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E-Book

Das 9 x 1 des Charakters

Gottes Bild von mir entdecken

AutorJörg Berger
VerlagFrancke-Buch
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl176 Seiten
ISBN9783868278613
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,99 EUR
Welche Gabe schlummert in Ihnen? Und in den Menschen, die Sie lieben? Neun Charakterbeschreibungen führen Sie auf eine Spur: • Wachstumsbringer • Gemeinschaftsstifter • Hoffnungsträger • Sinneswecker • Brückenbauer • Vertrauensstifter • Freudenboten • Freiheitskämpfer • Friedensstifter Menschen mit diesen Eigenschaften haben entfaltet, was Gott in ihren Charakter gelegt hat. Jeder Charakter ringt mit einer eigenen Lebensfrage. Die Suche nach einer Antwort kann in Sackgassen führen - oder zu einer Weisheit, die das Leben gelassen und fruchtbar macht. Jörg Berger verbindet in seinem Buch eine psy-chologische Sicht des Menschen mit den befreienden Erfahrungen, zu denen der christliche Glaube führt.

Jörg Berger, Jahrgang 1970, ist Diplom-Psychologe und Psychotherapeut. Er lebt mit seiner Familie in Heidelberg und ist dort in eigener Praxis tätig.

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Leseprobe

Einleitung

Schon Schüler sind gute Diagnostiker: „Streber“, „Zicke“, „Professor“, „graue Maus“, „Freak“, „Träumer“, „Sonnenschein“, „Tussi“. Würde man diese Titel von ihrer Wertung befreien, wäre man schon auf dem Weg zu einer Charakterkunde. Das neckende, manchmal böse Picken in der Klasse trifft auf ein Korn charakterlicher Wahrheit. Im Lauf des Lebens urteilen wir differenzierter. Wir machen uns Gedanken, welche Motive hinter dem Verhalten von Menschen stehen. Wir versuchen das Verhalten anderer vorherzusehen. Denn spätestens nach der Schule hängt unser Erfolg davon ab, ob wir uns auf andere Menschen einstellen können oder nicht.

Von Typen zu Dimensionen und zurück

Den Charakter eines Menschen einzuschätzen, hat eine hohe praktische Bedeutung, nicht nur im Personalwesen, im Strafrecht oder in der Pädagogik, sondern auch im Alltag: Welchen Typ Mensch habe ich vor mir? Was kann ich von ihm erwarten? Was muss ich von ihm befürchten? Doch Typologien haben ihre Tücken: Wenn ich einen Menschen als „A“ sehe, kann es dann nicht auch sein, dass andere ihn als „B“ sehen? Und kann sich „A“ nicht in zwei Jahren zu einem „B“ entwickelt haben? Und gibt es nicht Menschen, die sowohl „A“ als auch „B“ sind? Und was ist mit Menschen, auf die weder die eine noch die andere Kategorie passt?

Solche Probleme haben die wissenschaftliche Psychologie abgeschreckt. Sie hat sich von Typologien abgewandt und begonnen, in Dimensionen zu denken. Eine ihrer wichtigsten Forschungen führte zu den „Big Five“, fünf Persönlichkeitsdimensionen, auf denen sich jeder Mensch beschreiben lässt:

  • Neurotizismus: Seelisch robust seelisch sensibel
  • Introversion: Aus sich herausgehend verschlossen
  • Offenheit für Erfahrungen: Neues anstrebend Bekanntes und Bewährtes anstrebend
  • Verträglichkeit: Verständnisvoll und kooperativ Durchsetzungs- bereit und wetteifernd
  • Gewissenhaftigkeit: sorgfältig und verantwortungsvoll spontan und unachtsam1

„Ich“, könnte jemand sagen, „bin ziemlich robust, ein wenig verschlossen und äußerst skeptisch gegenüber Neuem. Im Bezug auf Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit liege ich etwa in der Mitte.“ Damit hätte er ein individuelles Profil. Jeder findet sein eigenes Muster, niemand wird in eine Kategorie gepresst. Die Selbsteinschätzung wird durch lange Fragebögen unterstützt.

Für die Wissenschaft sind solche Modelle ergiebig. Sie sind genau und machen feine Unterscheidungen. Doch welcher Praktiker will mit einem Modell arbeiten, das ihm für hundert Menschen hundert verschiedene Profile liefert? Als Praktiker brauche ich übersichtliche Modelle, mit denen ich auf das schließen kann, was unter der Oberfläche liegt. Sonst sage ich einem Ratsuchenden nur das, was er ohnehin schon über sich weiß. Daher kommt die Wissenschaft dem Praktiker entgegen: Muster, die in den „Big Five“ häufig auftauchten, wurden zu Typen gefasst:

  • Die Beobachter (introvertiert, seelisch robust, wenig gewissenhaft)
  • Die Unsicheren (introvertiert, seelisch labil, wenig gewissenhaft)
  • Die Skeptiker (introvertiert, seelisch robust, gewissenhaft)
  • Die Brüter (introvertiert, seelisch labil, gewissenhaft)
  • Die Hedonisten (extravertiert, seelisch robust, wenig gewissenhaft)
  • Die Impulsiven (extravertiert, seelisch labil, wenig gewissenhaft)
  • Die Unternehmer (extravertiert, seelisch robust, gewissenhaft)
  • Die Komplizierten (extravertiert, seelisch labil, gewissenhaft)2

Diese Typen unterscheiden sich sowohl in ihrem Gesundheitsverhalten als auch in ihren Paarbeziehungen. So lassen sich die „Big Five“ in der Praxis anwenden, allerdings kehren auch die alten Probleme zurück: Nicht jeder lässt sich gleich gut einem Typ zuordnen. Die Typen erlauben Schlussfolgerungen, doch muss man auf Ausnahmen gefasst sein.

