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E-Book

Darstellung der Geschlechter von Krimiermittlern/Innen in TV-Krimiserien

AutorAlexandra Streitfelder
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl47 Seiten
ISBN9783656268376
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis18,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 2,0, Universität Salzburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit wird das aktuelle Frauen- und Männerbild von Krimiermittlern und Krimiermittlerinnen in TV-Krimiserien aufspüren und entschlüsseln. Es soll geklärt werden, inwieweit es gelungen ist eine Gleichstellung der Geschlechter umzusetzen. Indikatoren dafür sind unter anderem die Rollen (Verteilung weiblicher und männlicher Rollen) die äußerlichen Merkmale (Entspricht sie/er immer noch der/des typischen Fernsehfrau/mann?), die Lebenssituation der Figuren und die Darstellung der Geschlechter im Beruf (Wo steht die Frau im Gegensatz zum Mann?)

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Leseprobe

Darstellung der TV-KrimiermittlerInnen im Beruf

 

Bei der deutschen Bundespolizei gibt es die nachfolgend aufgeführten Dienst- und Amtsbezeichnungen für Polizeivollzugsbeamte. Es werden hier nur jene Dienstbezeichnungen aufgeführt, die für diese Arbeit relevant sind. Die Auflistung fängt beim niedrigsten Rang an und hört beim höchsten Rang auf.

 

KommissaranwärterIn

KommissarIn

OberkommissarIn

HauptkommissarIn

Erste HauptkommissarIn, erster Hauptkommissar

Oberrat/Oberrätin

 

Die Männer in dieser Untersuchung sind zu 72 Prozent Hauptkommissare. 11 Prozent der Ermittler sind Kommissare. Bei den Frauen sind 44 Prozent Hauptkommissarinnen und 33 Prozent Kommissarinnen.

 

Nach dem Dienstrang geordnet, ergibt sich das oben erwähnte Resultat. Deutlich mehr Männer als Frauen finden sich hier weiter oben auf der Karriereleiter. Frauen nehmen dagegen häufiger eine untergeordnete berufliche Position ein.

 

Interessant ist jedoch, dass eine Frau die höchste Position (Oberrätin) dieser Untersuchung einnimmt, ein Mann die niedrigste (Kommissaranwärter). Einem Experten des Landeskriminalamtes konnte ein Dienstrang nicht eindeutig zugeordnet werden.

 

Betrachtet man die Ermittlungsform (im Team oder alleine) so lässt sich grundsätzlich festhalten, dass die ErmittlerInnen 2008 nicht mehr alleine, sondern im Team arbeiten. Es zeigen sich jedoch Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Bei den Männern ermitteln großteils entweder zwei Männer oder 2 Männer und eine Frau. Bei den Frauen ermittelt dann im Umkehrschluss eine Frau mit zwei Männern oder es ermitteln zwei Frauen und zwei Männer.

Betrachtet man die Geschlechter und die Art der Anweisungen so ergeben sich auch hier deutliche Unterschiede. Während der Mann zu 67 Prozent Anweisungen gibt und nur zu 33 Prozent Anweisungen erhält, so erhalten 56 Prozent der Frauen Anweisungen und geben sie nur zu 44 Prozent.

Sowohl die Ermittler als auch die Ermittlerinnen tragen zum größten Teil in ihrem Beruf große Verantwortung.

 

Erst was das berufliche Engagement anbelangt, zeigen sich wieder Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Mehr Männer (28 Prozent) als Frauen (11 Prozent) drücken ihr berufliches Engagement durch eigene Ideen und Initiativen aus. Frauen passen sich also somit mehr an die bestehenden Gegebenheiten und Regeln an.

 

Die KrimiermittlerInnen sind durchaus sehr erfolgreich in ihrem Beruf. Lob von Vorgesetzten oder Lob von Kollegen erhalten jedoch nur die Männer. Im Gegensatz zu den Männern (16 Prozent) werden mehr Frauen (22 Prozent) kritisiert. Diese Kritik kommt bei beiden Geschlechtern jedoch nicht von Vorgesetzten sondern von den Kollegen. Berufliche Misserfolge werden in dieser Untersuchung nur den Männern zugestanden.

 

Auch bei der Berufszufriedenheit zeigen sich Unterschiede. Während 17 von 18 (94 Prozent) der Ermittler zufrieden sind, sind es nur 6 von 9 (67 Prozent) der Ermittlerinnen. Während es zum Alltag von Frauen offensichtlich dazugehört versetzt zu werden, passiert dies den Männern nicht.

 

Die Arbeit wird von den meisten Charakteren (41 Prozent) als erfüllend gesehen. An zweiter Stelle wird die Arbeit von den ErmittlernInnen (19 Prozent) jedoch auch als notwendiges Übel erachtet. Diejenigen, die in TV-Krimiserien ihre berufliche Karriere planen oder einen weiteren Aufstieg anstreben, sind die Männer (28 Prozent). Bei den Frauen (11 Prozent) steht diese Berufsmotivation eher im Hintergrund. Als weitere Berufsmotivation gilt für Männer, dass sie bestrebt sind vergangene Fälle abschließen zu wollen. Diese Motivation ist bei den Frauen nicht zu finden.

 

Mit einer weiteren Kategorie wurden die Vorgesetzten der Ermittler und Ermittlerinnen erhoben. Hier fällt auf, dass die meisten Männer keinen Vorgesetzten haben. Frauen haben in den meisten Fällen einen männlichen Vorgesetzten. Oftmals ist bei den Männern der/die Vorgesetzte nicht erkennbar. Männer treten zu zwei Drittel als Vorgesetzte auf, Frauen zu einem Drittel. Dass ein Mann keine weibliche Vorgesetzte hat, trifft auf diese Untersuchung nicht zu.

