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E-Book

Critical Chain - inkl. Arbeitshilfen online

Beschleunigen Sie Ihr Projektmanagement

AutorHolger Lörz, Uwe Techt
VerlagHaufe Verlag
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl239 Seiten
ISBN9783648055571
FormatPDF/ePUB
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis43,99 EUR
Critical Chain - die innovative Methode, mit der Sie Projektlaufzeiten verkürzen, Engpässe beseitigen und trotzdem immer Ihr Budget einhalten. Dieses Praxisbuch zeigt Ihnen, wie Sie Ihr Projektmanagement optimieren und Ihre Wettbewerbsposition dabei deutlich verbessern. Was tun, wenn Projekte wesentlich länger dauern als geplant? Wenn die Kosten explodieren - und dennoch die Qualität nicht stimmt? Ändern Sie Ihr Projektmanagement! Mit der Critical-Chain-Methode senken Sie Projektlaufzeiten um 30 bis 40 %, beseitigen Projekt-Engpässe und halten Ihr Budget ein.   Inhalte: - Implementierung der Critical Chain anhand eines Fallbeispiels. - Planung, Steuerung und Kostenkontrolle von Projekten. - Wie man Widerstände im Unternehmen überwindet und Marktprobleme löst. - Critical Supply Chain: Wie man optimal Partner einbindet. - Expertentipps, grafische Beispiele und ausführliches Glossar.Arbeitshilfen online: - Workshop-Unterlagen und Präsentationen. - Videovorträge. - Checklisten. 

Uwe Techt ist Unternehmensberater der Syracom AG und seit über 15 Jahren in Industrieunternehmen und in Organisationen des öffentlichen Sektors tätig. Außerdem ist er Initiator des 'Deutschen Projektmanage-ment Award', der seit 1997 an Projekte vergeben wird, die herausragende Leistungen durch exzellentes Management erbringen. Hier ist er Mitglied im Beirat und Autor des IPMA-Modells für Project Excellence (International Project Management Association). Uwe Techt ist zudem ein Certified TOC-Practitioner der TOCICO (Theory of Constraints International Certification Organization). Holger Lörz Holger Lörz ist diplomierter Wirtschaftsingenieur und Spezialist für die praxisgerechte Anwendung von Critical-Chain-Projektmanagement. Seine Multiprojekt-Management-Software basiert auf dem 10-Punkte-Programm sowie der von ihm entwickelten Beschleunigungs-Methode und kommt in vielen Branchen zum Einsatz.

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Leseprobe

2   Welches Projekt lohnt sich?


Am Anfang jeder Veränderung steht die Bestandsaufnahme. Um sich einen Überblick zu verschaffen, will der neue Geschäftsführer von Toggotec die Liste aller Projekte einsehen. Eine solche Liste existiert jedoch nicht. Daraufhin wird eine E-Mail an alle Mitarbeiter geschickt, die mit Projekten zu tun haben: Sie werden gefragt, an welchen Projekten sie beteiligt sind. Auf Basis der Antworten wird dann eine Projektliste erstellt, die 270 Einträge hat. Viele der in der Liste stehenden Projekte sind nur Teilprojekte oder Tagesaufgaben, die sofort wieder aus der Liste gestrichen werden können. 150 Projekte jeglicher Größenordnung bleiben schließlich übrig. Anschließend geht der Geschäftsführer mit den verantwortlichen Projektleitern in Klausur.

2.1   Prioritäten setzen


Nun gilt es, die Kriterien zu definieren, nach denen die Projekte ausgewählt und priorisiert werden sollen. Es ist allen Beteiligten klar, dass eine große Anzahl Projekte gestrichen oder zumindest zurückgestellt werden muss. Die Zielsetzungen des neuen Geschäftsführers sind eindeutig und konkret: „Mit den zukünftigen Entwicklungsprojekten, die konform mit unserer Geschäftsstrategie sein werden, erwirtschaften wir Gewinne!”

Welche Mechanismen führen zu den Schwierigkeiten?

Erstaunlicherweise kann jeder Projektleiter glaubhaft versichern, dass mit seinem Projekt Geld erwirtschaftet bzw. Kosten gesenkt werden. Daher muss genau betrachtet werden, wie die Wirtschaftlichkeit von Projekten zukünftig berechnet werden soll. Bisher wurde die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung bei Toggotec folgendermaßen durchgeführt:

Projektkostenrechnung bei Toggotec

Ein Ausschnitt des Toggotec-Systems besteht aus fünf produktiven Mitarbeitern (MA A bis E), die jeweils 220 Tage im Jahr, acht Stunden pro Tag zur Verfügung stehen. Die Zahl der Mitarbeiter kann nicht erweitert werden. Die Betriebskosten des Unternehmens (ohne Materialkosten) belaufen sich auf 950.000 Euro im Jahr und sind der Einfachheit halber als Fixkosten zu betrachten.

