtstaaten wie Antwortsuchende aus aller Welt, um etwas über ihre Zukunft oder ihre Bestimmung zu erfahren. Ein kluger Rat war diese Inschrift, die dazu aufrief, nicht allzu blind den Sprüchen der blinden Seherin, der Pythia von Delphi, zu vertrauen, sondern die Wahrheit zuallererst in sich selbst zu suchen. Dort, wo der wahre »Stein der Weisen« verborgen liegt, wie auch die antiken Alchemisten glaubten. Man musste nur tief genug in sich gehen, um ihn zu finden.

So hatten diese Alchemisten bereits die ganz konkrete Vorstellung, wonach die Zukunft des Menschen mit seiner jeweiligen Selbsterkenntnis in Zusammenhang stehe. Sie glaubten, schon das richtige Erkennen seiner selbst könne jenen psychologischen Wandel herbeiführen, den die physikalische Alchemie für die Materie postulierte. Diese psychologische Alchemie war die Glaubensgrundlage jener Zeit. Sie sollte in Orakeln, durch Priester und geheime Mysterienübungen zum Einsatz kommen.

Die Aufgabe, Selbsterkenntnis zu erlangen, hat in der Neuzeit die Wissenschaft übernommen, wobei sie sich nahezu aller religiösen Begrifflichkeiten entledigte. Speziell die Psychologie liefert uns mittlerweile die Hilfsmittel, uns selbst zu erkennen. Nicht etwa ausgetretenen Wegen zu folgen, sondern unser inneres Potenzial zu entdecken, zu entfalten und zum Einsatz zu bringen. Um es in der Sprache der Alchemisten zu sagen: aus der groben Urmaterie Gold zu machen.

Wer heute über Psychologie spricht, der denkt zuerst an Sigmund Freud (1856–1939). Und dementsprechend begrenzt er dann auch seine Vorstellung davon, um was es gehen könnte. Freud gilt völlig zu Recht als Begründer der Psychoanalyse. Er war einer der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts. Mit ihm nahmen die moderne Psychologie und die Erforschung der menschlichen Psyche ihren Anfang. Doch wie jede andere Wissenschaft entwickelte sich natürlich auch die Psychologie weiter. So war das Freud’sche Modell zwar ein wichtiger Ansatz, doch es ist bestimmt nicht die Ultima Ratio, das letzte Wort in der Frage, wer wir sind und was uns geprägt hat.

Das Modell, das Freud entwickelt hat, kann man am treffendsten als »Triebpsychologie« bezeichnen. Für Freud war das Seelenleben des Menschen durch das Schicksal seiner Triebe determiniert. Er lehrte, dass das Unbewusste das Bewusste beeinflusst und dass die Psyche des Menschen sich gut begreifen lässt, wenn man diese dreiteilt: in das sogenannte Es, das Ich und das Über-Ich. Das Es ist das triebhafte Element der Psyche, jenes Element, das für unsere Triebe, Bedürfnisse und Affekte verantwortlich ist und welches auch unser Handeln unwillentlich und unbewusst lenkt. Freud sah im Ich die gestaltende, vernünftige und schließlich auch die selbstkritische Instanz, die zwischen den Trieben/Bedürfnissen des Es und den Ansprüchen des Über-Ich, den Realitätsanforderungen, vermittelt. Hinter dem Über-Ich verbergen sich wiederum einstudierte Werte, Normen, Rollen und Weltbilder, die besonders im »Gewissen« zum Ausdruck kommen. Das Ich sorgt dafür, dass Triebwünsche, Vorstellungen und Bedürfnisse, die aus dem Es kommen, verdrängt werden, wenn diese nicht akzeptabel oder nicht normenkonform sind. Ein Großteil der Motivation menschlichen Verhaltens, so Freud, entstammt dem unbewussten Konflikt zwischen dem triebhaften Es und dem strengen Über-Ich.

Dieser Vorstellung widersprach schon früh der andere große Wiener Psychotherapeut, Alfred Adler (1870–1937), ein Zeitgenosse Freuds, der als Begründer der Individualpsychologie gilt. Er glaubte, dass Ziele und Meinungen, die ein Mensch entwickelt, ihn bestimmen und nicht die Psychologie der Triebe. Hatte Adler von 1902 an noch an fast jedem Mittwochabend an den wöchentlichen Diskussionsrunden Freuds teilgenommen, wurde das unterschiedliche Menschenbild der beiden Männer bald zum Streitfall. 1911 kam es wegen »unüberbrückbarer Differenzen« zum endgültigen Bruch Adlers mit Freud. Der Mensch, so lehrte Adler, ist eben nicht von seinen Trieben bestimmt. Er ist ein einzigartiges, freies Wesen.

Ohne Ketten ist der Mensch bekanntlich nur dort, wo dies die Verhältnisse erlauben. Damit er aber frei sein kann, ist nicht nur der Rahmen einer liberalen Ordnung sinnvoll, sondern auch der Rahmen einer verständnisbereiten Umwelt, die den Menschen bei seiner Kreativitätsentwicklung unterstützt.

