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Dareboys - Irgendwie ganz anders aber ganz normal

Gay Romance

AutorMarlon Brunswick
VerlagMarianne Abraham
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl98 Seiten
ISBN
FSK18
Altersgruppe18 – 
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis3,99 EUR

Eigentlich wollen sie nicht viel. Einfach nur normal sein oder zumindest so angesehen werden. Aber wie sie schnell herausfinden müssen, ist dies nicht unbedingt leicht in einer Umgebung, die sich einfach nicht dazu überwinden kann zu akzeptieren, dass die Liebe eben nicht immer dem strengen, konservativen Weltbild folgt...



So bleibt den Jungs nichts anderes übrig, als ihr Glück in einem Neuanfang zu suchen. Weit weg von zu Hause und an Orten, von denen sie glauben, dass es dort besser sein könnte. Ein Glauben, der, wie sie schmerzlich erfahren müssen, nicht immer in Erfüllung geht...



Drei Jungs, drei Schicksale in drei, in sich abgeschlossenen Geschichten.



Die in diesem Buch enthaltenen Geschichten erschienen bereits unter den Titeln: 'Das Erwachen der Träume', 'In seiner Hand - Die Magie der Berührung' und 'Lost in Paris' als Einzelausgaben.



Drei Gay Romance mit expliziten Szenen.

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Leseprobe

Ich glaube, seit jenem Tag bin ich mir sicher, dass es so etwas wie Schicksal gibt. Jene, unsichtbare Macht, die eines Tages ihre Kraft entfaltet und einen behutsam mit auf eine Reise nimmt, an deren Ende so etwas wie die Erfüllung der geheimsten Träume und Sehnsüchte wartet. Natürlich, mit neunzehn Jahren vom großen Schicksal zu sprechen klingt vielleicht weltfremd, ich meine, das Leben hat gerade erst richtig begonnen und man lernt die Freiheiten, die es bereit hält und die man vorher nicht auskosten durfte erst nach und nach richtig kennen und schätzen, macht seine Erfahrungen, aus denen man seine ganz eigenen Lehren zieht und nicht zuletzt sucht man seinen ganz persönlichen Platz inmitten dieser schnelllebigen und sich ständig wandelnden Umgebung, in der man lebt. Aber dennoch, ich war an einem Punkt im Leben angekommen, an dem ich glaubte, keinen Ausweg mehr zu sehen, nur um dann festzustellen, dass es diese Ausweglosigkeit war, die am Ende das große Glück bedeutete...

DABEI SAH ES LANGE Zeit gar nicht so aus und wenn ich ganz ehrlich bin, seit dem Tag, an dem ich heraus fand, dass ich schwul war, schien eine kleine Welt für mich zusammen zu brechen. Ich brauchte lange Zeit, um damit umgehen zu können und mir selbst gegenüber die Wahrheit einzugestehen, wer und was ich war. Als Einzelkind aus einem eher konservativen Elternhaus, aufgewachsen in der auf ländlich getrimmten Umgebung einer kleinen Vorstadt, in der es wichtiger zu sein schien, wie hoch das Gras im Vorgarten sprießt als die wirklich wichtigen Probleme anzugehen, kam ich mir ohnehin so vor, als würde mein ganzes Leben nur darauf ausgerichtet sein, was andere von mir denken könnten. Es war wie ein Spiel, das Mutter nur allzu gut beherrschte, dieses Rollenspiel, das in unserer kleinen Siedlung als Dauerschleife programmiert war. Gut, sie war Hausfrau, wie die meisten unserer Nachbarinnen. Vater war ein erfolgreicher Manager eines größeren Konzerns in der Stadt, nicht in der Führungsetage selbst, aber auf einer Ebene, die zumindest so viel Geld bedeutete, dass wir uns das Leben in dieser eher teuren Gegend leisten konnten und Mutter nicht arbeiten musste.