Auf der Suche nach einer Charakterkunde

Mit den „Big Five“ habe ich Ihnen ein erstes Persönlichkeitsmodell vorgestellt. Manche Modelle sehen auf die Oberfläche menschlichen Verhaltens. Man kann sie schnell erlernen und leicht auf Alltagsprobleme anwenden. Zu einem solchen Modell gehört das DISG-Persönlichkeits-Profil von John G. Geier.3 Es unterscheidet Menschen nach ihrer Reaktion auf Anforderungen und nach der Art und Weise, wie sie mit anderen zusammenarbeiten:

D: dominant (aktiv und entschlossen)
I: initiativ (gesprächig und offen)
S: stetig (verlässlich und kommunikativ)
G: gewissenhaft (diszipliniert und besorgt)

Von jedem der vier Typen kann man darauf schließen, wie ein Mensch arbeitet, wie er kommuniziert und was ihn unter Stress bringt. Das DISG-Modell hilft besonders Menschen, die ihren Arbeitsstil auf die eigene Persönlichkeit abstimmen wollen. Es hilft auch Führungskräften, die Persönlichkeit ihrer Mitarbeiter zu beachten.

Andere Modelle gehen in die Tiefe wie die Charakterkunde der Psychoanalyse. Die Psychoanalyse unterscheidet Menschen vor allem danach, mit welchen Schutzmechanismen sie ihr inneres Gleichgewicht finden. Karl König, Professor für Psychotherapeutische Medizin, hat eine Charakterkunde geschrieben, in der er folgende Charakterstrukturen beschreibt4:

  • die narzisstische Struktur (mit Schutzmechanismen, die den Selbstwert bewahren)
  • die schizoide Struktur (mit Schutzmechanismen, die vor zu großer Nähe schützen)
  • die depressive Struktur (mit Schutzmechanismen, die dem Verlust wichtiger Menschen vorbeugen)
  • die zwanghafte Struktur (mit Schutzmechanismen, die vor Chaos und Kontrollverlust bewahren)
  • die phobische Struktur (mit Schutzmechanismen, die Angst vermindern)
  • die hysterische Struktur (mit Schutzmechanismen, die das Erleben des eigenen Geschlechts stärken)

Solche Schutzmechanismen entwickeln sich in den ersten vier Lebensjahren. Damit reicht das psychoanalytische Verstehen weit in die Vergangenheit zurück. Es setzt bei tiefen Persönlichkeitsschichten an und lässt sich für die Therapie seelischer Erkrankungen anwenden. Doch um mit einem solchen Modell vertraut zu werden, bedarf es einer langen Ausbildung.

Neun Spielarten des Menschseins

In diesem Buch habe ich mich an einem Persönlichkeitsmodell orientiert, das knapp unter die Oberfläche des Menschen blickt: das Ennergramm.5 Es sieht tief genug, um die Motive eines Menschen zu erfassen, bleibt aber nahe am alltäglichen Leben, sodass es ohne Fachkenntnisse verständlich ist.

Für jeden seiner neun Typen formuliert das Modell bestimmte Versuchungen, Schutzmechanismen, eine „Wurzelsünde“ und andere psychologische Merkmale, die den Charakter eines Menschen ausmachen. Als Beispiel führe ich das Selbstbild der neun Typen auf (in Klammern die Bezeichnungen, die ich für die Charaktere gewählt habe)6:

Ich habe recht

(Wachstumsbringer)

Ich helfe

(Gemeinschaftsstifter)

Ich habe Erfolg

(Hoffnungsträger)

Ich bin anders

(Sinneswecker)

Ich blicke durch

(Brückenbauer)

Ich tue meine Pflicht

(Vertrauensstifter)

Ich bin glücklich

(Freudenboten)

Ich bin stark

(Freiheitskämpfer)

Ich bin zufrieden

(Friedensstifter)

Darüber hinaus beschreibt das Modell Zusammenhänge zwischen den unterschiedlichen Charakteren: Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Polaritäten und Ergänzungsverhältnisse. So wird es zu einer unerschöpflichen Quelle für den, der seinen Charakter gründen will. Was die Entwicklung eines Menschen angeht, gleicht das Modell einem Wegweiser. Es zeigt die Richtung auf, aus der ein Mensch kommt, und eine, in die ein Mensch gehen kann. Es beschreibt aber den Weg nicht genauer. Daher möchte ich das Persönlichkeitsmodell um eine Landkarte ergänzen, die zeigt, aus welcher Sehnsucht sich ein Charakter entwickelt und wie seine Sehnsucht zu ihrem Ziel findet....

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