Für das nächste Jahr hat Toggotec die folgenden sieben Projekte P1 bis P7 zur Auswahl. Es kann frei entscheiden, welche Projekte es abwickelt und welche nicht. Die Ablehnung eines Auftrages hat keine negativen Auswirkungen auf Folgeprojekte. Für jedes Projekt sind folgende Informationen bekannt:

  • der Umsatz, der mit dem Projekt erzielt wird,

  • die geschätzte Bearbeitungszeit der Mitarbeiter im Projekt,

  • die für das Projekt anfallenden Material- und Zukaufkosten.

ProjektP1P2P3P4P5P6P7
Projektumsatz in T EUR300500450400500450500
Tage MA A30403030304045
Tage MA B50455555604555
Tage MA C30303050304035
Tage MA D20453050203048
Tage MA E56000207090
Materialkosten in T EUR100275230125260225225

Tab. 1: Umsatz, Materialkosten und Aufwandstage

Nun wird geprüft, ob das System überhaupt die Kapazitäten vorweisen kann, um alle Projekte zu realisieren.

Die folgende Tabelle zeigt, dass bei 220 verfügbaren Tagen pro Mitarbeiter alle überlastet sind. Insbesondere der Mitarbeiter B, der 365 Tage arbeiten müsste, wird in den Projekten sehr stark beansprucht.

ProjektP1P2P3P4P5P6P7Tage pro Jahr
MA A30403030304045245
MA B50455555604555365
MA C30303050304035245
MA D20453050203048243
MA E56000207090245

Tab. 2: Der Engpass – Mitarbeiter B

Wo liegt die Kernursache?

Toggotec muss nun folglich entscheiden, welche der sieben Projekte angenommen und welche abgelehnt werden. Bereits hier sei erwähnt, dass sich nicht jede Rechenmethode für die Projektauswahl eignet. Ein Umdenkprozess wird notwendig sein, damit Unternehmen nicht dazu verleitet werden, falsche Entscheidungen zu treffen. Um deutlich zu machen, welch fatale Folgen falsche Auswahlmethoden haben können, wird die damalige Methode von Toggotec erläutert. Die in den folgenden Absätzen dargestellte Methode hat auch in vielen anderen Unternehmen ihre Verbreitung gefunden. Leider!

Die klassische Projektkostenrechnung stellt sich wie folgt dar: Projektumsatz minus Projektkosten ergibt das Projektergebnis (vgl. Tab. 4). Die Projektkosten addieren sich dabei aus dem Geld, das direkt an Dritte bezahlt wird (z. B. für Material), und den Arbeitskosten der Mitarbeiter. Da Mitarbeiter wie auch Betriebsmittel unterschiedlich stark in den Projekten zum Einsatz kommen, werden diese auf die Projekte umgerechnet:

Die Kosten des gesamten Systems, inklusive aller Ressourcen, betragen 950.000 Euro. Jeder Mitarbeiter arbeitet 220 Tage. Es gibt in diesem Unternehmen insgesamt fünf Mitarbeiter, die in den Projekten eingesetzt werden, also wird an 1.100 Tagen gearbeitet. Der Kostensatz pro Tag und Mitarbeiter beträgt also 950.000 Euro geteilt durch 1.100 Tage = 863,64 Euro pro Tag. Die Arbeitskosten der sieben Projekte betragen demnach:

ProjektP1P2P3P4P5P6P7
Tage MA A30403030304045
Tage MA B50455555604555
Tage MA C30303050304035
Tage MA D20453050203048
Tage MA...
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Cover
1
Inhaltsverzeichnis8
Vorwort zur 3. Auflage12
1 Einführung14
1.1 Risikofaktoren des Projektmanagements14
1.1.1 Das „magische Dreieck“15
1.1.2 Stolperfallen im Projekt16
1.1.3 Critical-Chain-Projektmanagement17
1.2 Toggotec GmbH & Co. KG – die „Musterfirma“18
1.3 Die Kapitel im Überblick: Toggotecs Weg zum Erfolg21
2 Welches Projekt lohnt sich?24
2.1 Prioritäten setzen24
2.2 Abschied von der Projektkostenrechnung29
2.3 Anfrage- und Angebotsteam31
3 Wenn sich Projekte im Weg stehen34
3.1 Suche nach der Ursache34
3.1.1 Gegenwartsbäume36
3.1.2 Die Matrixorganisation36
3.1.3 Abschaffung lokaler Messgrößen39
3.2 Schädliches Multitasking42
3.2.1 Unerwünschte Effekte aufgrund von Multitasking44
3.2.2 Je später angefangen wird, desto besser!48
3.2.3 Ohne Verantwortung keine Schuldigen49
3.2.4 Keine Zeit für strategische Aufgaben51
3.3 Paradigmenwechsel52
3.3.1 Führungskräfte müssen mitziehen53
3.3.2 Lokale Messgrößen contra Projekterfolg55
3.4 Projektportfolio steuern60
3.4.1 Engpass gibt den Takt an61
3.4.2 Puffer werden eingeplant64
3.4.3 Den Engpass erweitern66
3.4.4 Ohne Kommunikation keine Projektsteuerung66
3.4.5 Zwischenbericht des Toggotec-Analyseteams68
3.5 Risiken bei der Implementierung von Critical-Chain-Multiprojektmanagement73
3.5.1 Gefahr: Pilotprojekt73
3.5.2 Gefahr: Fehlende Rückendeckung74
3.5.3 Gefahr: Aufwändige Engpassermittlung74
3.5.4 Gefahr: Die Bedeutung der Engpassressource wird unterschätzt76
3.5.5 Gefahr: Zeitpuffer nicht richtig dimensioniert77
3.5.6 Gefahr: Prioritäten müssen verändert werden78
3.5.7 Gefahr: Engpass nicht genügend geschützt78
3.5.8 Gefahr: Fertige Critical-Chain-Multiprojektmanagementlösung präsentieren80
4 Ergebnisorientierte Projektplanung82
4.1 Projektkultur verhindert den realistischen Projektplan82
4.2 Projektplanung nach dem „Pull-Prinzip“91
4.2.1 Schritt 1: Das Projektziel verstehen und konkretisieren91
4.2.2 Schritt 2: Stolpersteine identifizieren92
4.2.3 Schritt 3: Engpassfaktoren/begrenzende Faktoren92
4.2.4 Schritt 4: Zwischenergebnisse92
4.2.5 Schritt 5: Stolpersteine bilden das Rückgrat des Projektes93
4.2.6 Schritt 6: Aktivitäten95
5 Das Critical-Chain-Projekt96
5.1 Konflikte der Projektleiter96
5.1.1 Konflikt 1: Es gibt zu viele Änderungen97
5.1.2 Konflikt 2: Meilensteine werden nicht eingehalten, Ressourcen stehen nicht wie geplant zur Verfügung98
5.1.3 Enthalten die Projektpläne Sicherheiten?102
5.1.4 Warum werden Projekte nicht früher fertig?107
5.1.5 Parkinson’s Law108
5.1.6 Das Studentensyndrom111
5.1.7 Die Verkettung von Aufgaben und Ressourcen112
5.1.8 Bei Toggotec werden die Projektlaufzeiten immer länger – statt kürzer114
5.2 Lösung: Critical-Chain-Projektmanagement116
5.3 Staffelläuferprinzip123
6 Projekte sinnvoll steuern mit neuen Kennzahlen126
6.1 Außer Kraft: Das „magische Dreieck“127
6.2 Steuerung des zeitlichen und inhaltlichen Fortschritts130
6.2.1 Messgröße Projektfortschritt131
6.2.2 Messgröße Pufferverbrauch133
6.2.3 Messgröße Projektstatus134
6.2.4 Multiprojektcontrolling136
6.3 Sicherstellung des inhaltlichen Ergebnisses137
6.4 Critical Chain und die Kosten140
6.4.1 Kostenpuffer141
6.4.2 Finanzstatus des Projektes144
6.4.3 Critical-Chain-Statusbericht144
6.4.4 Die Kultur der Mitarbeiterorientierung146
7 Critical Supply Chain – unternehmensübergreifende Partnerschaft148
7.1 Unerwünschte Effekte in Großprojekten149
7.2 Umgang mit den Sicherheiten in der Supply Chain155
7.3 Zusammenarbeit fördern156
7.3.1 Ein Fehler ist erlaubt157
7.3.2 Kultur des Zusammenhalts157
8 „Unwiderstehliche“ Projektangebote entwickeln160
8.1 Marketing und Vertrieb161
8.1.1 Marketingkonflikt161
8.1.2 Erfolgsfaktoren durch Critical Chain164
8.2 Probleme des Marktes lösen165
9 Mitwirkung für Critical Chain erzeugen – ein Paradigmenwechsel170
9.1 Überwindung der Widerstände171
9.2 Einigkeit über das Problem erzielen172
9.3 Konsens über die richtigen Lösungsansätze173
9.4 Konsens über die Qualität der Lösung174
9.5 Passt die Critical-Chain-Lösung zu uns?175
9.6 Stolpersteine überwinden176
9.7 Was passiert, wenn nichts passiert?177
10 Erfolgsfaktoren von Toggotec180
11 Erfahrungen aus der Praxis184
11.1 Einigkeit im Topmanagement185
11.2 Schnelle Erfolge erzielen185
11.3 Schädliches Multitasking185
11.3.1 Schritt 1: Projekte einfrieren189
11.3.2 Schritt 2: Projekte beschleunigen189
11.3.3 Schritt 3: Projekte wieder aufnehmen190
11.3.4 Gute Vorbereitung: Sinnvoll starten, anstatt zu früh beginnen190
11.4 Der Start- oder Full-Kit-Manager192
11.4.1 Prioritäten einhalten193
11.4.2 Projektvorbereitung und Startpunkt festlegen194
11.4.3 Planung der Projekte und des Projekt-Portfolios195
11.5 Rollen und Funktionen im Multiprojektmanagement201
12 Praxisbeispiel 1: Werkzeug- und Formenbau206
13 Praxisbeispiel 2: Softwareentwicklung214
Glossar: Fachbegriffe und Methoden220
Die Autoren234
Abbildungsverzeichnis236
Stichwortverzeichnis238

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