 

Wenn es einen Vorgesetzten gibt, so verhalten sich die ErmittlerInnen ihm oder ihr gegenüber in den meisten Fällen respektvoll. Frauen begegnen ihrem/ihrer Vorgesetzten niemals distanziert dafür aber partnerschaftlich. Männer hingegen begegnen ihrem/ihrer Vorgesetzten niemals partnerschaftlich dafür aber distanziert.

 

Die Vorgesetzten der ErmittlerInnen verhalten sich meist autoritär. Im Gegensatz zu einem männlichen Vorgesetzten, kann es sich eine weibliche Vorgesetzte offensichtlich nicht erlauben ihren Mitarbeitern partnerschaftlich entgegenzutreten. Wenn sie auftritt, so tut sie dies autoritär.

 

Die weiblichen Ermittlerinnen verhalten sich zu ihren KollegenInnen zu 56 Prozent partnerschaftlich, die männlichen zu 61 Prozent. 33 Prozent der Frauen sehen ihre Kollegen als Konkurrenz, bei den Männern sind es nur 11 Prozent.

 

Frauen verhalten sich ihren Kollegen gegenüber niemals distanziert oder besserwisserisch. Die männlichen Ermittler dürfen sich dies erlauben.

 

Wenn die Krimiermittler Mitarbeiter haben, d.h. wenn ihnen jemand unterstellt ist, so verhalten sie sich ihnen gegenüber meist partnerschaftlich. Hier ist jedoch wiederum auffällig, dass sich die Männer durchaus distanziert und besserwisserisch verhalten. Frauen hingegen treten ihren Kollegen/Kolleginnen in 33 Prozent der Fälle autoritär entgegen, bei den Männern sind es nur 11 Prozent.

 

6.1.  Resultat: Die deutsche TV-Krimiermittlerin


 

Es ist erfreulich festzustellen, dass ermittelnde Frauen offenbar in deutschen TV-Krimiserien gut vertreten sind. Mann kann noch nicht ganz von einer absoluten Gleichberechtigung sprechen, dennoch ist eine von 3 Ermittlern mittlerweile eine Frau.

 

Die Rolleninhaberinnen sind meist im Alter zwischen 26 und 35 Jahren, also jung. Sie sind sehr schlank bis schlank und haben ein gepflegtes Äußeres. Meist haben die Frauen braunes, schulterlanges Haar und tragen legere/sportliche Kleidung. Ihre Erscheinung ist als sehr hübsch bis hübsch zu beurteilen. Durch die Frisur, Haarfarbe und Kleidung hebt sich die Krimiermittlerin vom Einheitsbild der deutschen Fernsehfrau ab, dennoch ist sie jung und hübsch.

 

Die Ermittlerin ist der Mittelschicht zuzuordnen. Sie ist in 78 Prozent der Fälle ledig und Single. Bei den Frauen ist nur in zwei Fällen zu erkennen, wie sie lebt. Eine lebt alleine, die andere bei ihrer Herkunftsfamilie. Bei allen anderen (77,8 Prozent) ist die Wohnsituation nicht ersichtlich. Die weiblichen Charaktere von Krimiserien haben keine Kinder. Sollten sie welche haben, so ist dies in den untersuchten Folgen nicht ersichtlich.

 

Frauen finden sich meist weiter unten auf der Karriereleiter d.h. Frauen nehmen häufiger eine untergeordnete berufliche Position ein. In deutschen TV-Krimiserien wird meist im Team ermittelt. Bei den Frauen ermittelt häufig eine Frau mit zwei Männern oder es ermitteln zwei Frauen und zwei Männer. Wenn Frauen Anweisungen geben, so tun sie dies nur zu 44 Prozent d.h. sie erhalten mehr Anweisungen als sie geben.

 

Nur 11 Prozent der Ermittlerinnen drücken ihr berufliches Engagement durch eigene Ideen und Initiativen aus. Frauen passen sich also somit mehr an die bestehenden Gegebenheiten und Regeln an. Die KrimiermittlerInnen sind durchaus sehr erfolgreich in ihrem Beruf, dennoch werden sie von ihren KollegenInnen kritisiert. Nur ganz wenige Frauen planen ihre berufliche Karriere oder streben einen weiteren Aufstieg an.

 

Frauen haben in den meisten Fällen einen männlichen Vorgesetzten. Weibliche Vorgesetzte gibt es in dieser Untersuchung nur zu einem Drittel. Im Gegensatz zu einem männlichen Vorgesetzten, kann es sich eine weibliche Vorgesetzte offensichtlich nicht erlauben ihren Mitarbeitern partnerschaftlich entgegenzutreten. Wenn sie auftritt, so tut sie dies autoritär.

 

Frauen begegnen ihrem/ihrer Vorgesetzten niemals distanziert dafür aber partnerschaftlich. Die weiblichen Ermittlerinnen verhalten sich ihren KollegenInnen gegenüber meist partnerschaftlich, dennoch sehen 33 Prozent der Frauen ihre KollegenInnen als Konkurrenz.

 

6.2.  Resultat: Der deutsche TV-Krimiermittler


 

Der männliche Krimiermittler ist zwischen 26 und 35 Jahre alt. Den Großteil der Männer kann man als schlank bis sehr schlank und als gepflegt bezeichnen. Jedoch scheint es für männliche Rolleninhaber auch in Ordnung zu sein, wenn sie korpulent oder dick sind, wenn sie Falten haben oder eine Brille tragen.

 

Die meisten Männer...

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