FÜR MUTTER ZÄHLTE SEIT dem ich denken konnte nur, sich mit unseren Nachbarn zu vergleichen und ganz besonderen Wert legte sie darauf, was diese von uns und über uns denken könnten. Heute würde ich vielleicht sagen, dass ihr Selbstbewusstsein derart angeknackst war, dass sie ihr eigenes Selbstbild aus den Meinungen der anderen Nachbarn bezog und sich ohne die Bestätigung anderer Menschen als unsichtbar fühlte. Aber damals fehlte mir das Wissen und vielleicht auch die notwendige Portion Selbstkritik, das zu erkennen. Aber wie auch, wenn man genau in einer solchen Umgebung aufwächst.

VIELLEICHT WAR SIE auch einfach nur unterfordert, sich ausschließlich um den Haushalt kümmern zu müssen, dass sie irgendwann in diesen kleinen Wahn verfiel, sich nur darum zu kümmern, es Anderen Recht zu machen und dass sie dabei irgendwann vergaß, dass sie auch noch eine eigene Persönlichkeit hatte. Eine Persönlichkeit, die sie so gut wie nie zeigte. Überhaupt fällt es mir schwer zu sagen, wann ich Mutter als die Frau kennen lernte und sah, die sie eigentlich war und nicht als die, die sie stets präsentierte.

GUT, SICHER GAB ES diese Momente und im Rückblick wirken diese noch zynischer, als ich sie in dem Augenblick empfand, in dem sie stattfanden. Heute kommt es mir sogar so vor, als ob sich Mutter manchmal dafür schämte, wer und was wir waren. Dabei habe ich es nie so empfunden, dass es einen Grund gab, sich zu schämen und selbst heute würde ich das noch unterschreiben. Aber für Mutter war es eben anders. Für sie war die ganze Welt anders und bestand nur aus den Meinungen anderer Menschen von ihr, von mir und von uns. Etwa einmal, es war als ich vierzehn war, blieb die jährliche Bonuszahlung meines Vaters aus. Eine Zahlung, von der ich mitbekam, dass fest mit ihr gerechnet wurde und deren Ausbleiben uns tatsächlich finanziell ins Trudeln zu bringen schien. Sicher, offen hat keiner von meinen Eltern zu Hause darüber gesprochen, aber ich war nun auch nicht mit Blindheit und Taubheit gestraft, um nicht mitzubekommen, dass Mutter und Vater darüber heftig diskutierten, wenn  sie der Meinung waren, dass ich sie nicht hören konnte. Im Sommer dieses Jahres wurde ich deshalb auch nicht auf eine eigentlich lange geplante Sprachreise nach Amerika geschickt. Über ein Jahr war es zu diesem Zeitpunkt schon geplant, dass ich während der Sommerferien nach Amerika sollte und meine Mutter wurde tatsächlich, seit dem Tag, an dem der Entschluss feststand, nicht müde, es Jedem der es hören wollte oder auch nicht hören wollte zu sagen, dass ihr Sohn ja so talentiert sei, dass man seine Fähigkeiten in Sachen Sprachen nun damit nur noch verfeinern würde und damit ein weiteres, großes Tor zu einer möglichen  Karriere eröffnen würde. Ein Sommer Amerika, in wessen Lebenslauf würde das denn auch nicht gut aussehen...