Ein Individuum, so Adler, findet Aufgaben vor, die es lösen muss, Aufgaben, die ihm das Leben stellt. Charakteristisch für das Individuum ist, dass dabei durch eigene Kreativität ein unbewusster Lebensstil aufgebaut wird. Adler verstand die unbewusste, kreativ gefundene Zielsetzung als Grundlage aller seelischen Reaktionen. Die daraus resultierenden Charakterzüge des Einzelnen, eine Mischung aus Gemeinschaftsgefühl, beibehaltenem Minderwertigkeitsgefühl und Geltungsdrang, bestimmen, mit welchen Strategien er sein Leben meistert.

Dieser humanistische Ansatz hat speziell in den Vereinigten Staaten eine ähnlich große Wirkkraft entfaltet wie die Freud’sche Triebpsychologie. Er widmet sich dem Unverstandenen in der menschlichen Psyche, nicht dem triebhaft Unbewussten.

Adlers Individualpsychologie inspirierte zwei zeitgenössische Psychologen, David Rooke und William R. Torbert von der renommierten Harvard-Universität, dazu, den Menschen auch im Arbeitsalltag nach seinen Charakterzügen und seiner Lebenseinstellung zu beschreiben. So entwickelten sie ein Modell aus sieben Grundtypen mit völlig unterschiedlichen Motiven, Potenzialen und Ressourcen, die als Ausgangspunkt auch der CORPORATE ALCHEMY© dienen.

Diese sieben Grundtypen werden wie folgt benannt: Opportunist, Diplomat, Experte, Macher, Individualist, Stratege und Alchemist. Zur Veranschaulichung werden in den folgenden Kapiteln jeweils bekannte Persönlichkeiten und deren entsprechende typengemäße Handlungslogik bzw. Handlungsschemata beschrieben. Dies ermöglicht ein besseres Verständnis der jeweiligen Kreativitätsmöglichkeiten und liefert zudem bereits erste Hinweise auf Kommunikationsweisen und Führungsqualitäten.

Diese Handlungslogiken oder -schemata sind das Grundmaterial, aus dem wir alle schöpfen, auch wenn die Übergänge bei jedem von uns fließend sind. Sie sind unser Motivationshintergrund. Hier geht es nicht um eine reine Typenlehre, es geht um mehr. Es geht um die Nutzung und Weiterentwicklung von Persönlichkeitsanteilen zu einer »perfekten Mischung« – und damit um unsere eigene, individuelle Optimierung.

Nur ganz wenige Menschen entsprechen vollständig einem der sieben angeführten Typen. Die meisten von uns weisen eine Mischung der jeweiligen Persönlichkeitsprofile auf. Welche diese sind und wo der Einzelne in einem differenzierten Schema verortet ist, das klärt schließlich die Typen-Mosaik-Analyse (TMA)© in Kapitel XIII.

Warum aber sieben Handlungslogiken?

Diese Einteilung ist sinnvoll, weil sie auf sieben psychologisch erkennbaren Handlungsmustern beruht, die deutlich voneinander abgrenzbar sind.

Der dem Zauber der Zahl Sieben zugeneigte Leser mag darin noch anderes sehen wollen.

Da kaum eine Zahl symbolträchtiger als die Sieben ist, erscheint es reizvoll, sich an dieser Stelle ein paar Gedanken über sie zu machen.

Nach Joseph Pareth, einem Mitarbeiter und Nachfolger Sigmund Freuds, ist die Sieben tiefenpsychologisch betrachtet die Zahl des Tabus und damit gleichermaßen eine Glücks- wie eine Unglückszahl.

Im alten Griechenland war die Sieben die heilige Zahl des Apollon, ausgerechnet jenes Licht- und Sonnengottes also, an dessen Orakeltempel die Aufforderung zur Selbsterkenntnis stand.

Die Woche hat sieben Tage, in sieben Tagen schuf Gott die Welt, heißt es im Buch Genesis der Bibel. In der Siebenzahl der Wochentage spiegelt sich die antike Kosmologie wider, die von sieben Himmelskörpern in der erdnahen »Planetensphäre«, dem Sonnensystem, ausging. Die Menschen der Antike kannten die sieben Weltmeere und die sieben Weltwunder. Die Gnosis wiederum, dieser Synkretismus aus Christentum und antiken Mysterienlehren, sprach von sieben Ebenen der Erkenntnis, deren höchste die der Göttlichkeit des Menschen, die Erleuchtung, war. Diese Aufzählung ließe sich mühelos fortsetzen.

Hier, in diesem Zusammenhang, dient die Einteilung lediglich als Raster für das Verständnis der erlangten Kreativitätsfähigkeiten, und wir finden in den sieben emotional-kreativen Grundtypenentwürfen jeweils eine menschliche Lebensstrategie verdichtet.

Jeder will seine Lage verbessern – auch wenn vielleicht nicht jeder Mensch gleich nach der eigenen Transformation sucht. Dennoch gilt: Selbstoptimierung ist die Triebfeder der gesamten Evolution. Es gibt eine hochinteressante Diskussion zwischen dem österreichischen Zoologen Konrad Lorenz (1903–1989) und dem österreichisch-britischen Philosophen Sir Karl Popper (1902–1994) aus dem Jahr 1983, die unter dem Titel »Nichts ist schon dagewesen« heute auf YouTube abgerufen werden kann. In dieser wird deutlich, dass alles Leben in der Welt, selbst der einfachste Organismus, eine Verbesserung seiner...

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