NUN GUT, ES KAM ANDERS. Ganz anders und artete zu einer geradezu irrwitzigen Tirade aus. Nach dem ausbleiben der Bonuszahlung an meinen Vater wurde zu Hause bei einigen Dingen der Rotstift angesetzt, das konnte er ja auf Grund seines Jobs ohnehin gut und ein Punkt auf der Liste der Streichungen betraf die geplante Reise. Da ich eines Abends ein Gespräch darüber belauscht hatte wusste ich es bereits, als es mir eröffnet wurde und wenn ich ehrlich bin, war ich nicht einmal böse darüber, dass die Fahrt ins Wasser fiel. ein Sommer in einem fremden Land, in dem ich keinen Menschen kannte war nicht wirklich die Traumvorstellung eines vierzehnjährigen Teenagers. Ich sah mich schon mit meinen Kumpels aus der Schule während der Ferien spielen und Zeit verbringen und freute mich eigentlich darauf umso mehr. Aber ich hatte nicht mit meiner Mutter gerechnet und ihrem geradezu krankhaften Bedürfnis, möglichst immer und überall gut dazustehen. So wurde mir eines Tages eröffnet, dass meine Großmutter, die zusammen mit meinem Großvater auf einem kleinen Bauernhof weit weg wohnte, krank sei und sich deshalb freuen würde, wenn ich statt der Reise nach Amerika nun den Sommer bei ihr verbringen würde. Tatsächlich glaubte ich einen Moment lang, dass Oma krank sei und dass das der wirkliche Grund für die geplante Änderung im Programm meiner Ferien war. Aber falsch gedacht, denn ebenfalls mit aufgetragen wurde mir, oder besser: Nicht aufgetragen sondern der Eid abgenommen, das sich unter keinen Umständen zu niemanden sagen dürfte, dass ich doch nicht nach Amerika fahre. Ich erdreistete mich sogar noch kurz, nachzufragen, warum das denn so sein sollte. Eine kleine Nachfrage, die bei meiner Mutter anscheinend so ankam wie die Erklärung einer Rebellion! „Wie soll ich denn dastehen, wenn du herum erzählst, du fährst nicht nach Amerika. Was sollen denn die Leute denken, denen ich das schon erzählt habe...“

JA JA, DIE LEUTE, WAS sollten die wohl denken. Das wir vielleicht einfach nur kurzzeitig Geldprobleme hatten, die eine längere Reise nach Amerika eben nicht her gaben? Aber um Himmels Willen, das wäre ja die Apokalypse schlechthin, wenn man sich hinter unserem Rücken erzählen würde, dass wir Geldprobleme hätten... Als Krone dieses pervertierten Planes fuhren mich Vater und Mutter tatsächlich am ersten Tag der Ferien zu einem Bahnhof, wo ich dann einen Zug besteigen und zu meinen Großeltern fahren sollte. Aber anstatt mich zu dem kleinen Bahnhof in der Nähe unseres Zuhauses zu fahren, fuhren sie mich stattdessen zu einem Bahnhof, der gleich dutzende Kilometer entfernt war. Immerhin, so der Gedanke dahinter, den sie zwar nicht offen sagten, den ich aber mitbekommen hatte, als ich mal wieder gelauscht hatte, hätte mich ja sonst einer unserer Nachbarn oder Bekannten vielleicht sehen können, wie ich statt in ein Flugzeug in einen Zug steige, der gar nicht am Flughafen Halt macht. Und als wäre das nicht schon genug Schauspiel gewesen, machten wir auf der Fahrt zum Bahnhof sogar noch einen Umweg und hielten kurz beim Flughafen, wo ich mir vor die Abreiseschalter stellen und für ein Foto posieren musste, als würde ich gleich zum Einchecken gehen. „Falls mal einer fragt“, sagte Mutter auf meine Frage hin, was das denn sollte und als ich ihr daraufhin erwiderte, dass ich doch ohnehin keine Bilder aus Amerika mitbringen würde, die ich vorzeigen könnte, sagte sie doch glatt, dass ich dann eben sagen solle, ich hätte die Kamera im Flieger vergessen. Mutter hatte sich alle Antworten auf mögliche Eventualitäten schon bereit gelegt und bereitete mich nun sogar auf der weiteren Fahrt zum Bahnhof darauf vor, was ich später einmal antworten solle, wenn mich einer fragt, wie es in Amerika war. Irgendwelche Allgemeinplätze, die möglichst interessant klangen und ohnehin nicht nachprüfbar waren. Ich wurde in eine Rolle geschubst, in der ich mich ganz und gar nicht wohlfühlte und als ich mich erdreistete genau das zu sagen als wir am Bahnhof ankamen, sah mich meine Mutter an, packte mich fest an der...

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